Screensport am Montag

Weiterhin Rätselraten um die Zukunft der NBA im deutschen TV. Erste Lebenszeichen hat TK entdeckt und übers Wochenende in den Kommentaren hier verlinkt: BÄH hat in den Untiefen seiner Website Hinweise auf das NBA-Magazin für die kommende Saison und einer Highlights-Zusammenfassung eines “Spiel der Woche”, ähnlich wie letzte Saison vom jeweiligen Freitags-Spiel bei PREMIERE versteckt. Im TV-Guide von BÄH selber sind aber in den ersten 10 Tagen der NBA-Saison keinerlei Hinweise auf irgendwelche Basketball-Sendungen zu sehen.

Einen neuen Luftballon gibt es in Sachen Bundesliga-TV-Rechte. Die BILD bringt einen “Super Sonntag” der DFL ins Spiel, mit drei Bundesliga-Spielen am Sonntag zu drei Anstoßzeiten: 13h30, 15h30, 17h30. Dies wurde schon ausgiebig gestern andiskutiert, und halte ich nur für begrenzt aufregenswert. Halt ein weiterer Luftballon. Und es wird bis Dezember/Januar nicht der letzte sein…

Montag, 29.9.

16h00 NFL: Cincinnati Bengals – Cleveland Browns, #4, NASN Tape
Broadcaster CBS mit Kevin Harlan und Rich Gannon

18h30 NFL: Oakland Raiders – San Diego Chargers, #4, NASN Tape
Broadcaster CBS mit Jim Nantz und Phil Simms

20h15 Zweite Liga: 1.FC Nürnberg – MSV Duisburg, #6, PREMIERE + BÄH live
PREM: Vorberichte ab 20h mit Jessica Kastrop. Kommentar: Roland Evers. Whl: 22h30, Di 10h40

22h45 Sport Inside, WDR
Portrait des DDR-Skispringers Aschenbach, der 1988 als Mannschaftsarzt Republikflucht beging
Portrait des DDR-Handballers Wolfgang Böhme, der kurz vor dem 80er-Olympiasieg von der Stasi aus dem Verkehr gezogen wurden.
Der gefallene DDR-Meister: BFC Dynamo Berlin.

2h30 NFL: Pittsburg Steelers – Baltimore Ravens, #4, NASN live
Vorberichte ab 1h

Vorschau auf Dienstag

15h10 Frauen-WM2011: Bekanntgabe der 6 Ausrichterstädte, ARD live
18h00 UEFAcup: St. Patricks – Hertha BSC, Rückspiel, BÄH live
18h15 Champions League: Zenit – Real, #2, PREMIERE live
20h00 HBL: Magdeburg – Füchse Berlin, #6, BÄH live

20h45 Champions League, 2ter Spieltag, PREMIERE + ITV live
Bayern München – Olympique Lyon
Fiorentina – Steaua Bukarest
Villarreal – Celtic (STV)
Aalborg – Manchester Utd (ITV4)
Fenerbahce – Dynamo Kiew
Arsenal – Porto (ITV1)
BATE Borisov – Juventus

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. TdF:
    Lt. Andreas Burkert in der SZ von heute (online noch nicht verfügbar) werden im Laufe der Woche positive Testergebnisse von Cancellara, O’Gready, Frank Schleck und Toursieger Sastre verkündet (alle CSC).

  3. Warum nur würde ich das amüsant finden,wenn das stimmen wurde. Und was würde ein Jens V. dazu sagen?

  4. Ich sehe es auch so, daß wir bis zur Rechtevergabe der DFL noch eine Menge Nebelkerzen erleben werden. Die Truppen werden eben in Stellung gebracht.
    Dabei dürfte Premiere aber aus meiner Sicht nichts “fordern”. Wer fordert, ist in Verhandlungen immer erst einmal in der Hinterhand. Also wird Premiere die DFL schön kommen lassen.

  5. Ich frag mich wieso aus dem Super Sonntag kein Super Samstag gemacht wird, denn da spielt keine 2. Bundesliga. Und auch dir Spiele am Samstag würden sich im Ausland besser vermarkten lassen.

  6. @NBA. Ich glaube in ganz Europa sind die Rechte noch nicht vergeben also nicht nur in Deutschland.

  7. @FAN !:

    Weil es Samstags die Sportschau gibt. Wobei das sicherlich trotzdem denkbar wäre.

    Die DFL muss für die nächste Rechteperiode wg. des Europacups den Sonntag stärken, um die drei Spiele dort kommt man nicht herum. Ob nun aufgesplittet oder konzentriert ist dann die andere Frage.

    Und über allem schwebt die Prämisse, dass fünf der neun Spiele zeitnah im Free TV zu sehen sein müssen. Evtl. kommt sogar hier noch die Forderung dazu, dass diese fünf alle in einer Sendung gezeigt werden müssen, aber hier besteht Interpretationsspielraum in den Äußerungen des Kartellamts.

    Bei all den Diskussionen muss man aber meiner Meinung nach – so sehr ich den Salami-Spieltag richtig finde – aufpassen, dass man den Fan nicht überfordert mit viel zu vielen, uneinheitlichen Anstoßzeiten. Deswegen habe ich eine gewisse Sympathie auch Sonntags die magische 15.30 Uhr-Anstoßzeit zu nutzen.

  8. warum nicht das dritte Spiel Sonntags auch um 17:00 Uhr starten ? Das stärkt die von Premiere so geliebte Konferenz, die ja – wie hier schon angesprochen – von der Vielzahl der Spiele lebt. Irgendwo ist dann immer was los.
    Ein weiteres Spiel in voller Länge zeigen zu können, stärkt die Position der DFL meiner Ansicht nach kaum. Es wird schon so wenig genug Menschen geben, die sich Sonntags sowohl die Konferenz der 2.Liga, als auch die der 1. Liga anschauen. Dafür ist der Fussball-Sonntag einfach schon zu voll, besonders bei Premiere.
    Ich bin ehrlich gesagt sogar ganz froh, mir die ganzen Spiele eben nicht einzeln nacheinander anschauen zu müssen. So gerne ich Fussball im TV sehe, aber alles hat seine Grenzen.
    Und ich denke, so wird es vielen Abonnenten gehen, die keinen bestimmten Verein unterstützen, sondern sich halt gerne mit kurzweiligem Fussball am WE die Zeit vertreiben.

    Wenn man bei der DFL schon versuchen möchte, die “Braut” etwas aufzuhübschen, dann müsste es schon etwas sein, dass sich positiv auf die Abo-Zahlen bei Premiere auswirkt. Eine zweite Anstosszeit am Sonntag für die 1.Liga wird da aber kaum helfen.

    Die DFL hat sich verzockt, und versucht jetzt, zu retten, was zu retten ist. Peinlich.

  9. was die NBA betrifft, eigentlich kann es Premiere sich nicht leisten, auch noch die letzte US-Sportart zu verlieren. Andererseits wäre es nur konsequent, wenn man sich die Entwicklung der letzten Jahre anschaut.

    Absicht oder nicht, Premiere ist schon längst nicht mehr die Heimat des US-Sportes. Das man die Abonnenten damit reihenweise in die Arme von NASN/ESPN treibt, ist anscheinend unwichtig. Alles wird der BuLi/CL/F1 untergeordnet.
    Was solls. Die werden schon sehen, was sie davon haben. Ich freu mich jedenfalls auf meine Kündigung. ^^

  10. Hat jemand am Wochenende das Spiel von Blackburn gesehen? Komischerweise hatte Roque Santa Cruz dort ein Trikot ohne Beflockung (also ohne Name und Rückennummer) an. Weiß da jemand was drüber? Ein Bild davon gibts bei einem Klick auf meinen Namen.

    Hab im Netz nichts gefunden…

  11. @ B.Schuss:

    was die NBA betrifft, eigentlich kann es Premiere sich nicht leisten, auch noch die letzte US-Sportart zu verlieren. Andererseits wäre es nur konsequent, wenn man sich die Entwicklung der letzten Jahre anschaut.

    Die erste Konsequenz der ganzen letzten Einsparungskonsequenzen war ja nun kürlich die Entl…. (uups Sorry) der Rücktritt von Mr. Börnicke. Möglicherweise wird genau darum diesmal was anderes gemacht. Es könnte zumindest die leise Hoffnung bestehen, da nun andere am Ruder sitzen. Was diese Hoffnung erwachsen lässt, ist die Tatsache, dass diese jetzt handelnden Ahnung vom Pay-TV haben.

