Screensport am Ostersonntag
Wenn die halbe Liga im Abstiegskampf ist, hast du jede Woche drei bis vier gefühlte „Abstiegsendspiele“. Damit Moin und damit zur Zweiten Liga, die heute mit gleich sechs Spielen ab 13h30 den Karfreitag-Non-Spieltag kompensiert.
Während der #18 KSC (heute gg Heidenheim) nur noch mit dem kleinen Finger sich am Felsvorsprung hält, absolviert der #17 FC St. Pauli das nächste Spiel gegen einen Abstiegskonkurrenten: #12 Würzburg mit dem Ex-St. Paulianer und HSVler Bernd Hollerbach. Fünf Plätze, aber nur drei Punkte Unterschied. Mit einem 2:0-Sieg schöben sich die Hamburger vorbei.
#16 Bielefeld spielt erst morgen zuhause gegen #2 Stuttgart. #15 Aue verlor gestern. #14 1860 München spielt zuhause gegen #9 Sandhausen, die auch nur vier Punkte oberhalb der Kante stehen. #13 Lautern spielt bei #4 Union. #11 Bochum zuhause gegen #6 Greuther Fürth.
Es geht um 15h30 nahtlos mit dem Abstiegskampf der Bundesliga weiter. Die HSV-Konkurrenten Augsburg und Mainz gewannen, während Ingolstadt verlor. Mit den Siegen von Augsburg und Mainz ist Werder auch nur 4 Punkte vom Relegationsplatz entfernt. So die Situation vor dem heutigen Nord-Derby um 15h30.
Der HSV ist ersatzgeschwächt. Ohne Djourou, Papadopoulos und Ekdal ist die Auswahl für die defensive Mittelachsen arg dünn und so muss Gisdol innen mit Mavraj/Jung und Walce/Sakai als Sechser spielen. Viel darf sich da nicht mehr verletzten. Vorne fehlt Nicolai Müller, den ich für den wichtigsten Spieler des HSV-Angriffsspiels halte.
Auch bei Werder ist auf der Sechser-Position ohne die verletzten Delaney und Fritz nur die Alternative der Alternative auf dem Platz.
Das 17h30-Spiel ist Darmstadt – Schalke.
In der Eredivisie geht heute das Fernduell zwischen #1 Feyenoord (73 Pkte) und #2 Ajax (72 Pkte) weiter. Um 14h30 spielt Feyenoord gegen #4 Utrecht (Sportdigital | DAZN), während Ajax um 16h45 mit #8 Heerenveen (Sportdigital | DAZN) die etwas einfacherere Aufgabe hat.
In der Premier League herrscht im Titelkampf nur noch dann Spannung, wenn sich Chelsea einen Stolperer leistet. Dazu gibt es noch zwei Kandidaten. Neben Everton in Liverpool Ende April, ist es heute das Spiel bei Manchester Utd ab 17 Uhr (DAZN)
Sektion Heißkalt
In den NHL-Viertelfinals gehen die ersten vier Serien in Spiel 3 und damit dem ersten Heimspiel für das niedriger gesetzte Team. Die Spiele beginnen um 21h, 24h, 1h und 4h. SPORT1 US und DAZN zeigen das 21h- und 4h-Spiel. Alle vier Spiele gibt es im Streamangebot von NHL.TV
Um 21 Uhr geht es mit St. Louis Blues – Minnesota Wild los. St. Louis führt in der Serie 2–0, nach dem sie zweimal den Minnesota Wilds das Spiel gestohlen haben. Beide Male machte Goalie Jake Allen den Unterschied. Am offensichtlichsten war es in Spiel 1, als Allen die Blues im Alleingang im Spiel hielt.
In Spiel 2 hatte Allen nicht ganz so viel zu tun, da die Blues besser verteidigten und sich nicht mehr so stark hinten reindrängen ließen. Im 3ten Drittel erhöhte aber Minnesota die Intensität, gewann mehr Duelle um den Puck und STL kam nur noch zögerlich raus. Minnesota wollte den Sieg mehr, Minnesota investierte mehr und eigentlich konnten nur die Wild das Spiel gewinnen.
Den Unterschied machte dann doch wieder Jake Allen vs seinem Gegenüber Dubnyk. Beim 1:0 von St. Louis, hatte Dubnyk eigentlich hinreichend gute Sicht auf den Distanzschuss. Ein guter Torhüter hält auch mal so ein Ding und ähnliches galt für den 2:1-Siegtreffer von St. Louis, als Schwartz zweieinhalb Minuten vor Spielende eine Fackel abzog. Dubnyk ließ die Dinger passieren, während Jake Allen mit seinem Lauf, die Schüsse mit dem kleinen Finger gehalten hätte.
