Screensport am Donnerstag: eine Frage der Schmerzfreiheit
Laut Hamburger Abendblatt wird es in absehbarer Zeit keine Montagsspiele am Millerntor mehr geben. Nach Abendblatt-Informationen hat BÄH “kategorisch” solche Spiele ausgeschlossen, nachdem es Anfang März vor, während und nach dem Spiel gegen 1860 lautstarke “Scheiß DSF”-Sprechgesänge und Plakate gab. Aus Sicht von BÄH soll dies eine Rufschädigung (Ruf? Welcher Ruf?) darstellen, auf die man kein Bock hat. Deswegen befinden sich auf der neuen “Montagsspiele-Wunschliste” für die DFL erstmal keine Spiele vom Millerntor mehr drauf.
Aus Kreisen des FC St. Paulis werden Summen von 100.000 EUR pro Spiel genannt, die man alleine durch die Sponsoren bei Montagsspielen mehr verdienen würde.
Detail am Rande: Das Abendblatt spricht mehrmals explizit von Montagsspielen am Millerntor, nicht von Montagsspielen des FC St. Paulis an und für sich.
Die Mimosenhaftigkeit von BÄH muss erstaunen, denn abseits des Montagsspiel ist die Schmerzfreiheit ungleich größer. BÄH hatte bislang keine Scheu stundenlang umstrittene Quiz-Show-Formate oder nächtens Ficki-Ficki-Filme zu zeigen. Jetzt schreit man Aua, weil beim letzten Montagsspiel die nun wirklich jahrealte Geschichte von “Scheiß DSF” wieder auflebte?
Auf der anderen Seite haben die Fans/viele Fans/einige Fans (YMMV) von St. Pauli nun ihren Willen bekommen: keine Montagsspiele mehr. Das war die Absicht und nun sollte man damit leben. Oberlink wäre es jetzt nur noch, wenn BÄH den FC St. Pauli weiterhin für Auswärts-Montagsspiele “wünschen” würde. Nach dem Schritt keine Millerntor-Spiele mehr zu übertragen, wäre das Provokation hoch zwei.
Das Abendblatt ist in seinem Artikel und Kommentar recht eindeutig:
Das DSF will vorerst keine Livespiele mehr vom Millerntor übertragen. Hat St. Paulis Andersartigkeit wieder gesiegt? Die Antwort lautet: nein. Vielmehr sind solche Anti-Aktionen ein letzter sinnloser Versuch, den unvermeidlichen Weg in die totale Kommerzialisierung zu verhindern. Doch wenn die braun-weißen Anhänger dann wirklich konsequent wären, müssten sie dem Profifußball ganz den Rücken kehren.
Das Abendblatt hat eine Abstimmung gestartet, dessen Ergebnis witzigerweise so ziemlich das Gegenteil des Tenors des Artikels und Kommentars ist. Derzeit meint knapp die Hälfte der Abstimmenden, dass es gut ist, dass sich “endlich jemand mal wehrt”, während knapp ein Viertel die Form und knapp ein Viertel das Anliegen ablehnen. Gemessen daran wie wenig Platz das Abendblatt der Argumentation der Gegner des Montagsspiel einräumt, ist der Artikel anscheinend am Publikum vorbeigeschrieben worden.
Die Einschaltquoten von SPACK.1 für das gestrige Champions League-Spiel sind suizidös. Ein Ballack macht noch keine deutsche Mannschaft und anscheinend war der türkische Croque-Laden-Besitzer der unter uns wohnt, nicht stellvertretend für seine Landsleute (und die GFK hat zuwenig Kästen bei den Türken stehen…). Nur wenige haben eingeschaltet. 2,96 Mio/9% MA für die erste und 3,42 Mio/11,9% MA für die zweite Halbzeit (jeweils Zuschauer ab 3 Jahre). Vor und Nachberichte lagen bei 6,8% bzw. 8,2% MA. Damit bleibt es dabei: Für das deutsche Free-TV ist die CL in der zweiten Saisonhälfte ein Produkt mit höchsten Risiko das mit der Präsenz deutscher Mannschaften steht und fällt. Keine gute Nachricht für die UEFA bei den anstehenden CL-Rechteverhandlungen.
Wenn drittklassige Fernsehzeitschriften sich an Umfragen wagen und diese publityträchtig per Pressemitteilung rausblasen, kommt das dabei raus: JB Kerner wird zum besten deutschen Fußballkommentator gekürt, obwohl er seit vier Jahren nicht mehr kommentiert. Als zweitbesten Kommentator wird Marcel Reif genannt, der schätzungsweise 3-4mal im Jahr im Free-TV zu sehen ist.
Das zeigt das solche Umfragen komplett für den Popo sind. Da können die Leute Moderatoren und Kommentatoren in ihren Funktionen nicht unterscheiden und interessieren sich einen Dreck wer da überhaupt gerade spricht. Kein Wunder. Der Name wird zweimal eingeblendet, in der Anmoderation zweimal erwähnt und gut ist. Hängen bleiben Leute die entweder seit Jahrhunderten tätig sind (Reif seit 1986, von TuT seit den frühen 70ern) oder eine anderweitige TV-Präsenz haben, wie z.B. Kerner und Beckmann mit ihren Talkshows (einen artverwandten Bolzen schoß das Branchenblatt Kress vor knapp einem halben Jahr in einem kleine Online-Voting).
Dit’n’Dat
Die gute Nachricht für den PSG: er hat gestern am 31ten Spieltag 1:0 gegen Strasbourg gewonnen und sich damit von den Abstiegsplätzen rausgehievt. PSG ist 17ter mit 35 Punkten und Lens 18ter mit 34 Punkten. Die andere Sache mit Lens gärt aber weiter. Das Transparent von PSG-Fans (“Pädophile, Arbeitslose und Blutschande: Willkommen in Nordfrankreich“) beim Ligapokal-Finale vom Wochenende gegen Lens ist immer noch Medienthema. Die französische Innenministerin denkt über ein Verbot einiger PSG-Ultras-Vereinigungen nach. Ins Lens selber haben einige Sportgeschäfte Trikots des PSG aus dem Angebot geschmissen (nach eigenen Angaben der drittpopulärste Klub im Norden Frankreichs … gewesen)
Spocht von heute
UEFA-Pokal. Da waren es nur noch zwei deutsche Mannschaften. PREMIERE hat ab dem Viertelfinale die Exklusivrechte gekauft, mit Ausnahme einer Partie die sich SPACK.1 aussuchen und zusätzlich im Free-TV zeigen darf. SPACK.1 zeigt mit Erich Laaser Bayern – Getafe. Bayer – Zenit läuft auf PREMIERE. Die drei 20h45-Spiele laufen auf PREMIERE mit allem Chichi: Einzeloptionen und Konferenz. Nürnberg hat es vorgemacht und gezeigt dass der russische Meister schlagbar ist.
Heute nacht gibt es das Finale der NIT-Championships im College Basketball. Es handelt sich dabei um ein Einladungsturnier das “nur” halb so groß ist wie die March Madness. Eingeladen werden Teams die es nicht bis in die March Madness geschafft haben (daher die Meinung vieler das “NIT” für “Not Invited Tournament” steht). Einladungskritierien sind “große Namen”, Sieg der regular season championship. TV-Partner ist seit längerem ESPN und Austragunsgort der Halbfinals und des Finale ist traditionell der Madison Square Garden. Das Finale heute abend mit Ohio State gegem Massachussetts.
Donnerstag, 3.4.2008
10h00 NHL: Pittsburgh Penguins – Philadelphia Flyers, NASN Tape
Whl: 18h, 5h
18h30 UEFAcup: Leverkusen – Zenit St. Petersburg, Viertelfinale, Hinspiel, PREMIERE + ITV4 live
PREM: Vorberichte ab 18h15. Zitat: “Durch den packenden Fußball-Abend begleiten Sie Moderator Dieter Nickles und Experte Lothar Matthäus”. Kommentar: Marcus Lindemann. Whl: 1h20, Fr 9h15, 13h, 3h40
ITV4: Vorberichte ab 18h15
19h30 DEL, Playoffs: Frankfurt – Köln, Halbfinals, Spiel 2/5, PREMIERE live
Kommentar: Tom Bayer. Whl: 1h
Zsf WDR 0h45–1h
20h45 UEFAcup: Viertelfinale, Hinspiel, PREMIERE live
Vorberichte ab 20h15. Die drei Partien gibt s auch als Konferenz.
Bayern München – Getafe (Reif/Dittmann/SPACK.1: Laaser)
Rangers – Sporting (Wagner/Hagemann) (auch ITV4 und STV, ab 20h25)
Fiorentina – Eindhoven (Groß/Evers)
21h30 MLB: San Diego Padres – Houston Astros, NASN live
Whl: Fr 13h
22h00 – 24h00 Golf, PGA-Tour: Houston Open, #1, PREMIERE live
Keine Whl
1h00 College Basketball, NIT Championship: Ohio State Buckeyes – UMass Minutemen, NASN live
Gefolgt vom College Basketball-Slam Dunk-Contest. Whl: Fr 15h30
Vorschau auf Freitag
9h00 Formel 1 aus Bahrain: 1tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
10h00 NHL: Minnesota Wild – Calgary Flames, NASN Tape
13h00 Formel 1 aus Bahrain: 2tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
18h00 Zweite Liga, 27ter Spieltag, PREMIERE live
Kaiserslautern – Hoffenheim
Greuther Fürth – 1860 München
Koblenz – Offenbach
19h30 DEL, Playoffs: DEG – Eisbären, Viertelfinale, Spiel 2/5, PREMIERE live
Zsf WDR 23h15–23h30
20h15 Fußball, 1983: Austria Wien – Inter, Achtelfinale, UEFAcup, ORFsport+
20h30 Bundesliga: MSV Duisburg – Energie Cottbus, #27, PREMIERE live
22h00 – 24h00 Golf, PGA-Tour: Houston Open, #2, PREMIERE live
1h30 NHL: Ottawa Senators – Boston Bruins, NASN live
2h00 NBA: Utah Jazz – San Antonio Spurs, PREMIERE live
Reaktionen
Ja, so sind sie die Pauli Fans. Jetzt wird das wahrscheinlich als Sieg gefeiert. Scheiß auf das Geld was man ja für Neuzugänge ausgeben könnte.
Wenn ich mich recht erinnere, hat die GfK (zumindest bis vor drei Jahren) kein einziges Gerät in türkischen Haushalten geparkt. Einige Privatsender wie z.B. RTL machen deshalb schon länger einen Aufstand, weil sie vermuten, dort im Vergleich zu anderen deutschen Sendern (öR) besonders hohe Quoten zu erzielen.
@Aimar: ..die wissen halt, worauf es wirklich ankommt ;)
@Twitter#Max-Mo/BMW
Bezüglich “historisch verständlich” empfehle ich Samstag, 5.4., 23:15 Uhr; Phönix: Das Schweigen der Quandts.
Besteht die FIA nur aus F1? Oder gibt es da auch andere Rennserien? Wieso melden die sich nicht? Nur die deutschen Rennställe mal wieder. Was sagt denn McLaren als Mercedes Partner?
@Fussballer: Konsequent wäre es einen Rückzug in die 4. oder 5.Liga zu forden von Seiten der Fans. Da hat man mit Spielverlegungen aufgrund TV Übertragungen keine Probleme.
@Enrasen: wenn man sich die Einnahmeverhältnisse anschaut: ja, die FIA besteht quasi nur aus der F1.
Ich glaube nach den Vorfällen vom letzten Jahr, als McLaren-Mercedes wegen Beschädigung des Ansehens(!) 100 Mio US$ Strafe abdrücken musste, wird Ron Dennis sich nicht gegen diese Erklärung gesträubt haben.
Artverwandte Erklärungen sind zudem inzwischen erfolgt: von Kronprinzen von Bahrain, von einem japanisch-deutschen Team und von einem japanisch-englischen Team. das ist also keine “Deutsche gegen Briten”-Frage
Das Interessanteste an der Erklärung von BMW & McLaren-Mercedes ist übrigens dass sie Mosleys Argumention von der Privatsphäre zerlegen und explizit den FIA-Präsidenten Mosley erwähnen.
@Aimar: Jo, es wäre nicht das erste mal das St.Pauli(-Fans) auf Geld “scheißen”. Konsequent wäre es von dir nur noch FIFA 2007 zu spielen, weil dann die Spiele wirklich zu dem Zeitpunkt auf dem Fernseher laufen, wo du es willst. Authentizität und Empathie scheinen ja nur sekundär zu sein.
Ich frage mich gerade, warum sich das DSF überhaupt die Blöße gibt und die St. Pauli Sache so kommuniziert. Hätten die St. Pauli einfach kommentarlos nicht mehr auf den Montagsplan gesetzt, es wäre vermutlich niemanden aufgefallen.
Sie haben es ja nicht kommuniziert. Es soll jemand gegenüber dem Abendblatt ausgeplaudert haben.
Für viele der TV-Sport-Fanatiker hier ist es vermutlich schwer nachzuvollziehen was es bedeutet, Montags zu Auswärtsspielen zu fahren. Es ist nicht so, dass Sankt Pauli-Fans jegliche Kommerzialisierung ablehnen – dann wäre 4. oder 5. Liga auch noch zu viel. Es geht viel mehr darum, sich nicht komplett vom DSF entmündigen zu lassen.
Zu “Kaiserslautern – Hoffenheim” am Freitag; es wäre ja Ironie des Schicksals, wenn jetzt ausgerechnet der “traditionslose Retorten-Club” aus Hoffenheim den FCK mit einem Auswärtssieg fast sicher in die Regionalliga und sich selbst ein gutes Stück Richtung 1.Bundesliga schießen würde.
@Kai: Die Mär von dem Anti Kommerz Verein scheint man ja immer noch bestens zu funktionieren. Woher kommen nur die ganzen Einnahmen aus dem Bereich. Sind wohl alles keine Pauli Fans.
@ThomasSchaaf: Wieviele Spiele wurden denn von St.Pauli an einem Montag gezeigt? Wenn man was gegen die Montagsspiele hat müsste man auch die Freitagsspiele anprangern. ich finde dieses Theater was die pauli fans nun schon seit Jahren veranstalten lächerlich. Mir ist schon klar das solche Spiel nicht wirklich toll sind für Auswärtsfans.
Das hat nichts mit “Mär” zu tun, sondern mit “Realpolitik”. Gucken was innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen machbar ist. Und du wirst dich schon damit abfinden müssen, dass es eine Entscheidung von St.Pauli-Fans ist, selber zu gucken was machbar ist und was koscher ist oder nicht. Ich denke mal dass sich da einige durchaus einen Kopp drum gemacht haben und immer wieder auch ihren Claim diesbezüglich abstecken. Nicht ganz so deutschlandweit beachtet wurde der Kampf rund um den Millerntaler – bargeldlose Bezahlung von Bier & Essen im Stadion. Köln- und Bayern-Fans haben es gefressen, Pauli nicht. Ich sehe jetzt nicht warum das ein Argument für einen freiwilligen Rückzug in die 5te Liga bedeuten soll.
Und wenn du beim Blick auf dem Kalender selber nicht darauf kommst, was der Unterschied zwischen einem Freitag und einem Montag ist…
Die Freitagsspiele sind mindestens so schlimm – um 18 Uhr an einem Arbeitstag im Stadion zu sein ist nicht gerade einfach. Aber das Montagsspiel kam zuerst und der Protest dagegen hat vermutlich einfach mehr Tradition.
Aber noch mal – es gibt tatsächlich Leute, die gerne zu Auswärtsspielen fahren. Und die finden es eher lächerlich sich alles gefallen zu lassen.