  12. Zum Thema “Super-Sonntag”:

    Was spricht eigentlich dagegen, die drei Sonntagsspiele mit überlappenden Anstoßzeiten auszutragen? Also zum Beispiel 16:30 / 17:00 / 17:30 Uhr?

    Damit hätten man “the best of both worlds”: Es würde weiterhin eine Konferenz geben, und trotzdem würden auch die Konferenzgucker mehr von jedem einzelnen Spiel mitbekommen. Das attraktivste der drei Spiele sollte dann natürlich zuletzt beginnen, damit die letzte halbe Stunde am Stück gezeigt werden kann.

    Dieses Modell hätte dann auch den Vorteil, dass der frühe Nachmittag für die 2. Liga reserviert bliebe.

    Ich habe sowieso noch nie verstanden, warum man so fantasielos ist, alle Spiele entweder auf die Minute zeitgleich oder im Abstand von mindestens zwei Stunden anzupfeifen.

    Gerade ein Sender wie Premiere, der die (für mich sehr zweifelhafte) Konferenzschaltung zum Alleinseligmachenden erklärt hat, müsste doch daran interessiert sein, die Anstoßzeiten ein bisschen auseinanderzuziehen, damit die Übertragung länger dauert und der Zuschauer mehr Fußball zu sehen kriegt.

    Okay, dass solche Experimente am Samstag nicht wagt und 15:30 als geheiligten Einheits-Kick-Off nicht antastet, kann ich halbwegs nachvollziehen. Aber am Sonntag? Warum nicht?

    Der einzige Nachteil dürfte darin bestehen, dass dann für Werbung und Halbzeitanalysen keine Zeit mehr bliebe. Aber abgesehen davon, dass ich Halbzeitanalysen sowieso entbehrlich finde – auch dafür ließe sich eine Lösung finden, wenn die Anstoßzeiten nicht um 30, sondern um 60 Minuten versetzt wären.

    Interessant ist ja in diesem Zusammenhang, dass es beim DFB-Pokal ja in dieser Saison ein Modell gibt, das schon zaghaft in diese Richtung geht: mit Anstoßzeiten um 19:00 und 20:30 Uhr.

  13. Der Doping-Artikel von Burkert ist übrigens jetzt auch online einzusehen:
    http://www.sueddeutsche.de/sport/107/312024/text/

    Wirklich recht spannend, wenn es tatsächlich zu diesen angekündigten Dopingfällen kommen würde – denn das wäre schon ein ziemlicher “Big Bang” bei diesen Namen. Und gerade bei der Vehemenz mit der Bjarne Riis sich immer gegen Dopingverdächtigungen stellt (klar, macht jeder, aber er lobt ja immer das “gläserne Anti-Doping-System von CSC” über den grünen Klee).

    Bin echt gespannt, ob es tatsächlich zu diesen Aufdeckungen kommen wird.

  14. was die NBA betrifft, eigentlich kann es Premiere sich nicht leisten, auch noch die letzte US-Sportart zu verlieren.

    Vierstellige Nutzungszahlen, ich befürchte PREMIERE kann es sich sehr wohl erlauben, auf die NBA zu verzichten. Und bei dem derzeitigen Ansatz würde ich befürchten, dass man nur auf diese Zahl schaut.

    Hat jemand am Wochenende das Spiel von Blackburn gesehen? Komischerweise hatte Roque Santa Cruz dort ein Trikot ohne Beflockung (also ohne Name und Rückennummer) an. Weiß da jemand was drüber?

    Ähnliches passierte bei Portsmouth – Tottenham, als David Bentley gegen Ende der Partie ein Trikot mit der Nummer 50 ohne Namen trug. Man glaubt es kaum, offenbar halten manche Klubs der am besten vermarkteten Fußball-Liga der Welt nur je ein fertig beflocktes Trikot pro Spieler bereit.

    Ein weiteres Spiel in voller Länge zeigen zu können, stärkt die Position der DFL meiner Ansicht nach kaum. Es wird schon so wenig genug Menschen geben, die sich Sonntags sowohl die Konferenz der 2.Liga, als auch die der 1. Liga anschauen. Dafür ist der Fussball-Sonntag einfach schon zu voll, besonders bei Premiere.
    Ich bin ehrlich gesagt sogar ganz froh, mir die ganzen Spiele eben nicht einzeln nacheinander anschauen zu müssen. So gerne ich Fussball im TV sehe, aber alles hat seine Grenzen.
    Und ich denke, so wird es vielen Abonnenten gehen, die keinen bestimmten Verein unterstützen, sondern sich halt gerne mit kurzweiligem Fussball am WE die Zeit vertreiben.

    Es geht um das Angebot, man muss doch nicht alles nutzen.
    Wenn man diesen Gedanken nämlich zuende denkt, genügt es ja eigentlich nur deutschen Fußball und die deutschen Spiele in der Champions League zu zeigen. Mehr Fußball kann doch keiner wirklich gucken wollen. Und warum überhaupt Einzelspiele, das will doch keiner sehen.

    Das ist doch gerade der Unterschied Pay zum Free TV. Das man nicht nur das zeigt, von dem man denkt, dass es jeder schaut.
    Dass PREMIERE dieses international übliche Modell nicht richtig durchzieht, ist deren selbstverschuldeter Fehler.

    Die Aufsplittung der Spiele ist ein Angebot an die Fans, sich mehr Bundesliga ansehen zu können.

  15. Ich finde die 3 Zeiten garnicht so schlecht. Leider muss man seinen Tag dann etwas nach seinem Pflichtspiel verplanen.

    Finde das Angebot okay, wenn man wirklich jedes Spiel sehen will.

  16. @RealityCheck

    ich glaube aber nicht, dass das zu mehr Abos für Premiere führen, und damit einen Mehrwert generieren würde, der Premiere dazu bringen könnte, mehr für die Rechte zu bieten, als sie jetzt zahlen.
    Und nur darum geht es doch der DFL im Augenblick.

    Warum zieht Premiere dieses international übliche Modell nicht durch ?
    Vielleicht weil sie glauben, dafür nicht ausreichend Zuschauer gewinnen zu können ? Teuerere Rechtepakete machen nur Sinn, wenn die Kosten auf mehr Abonnenten verteilt werden können. Sonst führt das nur zu Preiserhöhungen, und denen stehen die Kunden bekanntermaßen nicht gerade positiv gegenüber.

    Was ich bei der ganzen Diskussion nicht verstehe, ist, warum man überhaupt mehr erlösen muss als bisher. Und den Eindruck erweckt die DFL. Mehr Erlöse aus Fernsehrechten, oder die Liga geht vor die Hunde.

    Für mich ist das bloss Geldgier der Funktionäre.
    Und die Zeche zahlt am Ende sowieso der Zuschauer, bzw. der Abonnent.

  17. Spoonmans Idee mit den überlappenden Anstoßzeiten finde ich nach kurzem Überlegen eigentlich sehr charmant.

    Ist in der Tat der beste Kompromiß zwischen “mehr Fußball am Sonntag” und “wer schaut sich denn da 3 Spiele hintereinander an”.

  18. Der Grund dafür, dass die DFL mehr Geld rausholen will (wollte), ist einfach und nachvollziehbar: Man will finanziell gegenüber England, Spanien und Italien nicht noch mehr ins Hintertreffen geraten.

  19. Kleine Ergänzung zum heutigen Screensport:

    NASN hat das Programm umgestellt und zeigt ab 20.00 Uhr live das Baseballspiel zwischen den White Sox und den Tigers. Es ist ein Nachholspiel für ein Spiel, das im September ausgefallen ist.

    Da es in AL Central zu eng zugeht, muss das Spiel noch ausgetragen werden. Wenn die Tigers gewinnen, sind die Twins in den Playoffs. Wenn die White Sox gewinnen, gibt es morgen ein Entscheidungsspiel zwischen den White Sox und den Twins um den Divisionstitel.

    Ich muss sagen: Toll von NASN reagiert!

    Das 2. AS-Live Football-Spiel beginnt deshalb schon um 18.00 Uhr.

