College Football Week #3: Packungen
Gestern abend das erste Spitzenspiel in der SEC und der Titelträger #3 Florida Gators machte in der Abreibung der 59:20-Abreibung der #24 Tennessee Vols ein Statement-Spiel erster Güte.
Konnte man die bisherigen zwei Siege der Gators als Vorgeplänkel abtun, war das gestrige Spiel ein mächtiger Hieb der Offense und von QB Tim Tebow, der vermutlich binnen der nächsten Wochen zum Heißesten im College Football seit Frittenfett aufsteigen wird.
Die ersten zwei Drives gingen die Gators noch auf Nummer Sicher und setzten auf das Laufspiel, teils von Tebow selber, teils von Moore. Aber als Tebow dann auch noch seine Pässe auspackte war es um die Vols geschehen. Auch wenn der Vergleich zwischen einem NFL-Pass Rush und einem College Football-Pass Rush hinkt, sieht Tebow für mich beim Passen wesentlich besser aus, als der nicht minder agile QB Michael Vick.
Sehr präzise Pässe in ein kleines Fenster reingeworfen, flache Flugbahn, Pepp im Wurf. Und das als Sophomore in seinem ersten Jahr als Vollzeit-QB. Wow und nochmals Wow. Die NY Times hat ein längeres Interview mit Tim Tebow geführt und dabei vorallem die tiefreligiöse Seite des Missionarssohn ausgeleuchtet.
Die Vols bekamen die zahlreichen offensiven Optionen von Gators-Coach Urban Meyer nicht in Griff und vorne brachten sie selber nicht viel in Gang. Der angeschlagene (gebrochener kleiner Finger an der Wurfhand) QB Ainge bekam keine Unterstützung durch das Laufspiel (37yds).
Weitere Spiele des Samstags:
#14 Nebraska – #1 USC – Überraschend lockeres 49:31 von USC gegen ein heimstarkes Nebraska. Dabei fiel das Ergebnis knapper aus als die Dominanz von USC tatsächlich war. Diese Dominanz drückt sich eher im 42:10 nach drei Viertel aus.
#24 Hawaii – UNLV 49:14 – Das angesagte Underdog-Team der Saison weiterhin auf dem Ritt gen BCS-Bowls.
Alamaba – #16 Arkansas 41:38 – Entscheidender TD 8sec vor Schluß bringt den Razorbacks die Niederlage.
Knappe Spiele: #6 Texas – Central Florida 35:32. Die Longhorns mit der Entscheidung erst im 4ten Viertel. #7 Wisconsin – Citadel 45:31. Zur halbzeit stand es 21:21, ehe Wisconsin davon zog, aber Citadel in den letzten 5 Minuten eine Aufholjagd startete.
Zwei ruhmreiche Mannschaften im Freien Fall – beide außerhalb der Top 25 – trafen am Samstag im Michigan Stadium vor 111.000 Zuschauer zusammen: 38:0-Sieg für Michigan gegen Notre Dame. Dringend benötigte arbeitsplatzerhaltende Maßnahme für Coach Bob Davie, während der nicht minder miserable Charlie Weis durch seinen Kontrakt und den fälligen Abfindungen bis auf Weiteres sicher vor sich hin arbeiten dürfte.
Reaktionen
Zitat “der nicht minder miserable Charlie Weis” …
Na ja, ein wenig dürfte auch das ‘Spielmaterial’ an der Situation schuld sein.
Welche Möglichkeiten haben denn Colleges überhaupt, an ‘Top-High School-Picks’ zu kommen, ausser großartige Stipendien zu versprechen?
Im US-Collegesport gilt gemeinhin der Headcoach als verantwortlich für das Spielermaterial bzw. der Rekrutierung aus den High Schools. Weis ist jetzt, glaub ich, im dritten Jahr an der Schule, d.h. der Kader geht schon zu einem Teil auf seine Kappe.
Und wenn es im College Football eine Schule gibt, in der das sportliche Abschneiden und TV-Gelder/Image (NBC-Vertrag, quasi garantierter Bowl-Platz) seit Jahren auseinanderdriftet, dann ist es Notre Dame. Also so schlecht können die Rekrutierungs-Optionen von Weis nicht sein.
Du vergißt mein Alma Mata Boston College. Wenn nichts schlimmes passiert (Niederlage gegen Notre Dame) dürften es mit den nächsten Gegner Richtung Top Ten gehen-:) Okay, die Erfahrung der letzten Jahre haben gezeigt, dass immer etwas schlimmes passiert…
Früher war immer die (Aus)Rede davon, dass Notre Dame auf Grund der hohen akademischen Anforderungen noch längst nicht jeden herausragenden High School Spieler verpflichten könne. Ach ja, am liebsten noch katholisch sollen sie sein. ;)