BTW: es gab ja einst eine Selbstverpflichtung von DFL und BÄH bzgl. des 300km-Radius aus dem die Ansetzungen für das Montagsspiel kommen sollen. Lange Zeit vertrat ich das als guten Kompromiss. Nachdem ich nun mir mal angeguckt habe, was so alles noch um 22h30 aus Hamburg an Zügen rausfährt, halte ich noch nicht mal den 300km-Radius für akzeptabel.
Im Gegensatz zu Europapokal-Spielen, die so ein bißchen ein “Goodie” sind, ist der Ligabetrieb “bread and butter” für den Fan. Es ist dann schon massiv für Fans wenn der FC Köln an jedem zweiten Montag irgendwo in Deutschland antritt.
Die Geschichte hat ja noch einen anderen Aspekt: wenn man so will, ist es eine Art Machtkampf zwischen Fernsehsender, der bestimmte Formen der Meinungsäußerungen nicht duldet und Fans die sich auf eine Art “Hausrecht” berufen können. Ein Fernsehsender hat zu übertragen und nicht wegen persönlicher Kränkungen Einfluß auf den Spielplan zu nehmen. Die DFL schafft hier möglicherweise einen Präzedenzfall.
Es gibt verdammt viele Leute die auch an einem Samstag arbeiten müssen und für die ist 18:00 Uhr an einem Freitag wahrscheinlich eine noch bescheidenere zeit als Montags 20:15 Uhr. An die denken die Leute aber nicht oder ?
Das mit der bargeldlosen Zahlung fand ich auch ok. Das nervt mich auf Schalke ja auch. Zumal ich nur selten dort sein kann.
Die eigenen Intressen über die des Vereins zu stellen, der einem ja am Herzen liegt ist also Realpolitik?
@thomasSchaaf: Ich bin jahrelang selber auswärts gefahren. Und für mich gab es eigentlich mindestens – kommt drauf an ob St.Pauli gerade in der 2.Liga gespielt hat – 32 Auswärtsspiele. Aber mir war egal ob die an einem Dienstag,mittwoch oder Donnerstag gespielt haben. Ich habe mir sogar Spiele ohne Schalke beteiligung an einem Montag angesehen wie Nürnberg – Hannover und bin am Dienstag wieder arbeiten gegangen. Das war zwar anstrengend aber es war mein Hobby und dafür nimmt man auch was in Kauf. Von daher kann ich dieses “Jammern” wegen einem Spiel – bei anderen Vereine wie Köln etc. mag man das eher verstehen – nicht nachvollziehen.
Wenn ich mir inzwischen den Feierabendverkehr Freitags anschaue, sehe ich in Freitag 18h nur ein begrenztes Problem. Suboptimal, aber machbar.
Auswärtsfans müssen so oder so für die Anreise 0,5 bis 1 Urlaubstag draufgeben. Bei Montagsspielen kommt aber noch die Übernachtung und damit ein weiterer halber Urlaubstag hinzu, sofern sie nicht die halbe Nacht auf irgendwelchen DB-Bahnhöfen zwischengelagert werden.
Es gibt keine unterschiedlichen Interessen zwischen Verein und Fans. Solange der Verein keine AG ist, ist Verein = Fan und vice versa. Der Verein ist “Dienstleister” am Fan im Stadion und vor dem Fernseher. Da gibt es nichts auseinander zu dividieren, was auch ein Uli Hoeneß manchmal vergisst.
Und wenn dich die Sache mit der bargeldlosen Bezahlung auf Schalke stört: man sollte meinen dass 60.000 S04-Fans sich nicht als Bezahl-Vieh abstempeln lassen und dagegen protestieren. Bei St.Pauli steht das Projekt auf der Kippe. Bei S04 nicht, oder?
Wie in sovielen Bereichen sehe ich die Balance zwischen “Konsumenten” und “Dienstleister”/”Unternehmen” in letzter Zeit aus den Fugen geraten, zu Ungunsten des “Konsumenten”. Deswegen sympathisiere ich mit Initiativen die die Balance für “Konsumenten” – in diesem Fall: Fans – versuchen wieder herzustellen, ihm wieder mehr “Macht” geben, statt auch die letzten % Rendite ausgewringt zu bekommen.
Wenn sich Fans bzw. Zweite Liga nicht wehren, werden sie bei der nächten TV-Rechte-Vergabe noch mehr verarscht. Dann geht es Sonntags nochmal 2 Stunden früher los.
Es geht da um mehrere Prinzipien und ich versteh die Fanseite sehr gut. Aber da müssen beim nächsten Mal wieder verdammt viele Rettershirts verkauft werden, um das reinzuholen…
Ich sehe kein Unterschied in Freitags- und Montagsspielen. Ich fahre zu vielen Auswärtssspielen und Freitag ist nicht besser als Montag, da man sich zwangläufig mindestens ein halben Tag frei nehmen muss, wenn man Freitags quer durch Deutschland reist. DB Bahnhöfe sehe ich eh nie, da eigentlich alle Auswärtsspiele mit organisierten Bussen stattfinden und sehr sehr selten mit der Bahn. Bei Montagsspielen kommt man halt mitten in der Nacht daheim wieder an. Ich sehe für mich keinen großen Unterschied, was Montags- oder Freitagsspiele betrifft, beide sind nicht optimal
Du kannst Samstags nicht ausschlafen?
Wenn man samstag arbeiten muss nicht.
Wir werden uns ja wohl noch dahingehend einig sein, dass samstags substantielle weniger Leute arbeiten als dienstags, oder?
[…] alle Fußballfans. Doch das ficht die Leser und Leserinnen des TV-Guide nicht an, wie man heute bei allesaussersport nachlesen kann. Sie wählten mit einer erschütternden Mehrheit von 25 Prozent (unter seinen […]
St. Pauli hatte in dieser Saison bisher genau EIN Montagsspiel. Die Hunterttausende, die den Club gerne mal sehen würden, aber halt nicht ins Stadion kommen (und kein Premiere haben), die werden sich darüber gefreut haben. Da muss man halt abwägen, was vertretbar ist. Und EIN Montagsspiel muss da einfach drin sein.
Abgesehen davon: Ja, das Montagsspiel hat mittlerweile Tradition und ist ein Aushängeschild der Liga. An den Zuschauerzahlen in den Stadien ist das DSF mit Sicherheit nicht unschuldig.
Wenn es nicht schon früher Proteste gegeben hätte, dann wäre aus einem Montagsspiel bestimmt auch mehr geworden.
Wer sagt denn dass man Livespiele nur Montags zeigen kann? Meinetwegen kann man jedes Spiel live zeigen, und zwar umsonst. Aber nur zu Zeiten, zu denen man sich die Spiele auch im Stadion ansehen kann.
@Dogfood
Doch ich kann Samstag schlafen ;-)
Das Problem ist eher, dass man sich Freitags höchstens bis 12-13 Uhr arbeiten kann. Wenn man 18 Uhr irgendwo sein muss und ne Fahrt von mehreren Stunden vor sich hat, aber die normale Arbeitszeit bis 16 Uhr oder später geht, dann muss sich wohl oder übel einen halben Tag frei nehmen
Um was geht es eigentlich in dieser Diskussion? Wer redet hier noch von BÄH!, die sich verständlicherweise nicht auch noch im eigenen Programm verspotten lassen wollen? Und wieso wird schon wieder das Fass der angeblich so gestraften Auswärtsfans aufgemacht?
Diese ganze Problematik betrifft ein paar Hundert Leute pro Partie, und auch diese zwingt niemand, sich an einem Montag Abend durch die Republik karren zu lassen, nur um einem im Free-TV übertragenen Fußballspiel beizuwohnen. Und wieso denkt kaum einer an die Fans zu Hause, die sich auf genau diesen Free-TV-Auftritt ihrer Mannschaft freuen, weil sie sie sonst das ganze Jahr nicht live sehen können?