  20. Warum zieht Premiere dieses international übliche Modell nicht durch ?

    Weil PREMIERE handwerkliche Fehler macht. Sie gehen falsch an das Projekt Pay TV ran und haben zum Teil nicht mal das 1×1 verstanden, sondern ziehen es immer noch genauso falsch durch wie bei Kirch. PREMIERE derzeit stellt das dar, was sich Kirch unter Pay TV vorgestellt hat, nicht das, was Pay TV international erfolgreich macht. Da kommt man dann gerne mit “der deutsche Markt ist anders”, was aber nur bedingt stimmt. Das einzige, was in Deutschland stärker ist als z.B. in England, ist das öffentlich-rechtliche Rundfunk, und das auch nur in der Masse, nicht in der Qualität. Das kommerzielle kostenlose Fernsehen bietet in Großbritannien mehr und qualitativ hochwertigere Ware als das in Deutschland.
    Sich dann auf die Hinterbeinchen zu stellen und auf die Tränendrüse zu drücken, es sei ja so schwer, in Deutschland Pay TV zu machen, verdrängt nur die eigenen Fehler. Ja, es ist nicht einfach, ja, man muss etwas kreativ sein. Aber schlimm wird’s, wenn ein einfacher Blick über den Tellerrand genügen würde, um diese Ideen zu bekommen. Aber nein, man macht seit ca. 10-15 Jahren das selbe und wundert sich, dass es nicht klappt und bejubelt das vielleicht auch noch als deutschen Weg.

    Was ich bei der ganzen Diskussion nicht verstehe, ist, warum man überhaupt mehr erlösen muss als bisher.

    Na, das ist aber doch überall in der Wirtschaft so. Stillstand ist Rückschritt. Was ja sogar mathematisch stimmt, Stichwort Inflation. Und der Abstand zu zumindest drei der vier sportlich vor der Bundesliga liegenden Ligen in Punkto TV-Erlöse ist ja nunmal Fakt. Und das, obwohl Deutschland immerhin (noch) das bevölkerungsreichste Land der EU ist.

  21. Laut Kicker von heute hat sich das Thema 3 Spiele am Sonntag hintereinander erledigt. 2. Liga soll um 13.30 Uhr angepfiffen werden. 1 Spiel der 1. Liga voraussichtlich um 15.15 Uhr und die restlichen beiden Spiele dann um 17.00 Uhr.

  22. Das ist doch auch wieder schwachsinnig. Dann überschneiden sich die Spiele um 3-4 Minuten. Nichts Halbes und nichts Ganzes.

  23. @tourcc:

    In dem Artikel wird dies als ein Modell dargestellt.

    D.h., ich erwarte, dass die DFL drei Spielplanmodelle ausschreibt.

    Das jetzige, aber mit drei Sonntagsspielen, das vom Kicker dargestellte, leicht modifizierte Kirch-Modell und das “Super Sonntag”-Modell, in dem die Rolle der 2. Liga noch nicht geklärt/bekannt ist.

  24. […] Nachtrag: RealityCheck ist das fast das Gleiche bei Portsmouth – Tottenham aufgefallen, wo David Bentley mit der Rückennummer 50 und ohne Namen aufgelaufen ist – obwohl er eigentlich die 5 trägt (via Kommentar bei allesaussersport). […]

  25. “Und der Abstand zu zumindest drei der vier sportlich vor der Bundesliga liegenden Ligen in Punkto TV-Erlöse ist ja nunmal Fakt. Und das, obwohl Deutschland immerhin (noch) das bevölkerungsreichste Land der EU ist.”

    RC,
    allerdings muss man berücksichtigen, dass die Bundesliga unter Berücksichtigung aller Einnahmen (Stadionbesuche, Merchandising, Sponsoring, TV-Einnahmen) ganz knapp hinter Italien an 3. Stelle steht. Und man muss berücksichtigen, dass es einen Zusammenhang gibt, zwischen der Höhe der Sponsoreneinnahmen und der Präsentation der Bundesliga im Free-TV.

    Man sollte in der Tat über die Grenzen schauen – aber es gibt ja nicht nur Großbritannien. Was passiert, wenn man die Besonderheiten eines Marktes nicht berücksichtigt, musste die Premier League vor kurzem erst in China erfahren. Da hat der Wechsel der TV-Rechte zu einem PayTV-Sender dazu geführt, dass die Zuschauerzahlen in China drastisch von 30 Mio auf 30.000 (BBC) / 300.000 (andere Quellen) gesunken sind. Und das im wichtigsten Zukunftsmarkt.
    Der deutsche PayTV_Markt ist sicher weiter entwickelt als der chinesische, aber man sollte dennoch vorsichtig zu Werke gehen.

  26. Und man muss berücksichtigen, dass es einen Zusammenhang gibt, zwischen der Höhe der Sponsoreneinnahmen und der Präsentation der Bundesliga im Free-TV.

    Es ist einer von vielen Aspekten. Ein weiterer, wichtiger ist das Image der Bundesliga. In keinem anderen europäischen Land ist die höchste Fußball-Klasse dermaßen eine gesamtgesellschaftliche Veranstaltung. In keinem anderen Land gehen so viele Frauen und Kinder ins Stadion und schauen es im TV wie in Deutschland.

    Das macht Sponsoring im deutschen Fußball so attraktiv, weil man nicht nur die Männer bekommt, sondern auch Kinder und Frauen. Und ich ich bin kein Anhänger der Argumentation, dass dies vollkommen einbrechen würde bei einer Stärkung des Pay TVs. Ganz im Gegenteil.

  27. rc,

    gut, was diesen Punkt angeht, scheinen wir unterschiedlicher Auffassung zu sein.

    Ich schreibe ja auch nur von einem “Zusammenhang”, nicht von einer vollständigen Abhängigkeit des Sponsorings von der Free-TV-Präsenz.

    Aber die Sponsoringeinnahmen scheinen mir in der öffentlichen Diskussion in Deutschland vollkommen unter den Tisch zu fallen.

  28. Ich glaube schon, dass viele diesen Aspekt beachten. Nur sollte man nicht der Versuchung erliegen, sich auf diesem gut erschlossenen Bereich auszuruhen.
    Ja, die Bundesliga erzielt Topwerte im Sponsoring, aber es wäre fahrlässig nicht zu überlegen, wie man trotzdem und zusätzlich die TV-Erlöse maximiert. Ohne die Sponsoringeinnahmen zu gefährden.

    Und da die Sportschau ja sowieso vor 20 Uhr bleiben und fünf Spiele bieten muss, sehe ich mittelfristig überhaupt keine Gefahr für die Sponsoringeinnahmen der 1. Liga. Egal, was man an den restlichen Anstoßzeiten herumdoktort.

  29. RC,

    da stimme ich dir vollkommen zu.

  30. Deutsche Fußballfans sind ebenso “fanatisch” und treu wie englische, spanische oder italienische Fans. Zudem stimmt es, daß sich in Deutschland auch Frauen und Kinder für den Fußball begeistern lassen. BEI DEN STADIONGÄNGERN! Die WM und der meist hohe Standard der Stadien hat hier u. a. beigetragen. Die Masse an Fans reicht dicke aus, die Stadien jede Woche zu füllen (mit Ausnahmen). Aber in der Gesamtsumme der Fußballverrückten (ohne Stadiongänger) und in der Bereitschaft, diese Begeisterung durch Fußball im Fernsehen zu schauen zu dokumentieren, liegt Deutschland immer noch weit hinter den o. g. Ländern zurück. Das wird sich mittel- und langfristig auch nicht ändern.
    Damit sind eben auch weniger Deutsche bereit, für das Fernseherlebnis Bundesliga Geld zu bezahlen. Die Bundesliga knapper zu machen (weniger und nicht mehr so zeitnahe Übertragungen im FreeTV) dürfte damit nur unbedeutend auf PayTV-Abonnentenzahlen einwirken. Jedenfalls hat es nichts gebracht (Arena), die Sache billiger zu machen. Daß Arena und Premiere, wie hier schon richtig und ausführlich geschildert, bei der Gestaltung des PayTV und der Präsentation der BuLi anfängerhafte Fehler gemacht haben, spielt eine Rolle. Aber keine so entscheidende.
    Für mich ist es damit UNMÖGLICH, egal wie es die DFL und die PayTV-Anbieter anstellen, in Deutschland gleiche Summen über die Fußball-TV-Vermarktung zu erzielen wie in England, Italien und Spanien. Es wäre ebenso sinnlos, in Deutschland die gleiche Menge (pro Kopf) Eßstäbchen wie in China oder Japan zu verkaufen. Wenn das endlich mal jemand bei der DFL einsehen würde, wären wir in Hinsicht auf vernünftige Vermarktungsmodelle ein ganzes Stück weiter.

