Re-Alignment in der NHL?

(Aus der Abteilung “Herr Pahl nimmt wieder meilenlangen Anlauf um auf den Punkt zu kommen”)

Einer der Punkte am wenigsten beachteten Erfreulichkeiten des Jahres, ist ein Mini-Relaunch des KICKERs, zumindest so wie ich ihn via Web rezipieren. Nein, ich meine nicht die neue Optik des Webauftrittes, an das ich mich inzwischen gewöhnt habe. Sondern die neue Themenvielfalt, die sich breit gemacht hat. Bislang kannte der KICKER nur Fußball, Fußball, Fußball und von März bis Oktober auch noch Formel 1. Inzwischen hat sich aber ein durchaus propres Themenspektrum auf der Website breit gemacht. Handball, Eishockey, Basketball, NBA, NHL, NFL. Das sah beim KICKER alles schon mal sehr viel mehr nach Monokultur aus.

Und während ich verzweifelt hinter den NHL-Spielen bei mir auf Festplatte hinterhechelte, warteten u.a. der KICKER und die NZZ mit einer Meldung zu einem Realignment-Vorschlag in der NHL auf.

Realignment heißt Umstrukturierungen in der Einteilung der Conferences und Divisionen. Kernpunkt des aktuellen Vorschlags ist eine Einteilung in nur noch zwei Divisionen pro Conferences mit je 7/8 Mannschaften (statt drei mit 4/5 Mannschaften). Ziel wäre erhöhte Attraktivität durch mehr “Lokalderbys”.

Das größte Opfer müssten die Atlanta Thrashers bringen, die aus der Southwest Division im Osten mit Washington, Florida, Tampa Bay und Carolina, in die Western Conference mit Dallas, Minnesota, Chicago, Detroit, Nashville und St. Louis müssten. Umgekehrt würden die Columbus Blue Jackets aus dem Westen in den Osten zu den “Nordteams” wie Toronto, Montreal, Ottwa, Boston, Buffalo oder Pittsburgh wandern.

In der KICKER-Meldung (und NZZ) hörte es sich wie ein Vorschlag an, der im Januar nur noch durchgewinkt werden muss.

Nun habe ich mir endlich die Aufzeichnung von Hockey Night in Canada vom Samstag angesehen und da hört sich das ganze etwas differenzierter an (kann mal jemand das Format “Satellite Hotstove” von CBC für die Bundesliga übernehmen? Wie relaxt sind die Journalisten dort, im Vergleich zum egomanischen “Doppelpaß”?)

Eigentlicher Grund wäre es die Reisekosten zu minimieren, da auch der Spielplan anders strukturiert werden soll. Zudem wären die Teams innerhalb der Divisionen/Conferences geographisch deutlich “vertikaler” angeordnet, also weniger Wechsel von Zeitzonen. Als Bonbon soll zudem eine zusätzliche Playoff-Runde eingeführt werden. Durch die Hintertür kündigt sich aufgrund der ungleichmäßigen Zahlen (Zahl der Teams pro Division würde 7 oder 8 sein) auch eine weitere Expansion an (Las Vegas als Jerry-Bruckenheimer-Franchise und Oklahoma als potentielle Favoriten, auch Houston, Winnipeg und Portland werden genannt), obwohl die meisten Beobachter angesichts der Spielqualität und der Wirtschaftlichkeit eher den umgekehrten Schritt einer Verringerung der NHL-Franchises gehen würden.

Im Januar wird bei einem Meeting der Besitzer über den Vorschlag abgestimmt. Der Vorschlag kommt von den Chicago Blackhawks und von den Clubs haben sich bislang nur die Atlanta Thrasher massiv gegen den Vorschlag gewehrt. Die Ligazentrale in New York schweigt und sondiert.

Unterdessen ist das Schicksal der Penguins-Franchise weiterhin völlig unklar. Die aktuelle Tendenz geht wohl zu einem Weggang der Franchise und der heißeste Kandidat soll Kansas City sein, wo die gut in der NHL verdrahtete Anschutz Entertainment Group im Frühjahr eine fertige Eishockey-Arena hinstellen will. Dabei soll William “Boots” Del Biaggio III helfen, der auch teilweise bei den San Jose Sharks involviert ist und zudem befreundet mit Mario Lemieux ist, der wiederum aktueller Frontmann der Penguins-Franchise ist.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp