Screensport am Donnerstag
Aus deutschen Landen habe ich mir heute den Basketball vorgemerkt. Heute gibt es in der BBL dreimal die Vorhut zum 17ten Spieltag.
SPORT1 (und Telekom Basketball) zeigt ab 18 Uhr #5 ALBA Berlin – #8 Baskets Oldenburg. Oldenburg liegt zwei Siege hinter ALBA – also nicht daneben, aber dicht dran und vor allem direkt an der Kante der Playoff-Plätze. Mit einer Niederlage könnte Oldenburg also rausfallen. ALBA fuhr zuletzt sechs Siege in Folge ein. Benni Zander und Arne Malsch sind für die Telekom vor Ort.
Ab 20h30 gibt es zwei weitere Spiele von Fast-Tabellennachbarn. Oben ist es das Duell #4 Bayreuth – #6 Bonn. Drei Siege liegen zwischen diesen Teams (12-3 vs 9-6). Bayreuth schlug sich vor einigen Tagen im Frankenderby gegen Bamberg wacker und verlor erst in der Verlängerung mit 4 Punkten. Michael Körner kommentiert das Spiel.
„Unten“ gibt es das Duell #14 Eisbären Bremerhaven – #12 Würzburg. Bremerhaven hat vier und Würzburg bis dato fünf Siege eingefahren. Bei Bremerhaven ist der letzte Sieg aber schon sechs Spiele her. Seitdem hat man fünf Niederlagen in Folge kassiert. Die sage-und-schreibe 16-Punkte-Niederlage am Montag gegen den Drittletzten Braunschweig grenzte schon an Rufschädigung. Markus Krawinkel hat seinen rasierten Schädel frisch gewachst und wird aus Bremerhaven kommentieren.
Nach den BBL-Spielen bleiben zirka vier Stunden Zeit für eine vernünftige Mahlzeit, ehe die NBA mit Cleveland Cavs – Boston Celtics (ab 2h DAZN, NBA League Pass) ein kleines Highlight bringt. Die #1 im Osten gegen die #3 im Osten.
Aber ohne mich. Ich habe Weihnachten wieder gemerkt, dass ich eine akute Allergie gegen das Theater in den Auszeiten, insbesondere wenn die den NBA-Hallen Eurotrash gespielt wird, entwickelt habe. Am Sonntag habe ich daher nicht einmal Cleveland – Golden State durchgehalten und bin vorzeitig Richtung NFL-Vorberichterstattung abgebogen.
Freunde des US-Sports bekommen heute ab 3 Uhr noch ein Leckerli aus der NHL serviert: Edmonton Oilers – LA Kings (NHL.tv). Edmonton erlebt rund um McDavid und Draisaitl diese Saison einen Aufschwung und hat sich in einer engen Pacific Division auf #2 gesetzt – allerdings nur einen Hauch vor Anaheim, Calgary und den LA Kings (vier Teams vier Punkte auseinander).
Für die LA Kings ist es nur der Auftakt zu einem sehr interessanten Jahreswechsel, denn am Samstag und am Dienstag muss man zuerst zuhause und dann auswärts gegen die San Jose Sharks ran – dem Tabellenführer der Pacific Division.
Das ist ein Spielplan wie für mich gebacken, um in die NHL wieder einzusteigen: sich erst einmal auf einige wenige Teams konzentrieren und dann langsam den Kreis der Teams, die man sich anschaut, größer ziehen. Nach dem ich vor Weihnachten mit Sharks – Oilers angefangen habe, schließt sich so binnen anderthalb Wochen der Kreis.
Screensport Zwo
Handball – Wie erwartet hat SKY die Option zur Vertragsverlängerung der Handball-Champions League gezogen und überträgt nun die EHF CL drei weitere Jahre, bis Sommer 2020.
Die Rechte umfassen Deutschland und Österreich, TV, IPTV, Mobile und Stream. Zusammen mit den Bundesliga-Rechten (ab Sommer 2017) gibt es also ein umfangreicheres Handball-Paket auf SKY.