  31. Ich bin nach wie vor nicht überzeugt, dass Arena keine Chance hatte.
    Wenn man aber nach einem Jahr bereits die Waffen strecken muss, dann hat man im vorfeld was falsch gemacht.
    Man hätte eigentlich mindestens die vertragslaufzeit finaziell so absichern müssen, dass man auch bei roten Zahlen drei Jahre durchhält.
    Dann hätte man resümieren können und entscheiden ob es sich lohnt weiterzumachen. Aber so????
    Man hatte gerade angefangen durch Zukauf anderer Sportrechte Arena auf breitere Füße zu stellen.
    Ausserdem hätte man eine Flächendeckende Kabeleinspeisung gebraucht(ich kenne zwei Leute die ihr Abo wieder abgeben mussten, weil ihr Kabelbetreiber Arena nicht eingespeist hatte).
    Wenn man Pay TV zu einem Erfolg machen will braucht man einen langen Atem und kann nicht bei den ersten Schwierigkeiten in die Knie gehen.
    Deswegen traue ich Murdoch einiges zu, denn wenn er eines hat dann einen langen Atem.

  32. Rain delay in Chicago.

  33. Finde ich ja mal ganz sympathisch, dass der Kommentator (Buschmann?) beim DSF auf den Boykott der Fans wegen der Anstosszeiten eingeht und das nicht einfach ignoriert. Betrifft ja quasi seinen Arbeitgeber.

  34. ich stimme NoRegret zu. Ich denke auch nicht, dass die Rahmenbedingungen in Deutschland Erlöse wie in England, Italien, oder Spanien zulassen.

    Vielleicht ist das Maximum dessen, was am Markt refinanzierbar ist, einfach erreicht. Zumindest ohne Spieltagsmodelle und Vermarktung grundlegend zu ändern. Und mit grundlegend meine ich, den potentiellen Rechtekäufern viel Einfluss auf die Ansetzungen, Spieltagsmodelle, und Anstosszeiten zu gewähren. Viel mehr als sie jetzt haben.

    Ein Argument für mehr TV -Erlöse ist immer, die BuLi würde sonst den Anschluss an die restlichen europäischen Ligen verlieren.
    Was soll das bedeuten ? Was für ein Anschluss ?

    Mir ist schon klar, dass es im Grunde – mal wieder – um Geld geht, aber was könnte im schlimmsten Fall passieren, wenn wir halt keine 500 Millionen pro Saison erlösen, sondern nur die 420 Millionen, die aktuell erlöst werden ? Was ist die Gefahr ?

  35. @Original:

    Gab es wieder ein Anti-DSF-Plakat? Was hat er denn gesagt?

  36. @Frederik: Nein, es gab kein DSF-Plakat. Die Nürnberger “Fans” haben gegen den “Modernen Fußball” (z. B. Anstoßzeiten in 2. Liga am Sonntag um 12:30 etc.) demonstriert und deshalb ihre eigene Mannschaft 20 Minuten lang nicht angefeuert. Sehr clever! So kennt man sie!

  37. Aso, und was hat Buschmann dann gesagt? Immerhin hat mal einer von denen “das Maul aufgemacht”. Ist ja typisch für Buschmann, dass er auch sowas mal in den Mund nimmt.

  38. Rain delay in Chicago.

    Japp, denke mal, dass man erst ab ca. 24:00 deutscher Zeit spielen kann, wenn überhaupt.

  39. Buschmann ist halt darauf eingegangen, warum es anfangs keine Stimmung gab. Da hat er von dem Boykott erzählt und auch mehr oder weniger Verständnis dafür gezeigt, dass Anstosszeiten wie 12:30 für die Fans beschissen sind.

  40. Ich stimme NoRegret und B.Schuss zu und gehe noch einen Schritt weiter. Das Maximum dessen, was am Markt refinazierbar ist, ist nicht erreicht, sondern bereits überschritten! Schließlich hat die Sportschau ran mit einem höheren Angebot abgelöst, das nur aus Gebühren finanziert ist, also nicht freiwillig vom Zuschauer kommt.

  41. Da sich dieser Unsinn mit “Sportschau” und “nicht marktgerechten preisen” wacker hält, nochmal zum Mitschreiben:

    1.) Die ARD zahlt für die Sportschau-Rechte nach offizieller Lesart 80 Mio, inoffiziell gelten die Drittverwertungsrechte für die Dritten über 20 Mio auch noch als sehr oppulent ausgestattet.

    2.) SAT.1 hat Ende der 90er Jahre 92 Mio EUR gezahlt, also mehr als die Sportschau. 2000/01 betrug der SAT.1-Anteil zirka 100-118 Mio EUR (Rechte wurden für 355 Mio gemeinsam mit PREMIERE erworben). Wie man darauf kommen kann, das acht Jahre später ein niedrigerer Preis nicht marktgerecht sein soll, nur weil der Sender jetzt ARD heißt, ist mir ein Rätsel.

    3.) In keinem Land der Welt werden die Top-Rechte im Sport so bezahlt, dass sie sich ausschließlich über die Werbung refinanzieren. Siehe US-Sport bei den großen Networks.

    Aber gut, was schreib ich… solange es ins allseits beliebte Freund/Feindschema passt…

  42. First Pitch @ US Celluar gegen 23:00 laut Awful Announcing Blog!

  43. Danke, so fundiert wird man gerne widerlegt.

  44. 0:0 in Chicago nach der ersten Hälfte des ersten Innings.
    Gavin Floyd gegen Freddy Garcia

  45. “In keinem Land der Welt werden die Top-Rechte im Sport so bezahlt, dass sie sich ausschließlich über die Werbung refinanzieren.”
    Diesen Satz versteh’ ich nicht… ist es nicht so, dass ich in den USA sämtliche Top-Ligen unter der Woche per ‘Lokalsender’ und am Wochenende ‘nationwide for free’ bekomme? Mit entprechender Werbedurchdringung natürlich… wobei mir weiterhin imponiert, dass hier auf die unsägliche Trikotwerbung konsequent verzichtet wird (vom Bekleidungshersteller mal abgesehen ;-)

  46. MLB Spoiler———————————–

    Garcia beginnt mit zwei Walks nun Dye mit Single und Thome Konerko und Griffey in Wartestellung.
    Kann schnell Richtung Spiel gegen Minnesota gehen.

  47. ————————MLB Spoiler————————————-

    Freddy Garcia hat sich berappelt Immer noch 1:0

  48. Als die letzten BuLi-Rechte vergeben wurden, hatten sich die privaten Sender ihre Werbe-Krise genommen. Mag sein, dass die Sender dann nicht sehr vorausschauend mitgeboten hatten. Im Nachhinein war das Verlustgeschäft mit der Bundesliga wohl nicht so groß, wie man es angenommen hatte.

    Trotzdem ist es völlig unnötig, das die ARD überhaupt um die Rechte mitbietet. Die Bundesliga würde auch ohne ARD und ZDF im Free-TV stattfinden. Der Preis der dann entsteht, ist marktgerecht. Ob der sich dann voll über die Werbung finanziert, wäre ein anderes Thema. Die ÖR zahlen keine Marktpreise, die zahlen gebührenfinanzierte Preise. Und im Falle der Bundesliga wird sich ein Teil Pseudoexistenzberechtigung eingekauft. Am Ende des Jahres kann man halt aufs Papier schreiben, dass sogar Nichtrentner einschalten.

    Auf der anderen Seite bin ich aber auch nicht der Meinung, dass die Empfehlung des Kartellamtes darauf hinaus läuft, dass nur die ARD als Sender für eine “Sportschau” in Frage kommt. Das hängt einzig davon ab, wieviel Geldkoffer die ARD auf den Tisch legt. Wenn das wieder mehr ist, als von den privaten, dann waren es auch wieder keine marktgerechten Preise.

