NFL Herbst-Owners Meeting
Dieser Tage fand das Treffen der NFL-Teambesitzer statt. Viele kleine Tagesordnungspunkte, aber es wurde eigentlich keine nennenswert große Geschichten entschieden.
- Die Draft wird verkürzt. Der erste Tag soll drei Stunden später anfangen (15h statt 12h Ostküstenzeit). In der ersten Runde sollen die Teams nur jeweils 10 statt 15 Minuten Zeit bekommen, in der zweiten Runde 7 statt 10 Minuten. Die dritte Runde wird auf Sonntag verschoben und dann um 10h Ostküstenzeit beginnen.
- Es gibt Pläne die ProBowl vom Wochenende nach dem SuperBowl in das Wochenende vor dem SuperBowl zu verlegen. Möglicherweise auch vom angestammten Platz auf Hawaii an den Ort der SuperBowl. Die Pläne sollen im Frühjahr auf der nächsten Eigentümerversammlung vorgelegt werden.
- Die Buffalo Bills stellten ihre Pläne bezüglich der Austragung von einigen Spielen in Toronto vor. Hier gab es nur Informationen und keine Abstimmung, aber eine offizielle Erklärung der Buffalo Bills macht deutlich, dass man zumindest schon von sämtlichen regionalen und lokalen Behörden (Erie County, New York State) grünes Licht erhalten hat.
- Die Resonanz auf das NY Giants – Miami Dolphins-Spiel am nächsten Sonntag in London soll so groß sein, dass in der Tat erwogen wird ein zweites regular season-Spiel außerhalb der USA stattfinden zu lassen. Es wurde nur die Absicht erklärt, aber noch nichts beschlossen.
- Die NFL will eine härtere Gangart gegenüber einige Kabelnetzbetreiber einlegen. Konkret geht es um um die Problematik wie und in welchen TV-Paketen der NFL-eigene Sender “NFL Networks” in die Netze eingespeist wird. So wollen einige Teambesitzer offizielle Empfehlungen für Provider aussprechen. Hintergrund ist die hinter den Plänen liegende Verbreitung: nur knapp 35 statt 50 Millionen Haushalte können den Kanal sehen.
- Ein Deal der Oakland Raiders wurde durchgewinkt: Al Davis verkauft 20% der Raiders-Anteile an eine Investorengruppe. In den Meldungen wird betont, dass die Anteile nicht stimmberechtigt sind.
- Die NFL wird 10 Mio US$ für die gesundheitliche Versorgung von ehemaligen NFL-Spielern zurücklegen. Das Thema ist in den letzten Monaten, angefeuert u.a. durch Mike Ditka, in den Medien immer größer geworden: die Vernachlässigung von ehemaligen NFL-Spielern durch die NFL. Kaum eine Sportart dürfte mit “Menschenmaterial” so umgehen wie die NFL. Die gesundheitlichen Probleme ehemaliger Spieler durch den physischen Sport sind massiv. Die 10 Mio US$ kommen mit 7 weiteren Millionen aus Spenden und Rücklagen von Spielern und Gewerkschaft in einem Pott und sollen z.B. für künstliche Hüft-, Knie- und Schultergelenke verwendet werden, die den Ex-Spielern kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen.
- Vorgelegt wurden neue Stadionpläne für Minneapolis, San Francisco und San Diego.
- Nicht diskutiert: das immer wieder von einer Fan-Bewegung ins Gespräch gebrachte Thema “Pottsville Maroons“. Dem Team wurde 1925 aufgrund merkwürdiger Umstände und Regeländerungen die Meisterschaft aberkannt. Davon profitierten die Chicago Cardinals die nach Zwischenstationen in Pittsburgh und St. Louis heute die Arizona Cardinals sind.
Am Rande des Treffens wurde auch über das Schicksal der San Diego Chargers am nächsten Sonntag beraten. Die Flächenbrände machen ein Training der Chargers in San Diego unmöglich. 46 Spieler mussten ihr Haus evakuieren. Das Qualcomm Stadium wird derzeit für Flüchtlinge der Brände benützt und die Partie gegen die Houston Texans ist wegen der Luftverschmutzung und der möglicherweise fehlenden Polizeikräfte fraglich.
Der plausibelste Ausweichplan ist die Benutzung der Anlagen der Arizona Cardinals in Phoenix, die am Wochenende eine Bye Week haben. Dummerweise kann aber ausgerechnet das Stadion selber für das Spiel gegen die Texans nicht benutzt werden, da am Sonntagnachmittag ein Motorrad-Festival stattfindet. Daher werden als Ausweichstätte für das Spiel derzeit Los Angeles, das Sun Devils Stadium in Phoenix, Dallas und Houston erwogen.
Das Stadion der Texans gilt als äußerst unwahrscheinlich, denn es würde natürlich Heimvorteil für die Texans bedeuten. Gegen Los Angeles spricht, dass es ebenfalls nahe der Feuer ist und in den nächsten Tagen die Situation so umschlagen könnte, dass auch LA vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen wird. Gegen das Stadion der Arizona State Sun Devils spricht das fehlende Equipment für die Challenges (TV-Beweis) das zwingend HD-Auflösung verarbeiten können muss. Eine Verlegung auf Montag scheint angesichts des vollen Sendeplans (monday Night Game und World Series) unwahrscheinlich, wird aber nicht ausgeschlossen, womit das Stadion der Cardinals doch nochmal in die Verlosung käme.
Journalisten in San Diego tippen auf Dallas, da Dallas zum einen per-se nicht Houston-freundlich ist und RB LaDanian Tomlinson aus dem nahegelegenen Waco kommt.
Eine Entscheidung ob das Spiel in San Diego stattfindet, sollte bereits gestern fallen, wurde aber vom Bürgermeister San Diegos auf den heutigen Donnerstag verlegt.
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