Screensport am Dienstag

Moin DAZN. Ihr wisst, dass Ihr derzeit zahlreiche Sendezeiten in UTC und nicht CEST/MESZ angegeben habt?

Heute gibt es nicht all zu viel zum Tagesprogramm zu schreiben. Nach der Niederlage gegen Venezuela, steht die deutsche U20 bei der WM in Südkorea heute zum zweiten Spieltag gegen Mexiko schon unter Zugzwang. Ab 13 Uhr übertragen EURO1 und EURO2 (sic!) das Spiel.

Spiel 2 in der BBL in der Halbfinal-Serie zwischen #5 Oldenburg und #1 Ulm ab 20h30 auf SPORT1 und Telekom. Ulm hat am Sonntag einen handelsüblichen 7-Punkte-Sieg eingefahren. Spiel 1 fühlte sich wie das Duell der Punkteriesen Chris Babb bei Ulm vs Rickey Paulding bei Oldenburg an. Insbesondere Oldenburgs Coach Mladen Drijencic war von der Dreierquote der Ulmer nicht sehr begeistert. Babb versenkte sieben von zehn Dreier.

In der NBA haben die Boston Celtics in Spiel 3 um das Überleben gespielt und zur allgemeinen Verblüffung das erste Spiel in Cleveland gewonnen: 111:108. Gelingt den Cavs heute der erste Heimsieg der Serie? Ab 2h30 bei SPORT1 US und DAZN.

In der NHL haben die Pittsburgh Penguins in den Eastern Conference Finals den ersten Matchball bekommen. In Spiel 5 fegten sie zuhause die Ottawa Senators mit 7:0 vom Eis und stellten die Serie auf 3–2. Das Spiel war nach dem ersten Drittel schon gegessen: die Pens führten 4:0.

Wenn die NHL-Playoffs eines gezeigt haben, dann das solche Klatschen eigentlich keine größeren Nachwirkungen auf das unterlegene Team haben. Chicago unterlag zuhause 0:5, konnte aber im folgenden Spiel in Nashville ein 2:2 bis in die Overtime bringen. Edmonton kassierte ein 0:7 in San Jose und gewann zwei Tage später zuhause 4:3 in OT. Edmonton gewann 7:1 gegen Anaheim und verlor drei Tage später die Serie mit einer 1:2-Auswärtsniederlage.

Oder auch: Ottawa schlug Pittsburgh in Spiel 3 5:1 und die Pens gewannen Spiel 4 3:2.

Vielleicht ist dies aber in speziell dieser Konstellation doch etwas anders. Vier Spiele lang, gelang es den defensiven Senators das Offensiv-Feuerwerk der Pens kaputt zu machen und die Serie aus Sicht der Pens, sehr zäh und sehr hässlich zu gestaltet. Ist dieses 7:0-Feuerwerk jetzt der Brustlöser für die Pens? Von den zwölf Pens-Stürmern konnten vorgestern acht punkten.

Screensport Zwo

Amazon – Amazon wird seine Amazon Channels auch in Deutschland einführend. Etliche Medien melden „ab sofort“ einen Start von Amazon Channels auch in Deutschland – auf der amazon.de-Homepage und der Übersicht bei Amazon Video kann ich aber noch nichts sehen.

Bei Amazon Channels handelt es sich um Streams von TV-Sender, die sich über eine Monatsgebühr abonnieren lassen. Zum sehen wird die Amazon Video/Amazon Prime Video-App benötigt (Amazon Fire TV Stick, Smart TVs von Samsung, Sony, LG, Panasonic, Tablets und Smartphones mit iOS und Android, PS3, PS4, XBox One, XBox360, Wii, Wii U).

Für Deutschland gibt es 26 Sender (siehe DWDL). Der Abo-Preis beträgt je nach Sender zwischen 2 Euro und 8 Euro pro Monat. Die Kanäle sind, abgesehen vom großen Amazon Prime-Paket (70,– Euro/Monat), einzeln buchbar. Eine Kündigung ist jeweils monatlich möglich.

Für den Sport relevante Sender sind: Sportdigital HD (6 Euro/monatlich), Motorvision (7 Euro/monatlich), Nautical Channel HD (4 Euro/monatlich). Einzelne Sendungen sollen auch on demand abrufbar sein. Diese Sendungen kann man auch kaufen, ohne die Monatsgebühr zu entrichten – wie umfangreich dieses Angebot bei den Sportsendern werden wird, wird man sehen müssen, wenn Amazon Channels on air geht.

Aus Sicht der Pay-TV-Plattformen wie SKY, T-Entertain oder Kabelnetz-Betreiber, erwächst da ein Konkurrent, der aufgrund seines Amazon Prime-Angebots, eine völlig andere Art der Mischkalkulation betreiben kann als die Plattformen. Und dieser Konkurrenz kommt an die Plattform-Betreiber vorbei, direkt nach Hause, dank Internet (mal die Frage der „Netzneutralität“ ausgeblendet), ohne das man ein Abo bei SKY, UnityMedia & Co holen muss.

Aus Sicht der kleineren Sender wie Sportdigital, bietet so eine Plattform eine große Chance. Je mehr Plattformen, desto besser für sie – auch weil es die Abhängigkeit von diesen Plattformen wie SKY reduziert. Man frage mal im Hause Discovery nach, wie es so zuletzt mit SKY war…

Im Falle der Amazon Channels sind diese Sender zudem mit einem Schlag auf diversen Devices vertreten. Amazon Channels bietet sein Angebot auf mehr Devices an, als DAZN. Von SKY ganz zu schweigen, die in den letzten 2–3 Jahren in Deutschland an dieser Front nichts Neues auf den Markt gebracht haben.

Diese Angebote machen noch etwas anderes: sie weichen die Trennlinie zwischen linearen Kanal und einzelnen, zu kaufenden Sendungen, auf. Ein prototypisches Beispiel sind derzeit die Freitagsspiele der Bundesliga auf Eurosport, die ein TV-Recht ohne Sender sind – zumindest solange keine Plattform gewillt ist, für EUROSPORT 2 eine substantiell höhere Einspeisegebühr zu zahlen.

[Nachtrag 8h00] Laut Financial Times startet das Amazon Channels-Angebot in Großbritannien bereits mit einer Kooperation mit Discovery und Eurosport (und ITV). So sollen u.a. die French Open über Amazon Channels gestreamt werden.