Viel unterstützenswerter fände ich dagegen einen Protest gegen die Qualität der Übertragung BÄH!s, Gutscheine et al. Sowas betrifft nämlich jeder Woche ein paar Hunderttausende.
NoteMe hat da nicht ganz unrecht, wenn er die Relation zwischen der Anzahl der durch Montagsspiele negativ Betroffenen (also vor allem der Auswärtsfans) gegenüber der ausdrücklich Bevorteiliten anspricht. Auch der Argumentationsarm “Das Montagsspiel hat keine Tradition.” geht mir ziemlich auf den Senkel – wie immer, wenn jemand mit Tradition kommt. Traditionell sitzt der Mensch nämlich in unbeheizten Höhlen im Mammutfell. Alles andere ist neu und damit böse.
Zumal das Montagsspiel ja inzwischen durchaus einige Jahre besteht. Irgendwann wird so was von selbst Tradition.
Und, dogfood, du schreibst, für den nicht AG-Club gelte Fans=Verein. Das kannst doch nur bezogen auf die Vereinsmitglieder meinen; und wir sind uns doch einig, dass die gegenüber der Gesamtzuschauerzahl nur einen deutlich geringen Teil ausmachen dürften?
Can’t we all just get along? ;)
Ich finde es immer wieder amüsant, wie wenig kompromissbereit doch beide Seiten sind – sowohl Liga/Klubs wie Fans. Und wie sehr auch die Fans untereinander doch für die gegenseitigen Interessen wenig Verständnis haben.
Und gerade bei den Ultragruppierungen hat sich – wohl auch bedingt durch eine stärkere Kommerzialisierung – in den letzten Jahren eine kompromisslose Totalverweigerung eingeschlichen.
Ich habe – rein subjektiv – aus Kontakten mit diversen “Hardcore”-Fans tatsächlich den Eindruck, dass immer weniger Verständnis für die Interessen der TV-Sender oder der “Fernsehfans” aufgebracht wird.
Eben aus dem “Gefühl” heraus, dass man sich nun “wehren” müsse, da es sonst noch viel, viel schlimmer wird. Dass man diese harte Linie fahren müsse, weil man ja sowieso nicht ernst genommen wird und seine Ziele nicht erreichen kann (sozusagen die “Gewerkschaftsstrategie” – 8% fordern, dann landet man am Ende bei den angestrebten 4%).
Und heraus kommt dann – und das kritisiere ich an manchen Ultra-Gruppierungen – ein Anspruch dieser nach eigenem Verständnis “besseren” Fans, als Minderheit über die Mehrheit bestimmen zu können.
Das finde ich – besonders, wo doch gerade diese immer nach “Demokratisierung” der Strukturen schreien, mit Fanvertretern im Aufsichtsrat, Verteilung der Stehplatztickets durch die Ultras – mindestens bigott.
@Adonis: Nö, ich würde da auch Dauerkarteninhaber dazuzählen.
Der Punkt ist: hat eine große Zahl von St.Pauli-Zuschauern “Scheiß DSF” gerufen oder nicht? Der Lautstärke nach zu urteilen waren es viele. Das ist eine Meinungsäußerung des Fan, des zahlenden Kunden. Punkt.
Da verstehe ich jetzt nicht die Aufregung “der anderen”, die glauben sie müssten es in die “diese naiven Anti-Kommerzler” oder “ich als Sofasportler will auch was beim FC St.Pauli zu sagen haben”-Schublade packen.
Die Problematik mag bei einigen Vereinen nur einige Hundert betreffen, bei Pauli betreffen sie eine vierstellige Zahl von Leuten (in Paderborn 3.000) und anscheinend haben sich viele am Millerntor solidarisch mit deren Verlangen erklärt und mit eingestimmt.
Wenn es eine Horde von St.Pauli-Fans gibt, die ihre Jungs montags im Fernseher sehen wollen, sollen sie sich äußern, Websites aufmachen oder bei den fantreffs vorsprechen. Nach Lage der Dinge gibt es viele bei St. Pauli, die sich dagegen aussprechen.(*)
(*Einschränkung: als Außenstehender kann man schlecht beurteilen wieviele Leute unter den 22.000 Zuschauern wirklich Anti-Montagsspiel eingestellt sind. Daher meine wabbellige Aussagen von “vielen” Fans. Vielleicht täuscht der Eindruck von außen, vielleicht haben viele mehr aus Jux als aus richtiger Einstellung mitgegröhlt)
@RealityCheck: “Gewerkschaftsstrategie”
Ich denke der Absatz und der Vergleich trifft es auf den Punkt. Und bezüglich des Montagsspiel wurde man ja – siehe 300km-Regel – bereits einmal verarscht. Die Sonntags-14h-Anstoßzeit wurde seinerzeit auch als gewaltige Kröte hingenommen, die man schlucken musste.
Insofern täte mehr Selbstbewusstsein der Zweiten Liga und ihrer Fans vermutlich sogar gut.
Bisher ging es hier nicht um Traditionen und Mammutfelle, es hat auch keiner etwas “gegen den modernen Fussball” gesagt (darunter verstehe ich übrigens eine progressive Spielweise und nicht die Ausweitung des Kapitalismus auf die Freizeit der Menschen).
Es ist aber doch interessant zu sehen, dass ein paar hundert Leute etwas nicht richtig finden, dagegen etwas tun und damit Erfolg haben. Und dann hunderttausende am Montagabend in die Röhre gucken – oder eben gerade nicht, weil Sankt Pauli Montags jetzt nicht mehr stattfindet.
Wenn ich im Stadion bin, dann finde ich es toll, wenn Auswärtsfans kommen. Wieso sollen die nicht kommen können ohne dass es unnötig anstrengend wird und sie auch noch Urlaubstage raushauen müssen? Es ist zwar eine vielgebrauchte Floskel, aber ohne die Fans im Stadion macht es vor der Glotze doch auch keinen Spaß, oder?
Natürlich finde ich die Reaktion des DSFs ziemlich bescheuert. Accept ist. Get over it.
Aber eigentlich bemerkenswert, wie “egal” die doch recht groß angelegte Aktion den St. Pauli Funktionären war. Da gab es in der Liga schon heftigere Reaktionen bei nichtigeren Botschaften.
Bestätigt meine Meinung, dass in Deutschland die Sender eben doch nur “Geldgeber” (wenn man es drastisch ausdrücken will: Wirt) der Liga sind, nicht Partner.
Auch wenn es das “schäbige” DSF war, das den Spott mehr als verdient hat – wenn auch nicht aufgrund des Montagsspiels…
Zu der Problematik der Auswärtsfahrer am Montagabend hätte ich auch noch einen Einwurf. Bäh zeigt ja nicht irgendwelche Spiele sondern sucht sich bewußt bestimmte Spiele (bzw diese ominöse Wunschliste) raus, weil sie – auch wenn das einige schockieren mag – Quote machen wollen. Gerade diese vermeidlichen Topspiele sind aber auch für Auswärtsfans attraktiv, weil es entweder a) einen sportlichen Reiz hat oder b) der Spaß auf den Rängen gewährleistet ist. Als Beispiel: Wieviele Lauterer wären diese Woche wohl gerne nach Osnabrück gefahren (vorher, nicht nachher ^^)? Oder wieviele Kölner fahren nach Gladbach weil es gesangstechnisch sich durchzusetzen gilt? (Ok, letztes Spiel fällt unter die 300km Regel, aber ich denke der Punkt ist klar.) Bäh zerstört durch diese Montagsspiele zumindest eine gewisse Tradition auf den Rängen.
Da ist es wieder, das Wort. Tradition. ;)
Ich bin ganz ehrlich, ich kenne es nicht anders. Seit ich Fußball schaue, gibt’s Flutlichtspiele zu fanunfreundlichen Zeiten. Vielleicht nicht unbedingt das Montagsspiel der 2. Liga, aber seitdem die Bundesliga sich dem Privat-TV geöffnet hat, gibt’s Livespiele zu quotenattraktiven Zeiten.