  49. Das Problem ist doch, dass weder Sat.1 noch RTL zurzeit die Lust verspüren, hundert oder auch nur 80 Millionen Euronen zu bezahlen. Deshalb kommt die ARD relativ billig davon, und da man sich doch in irgendeiner Form dem unfreiwilligen Gebührenzahler verpflichtet ist, wäre es wirtschaftlich unschlau mehr zu zahlen als unbedingt notwendig. Die Privaten müssen abwägen, wie viel ihnen die Rechte mehr wert sind als das, was sie durch Werbung refinanzieren können. Sat.1 hat da m.E. mehr Nachholbedarf als RTL, das als Marktführer zurzeit relativ gut dasteht.

    Doch letztlich wird das große Geld eh nur durch Pay-TV gemacht, und da ist es natürlich nicht förderlich, dass es die DFL mit einem Monopolisten zu tun bekommt- Auch ein schwachbrüstiges Premiere ist besser als gar kein Pay-TV.

    @mlb: Floyd von des Sox wirft bisher richtig klasse.

  50. mal ne Frage wenn die CWS heute gewinnen, gibt es ein Entscheidungsspiel zw. Min und CWS???
    Und wann soll dies stattfinden?

  51. Wenn die Sox gewinnen gibts morgen ein Entscheidungsspiel in US Cellular gegen die Twins um den Divisionstitel(Sieger spielt gegen die Rays in der ALDS).

  52. Das Spiel würde morgen stattfinden, ebenfalls in Chicago.

  53. Diesen Satz versteh’ ich nicht…

    Querfinanzierung. Wird in diversen Foren immer gerne als “ungerecht” tituliert, ist aber weltweit zu beobachten – teure Sportrechte rechnen sich nur durch Querfinanzierung.

    Man bedient sich eines einfachen Fakts – Livesport zieht immer. Livesport hat seine feste Fanbasis, die relativ loyal auch mal den Sender mitwechseln. Livesport ist (bisher) noch relativ unbeeindruckt von Raubkopierern (auch wenn sich das in den letzten Jahren leicht ändert, aber noch keine kritische Marke erreicht hat) oder Ersatzprodukten.
    Und mit Hilfe dieses Livesports zieht man die Leute zu anderen Produkten bzw. Sendungen. Durch Livesport erreicht man eine Werbewirkung, die nicht durch andere Mittel und Wege zu erreichen ist. Wenn RTL Interesse an einem Livespiel der Bundesliga am Sonntag hat, dann will RTL das nicht in der Prime Time, und auch nicht, um mit der Bundesliga groß Quote zu machen. Nein, damit die Leute einschalten und für den Film danach hängen bleiben und am besten am nächsten Tag wg. der Programmhinweise nochmal gezielt auf RTL schalten.

    Das ist übrigens ein Punkt, den PREMIERE derzeit komplett falsch macht. Man verjuxt seine Premium-Inhalte, ohne die Kunden dann für die anderen Pakete zu begeistern.

  54. @Tom und freddy7
    Danke..wäre ja richtig geil. Kann gerne noch so ein Spiel vertragen, jetzt wo sich die MLB Saison dem Ende nähert. Hofentlich dann wieder auf NASN.

  55. Querfinanzierung ist im Free-TV eine schöne Sache, aber ob das im Pay-TV auch so funktioniert ?
    Wenn ein RTL-Zuschauer im Rahmen einer Live-Übertragung einen Programmhinweis sieht, und dann später oder am nächsten Tag nochmal RTL einschaltet, kostet ihn das gar nix, bis auf ein bischen Zeit.

    Die Schwelle beim Pay-TV ist viel höher, man muss kostenpflichtige Hotlines anrufen, sich in Warteschleifen rumärgern, und dazu kostet es Geld. Am Ende bekommt man einen 2-Jahres-Vertrag aufgedrückt….

    Und so großartig ist das Restprogramm bei Premiere nun auch nicht, dass man als Abonnent eines Sportpaketes richtig Bock auf die anderen Programmpakete bekommt.

    Wenn ich nur die Hälfte dessen, was ich in den letzten Jahren monatlich an Premiere bezahlt habe, in DVD-Ausleihe investiert hätte. wäre ich nicht schlechter unterhalten gewesen, hätte Geld gespart, und einiges an Zeit.

    Mal abgesehen davon, dass sowieso niemand die Zeit hat, sich das alles anzuschauen, was Premiere sendet. Wenn denn mal was interessantes / unterhaltendes läuft…

    Ich denke, Premiere ist grundsätzlich falsch aufgestellt. Zu viele Kanäle, zu viel Tumbleweed, zu unflexibel in der Abogestaltung. Wenn ich sehe, was da für ein Schrott läuft, nur um die Zeit zu füllen, sehne ich den Tag der Kündigung herbei.

    Und dabei ist Premiere noch in der glücklichen Lage, im deutschen Pay-TV Markt fast ein Monopolist zu sein. Naja, vielleicht macht Murdoch ja was draus.

    Ich denke, die derzeitigen Spieltagsmodelle und Anstosszeiten geben nicht mehr her. Da müsste sich sowohl in diesen Bereichen, als auch beim Pay-TV schon eine Menge tun, damit sich daran was ändert.

  56. at RC:

    Das ist ja auch der Grund warum bei RTL WÄHREND der Formel1-Rennen nicht nur Werbung gezeigt wird (hab ich Verständnis für), sondern auch immer wieder Programmhinweise für irgendwelche King-Kong-Filme die Sonntag in 8 Tagen laufen! (hab ich eher wenig Verständnis für).

  57. Querfinanzierung ist im Free-TV eine schöne Sache, aber ob das im Pay-TV auch so funktioniert ?

    Ja, Pay TV funktioniert in der Grundidee nicht viel anders als Free TV. Auch ein Denkfehler, der sich seit Kirch bei PREMIERE eingenistet hat.

    Denn wenn man deine Aussagen ansieht, sieht man genau, dass PREMIERE hier versagt.

    Wenn ein RTL-Zuschauer im Rahmen einer Live-Übertragung einen Programmhinweis sieht, und dann später oder am nächsten Tag nochmal RTL einschaltet, kostet ihn das gar nix, bis auf ein bischen Zeit.

    Es geht darum, dass der Zuschauer zu einer höheren Nutzung des schon abonnierten Programms gebracht wird und im Optimalfall sogar noch Pakete dazubucht. Eben um sowas zu verhindern:

    Und so großartig ist das Restprogramm bei Premiere nun auch nicht, dass man als Abonnent eines Sportpaketes richtig Bock auf die anderen Programmpakete bekommt.

    Wenn ich nur die Hälfte dessen, was ich in den letzten Jahren monatlich an Premiere bezahlt habe, in DVD-Ausleihe investiert hätte. wäre ich nicht schlechter unterhalten gewesen, hätte Geld gespart, und einiges an Zeit.

    Ein Pay TV muss dafür sorgen, dass seine Kanäle für seine Kunden der erste “Hafen” sind, den die Abonnenten ansteuern, wenn sie sich vor den Fernseher setzen.
    Und es geht auch nicht darum, neben dem Free TV zu existieren, das Pay TV muss so wichtig im Leben des Kunden werden, dass er lieber auf Pay-Kanäle schaltet.

    Denn wie Du sagst, der Mensch hat nur ein bestimmtes Zeitkapital zur Verfügung. Und da muss das Pay TV sich bemühen, ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzubekommen. Ein Punkt dabei ist die Cross Promotion und daraus resultiert das Bedürfnis und die Rechtfertigung für Querfinanzierung bei Livesport.

    Ich denke, Premiere ist grundsätzlich falsch aufgestellt. Zu viele Kanäle, zu viel Tumbleweed, zu unflexibel in der Abogestaltung. Wenn ich sehe, was da für ein Schrott läuft, nur um die Zeit zu füllen, sehne ich den Tag der Kündigung herbei.

