Screensport am Donnerstag
Moin. Bitte gehen sie weiter, hier gibt es nur einen schlecht gelaunten Blogger zu sehen… Anyway, zum Spochttag.
In der Premier League kommt es zum Duell zwischen den beiden Teams aus Manchester: Manchester City – Manchester Utd, die inzwischen auch mal wieder Tabellennachbarn auf den Plätzen #4 und #5 und mit 64 bzw 63 Punkten sind. Mitsamt Arsenal und Liverpool befindet man sich im Infight um zwei CL-Plätze.
Manchester United ist inzwischen seit sage und schreibe 23 Liga-Spielen ungeschlagen.
Das Spiel gibt es ab 21 Uhr auf DAZN.
Bitte ziehen Sie jetzt: NFL Draft 2017
Ansonsten bringt der Tag viel US-Sport. In der NFL steigt heute der erste Tag der Draft. ProSieben MAXX versucht sich wieder mit einer Übertragung in deutscher Sprache. Im Studio sind Patrick Esume, Christoph Dommisch und Nils Müller als College Football-Experte (Headcoach des Landesliga-Teams Recklinghausen Chargers).
Wer es lieber im Original mag, kann es sich ab 2 Uhr auf DAZN und dem NFL Gamepass mit NFL Network ansehen – das NFL Network geht heute ab 19 Uhr mit Vorberichten zur Draft auf Sendung.
Die deutschen College Football-Blogger/-Podcaster von DerDraft werden außerdem an allen drei Tagen mit einem Google Hangout on air gehen. Zu sehen ist es via Youtube, am heutigen ersten Tag auf youtube.com/watch?v=dvz5NkvSUdQ und ansonsten auf dem YouTube-Kanal von Roman John wo es auch bereits eine Mock Draft gibt. Streambeginn ist heute und morgen eine halbe Stunde vor Buffalo und am Samstag ab 18h45.
Ort der Draft ist diesmal Philadelphia – eine Stadt die für ihre empathischen Fans bekannt ist.
Es gibt dieses Jahr recht wenig Konsens bei den Mock Drafts. Am ehesten sind sich die Draft-Experten einig, dass Texas A&M-Defensive End Myles Garrett an #1 weg geht – was derzeit Cleveland Browns bedeuten würde.
Aber bereits dahinter, mit den 49ers, wird es vogelwild. Es scheint dieses Jahr recht viele Spieler zu geben, die bei den Tests schwach abschnitten oder mit charakterlich als potentielle Problemfälle eingeschätzt werden. Die nimmt man eher ungerne auf den Top-Positionen der ersten Runde, mit all den Druck der dann auf sie ausgeübt wird.
Einer der interessantesten Moves wird von NFL Network-Experte Mike Mayock vorgelegt. Demnach könnten die Cleveland Browns einen Trade mit den Tennessee Titans machen und mit ihrem zweiten Erstrunden-Pick den „local boy“ Quarterback von North Carolina Mitchell Trubisky picken.
Sektion Heißkalt
Nach den beiden Conference Semi Finals im Westen, macht die NHL heute mit den Semis im Osten weiter. Dabei kommt es um 1h30 (SPORT1 US, DAZN) zu einer Wiederauflage des letztjährigen Conference Halbfinals Washington Capitals – Pittsburgh Penguins.
Die Caps haben bzgl. der spielerischen Qualität einige Zeit gebraucht um dieses Jahr im Playoff-Modus zu kommen, während die Pens die Blue Jackets eher zügig abfrühstückten, aber in nahezu jedem Spiel im ersten Drittel nicht anwesend waren.
Letztes Jahr haben die Pens in diesem Duell die Caps recht offensiv verteidigt und konnten das Spiel vom Tor weghalten – allerdings um den Preis, das man hinten immer wieder für Konter blank stand. Die Serie gewann der spätere Stanley Cup-Sieger Pittsburgh seinerzeit mit 4–2. Nach Spiel 2 holte sich Pittsburgh seine drei Heimspiele, während Washington der notwendige Break nicht mehr gelang.
Bei Pittsburgh wird sich im Kader für die Serie nicht viel tun. Goalie Matt Murray ist immer noch weit davon entfernt zurückzukehren, so dass Fleury im Tor bleibt. Unklar ist die vierte Reihe mit Kühnhackl. Möglicherweise steht Chris Kunitz wieder zur Verfügung und Rowney wird zum healthy scratch.