Insofern hat Adonis schon Recht. Jede Tradition hat irgendwann mal angefangen. Man glaubt es kaum, auch die Anstoßzeit 15.30 Uhr war nicht immer die Hauptanstoßzeit der Bundesliga. Das ist auch – oh Wunder – dem Fernsehen zu schulden.
Man kann mit guten Gründen gegen das Montagsspiel bzw. das Montagsspiel unter diesen Bedingungen sein. Aber Tradition als Selbstzweck ist etwas dünn. Damit macht man es sich etwas einfach.
Da finde ich den Ansatz, dass man doch ein Interesse daran haben sollte, dass Auswärtsfans im Stadion sind, schon sinnvoller.
Gut, ist ein Punkt. Ersetze “Tradition” durch “Stimmung”, dann passt es wieder.
Außerdem: Natürlich hat jede Tradition irgendwann mal angefangen, aber das schließt doch auch eine plausible Begründung des Erfolgs einer Tradition nicht aus. Beispielsweise habe ich als Steppke meine ersten Auswärtsspiele mit meinem Vater gemacht. Ich bin mir sicher, er hätte mich auf einen Montag-Abend nicht mitgenommen bzw. wäre nicht auf die Idee gekommen zu fahren.
ich kann die Wünsche der (St. Pauli)-Fans absolut nachvollziehen.
und dogfood: sollte BÄH auf die Idee kommen, Auswärtsspiele von St. Pauli zu zeigen, kann es doch passieren, dass man dann eben in Köln/Paderborn/Mainz etc. solche Gesänge zu hören bekommt. Schließlich sind bei St. Pauli meist viele Fans mit dabei.
Ich glaube nicht, dass BÄH dieses Risiko eingehen will.
Mikros kann man umstellen. ;)
Das DSF hat sich wohl mehr an den flächendeckenden Plakaten vor/an/auf der neuen Tribüne gestört.
Jo, wird interessant werden, ob die Geschichte noch größer wird, d.h. ob sich noch mehr Fangruppen anschließen. Bei Köln weiß ich es nicht. Einerseits Fanfreundschaft, andererseits wäre St.Pauli dort (und erst recht an einem Montag) in massiver Unterzahl und dürfte sich kaum bemerkbar machen.
Wenn die Medien jetzt darauf einsteigen und die “Abstrafung” (sic!) von St.Pauli bekannt wird, kann das Ding eine neue Dynamik bekommen. Aber ich gehe eher davon aus, dass es schnell versanden wird.
ich kann völlig verstehen, dass bäh keinen bock auf pauli montags hat. würde doch jeder so reagieren. du nicht dogfood?
was wäre wenn ich anfinge und in jeden zweiten beitrag “sch.. dogfood” schriebe? schätze du würdest das editieren und mich sperren. also machen die “mimosen” von bäh nix anderes.
das heiß nicht, dass ich glaube mit den montagspartien ist alles friede freude eierkuchen.. natürlich ist die einst vollmundig artikulierte 300 km regel mittlerweile obsolet. klar gibt es fußball zu fan-unfreundlichen zeiten.
aber das kernproblem, dass die münchner tv-heinis keinen bock haben, sich über ihren eigenen sender anpöbeln zu lassen, hat damit nur bedingt zu tun.
ist doch sicher nicht verwerflich, dass die keinen nerv drauf haben. da gibt es sicher andere wege, denn letztlich schaden die fans dem verein, ob das noch “ihrer” ist lasse ich auch gerne dahingestellt. das müssen sie aber mit corny littmann und seiner führungsriege klären, aber nicht via tv.
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Andererseits: St.Pauli-Fans die Eintritt im St.Pauli-Stadion bezahlt haben und im Rahmen einer DFL-Veranstaltung agieren.
Das DSF hat gezahlt um Bewegtbilder zu zeigen. Aber nicht um vom FC St.Pauli oder den Fans wohlfeiles Verhalten verlangen zu können.
Man kann die Beziehung zwischen St.Pauli und BÄH als “Geschäftsbeziehung” ansehen. Aber die Geschäftsbeziehung lebt in diesen konkreten Fall nicht zuletzt auch von einer Anarchie auf Seiten der St.Pauli-Fans. Und man kann schlecht sagen “die Pauli-Fans die vor dem Stadion die Schwarzmarkthändler fertigmachen, sind lustig, wenn die gleichen Jungs ‘DSF scheiße’ rufen, das sind die blöd und dann wollen wir nicht”.
Das DSF will bei einer Ansetzung vom St.Pauli-Image profitieren (= Quote). Also haben sie das Komplettprogramm St.Pauli zu schlucken. Mit den positiven und den negativen Seiten. Wenn nicht, dann empfehle ich in Zukunft dem DSF mit 7 Sekunden Zeitverzögerung zu senden. Die DFL findet es mit Sicherheit auch ganz dufte nur noch ausgesucht Facetten eines Spiels zu senden.
Ich halte es für gefährlich, wenn ein Fernsehsender anfängt aus *kosmetischen* Gründen an den Spielansetzungen herumzudoktern. Wir reden immerhin nur über Sprechchöre und Plakate und nicht tätlichen Angriffen.
Wenn jeder Bundesligaverein ähnlich mimosenhaft mit Kritik durch Journalisten umgehen würde wie jetzt das DSF in Reaktion auf Fans, hätten wir längst 38 Medienboykotte.
(Und um im Bildnis zu bleiben: ich bin extrem tolerant was Kommentare angeht. Gemessen an den Nehmerqualitäten des DSFs hätte ich das Blog hier längst schließen müssen)
Dass das DSF über die Kritik nicht glücklich ist, kann ich nachvollziehen. Meines Erachtens hat es viel zur Popularität der 2. Liga beigetragen und zwar vor allem durch das Montagsspiel, immerhin das einzige Live-Spiel im sogenannten Free-TV.
Insofern ist es folgerichtig, dass sie versuchen, den Protest, den ich auch verstgehe, denn als Stadionbesucher hasste ich Freitagsspiele, auszublenden. Nur hätte die DFL dem Protest nicht so einfach stattgeben dürfen.
Ist halt blöd gelaufen, dass der Deal ausgeplaudert wurde, denn es hätte sehr lange gebraucht, bis einem aufgefallen wäre, dass St. Pauli bei Heimspielen montags nicht mehr stattfindet (mal davon abgesehen, dass sich das Problem evtl von selbst regelt, wenn Borger weiterhin so glänzend hält).
sehr interessant was hier zum teil über die montagsspiele geschrieben wird.
nur eins vorweg: einige leute tun hier so als ob die fans des fc st. pauli jetzt vor ein paar wochen die ersten waren, die gegen diese montagsspiele so groß vorgehen.
den protest gegen die montagsspiele gibt es aber schon eine ganze weile. ich kann mich zum beispiel noch sehr gut an ein spiel des 1. fc nürnbergs in lübeck vor ein paar jahren erinnern. da haben die mitgereisten nürnberger auch viele anti-dsf fahnen gezeigt und haben gegen das dsf gesungen.
vor der fankurve des fck hängt auch seit deren abstieg in die 2.liga bei jedem montagsspiel eine fahne mit der aufschrift “we don´t like mondays- fck fans gegen montagsspiele”. könnt ja mal drau achten.
ich würde sagen, dass es bei jedem 2.liga club mit einer einigermaßen respektablen ultra-szene proteste gegen diese spiele gibt. und dann gibt es eben von club zu club unterschiede in deren art dagegen zu protestieren. beim 1. fc köln, mönchengladbach oder kaiserslautern sind auch viele leute gegen diese spiele, doch wenn man gefühlt alle 2 wochen am montag spielt wird man irgendwie müde dagegen zu protestieren. bei st. pauli war das jetzt ein extrembeispiel. das war deren erstes dsf-spiel am millerntor seit jahren. da entläd sich natürlich die ganze wut und jeder ist motiviert dagegen vorzugehen.