    Ich behaupte das Gegenteil, PREMIERE hat sogar zu wenige Sender. Und die, die man hat, da stimme ich Dir zu, werden zu dünn bestückt, mit zu viel “Füllware”. Dass das Sportprogramm außerhalb der Livestrecken erbärmlich ist, ist unhaltbar. PREMIERE bietet alle prime assets, die man für ein Sportprogramm im deutschen Markt braucht. Trotzdem ist man eben nicht der erste Anlaufpunkt für den Sportfan zu jeder Tageszeit. Weil man den Rest des Sportprogramms brach liegen lässt. PREMIERE muss mindestens die Access Prime und die Prime Time jeden Tag mit hochwertigem, möglichst neuem Material füllen.

    PREMIERE ignoriert simple Regeln des Fernsehmachens, mit dem Verweis darauf, dass Pay TV anders funktioniere als Free TV. Ja, in der Finanzierung. Aber nicht in der Nutzung.

  58. @ RealityCheck: vollste Zustimmung!

    Es ist z.B. auch ein Unding, dass Premiere-Abonnenten unter der Woche keinerlei aktuellen Informations- und Analysesendungen in Sachen Bundesliga bekommen und sich stattdessen mit dem Stammtischniveau von “Bundesliga aktuell” oder “Doppelpass” im DSF herumärgern müssen.

    Die Premiere-Sportredaktion besteht ja sowieso nur aus ein paar eitlen Anzugträgern, einer seltsamen Frau Kastrop und einem Heer von Container-Kommentatoren. Die machen dann am Sonntag um 19:45 Uhr das Licht aus, und das war’s dann für die nächsten 5 Tage mit der Bundesliga. Analysen? Fehlanzeige. Nur die Sprechblasen der sogenannten “Experten” kurz nach dem Spiel. Ausführliche, fundiert aufbereitete Zusammenfassungen? Nö, man kann ja stattdessen die hastig zusammengekleisterte Sendung “Alle Spiele, alle Tore” in Dauerschleife wiederholen.

    Sorry, aber Premium-Sportfernsehen sieht nun wirklich anders aus. Statt des seelenlosen Portals bräuchte man feste Sportkanäle mit festen “Ankersendungen” auch unter der Woche.

  59. RC hast du dich bei Premiere mal beworben?
    vielleicht könnte es dann was werden mit Pay TV in Deutschland.
    Ich weiß wirklich nicht wie oft ich mich schon gefragt habe, wieso niemand bei Premiere mal auf so fundamentale Grundkentnisse des Fernsehmachens zurückgreift.
    Ich glaube dogfood ahat mehr als einmal das Beispiel BBL gebracht, die in Verbindung zur BL sehr gute Einschaltquoten vorweisen konnte und nach der Verbannung in die hinteren Regionen des “Portals” eben nicht mehr.

  60. Ach ja, und um den Schlenker zum Ausgangspunkt zu bekommen, den Anstoßzeiten:

    Wenn die Anstoßzeiten stärker aufgefächert werden, verteilt man den Zuschauermagnet Bundesliga auf größere Sendeflächen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Zuschauer “eingefangen” wird. Und wenn er erstmal auf den eigenen Kanälen gelandet ist, kann man versuchen ihn zu steuern und zu beeinflussen. Das macht PREMIERE absolut mangelhaft, aber die Grundidee ist klar.

    Daher ist eine Bundesliga, die ihren Spieltag auf fünf Anstoßzeiten verteilt und somit gut zehn Stunden Sendezeit abdeckt für einen Pay-Anbieter eigentlich attraktiver. Daher kommt auch das Argument, warum eine Aufstockung positiv für PREMIERE wäre. Man fängt mehr Leute ein, mit denen man dann arbeiten kann.

  61. @RealityCheck – fünf Anstoßzeiten könnten schon attraktiver sein, nur müssten meiner Meinung nach auch die Spiele entsprechend terminiert werden. Wenn die DFL nicht in der Lage ist den Spielplan so zu gestallten dass die Topspiele nicht schon an den ersten 3 Spieltagen und dann noch zur gleichen Zeit stattfinden, dann könnte es vielleicht funktionieren. Das kann nicht für jedes Wochenende funktionieren weil es nicht so viele Topspiele gibt, aber besser als jetzt kann man es sicher machen.

  62. Im übriegen hat die DFL heute die neue Ausschreibung angekündigt, in 4 Wochen könn(t)en die Herren dann starten die Unterlagen zu verschicken.

    http://www.presseportal.de/pm/52476/1273631/dfl_deutsche_fussball_liga_gmbh

  63. @tourcc:

    Absolut d’accord, das kam ja schon mal hier zur Sprache. Die DFL liegt mit der Terminierung der Spiele auch öfter daneben, wobei ein größeres Problem fast der Zwang des Eröffnungsspiels im Free TV ist, das einen “Knalller” unnötig auf den ersten Spieltag legt, was dann – aus Gründen der Wettbewerbseinheit – dazu führt, dass im ersten Viertel der Saison dann auch die anderen Teams neben dem Meister ein Spitzenspiel ins Programm gelegt bekommen. Das war ja der Grund, warum letzte Saison Bremen – Bayern am 2. Spieltag stattfand, was Wahnsinn ist. Da Stuttgart – Schalke als attraktives Free TV Spiel herhalten musste, sollten die anderen Meisterkandidaten möglichst bald auch aufeinander treffen.

    Übrigens scheint die BamS-Meldung mit fünf Anstoßzeiten wohl eher nicht einzutreten, es mehren sich die Anzeichen, dass die DFL erstmal nur auf vier hochgeht.

  64. Dass es diesen Automatismus mit den Spitzenspielen am Anfang der Saison gibt, wusste ich noch nicht.

    Generell sollte man sowieso die Saison lieber mit einem Auswärtsspiel des Meisters beginnen. Dann muss der Gegner nämlich auch nicht unbedingt ein absolutes Spitzenteam sein, damit’s spannend wird. Diese Saison hätte sich z.B. Gladbach – Bayern oder Köln – Bayern angeboten. Man könnte es auch zur Regel machen, dass immer der Meister beim Zweitliga-Meister antritt.

  65. also wird alles den wirtschaftlichen Interessen des Pay-TV und der DFL untergeordnet, in Bezug auf Spielplangestaltung und Anstosszeiten ?
    Wegen ein paar Euro mehr, die man möglicherweise aus Premiere rauspressen könnte ?

    Ob das funktioniert ? Premiere scheint derzeit kaum in der Lage zu sein, neue Abonnenten zu werben, die helfen könnten, Bundesliga-Rechte zu refinanzieren.
    Mal abgesehen davon, dass die DFL gegenüber Premiere nun wirklich keine sonderlich starke Verhandlungsposition hat, mangels Konkurrenz auf dem Pay-TV Markt, und des Desasters mit Sirius.

    was Premiere betrifft, RC, zu wenig Sender/Kanäle ?
    Die kriegen doch die Kanäle, die sie jetzt haben, kaum mit gutem Content gefüllt. Wie sollen die das denn schaffen, wenn es mehr sind, wie du forderst ? Gutes Programm ist erstens nicht billig ( und Premiere ist nicht wirklich gut bei Kasse, glaube ich ), und zweitens in dem Umfang auch gar nicht vorhanden.
    Mein Ansatz wäre, die Anzahl der Kanäle zu halbieren, inkl. der Sportkanäle. Dazu stärkere redaktionelle Betreuung des Sportprogrammes, mit eigenproduzierten Sendungen, die aktuelle Themen im Sportbereich aufgreifen. Vielleicht noch einen Nachrichtenkanal mit ins Boot holen.

    Wenn man überall Qualität zu bieten hat, bringt dann vielleicht auch aggressivere Cross-Promotion was.

  66. BSkyB macht nicht mal 5% aller Kanäle im Angebot selbst. Es geht darum, Drittsender ins Boot zu holen. Und die eigenen Inhalte auf vielen Sendern darzubieten. Zum Beispiel im Filmbereich, je mehr Filmsender man hat, desto höher ist die Chance, dass der Abonnent jeden Abend dort was findet. Timshift-Kanäle sind ein weiteres Mittel außerhalb des Sportbereichs.

    Im Sport steht und fällt das natürlich mit den Senderechten, und im derzeitigen Zustand wären drei Sportkanäle wirklich schwierig 24/7 hochwertig zu bestücken. Aber mit wenig finanziellem Einsatz wäre das sogar mit etwas Fantasie machbar. Magazinsendungen sind nicht so teuer, wenn man sowieso ein Studio rumstehen hat.