Der Verbleib der Handball-WM (ab 11ten Januar) ist für Deutschland weiterhin nicht geklärt.
Formel 1 – Der neue Besitzer der Formel 1, Liberty Media, plant laut Financial Times, umfangreiche Änderungen an der Rennserie.
Aktuell stehen in der Pipeline der Verkauf der Naming Rights an einen Sponsor und die Suche nach einem zweiten Austragungsort für ein Formel 1-Rennen in den USA in New York, Los Angeles, Miami oder Las Vegas, an. Auch möchte man die F1-Präsenz in West-/Mitteleuropa wieder stärken.
Grundsätzlich möchte man aus jedem Rennen einen kleinen „Super Bowl“ machen und das Rennwochenende mit zahlreichen Events anfüttern und dadurch neue Sponsoren anziehen. Dahinter will man eine Marketingabteilung und eine Digital-Plattform aufbauen. Man will Rivalitäten zwischen den Teams und Fahrern ebenso stärker in den Vordergrund stellen, wie auch die Technologie hinterm Sport populärer machen.
Die Vermarktung der Formel 1 hat in den letzten Jahren Gegenwind bekommen. Änderungen am Qualifying-Format floppten. Der Wechsel von Free-TV ins Pay-TV zog, insbesondere in Asien, starke Reichweitenverluste nach sich. Die Sponsoren-Einnahmen sanken binnen 3 Jahren von 950 Mio US$ auf 750 Mio US$ (2015).
Derzeit nimmt die Formel 1 zirka ein Drittel über TV-Rechte, ein Drittel über Race Promotion, 15% über Werbung und Sponsoren ein und 25% verteilen sich auf TV-Produktion, Hospitality und Lizenzen.
Premier League – Die Premier League-TV-Rechte sind in China 2012 für den Zeitraum Sommer 2013 bis Sommer 2019 (6 Jahre) an die „Super Sports Media Group“ verkauft worden. Diese schnippelt das Paket auf und verkauft sie an chinesische Medienpartner für TV und Streaming weiter.
Einer dieser Käufer ist „LeSports“ aus der „LeEco“-Gruppe. Dort bietet man bis Sommer 2019 alle Spiele per Stream an. Interessierte Chinesen können einen 1-Jahres-Pass für umgerechnet 90 US$ kaufen.
Die LeEco-Gruppe ist nicht nur ein Medienunternehmen, sondern produziert auch Consumer Electronics und expandierte 2016 in die USA. Es zeichnet sich seit einigen Wochen ab, dass die Gruppe sich dieses Jahr verhoben hat. Seit November mehren sich die Meldungen von Zulieferern und Partnern, dass LeEco Zahlungen gestoppt hätte.
Am letzten Wochenende meldete die Super Sports Media Group, dass LeSports am 20ten Dezember seine Rate von 30 Mio US$ nicht gezahlt hätte und drohte mit einem Stop der Boxing Day-Übertragungen. In den letzten Tagen haben sich die Super Sports Media Group und LeEco auf einen Zahlungsplan bis Ende Januar geeinigt. Super Sports Media droht aber weiterhin damit, den Stecker recht schnell aus den LeSports-Übertragungen zu ziehen, falls sich LeEco nicht an den Zahlungsplan halten würde.
Für die Premier League bedeuten dies weniger ein finanzielles Problem, sondern ein Image-Problem. In China soll es rund 170 Millionen Premier League-Fans geben. Es macht sich für ein Premium-Sportrecht nicht gut, mitten in der Saison einen der Übertragungspartner wechseln zu müssen.
Die Probleme der LeEco-Gruppe könnten sich auch auf andere Sportarten auswirken. Neben der NBA gibt es auch einen mehrjährigen und Millionen US$-teuren Vertrag mit der chinesischen Super League. (Qu: Financial Times)
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