bei traditionslosen kommerzclubs ohne fanszene wie zb hoppenheim und wehen-wiesbaden wird man sowas natürlich vergeblich suchen.
und an die schlaumeier, die hier meinen, dass die st.pauli-fans dann nur noch 4. oder 5.liga schauen sollen wenn sie mit dem jetzigen tv-system nicht zufrieden sind. schaut bitte auf irgendeine fan-foto page oder informiert euch irgendwie. st. pauli ist bei den meisten 3.liga partien auswärts immer mit mehreren tausend leuten aufgekreuzt. denen ist es zwar nicht egal, ob ihr verein jetzt 100 000 euro mit so einem spiel einnehmen kann, aber der sportliche/finanzielle erfolg des clubs steht bei denen nicht im mittelpunkt ihres fanseins. die wollen bei IHREM verein fussball in ein solchen form sehen/vorfinden, dass es fanfreundlich ist. und deshalb kämpfen sie eben gegen diesen ausufernden kommerz im fussball und da sind eben sender wie premiere oder dsf u.a die zielscheibe, da diese zb die spielpläne immer weiter zum nachteil der auswärtsfaherer zerstückeln um ihre interessen zu decken. aber auch die geldgeile und absolut fanunfreundliche dfl kriegt ihr fett weg und vielen fällen auch der eigene verein.
und das ist nicht nur auf st. pauli so, sondern so ziemlich jede ultra-gruppe in deutschland denkt so. man sieht einfach wie der fussball in deutschland immer mehr zu einer reinen kommerzverstaltung verkommt.
ich kenn das von meinem verein hertha bsc. da gibts an jeden spieltag irgendein dümmliches halbzeitspiel, bei topspielen noch vielleicht ein dümmliches spiel vor dem spielbeginn, dazu noch ein bescheuertes masskottchen das t-shirts in puplikum feuert, öfters drittklassige musik und showauftritte und natürlich darf jeder sponsor irgendeinen quatsch den leute andrehen und wenn er dann noch ein radiosender ist, darf er noch einen dj aufs marathontor stellen und seine beschi***ne musik bis zum spielbeginn abspielen.
die ultras und auch viele andere treue fans wollen einfach nur 90. minuten fussball sehen ohne diesen ganzen schnick-schnick.
was aber ebenso schlimm ist, ist die scheinheiligkeit der medien und der dfl/dfb. man zeigt bei premiere zb während der spiele oft stimmungsbilder aus den kurven, lobt choreographien der ultras etc. sobald aber zb etwas kritisches (zb gegen dfl, kommerz. etc.) auf spruchbändern hochgehalten wird von “ewigen nörglern” oder ähnlichen geredet.
noch ein beispiel: wer früher bei premiere die serie a gesehen hat den wird aufgefallen seien, dass wenn dort pyrotechnik jeglicher form gezeigt wurde von “der tollen südländsichen atmosphäre” gesprochen wurde. passiert heute das gleiche bei einem buli spiel wird von “schlimmen hooligankravallen” gesprochen. auch in den restlichen medien.
bei vielen vereinen und bei dfl/dfb ist das ähnlich. man wirbt mit der tollen stimmung in den stadien und choreographien aber bekämpft die ultras gleichzeitig. man gibt zb lächerliche vorgaben in den stadioordnungen wie lang eine fahne sein darf, aus welchen material sie sein darf, was auf den spruchbändern stehen darf, etc. man nimmt den leuten alle freiräume und versucht ihnen dadurch die lust zu nehmen.
der dfb und die vereine verhängen wegen lächerlichkeiten stadionverbote um den die ultras aus den stadien zu vertreieben. vor kurzem hatte ein hamburger fan zb ein stadionverbot über drei jahre erhalten, weil er einen aufkleber auf einen stuhl im wolfsburger stadion geklebt haben soll.
dazu kommt noch das die polizei seit jahren hart gegen die ultras vorgeht. oft werden situationen provoziert um dann überhart eingegriffen.
zu dem thema kann ich nur diese seite euch ans herz legen:
http://www.fansmedia.org/
auf der einen seite finde sie die ultras toll, weil sie stimmung und farbe in die stadien bringen. auf der anderen seite bekämfen und beschimpfen sie sie wenn etwas den rosaroten kommerzzirkus stören könnte. da stimmt doch irgendwas nicht!
Letztendlich kann man sich doch wohl jetzt wieder entspannt zurücklehnen. Alle haben doch was sie wollen. Paulianer (oder sagt man Paulier, Pauliisten, Paulitiker) müssen Montagsabends nicht mehr ins Stadion. Nicht ins eigene aber wohl auch nicht mehr in fremde. Und BÄH muss keine BÄH-beschimpfenden Fans mehr live übertragen. Ob das nun einen finanziellen Verlust für Pauli oder BÄH bedeutet…
Zumindest von den oberen Etagen des FC St. Pauli hat sich doch bisher niemand beschwert und BÄH findet wohl auch noch andere interessante (=Quotenträchtige) Spiele.
Ich gönns den Paulianern auf jeden Fall, dass sie diesen kleinen Sieg gegen das böse BÄH errungen haben.
Aber mal ganz ehrlich. Den Nicht-Pauli-Fans dürfte das ganze doch eher kalt lassen…
(Merke grade, dass sich Pauli ganz hervoragend für lustige Wortspielchen eignet. “In Hamburg macht man Paulitik” Oder auch “Paulizei-Staat” Obwohl, den gibts bestimmt schon :-)
Kurz eingeschobener Gedanke, den ihr meinetwegen weiterverfolgen dürft:
Die Rufe der Fans sind das eine – da kann der Verein womöglich nur mit gaaaanz viel Einfluß was bewegen.
Dieses Transparent entlang der Torlinie *am Zaun* hat aber der Verein zu rechtfertigen. Und ich wage zu bezweifeln, daß man dieses in anderen Stadion überhaupt hätte anbringen dürfen.
In Freiburg – ich war allerdings auch seit Umbenennung nicht mehr im Stadion – kommt für weit weniger ein gelbbeleibtes Männchen mit Diskussionsbedarf angezottelt ;-)
Das traditionelle bei der Sache ist, das für die Pauli-Fans das DSF Scheiße ist. Wäre das Spiel am Sonntag 14:00 Uhr live übertragen worden im DSF hätte es exakt die gleichen Gesänge gegeben. Dem DSF kann man viel vorwerfen, aber dass die 2. Liga von größerem Interesse ist, daran hat der Sender nun wirklich einige Aktien und daran ist auch das bei manchen verhasste Montagsspiel schuld. Früher hatte man die 2. Ligaergebnisse doch nur mal kurz am Montag in der Zeitung überflogen. Das Montagsspiel ist dann eben auch die Strafe dafür, nicht in der 1. Liga zu spielen. Dass sich darüber ausgerechnet ein Regionalligaaufsteiger besonders aufregt, ist ziemlich lächerlich und anmaßend. Genauso gut könnte sich Rangnick ins Sportstudio stellen und Lautern ein paar gutgemeinte Tipps geben.
Alles in allem kein großes Drama. Pauli-Fans wollen kein Montagsspiel und der übertragende Sender will keine Pöbeleien gegen sich bezahlen. Beide Seiten haben ihre Meinung und werden damit leben können. Quotentechnisch dürfte St. Pauli wohl ohnehin nicht viel bringen, schon gar nicht auswärts. Das Provokationspotenzial hält sich vermutlich in Grenzen.
Ohje, ohje, ohje.
Das erhoffte deutsche Halbfinale verflüchtigt sich gerade. Die Leverkusener lasen sich wirklich “auseinandernehmen”, wie dogfood im Twitter schreibt.
Damit habe ich ja nun überhaupt nicht gerechnet.
Ich traue Leverkusen viel zu, aber 3 Tore in St. Petersburg aufzuholen halte ich für relativ ausgeschlossen.