  67. @ RC: Was den Film- und Sportbereich angeht, stimme ich dir zu. Der hohe Anteil von Fremdkanälen bei Sky UK funktionert allerdings nur deswegen, weil es dort bis 1997 ganze vier Free-TV-Kanäle über Antenne gab (danach fünf) und das Kabel nie eine große Rolle gespielt hat.

    Sky hatte dadurch freie Bahn und konnte den Leuten eintrichtern, dass Satellitenempfang gleichbedeutend mit Pay-TV ist. Viele Briten wissen z.B. immer noch nicht, dass sie die gesamte Programmpalette von BBC und ITV auch unverschlüsselt über Satellit bekommen. Erst durch die Freesat-Kampagne ändert sich das allmählich.

  68. beim Thema Drittsender stimme ich dir vorbehaltlos zu, RC. Je mehr qualitativ hochwertige Sender Premiere in sein Portfolio aufnimmt, desto besser die Chancen, sich vom Free-TV positiv abzusetzen. NASN wäre z.B. so ein Fall gewesen.

    Spoon spricht das “Problem” ja an. Im Gegensatz zu England, wo es im Grunde von Anfang an Pay-TV gab, und das frei empfangbare Fernsehen im Grunde nicht existent war, besteht in Deutschland eine lange Tradition von Free-TV. Im Grunde kann hier jeder über Kabel, Sat, oder DVB-T eine Vielzahl von Sendern frei empfangen, die die Grundbedürfnisse des Otto-Normalverbrauchers in Bezug auf Information und Unterhaltung abdecken. Spielfilme, Serien, Sport, Dokus, alles da.

    Und wenn man ehrlich ist, wenn man einen regulären Job hat, Freunde, vielleicht eine Familie, dann hat man sowieso keine Zeit, ständig vor dem Fernseher zu hocken. Dann reicht der Mehrzahl der Mitbürger das Angebot des Free-TV aus, besonders wenn Pay-TV nie eine große Rolle gespielt hat.
    Pay-TV wurde als “Luxusgut” wahrgenommen. Premiere hat sich ja selbst als Premium-Fernsehen vermarktet. Kein Fernsehen für “jedermann”, sozusagen. Und genau das ist es seit dem geblieben.

  69. Falsch. PREMIEREs Problem ist zu einem Teil das es eben “Fernsehen für Jedermann” geworden ist, weil inhaltlich die Unterscheidungsmerkmale zum Free-TV verschwunden sind. Wohlgemerkt: aus eigenem Verschulden verschwunden sind.

    Der Sport auf PREMIERE konzentriert sich inzwischen nur noch auf zwei Säulen – Fußball und Formel 1 – die aber allesamt durch Free-TV gut abgedeckt sind. F1 gibt es auf RTL, Fußball ist hierzulande im Free-TV häufiger anzutreffen als im Ausland.

    PREMIERE wirbt also mit einem Gut, dass es weder exklusiv hat, noch auf irgendeiner Art und Weise exklusiv produziert. Vor- und Nachberichterstattung auf PREMIERE sind, gemessen am Free-TV, im Schnitt etwas besser, aber nicht derart um Längen besser, das es als Verkaufsargument dient. Mir ist es auch nicht verständlich was man noch groß damit werben soll, dass Fußball auf PREMIERE läuft. Wer es in den letzten knapp zehn-fünfzehn Jahren nicht mitbekommen hat, der wird auch nicht wirklich ausgerechnet diesen Weihnachten anbeißen.

    Randnotiz: so eine Sendung wie “Zeiglers Fußballwelt” hätte eigentlich von PREMIERE kommen müssen. Das man nicht die kreative Kraft hatte sowas zu produziert, sondern sowas wie “Speedtalk” das Höchste der Gefühle ist, spricht Bände.

    Das einige PREMIERE-Mitarbeiter abseits von PREMIERE einiges in Sachen “Neue Medien” austesten, spricht auch Bände dafür, wie PREMIERE kreatives Potential ungenutzt liegen lässt.

    Das was zum Sport gesagt ist, lässt sich 1:1 auch auf Film und Serien übertragen. PREMIERE spielt dort nur selten eine Rolle, die es von der Auswahl im Free-TV abhebt. In Ansätzen schien man ein gutes Konzept bei den Serien zu verfolgen, hat dies aber nicht konsequent weiterverfolgt. Bei den Spielfilmen wird jetzt um 1-2 Spielfilmen ein Riesenboohay gemacht (gleichzeitige Ausstrahlung mit DVD-Auswertung), versteht aber den Markt nicht: kein Zuschauer wird sich wg. ein oder zwei exklusiver Film-Ausstrahlungen ein PREMIERE-Abo holen (dazu ist der Preis & Aufwand (Decoder) zu wenig “Jedermann”). PREMIERE versteht es derzeit nicht, sich selbst als Event zu verkaufen. Weil es kein Event mehr ist.

    Wo PREMIERE seit Kirch- und Kofler-Zeiten ins Rutschen geriet, ist ein Ambiente oder ein Image zu schaffen, der verspricht aus PREMIERE ein einzigartiges Fernseherlebnis zu machen.

    Dies ist NICHT nur eine Frage der Fernsehrechte, sondern auch eine Frage der redaktionellen Herangehensweise. Das hat PREMIERE zu Bertelsmann-Zeiten (0137, Kalkofe) besser verstanden.

    Kirch und Kofler haben diesen exklusiven Anspruch falsch verstanden: “exklusiv” nicht im Sinne von “einzigartig”, sondern im Sinne von “luxuriös”. Gerade Kofler hat vor dem ARENA-Desaster versucht die Marke im Image hochwertig anzusiedeln (mit unsäglichen Fernsehspots), aber hat es versäumt im gleichen Zuge auch die Inhalte aufzurüsten(*).

    Die Serien-Offensive war Gold, wurde aber nicht konsequent durchgehalten und teilweise durch einen furchtbaren Krimi- und Serien-Kanal komplett verwässert. Mich wundert es bis heute, dass soviel Zeug aus dem US-Fernsehen unangetastet liegen bleibt.

    Wenn PREMIERE es nicht schafft, sich von der hiesigen Free-TV-Szene abzusetzen, dann liegt es nur zu einem Teil an der Free-TV-Auswahl und der mangelnden Digitalisierung. Viel hat PREMIERE da auch selbst verbockt.

    (* Kofler hatte nach dem Kirch-Bankrott sicher nicht immense finanzielle Resourcen, aber bis auf die kleinen Höhenflüge mit den Serien (Housewives, Lost, Galactica) hat man wirklich null Ideen gehabt)

  70. Im Gegensatz zu England, wo es im Grunde von Anfang an Pay-TV gab, und das frei empfangbare Fernsehen im Grunde nicht existent war, besteht in Deutschland eine lange Tradition von Free-TV.

    Was sich in den letzten Jahren allein durch Freeview enorm gewandelt hat. Trotzdem wächst BSkyB, jetzt mal deren Vorsprung außer Acht gelassen.

    Man könnte den Unterschied sogar fast allein an einer Sendergruppe festmachen: MTV Networks. Deren Sender sind in UK Pay TV, in Deutschland Free TV.

    Ich halte das starke Free TV inzwischen zum Teil für eine Ausrede für den geringen Erfolg des Pay TVs. Die Zuschauer sind empfänglich für weitere Angebote. Sie wissen nur oftmals nichts davon.

    Womit wir wieder beim Punkt Cross Promotion wären… ;)

    Und wenn man ehrlich ist, wenn man einen regulären Job hat, Freunde, vielleicht eine Familie, dann hat man sowieso keine Zeit, ständig vor dem Fernseher zu hocken.

    Siehst Du. Und genau da muss man ansetzen. Dass die Leute statt Free TV eben Pay TV einschalten. Man muss qualitativ und quantitativ besseres bieten als das Free TV.

    Es geht nicht darum, dass die Zuschauer mehr TV schauen. Sondern dass sie das sehen wollen, was im Pay TV läuft. Dass sie ins Programm schauen und im Pay TV zehn Sendungen entdecken, die sie sehen wollen und im Free TV vielleicht nur eine.

    Das Free TV hat in den letzten Jahren enorm abgebaut, zum Großteil aufgrund finanzieller Probleme wg. der Werbekrise. Dies ist eine enorme Chance für das Pay TV in den nächsten Jahren.

  71. ok, dann formuliere ich es so: inhaltlich “Fernsehen für jedermann”, weil beliebig, und vom Free-TV kaum mehr zu unterscheiden, vom Anspruch aber Premium-Fernsehen, mit entsprechenden Preisen.

    Ich denke, und das klingt bei dir ja auch an, Premiere fehlt einfach eine langfristige Strategie, eine Vision von dem, was sie sein wollen.
    Dazu kommen einige “handwerkliche” Fehler, die RC ja schon beschrieben hat.

    Die Frage für mich ist dabei, welches “Modell” Premiere langfristig mehr Erfolg verspricht. Exklusivität, Fokusierung auf eine bestimmte, “hochpreisige” Zielgruppe; oder Massentauglichkeit, Fernsehen für alle, mit preiswerten Abos, die sich über die Masse der Verträge rechnen.

  72. RC, klar hat das Pay-TV Chancen. Die Frage ist halt, wieviel dem Normalfernsehgucker eine Verbesserung des Programmangebotes wert ist. Ich persönlich habe z.B. schon längst die Erkenntnis gewonnen, dass das derzeitige Angebot von Premiere den Preis einfach nicht rechtfertigt. Das hat natürlich auch mit persönlichem Geschmack und der Lebenssituation zu tun, und mag bei anderen demographischen Umständen anders sein.

  73. Die Frage hatte ich mir auch vor ARENA gestellt und nach ARENA lautet meine Antwort: PREMIERE kann nur in Richtung “Hochpreis-Segment” gehen, sozusagen das “Apple” unter den Fernsehangeboten werden.

    Zwei Probleme: ARENA hat gezeigt das aufgrund der Zersplitterung der diversen Plattformen (Satellit, Kabelbetreiber) offensichtlich ein gewisser Preis nicht zu unterschreiten ist. ARENA ist mit dem Wunsch eines 9,99 EUR-Angebotes für seine teure Fußball-Ware angetreten und hat es i.d.R. nicht geschafft unter 15,- EUR zu bleiben. Und wir reden dabei nur über *einen* selbstproduzierten Kanal.

    Das zweite Problem hängt damit zusammen: es gibt neben PREMIERE eine Reihe von Anbietern die ihre eigenen Pay-TV-Pakete gebündelt haben. Diese können preislich aggressiv bleiben, da sie ausschließlich ein Plattform-Betreiber sind, also keine Sender und keine Redaktionen unterhalten. Sie bundlen Spartensendern, die wiederum ihre Inhalte recht billig produzieren können, da es sich um ausländisches Material handelt, das bestenfalls nachsynchronisiert werden muss oder einfach Zweitverwertung von bereits abgespielten Dokus, Serien oder Spielfilmen ist.

    Wenn PREMIERE sich allen Ernstes ARENAFamily, Kabel Deutschland oder UnityMedia als Gegner aussuchen, gleicht es einer Selbstaufgabe, weil dass wie der Preiskampf in den Elektromärkten ist: es gibt nur eine Richtung. Preis nach unten und alles andere, sprich Personal und Marke, wird allein diesen Zweck unterworfen. Da braucht es auch keine vier Film-Kanäle. Da kauft man sich lieber Kinowelt, FOX, AXN und Co ein.

    Der Markt kennt eigentlich nur eine Lücke: das qualitativ anspruchsvollere Segment. Alles andere ist Haifischbecken.

  74. Das hat natürlich auch mit persönlichem Geschmack und der Lebenssituation zu tun, und mag bei anderen demographischen Umständen anders sein.

    Wie schon gesagt, es geht nicht darum, mehr zu schauen. Sondern darum, anderes zu schauen.

    Das Pay TV soll einem jeden Tag das bieten, was man sehen will. Das kann das Free TV gar nicht. Das Zauberwort ist Auswahl. Pay TV muss die größte Auswahl bieten.

    Das ist der Punkt, wo sich Pay TV von Free TV unterscheidet. Die Finanzierung hängt nicht davon ab, dass eine Sendung von möglichst vielen geschaut wird, sondern dass möglichst viele überhaupt irgend etwas im Angebot schauen.
    Free TV muss eine laser guided missile sein und präzise die Kernzielgruppe treffen. Pay TV ist dagegen eine Streubombe. Und PREMIERE stellt derzeit ein Streubömbchen dar.

  75. Bei qualitativ anspruchsvoll denke ich jetzt gleich an Arte und damit an die öffentlich-rechtlichen, die ja abseits von den Mainstreamsendern durchaus qualitativ hochwertig sind, sei es Phönix für Dokus, Kika für die Kinder oder 3Sat und halt Arte für Reportagen, Magazine und ab und an Spielfilme.

    Was ich damit sagen möchte: Mit den Rechten, die Premiere im Moment hat, nämlich Sport und Spielfilme läßt sich kaum ein hochwertiges Programm füllen. Da bleiben dann wirklich nur die Ansätze Werbefrei und frühere Ausstrahlungen.

    Reportagen, Dokus und Kids wird dann wieder durch die Drittanbieter abgedeckt. Was bleibt also noch für Premiere?

  76. Zapping fand ich auch immer sehr lustig, war aber wohl zu viel Arbeit, die da hineingesteckt werden musste. Das alles sind Goodies, die sicher keine Neukunden bringen, bei den alten aber die Hemmschwelle einer Kündigung steigern. Um die kümmert sich Premiere gar nicht, obwohl das mindestens genauso wichtig ist wie die Werbung um Neue.
    Wenn also ganze Phalanxen an Programm wegfallen (es kommen einen die Tränen, wenn man an die Jahre 2002 etc denkt), sinkt diese Hemmschwelle.

    Klar ist Live-Sport das Um und Auf. Doch erst wenn diese durch knackige Magazin-Beiträge ergänzt werden, wird die Sache rund.
    Das hat Premiere aber nur in Ansätzen hinbekommen wie etwa in dieser wöchentlichen Baseball-Sendung. War zwar keine Eigenproduktion, aber dennoch eine gute Sache.

    Zeigler ist ein Parade-Beispiel. Schräg, witzig und auf dem Punkt mit einem wunderbar subjektiven Moderator. Eigentlich hätte Zeigler einen besseren Sendeplatz verdient, doch dann müsste er sicher seinen Ecken und kanten abschleifen (siehe Plasberg).

  77. Das alles sind Goodies, die sicher keine Neukunden bringen, bei den alten aber die Hemmschwelle einer Kündigung steigern. Um die kümmert sich Premiere gar nicht, obwohl das mindestens genauso wichtig ist wie die Werbung um Neue.

    Klar ist Live-Sport das Um und Auf. Doch erst wenn diese durch knackige Magazin-Beiträge ergänzt werden, wird die Sache rund.

    Das ist es.

    PREMIERE kümmert sich nur noch um die Leuchttürme, die die Neukunden anziehen sollen, aber nicht mehr um das Material, dass die Kunden dann bei der Stange hält.

    Man denkt sich, es genügt, wenn man den Abonnent einmal eingefangen hat. Das alte “Pay TV funktioniert anders”-Denken. Falsch. Wenn der Abonnent nicht regelmäßig schaut, kündigt er. Deswegen funktioniert Pay TV genauso wie Free TV.

    Bestes Beispiel gestern 2. Liga. Da hab’ ich mich schon durch das qualitativ sehr beschränkte Spiel gequält, und was bietet mir PREMIERE danach? Eine Wiederholung des Spiels. Ja da bleib’ ich doch dran!
    Freitags das selbe Spiel.

  78. naja, wenn die Lösung für Premiere das Hochpreissegment sein soll, davon sind sie Lichtjahre entfernt. Im Sportbereich fehlen Rechte, die ein interessantes Alleinstellungsmerkmal darstellen würden ( wie Kai es schon gesagt hat, F1 läuft auch auf RTL, die BuLi in der Sportschau ), und die Spielfilme, Serien und Dokus bringen es offensichtlich auch nicht.

    Vielleicht geht es ja nur mir so, aber zur Zeit bietet mir Premiere nichts, was ich nicht auch in ähnlicher Weise im Free-TV sehen kann.
    Und für Spielfilme gibts die Videotheken.

    Wie soll daraus Premium-Fernsehen werden, das den Namen auch verdient ?