Autofahren entspannt

Wie wenn Herr Ecclestone persönlich am Drehbuch geschnitzt hätte. Ausgerechnet ein Rennwochenende auf das in nur 7 Tage dass nächste folgt (Nürburgring), löst bei etlichen Piloteuren, vorsichtig formuliert, gewisse Disharmonien aus. Die Schumacher-Bros, Montoya, Alonso und Coulthard sollte man in den nächsten Tagen fern von Schußwaffen und Flammenwerfer halten.

Für uns Zuschauer war es doll. Blechschäden, Spektakel und keiner hat sich verletzt. Es war auch eine Bestätigung für die Theorie dass nur jemand den Michael Schumacher rauskacheln muss, damit es sowas wie spannende Rennen gibt. Und wie Button und Trulli sich gegenseitig durch die Häuserschlucht bis zur Ziellinie gejagt haben, dass entschädigte für all die Grütze die man uns bislang dieses Jahr antat. Wenn der Homebroadcaster dann noch die technischen Probleme mit den Cockpit-Kameras in Griff bekommen hätte…

Und das Rennen liefert viel Diskussionsstoff. Richter Barbarkai Pahlesch plädiert dreimal auf “Rennunfall“.

Sato vs. Coulthard vs. Fischella

Gehen wir davon aus, dass das stimmte was David Richards/BAr sagte, das man den Motorplatzer von Sato nicht hat kommen sehen, gab es für Sato nicht wirklich Veranlasssung zur Seite zu fahren.

Das Coulthard voll in die Eisen steigt, ist möglicherweise wg. der Auffahrunfall-Gefahr unprofessionell, aber nachvollziehbar.

Ralf Schumacher vs. Alonso

Ralf Schumacher muss sich fragen lassen, wieso er Alonso nicht Platz gemacht hat, sondern auf der Linie geblieben ist. RSC sagte später im Interview, dass es “common understanding” bei den Fahrern gewesen sei, im Tunnel auf der Linie zu bleiben, aber trotzdem liessen sich mehrere Fahrzeug überrunden, indem sie nach links ausscherten, z.B. Nick Heidfeld.

Auf der anderen Seite muss sich Alonso fragen lassen, warum er dieses Risiko eingegangen ist und nicht drei Sekunden gewartet hat, um an der Schikane zu überholen. RSC war sich der Situation bewusst und will ihm hinreichend viel Platz gelassen haben.

Alonsos Argumentation dass RSC plötzlich beschleunigte, scheint eher auf die Getriebeprobleme von Ralf zurückzuführen zu sein.

Beide müssen sich fragen lassen, wieso solche Unfälle immer bei ihnen passieren? Generell scheint es derzeit nicht möglich zu sein, Ralf unfallfrei zu überholen. Bei wievielen Rennen gab es nun Karambolagen beim Versuch Ralf zu überholen oder überholen zu lassen? Die letzten vier? Die letzten fünf?

Ähnlich Alonso. Mit diesem Manöver bestätigt er das Image des verantwortungslosen Hasadeurs, dass er bei mir hat, seit dem er in Interlagos unter Gelb, bei Regen in eine Unfallstelle reingekracht ist.

Michael Schumacher vs. Montoya

Auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille.

Ja, MSC hat als Mann hinter dem Pace-Car das Recht das Tempo anzugeben. Aber neben dem Recht gibt es auch die Verantwortung keine Kamikaze-Manöver zu machen. Und Vollbremsung mit qualmenden Reifen mitten im Tunnel, sind idiotisch, provozieren geradezu Unfälle. Schumacher meinte qalmende Reifen wären beim Aufwärmen normal. Sorry, aber Aufwärm-Runden gab es nun in Monaco hinlänglich welche zu sehen. Was es nicht zu sehen gab: qualmende Reifen…

Auf der anderen Seite muss sich Montoya, wie bei jedem Auffahrunfall, fragen lassen, warum er so dicht auffuhr. Man war noch weit von der Start/Ziellinie entfernt, es gab also keinen Grund dem Vordermann hauteng zu folgen. Zudem schildert Trulli wie es bereits in den Kurven zuvor, fast gekracht hätte, weil MSC voll in die Eisen stieg. Montoya war also gewarnt und hätte Abstand lassen müssen. Genauso wie auch MSC gewarnt war.

Beide haben sich das Leben selber schwer gemacht.

McLaren-Mercedes gegen den Rest der Welt

Doppelausfall McLaren.

Stand in der Konstrukteurs-WM:
Platz 5: Sauber-Petronas 7 Punkte
Platz 6: McLaren-Mercedes 5 Punkte

Das ist mit “Schlechtigkeit” schon gar nicht mehr genug umschrieben.

Und fürs nächste Wochenende wünschen wir uns Regen, Gewitter und Schnee.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp