Screensport am Mittwoch

Nach den Diskussionen hier im Blog in den letzten Tagen, gehen heute die fünf deutschen Basketball-Eurocup-Teilnehmer in medias res und spielen. Dabei kommt es heute zweimal zu deutsch-deutschen Duellen: Bonn – Oldenburg (19h30) und Ludwigsburg – ALBA (20h).

Fünfter Teilnehmer ist Ulm die heute zuhause gegen Venedig starten – in einer Gruppe C in der gestern Valencia mit einem 74:71-Sieg in Nancy vorgelegt hat. Ulm bestätigt inzwischen, dass der SWR alle Ulmer Spiele streamt.

Bei Ludwigsburg – ALBA treffen heute die beiden, neben Würzburg, noch ungeschlagenen BBL-Teams direkt aufeinander. Auf Seiten Ludwigsburg werden alle Spiele ebenfalls vom SWR gestreamt. Bei ALBA werde alle Spiele vom RBB gestreamt.

Neben dem “Öffentlich-Rechtlichen”-Duell, kommt es beim anderen innerdeutschen Treffen zum Duell der beiden Privatlokalsender. Bonn – Oldenburg. Auf Bonner Seite wird zumindest dieses Spiel auf dem Sender koeln.tv gezeigt und auf koelntv.com gestreamt. Die Formulierung “Das Spiel gegen Oldenburg wird vom Lokalsender Koeln.tv live ausgestrahlt” lässt offen, ob dieses Commitment für die komplette Gruppenphase gilt. Oldenburger Spiele werden auf Oeins/oeins.de gezeigt/gestreamt.

Die MLB bietet heute zwei Endspiele an: zweimal Game 5 in der Best-of-Five-Serie der American League Divisionals. Ab 22h07 spielt das Playoff-entwöhnte Toronto gegen Texas. Die Texas Rangers haben in der Serie schon 2-0 vorne gelegen, ehe die Toronto Blue Jays beide Spiele in Texas gewann.

Ab 2h07 Kansas City Royals gegen Houston Astros. Zumindest in Spiel 4 merkte man den Unterschied zwischen den Royals, die letzte Saison bis in die World Series durchmarschiert sind, und den Astros, die zehn Jahren nicht mehr in den Playoffs waren und einen Umbruch durch gemacht haben. Die Astros gehen zuhause im 7ten Inning mit 6:2 in Führung, ehe im 8ten Inning die Royals über sie herfallen, 5 Runs erzielen und den Minute Maid Park zum Schweigen bringen. Endstand 9:6 für die Royals. Das Momentum liegt klar bei den Royals. Die Astros hatten ziemlich dran zu kauen.

Sektion Leder

Zweimal Champions League der Frauen en-bloc, aber auf zwei unterschiedlichen Sendern. Beide deutschen Teams haben aus den Hinspielen ein Unentschieden mit nach Hause genommen. In den Sechszehntelfinal-Rückspielen startet VfL Wolfsburg zuhause um 17 Uhr gegen Spartak Subotica (Hinspiel 0:0) auf EUROSPORT. Bayern München spielt ab 19 Uhr gegen Twente (Hinspiel: 1:1) auf SPORT1.

Spartak Subotica hat sich im Hinspiel als dickes Brett erwiesen, weil das serbische Team sämtliche Busse der Stadt vor dem Tor geparkt hatte. Spartak dürfte heute in Wolfsburg nicht sehr viel anders auftreten und auf ein etwaiges Elfmeterschießen hoffen.

Screensport Zwo

Eurosport – Die deutsche Discovery-Abteilung hat gestern in Hamburg zu einer Programmpräsentation eingeladen – die Veranstaltung verlief aber aufgrund von technischen und medizinischen Gründen nicht nach Plan.

Das kleine exklusive Goodie das auf der Veranstaltung angekündigt wurde, ist die Verlängerung des Vertrages für 2016 mit Martin Schmitt als Experten.

Eurosport zeigte sich selbstbewusst, a.k.a. bewusst, dass man nun als internationaler Sender wieder an Schlagkraft gewonnen hat. Zu Olympia wollte man sich noch nicht großartig äußern.

Neben dem Auftreten als internationaler Sender, will man mit gezielten Rechteeinkäufen auch stärker in die nationalen Märkte reingehen – wobei bzgl. Spekulationen über spektakuläre Fußballrechte auf die Bremse getreten wurde. Kleiner Einschub: abgesehen von der Unbekannten “Perform” glaubt die Branche derzeit nicht, dass die Vergabe der Bundesligarechte 2016 viel anders als der derzeitige Status Quo aussehen wird. Zurück zu Eurosport: mit den Rugby-Übertragungen in Deutschland, ist Eurosport sehr zufrieden. Es wurden zusätzliche Übertragungen ins Programm eingebaut und man wird nach der WM in sich gehen und überlegen ob man weitere Rechte einkaufen kann (was in erster Linie Six Nations und The Rugby Championship bedeuten dürfte)

Der Eurosportplayer soll in Zukunft stärker ausgebaut und vermarktet werden. Der Relaunch hat erst einmal ein neues Fundament geschaffen, das nach und nach ausgebaut werden muss. Dazu gehört es auch, dass die technische Sendeabwicklung für den Player ausgebaut wird. Die aktuelle Sendeabwicklung arbeitet derzeit am Kapazitätslimit, nach dem in den letzten Monaten die Zahl der Streams die nur für bestimmte Länder ausgespielt werden dürfen, explosionsartig gestiegen ist.

Das ist nur eine der Wachstumsschmerzen die Eurosport unter den neuen Strukturen des Discovery-Konzerns spürt. Auf organisatorischer Ebene hat es Eurosport Deutschland mit vier Konzernorten zu tun: München ist einer der Hubs für Discovery Networks CEMEA (Central Europe, Eastern Europe, Middle East and Africa). Warschau ist die Zentrale für Discovery Networks CEMEA. Die Sendeabwicklung und Zentrale von Eurosport sitzt in Paris und die Europazentrale von Discovery sitzt in London.

Kommentatoren für Eurosport können in München, Paris oder in regionale Studios wie Hamburg und Berlin sitzen – Ausnahme ist Rolf Kalb, der häufig von seinem Haus aus kommentiert. Und nicht zuletzt sitzen die Kommentatoren auch vor Ort: sehr häufig beim Wintersport und immer öfters auch beim Fußball, wie z.B. beim FA Cup.

Das ist auch eine der Gründe für die häufig auftretende Asynchronität zwischen Kommentar und Bild: während das Bild häufig den schnellsten Weg nach Paris zur Sendeabwicklung nimmt, legt der Ton einen Zwischenstop in München/Hamburg/Berlin/Paris oder sonstwo ein. Dieser Zeitunterschied, der auch durch Decoding und Encoding von Bild & Ton verschärft wird, muss in der Sendeabwicklung “individuell” ausgeglichen werden. Und es ist nicht immer einfach einen Hagemann in Wembley, Deutschland-Zentrale in München und Sendeabwicklung in Paris auf einen Nenner zu bringen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Eurosport Deutschland zwar in Paris eine eigene, exklusive Senderegie hat, inzwischen aber auch EUROSPORT2 verstärkt Deutschland-Österreich-exklusive Inhalte überträgt (FA-Cup, Golden League, MotoGP) . Zu Zeiten wo sowohl EURO als auch EURO2 deutschland-exklusive Inhalte übertragen, reicht der eine deutsche Regieraum in der Sendeabwicklung nicht mehr aus und muss sich ein zweiter Regieraum geborgt werden.

Eurosport ist sich bewusst, dass dies suboptimal ist und daher wird in technische Infrastruktur investiert, um die Abwicklung der Programme runder zu machen.

Was? Hagemann war beim FA-Cup direkt vor Ort? Hat man nicht gemerkt. Auch das zählt zu den Schmerzen, die man bei Eurosport verstärkt angehen will: durch Vorberichte mit Personal vor Ort bewusst machen, dass diese nicht immer aus Reporterkabinen in München kommentieren. Das soll mittelfristig auch auf die Marke Eurosport einzahlen, die darunter leidet, das man mit den Stimmen keine Gesichter verbindet und ohne Studiosendungen wenig Profil gebildet wird. Auch das ist auf dem Radar von Eurosport Deutschland.

DEL2 – Die Zweite Eishockeyliga DEL2 plant ihr eigenes Winter Game, das “Winter Derby” in Dresden. Am Samstag 9.1.2016 ab 16h15 spielen die Eislöwen Dresden gegen Weißwasser im Stadion Dresden (30.000+x Zuschauer). Seit gestern steht fest: das Spiel wird im TV übertragen. Der MDR hat seine Zusage gegeben.