Vor allem bei der Abwehrarbeit habe ich schon das ganze Spiel über das Gefühl,dass die Spieler nicht auf dem Feld sind. Kaum Pressing oder Bewegung im Spiel und auch wenig Agressivität(Ich will ja nicht, dass sie Spieler vom Platz getreten werde, aber Zweikämpfe sollten schon angenommen werden ). Insgesamt kommt mir das Spiel doch eher wie ein besseres Freundschaftspiel vor und nicht wie ein Achtelfinale im UEFA-Cup.
Es is schon enttäuschen was Leverkusen aus seinen Möglichkeiten macht, zumal ich nicht unbedingt das Gefühl habe, dass Zenit heute unschlagbar war…
@McP:
Nur soviel: Die Proteste gab es von der St.Pauli-Fanseite auch schon vor den Jahren in der Regionalliga. Ansonsten überrascht mich deine Meinung als Hansa-Fan nun mal so gar nicht…
Ich meine mich aber auch erinnern zu können, dass man auf St.Pauli am ersten Spieltag freitags abends ****** Premiere gerufen hat!
dogfood: klaro, alles deins, aber auch was den sender angeht, alles bäh seins, folglich bei nichtgefallen keine übertragung. schließlich haben sie mit dem recht, das recht auf alle zweitligisten eingekauft, ergo: können sie auch andere zeigen. und ich glaube das lässt sich mit dem recht auf bewegtbild nicht vergleichen, keiner muss sich dumm anmachen lassen, nicht mal bäh, zumindest was montags und pauli angeht. alles andere (quiz, titten usw.) lasse ich außen vor.
selbstverständlich haben die pauli-fans das recht auf freie meinungsäußerung! aber bäh genauso, zu sagen, da haben wir keinen bock drauf, dass wir “scheiß dsf” über unseren sender zeigen sollen. wir übertragen was anderes. denn soooo klasse sind die quoten mit pauli auch wieder nicht.
was mimosenhaftes verhalten anhegt: wie mimosenhaft haben denn die bayern-fans auf uli h’s wutausbruch bzgl. der stimmung reagiert? und nicht nur die bayern-fans. waren auch tödlich beleidigt. aber da ist das mit dem zuhause bleiben nicht so einfach. bei bäh schon.
wie gesagt, ich verstehe, dass sie sagen wir haben keinen bock mehr drauf.
fatal wäre es aber, das als drohung gegen die fanäußerungen aufzubauen, undd amit kritik zu ersticken zu versuchen. dann wäre ich bei dir dogfood. aber so lese ich das abendblatt-interview nicht. mir scheint, die haben halt einfach keinen bock, sich via eigenem sender blöd anmachen zu lassen. wer mags ihnen verübeln.
Das Meiste wurde hier ja schon gesagt und das alles zu lesen dauert zwar etwas, war aber angesichts des parallel laufenden Leverkusen-Spiels trotzdem eine reizvolle Alternative.
Von mir noch dazu:
Dass die Protestgesänge und Transparente gegen die Montagsspiele doch recht eingeschlafen waren, konnte man schon daran erkennen wie diese am Tage des betreffenden Spiels hier im Blog für Aufsehen sorgten.
Auch das DSF hatte wohl geglaubt, dass hätte sich selbst bei St. Pauli nach all den Jahren sicher gegeben und dürfte recht verdutzt gewesen sein.
Im Stadion war es aber tatsächlich so, dass – neben dem sicher ernsthaft engagiertem Kern – viele dann nur aus Jux und dem “Ach ja, da war doch noch was” Effekt mit eingestimmt haben — mich eingeschlossen.
Zu der kleinen Hymne auf die Ultras:
Wenn sich hier wirklich einer nach italienischen Verhältnissen im Stadion sehnt, sind die Regeln noch nicht restriktiv genug. Feuerwerk im Stadion ist Chaotentum. Fahnen, die Fluchtwege behindern genauso. Und wem Choreographien so wichtig sind, sollte lieber zum Ballet oder Ausdruckstanz gehen.
Solche Fans braucht keiner.
Frage an die Regelkundler: der Ball war doch bei Tonis Wegspitzeln frei. Natürlich kann man hier gefährliches Spiel abpfeifen, aber so eindeutig wie Reif das sieht, war es m.E. nicht, oder?
@Franzx
Herr Laaser bei Spack1 sieht es genau andersrum. Für ihn war es ein klares Tor.
Ich würde mich ihm eigentlich anschließen, aber wie es regeltechnisch aussieht weiß ich nicht.
Allerdings Francx, deswegen habe ich aas aufgerufen. Ich brauche Nachhilfe in Regelkunde.
Bitte helft mir. Die Reifsche Aussage, “man müsse den Keeper den Abschlag ohne Behinderung ausführen lassen” mag richtig sein, doch eine exakte Regel ist das nicht, außerdem hat Toni doch den freien Ball gespielt. Der Keeper hat danach bei Toni eingehakt, Gelb ist ein Witz.
Oder gibt es eine “neue” Regel?
Für mich ein klares Tor. Toni spielt nur den freien Ball und sonst nichts.
Aber vielleicht haben sich die regeln seit meiner aktiven Zeit ja geändert.
Und gelb wäre selbst bei einem foul ziemlich übertriben gewesen.
Der Herr Am Spack 1 Mikro (Laaser?) ist meiner Meinung.
Ich habe irgendwann gelernt, dass es verboten ist, den Torwart in der Abschlagbewegung zu hindern.
Laaser sagt gerade es gibt ne Regel das der Torwart nicht behindert werden darf. Die Frage die ich mir stelle wo ist da eine Behinderung?
Ah, Spack1 löst so eben auf. Es gibt tatsächlich in den Fifa-Regeln auf seit 118 oder so die Regel, dass der Towart ohne Behinderung abschlagen können muß…
Wobei ich mich gerade Frage wo die Behinderung war. Toni hat doch ganz klar den Ball gespielt.
Ich bin da ganz bei derflippo.
Finden wir nun gut, dass die Fans ihren willen bekommen haben und die Montags-Heimspiele los sind, oder finden wir es doof, dass sie nicht weiter „geärgert“ werden?
Ich verstehe nicht, wieso nun nicht alle total glücklich sind.
Und ich verstehe auch nicht, wieso alle immer so auf die DSF-Titten abheben. Wenn die eben lieber Titten statt St. Pauli zeigen: So what? Ihre Titten.
Es ist nicht tragisch, wenn ein Sender Müll sendet. Tragisch ist, wenn es daneben keinen anderen Sender gibt, der eine vernünftige Alternative bietet.
das ist egal, ob er den ball gespielt hat oder nicht, denn der torwart ist während der abschlagbewegung geschützt
Wovor geschützt? Vor sich selbst. Da hab ich wieder eine Regel gefunden die ich richtig bescheiden finde.
Heißt das, wenn sich ein Olli Reck die Kugel beim abwurf selbst reinwirft zählts nicht weil seine Bewegung geschützt ist?
das hindern des torwarts am abschlag ist laut regelwerk ein vergehen. hochwerfen und abschlag werden als eine aktion gewertet, daher kein regulärer treffer. weiß ich aus meiner aktiven zeit. es sei denn, es hat sich in den letzten 5 jahren geändert.
dann Entschuldigung Herr Reif und wieder was gelernt.
ich weiß nicht freddy, so dumm kann man sich nicht stellen ;-)
lies dir die beschreibung von forlan durch und wenn du es dann immer noch nicht verstehen kannst, dann kann dir auch keiner helfen
habe grad noch mal in den regeln nachgesschaut: also,
“Hat der Torhüter den Ball mit seinen Händen in Besitz gebracht, so darf er von einem Gegenspieler nicht angegriffen werden. Der Torhüter besitzt den Ball wenn:
– er den Ball in den Händen hält oder ihn mit einer Hand gegen eine Oberfläche hält (z.B. am Boden, gegen den eigenen Körper)
– er den Ball in der ausgestreckten Hand hält”
und jetzt kommts”
“- er den Ball auf den Boden prellt oder hoch wirft.
es muss also gar nicht mal dem Abschlag dienen. ergo, schiri und reif haben recht. laaser, ab zur regelschulung.
Weil ich Kahn gerade an der Flanke vorbeisegeln sehe, muss ich noch meinen Ärger über Markus Lindemann vom Leverkusen-Spiel loswerden. Klar hat Rene Adler beim 1:3 einen Bock geschossen, aber ihm deshalb gleich Unkonstanz vorzuwerfen, geht meines Erachtens viel zu weit. Im Gegenteil: Adler spielt eine grandiose Saison und hat praktisch kein Tor verschuldet.
Apropos: Getafe gefällt mir ausnehmend gut. Das kann ein nettes Rückspiel werden (zumal jetzt gerade der Ausgleich gefallen ist).
Das haben sich die Bayern selbst zuzuschreiben. Chancen ohne Ende ausgelassen und Getafe wunderbar ins Spiel kommen lassen. Ich bin seit 12 Jahren Bayernfan, aber diese Art zu spielen mit dem Spielermaterial kann ich nicht mehr ersehen. Wenn da Fans von anderen Vereinen von typisch bayerischer Überheblichkeit sprechen, muss ich ihnen leider zustimmen.
Überheblichkeit oder einfach Unvermögen?
Ich bin nachwievor der Meinung, dass es zum größeren Teil Überheblichkeit ist. unvermögen kann ich mir mit dieser Anzahl an wirklich verdammt guten Fußballspielern nicht vorstellen.
Ach ja…ich will mit meinem Beitrag die Leistung von Getafe auf keinen Fall schmälern. Die haben ein verdammt gutes Spiel gemacht und gekämpft bis zum geht nicht mehr. Und genau diesen Kampf vermisse ich bei den Bayern. Das wirkte auch in den letzten Spielen immer so nach dem Motto: Das geht schon irgendwie von alleine. Ich meine es tut einem Luka Toni oder Klose oder Ribery doch nicht weh auch mal gegen Cottbus, Nürnberg oder eben auch Getafe zu kämpfen oder die spielerische Überlegenheit (die man eigentlich was die Einzelspieler angeht auch hat) einfach mal umzusetzen. Das macht mich als Fan echt sauer.
Trotz allem Hut ab vor Getafe. Mal schaun wie das Rückspiel wird. Ein 5:0 wie gegen Anderlecht geht bei den Bayern immer. Aber eben auch ein 0:2
Haben wir nicht neulich im Boulevard lesen dürfen, dass Hitzfeld nur noch nach Leistung aufstellen will?
Das heißt dann wohl zukünftig, es spielt, wer sich die wenigsten Fehler leistet…
Da haben sich die Bayern ja mal wieder so richtig mit Ruhm bekleckert.
So wird das nichts mit dem 2. Platz in der UEFA-Dies-Jahres-Wertung. Schade.
Naja, gespielt haben die Bayern bis auf die ersten 10min nach der Halbzeit doch eigentlich ok. Die erste Halbzeit war stark und danach haben sie das gemacht, was man von Spitzenteams meistens zu sehen kriegt. Nur das Spitzenteams das über die Zeit bringen. Hätten sie nur eine der Konterchancen zum 2:0 genutzt, würde sich keiner über die Spielweise aufregen. So ist das natürlich was anderes ;)
Spiel war ähnlich wie gestern Chelsea. Bayern erstmal hochüberlegen und mit verdienter Führung. Dann zurückgeschaltet und auf abwarten gespielt.
Getafe kam immer besser ins Spiel und macht kurz vor Schluss den nicht ganz unverdienten Ausgleich. Selbst schuld Bayern. Und Getafe hat jetzt richtig gute Chancen weiterzukommen, weil sie sich zuhause auch hinten reinstellen können.
Ich denke, dass ist der Zeitpunkt um wieder sehr viel mehr Fernsehgelder zu erbetteln, weil ja alles ungerecht ist, um dann wieder gegen Mannschaften auszuscheiden, die nur ein Bruchteil eines deutschen Etats haben. Go Rummenigge!
was die Montagsspiel-Sache betrifft: ein Phyrrussieg für Pauli. Wenn der Verein auf die Fernsehgelder verzichten kann, um so besser, aber das bezweifele ich.
Und BÄH findet immer andere attraktive Ansetzungen.
Tradition und Fan-Kultur hin oder her, beim Profifussball gehts auch ums Geschäft, und da ist eine geringe Anzahl Montagsspiele doch nicht zu viel verlangt, oder ? Schliesslich kriegt man dafür auch Fernsehgelder, und eine Live-Übertragung im Free-TV.
Die Fans sagen ja immer, der Verein liege ihnen am Herzen. Wenn das so ist, dass sollten sie auch entsprechend handeln. Denn ohne Fernsehgelder spielt der geliebte Verein bald in der Regionalliga.
[…] Augen bekommen: das Deutsche QuatschQuizTittenFernsehen spielt die beleidigte Leberwurst und will zukünftig keine Montagsspiele vom Millerntor mehr übertragen. Im Rahmen der Liveübertragung der Partie FC St. Pauli – 1860 München am 17. März hatten weite […]
@ berlincity
100% Zustimmung von mir, sehr schön
@ NoteMe
scherre doch nicht wieder alle über einen Kamm, befass dich doch mit der Kultur des Sportes erstmal bevor du sie in den Ballet oder Ausdruckstanz verbahnst und Ultras D nicht gleich Ultras in Italien… immer schön fair bleiben zumal auch eher Kinder Fahnen ins Stadion tragen und nicht unbeding die Ultras
Italien war ja nicht meine Idee, vielmehr fand der Ultra-Freund auf den ich antwortete, dass es ein angebliches Ungleichgewicht zwischen einer eingebildeten Bwunderung dortiger Verhältnissen einerseits und restriktiven Sicherheitsmaßnahmen hierzulande andererseits gäbe.
Für mich, und vielleicht habe ich ihn da ja auch missverstanden, las sich das so, dass “berlincity” lieber auch in Deutschland italienische Verhältnisse in den Stadien hätte, was mir wiederum als alles andere als erstrebenswert erscheint.
Feuerwerk ist in Italien genauso gefährlich wie hier, und gehört nirgendwo in die Zuschauerbereiche. Und dass Spruchbänder, die die Notausgänge absperren, aus nicht feuerfestem Material gefertigt sind oder fragwürdige Aussagen treffen ist doch keine Willkür, sondern der legitime Versuch, die Gefahren beim Stadionbesuch zu minimieren.
–
Dass ich davon abgesehen eine ungenierte Ablehnung jeglichen Choreographien gegenüber pflege und mich bei Fahnen, Transparenten und ähnlichem Stöffchen allenfalls frage, wieso die Leute, die dadurch nichts mehr vom eigentlichen Geschehen sehen können, sich das so einfach gefallen lassen, ist wohl meiner Mentalität geschuldet. Diese Art das Anhängertums wird mir auf ewig ein Geheimnis bleiben.
@ NoteMe
“Feuerwerk ist in Italien genauso gefährlich wie hier, und gehört nirgendwo in die Zuschauerbereiche. Und dass Spruchbänder, die die Notausgänge absperren, aus nicht feuerfestem Material gefertigt sind oder fragwürdige Aussagen treffen ist doch keine Willkür, sondern der legitime Versuch, die Gefahren beim Stadionbesuch zu minimieren.”
dafür gebe ich dir natürlich recht. klang bei deinem vorigen Kommentar etwas engstirniger für mich.
[…] Kerner wurde von TV Guide zum besten deutschen Fußball-Kommentator gekürt, las ich neulich bei allesaussersport.de. Problem 1: Kerner kommentiert seit 2006 keine Spiele mehr. Das Problem 2 heißt Kerner an […]
[…] Kerner wurde von TV Guide zum besten deutschen Fußball-Kommentator gekürt, las ich neulich bei allesaussersport.de. Problem 1: Kerner kommentiert seit 2006 keine Spiele mehr. Das Problem 2 heißt Kerner an […]