Zweimal hatten die Wild mehr in das Spiel investiert und wurden nicht belohnt, während St. Louis nun zwei Heimspiele hat und mit einer 2–0-Serienführung, erst recht die Wild in St. Louis machen lassen kann.
Um Mitternacht steigt die zweite Serie mit einer 2–0-Führung, allerdings hier für die Auswärtsmannschaft: Columbus Blue Jackets – Pittsburgh Penguins. Pittsburgh gewann nach Spiel 1 (3:1) auch Spiel 2 deutlich (4:1). Der Spielverlauf glich dem ersten Spiel: Pittsburgh spielte anfangs ohne Selbstvertrauen, während Columbus das Spiel machte, aber sehr harmlos vor dem Tor von Fleury blieb.
Pittsburghs 1:0 fiel aus heiterem Himmel und gab den Pens mehr Selbstvertrauen. Im Gegensatz zu Spiel 1 blieb aber Columbus im Spiel drin – allerdings weiterhin harmlos im Torabschluss. Nur wenige Sekunden nach dem Ausgleich der Blue Jackets, konnten die Pens wieder auf 2:1 erhöhen. 3:1 früh im 3ten Drittel und schließlich das 4:1 als Empty Net-Goal.
Die Blue Jackets nehmen nicht nur das Problem der harmlosen Offensive mit nach Hause, sondern mit Bobrovsky einen Torhüter, der in Spiel 2 an zwei Gegentreffer beteiligt war (beim 0:1 lässt er sich hinterm Tor von Sheary ablaufen, beim 1:3 macht er die kurze Seite zu langsam zu).
Die Lokalpresse von Columbus hat übrigens nach der Niederlage eine Aktion abgesagt, Papp-Masken mit dem Konterfei eines weinenden Sidney Crosby der Zeitung beizuzlegen. Nach einem 0–2-Rückstand wäre das eine selten dämliche Aktion gewesen.
Zwei kanadische Teams haben nach ihrer Niederlage im ersten Spiel mit mehr Physis im zweiten Spiel reagiert, um dem Gegner zu zeigen, was eine Harke ist. U.a. die Montreal Canadiens, die im ersten Spiel noch von den erfahrenen NY Rangers abgekocht wurden. Ab 1 Uhr NY Rangers – Montreal Canadiens mit einer Serie die bei 1–1 steht.
Montreal konnte mit dieser Spielweise die Rangers zu Fehler treiben. Die stärkere Körperlichkeit war nicht nur bei den Hits zu bemerken, sondern auch im Umgang z.B. mit Goalie Lundqvist, der fast bei jedem Angriff die Habs körperlich zu spüren bekam. Dazu kam eine sinnigere Offense, die sich nicht nur darauf beschränkte, den Puck nach vorne zu „dumpen“, sondern Spielzüge auch mal auszuspielen.
Das enge Spiel 2 wogte Hin- und Her. Die Habs wurden für ihre Spielweise durch eine 3:3-Ausgleich 17 Sekunden vor Schluss belohnt und eine nach Spielanteilen verteilte Overtime, konnte Montreal kurz vor Schluss für sich entscheiden.
Die Serie hat sichtlich an Temperatur gewonnen. Heute folgt der nächste Streich.
Das zweite kanadische Team, das nach der Niederlage in Spiel 1 am Thermostat gedreht hat, waren die Edmonton Oilers. Während Spiel 1 noch so aussah, dass die Großmeister aus San Jose die Bubis lässig am langen Arm verhungern lassen könnten, haben die Oilers in Spiel 2 alles an die Bande gecheckt, was nicht bei Drei auf dem Baum war. Das Erstaunliche: San Jose hat keine Reaktion gezeigt. Selbst von einem Brent Burns war nichts zu sehen. San Jose verlor Spiel 2 sang- und klanglos 0:2. Das wird sich der Coaching Staff nicht gefallen lassen. Da wird auch ein Brent Burns anders auftreten. Kurz: heute, zum Heimspiel in San Jose, wird das Eis brennen. Die Teams werden sich richtig aufs Maul hauen. Insbesondere Oilers #44 Zack Kassian trägt ein riesengroßes Fadenkreuz auf seinem Trikot.
Aber an einer weiteren Schraube wird San Jose drehen müssen: ihrem Power Play. Beide Oilers-Tore waren Short-Handed-Goals und es hätten noch 2-3 weitere werden können. Die Sharks ließen sich im Überzahlspiel immer wieder durch die schnellen Spieler wie McDavid oder Kassian auskontern. Nicht nur das: sechs Power Plays und keines davon für ein eigens Tor ausgenutzt.
Heute ab 4 Uhr: San Jose Sharks – Edmonton Oilers.
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