Die andere Serie die heute startet, ist Ottawa Senators – NY Rangers – ab 1 Uhr. Ich hatte während der ersten Runde immer wieder Probleme, die Erstrundenspiele der Rangers und der Boston Bruins, Gegner der Sens, auseinander zu halten. Das zahlt auf das Problem der Bruins und Rangers ein, sehr physisch zu arbeiten und in der Offense die Chancen immer sehr aufwändig herausarbeiten zu müssen – und für längere Zeiträume auch mal gar nicht vor dem gegnerischen Tor auftauchen zu können. Ottawa wird in gewisser Weise die gleiche Blaupause wie aus der ersten Runde nehmen können.
Das gilt auch vice versa. Aus Rangers-Perspektive ist der Wechsel von den Canadiens zu den Senators kein weltbewegender. Beide Teams haben die Tendenz die Pucks mit langen Pässen nach vorne zu schlagen, wenn sie mit ihrer Offense nicht durchkommen.
Letztendlich wird es für beide Teams problematisch, wenn der Gegner die neutrale Zone dominiert.
Screensport Zwo
ESPN – Seit Tagen machte das Gerücht die Runde, dass bei ESPN die nächste Runde an Jobentlassungen vorbereitet wird. Gestern wurden sie verkündet. Dabei ist weniger die Zahl von zirka 100 Entlassungen relevant.
Relevanter ist, dass es diesmal auch recht bekannte On-Air-Persönlichkeiten betraf und damit ESPN erstmals an die nach außen hin, sichtbare Substanz geht.
Mit der Kettensäge ging man durch die NHL-Abteilung und schmiss nach 13 Jahren Scott Burnside und nach 9 Jahren Pierre LeBrun raus, die letzten beiden Gesichter der ESPN-NHL-Berichterstattung. Die NHL dürfte damit endgültig aus dem Portfolio von ESPN verschwinden.
Überraschend brutal ging man auch durch den College Sport-Bereich, obwohl man dort noch substantielle Rechte hält. Die namhaftesten TV-Personen sind Reporter Dana O’Neil und Experte Len Elmore. Auch die NFL muss bluten: das Gesicht für die NFL-Berichterstattung aus Texas, Ed Werder muss nach 17 Jahren gehen. Trent Dilfer geht nach 9 Jahren. „Doc“ Jerry Punch aus der Motorsport-Abteilung wurde nach 30 Jahren gefeuert.
Darüber hinaus sollen die bekannten Moderatoren Hannah Storm und Karl Ravech nur noch stark reduzierte Einsatzzeiten bekommen.
Die Hintergründe sind offensichtlich: ESPN hat sich für etliche Jahre etliche teure Sport-TV-Rechte-Pakete ans Bein gebunden (Größenordnung: Fixkosten von 5–6 Mrd US$ jährlich). Gleichzeitig bricht ESPN das Geschäftsmodell aus hohen Einspeisegebühren in Kabelnetze und deren teuren Pay-TV-Paketen weg.
Bei den Kabelnetzen geht der Trend zu schlankeren Paketen, in denen dann u.a. ESPN nicht mehr drin ist und die Kabelnetzbetreiber daher keine Einspeisegebühr an ESPN zahlen. Damit bricht ESPN auch das zweite Standbein weg: die Reichweite verringert sich und damit auch die Werbeeinnahmen.
ESPN ist zwar dabei Stream-Pakete zu schnüren – hat aber diese noch nicht als eigenständige Angebote auf den Markt gebracht.
Die Entlassungen halte ich für extrem problematisch. Für ein 15 Mrd US$-Umsatz-Unternehmen mit Rechte-Fixkosten von 5–6 Mrd US$, dürfte die Entlassung von 100 Angestellten nur wenig substantielle Entspannung an der finanziellen Front bringen.
Stattdessen zerstört man unwiderruflich das Klima im Unternehmen und gesteht nach außen ein, dass man sich in enormen Schwierigkeiten befindet. Denn die durchaus großen Namen die da gefeuert worden sind, sind nicht nur qualitativer Verlust, sondern auch eine Ansage – und ohne dass dies nachhaltig die Probleme des ESPN‘schen Geschäftsmodell löst. Es ist nur der Kauf von ein bisschen mehr Zeit, bis die nächste Entlassungsrunde kommt. Diesmal lagen anderthalb Jahren zwischen der letzten Entlassungsrunde (300 Menschen) und der gestrigen.
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