Europa, wir werden deutsch
Die NFL Europe hat ihre Ende Mai angekündigte Neuausrichtung ihrer Marketingstrategie gestartet und gestern die Umbenennung der NFL Europe in “NFL Europa” gestartet. Es wird den deutschen Medien so verkauft:
Die Änderungen sollen die Wichtigkeit des Deutschen Marktes für die NFL und die Verbundenheit der NFL Europa mit Deutschland und Europa dokumentieren. Zusätzlich wird durch das neue Logo der Zusammenhang der NFL Europa mit der NFL in den USA deutlicher hervorgehoben.
Für den neuen deutschen Managing Director der NFL Europa, Uwe Bergheim, sind Name und Logo ein wichtiger Schritt in die Zukunft: «Damit läuten wir eine neue Ära des professionellen American Footballs in Deutschland ein. Es hat sich zwar nur ein Buchstabe verändert, aber der Schritt von NFL Europe zu NFL Europa macht deutlich, wie wichtig Deutschland für die NFL ist. Es wird sowohl unsere über 15-jährige Geschichte hervorgehoben wie auch das Ziel, noch sehr lange in Deutschland zu bleiben», sagte er.
Abgesehen davon, dass das hässliche Logo vorrangig dazu dient, die ausgelutschte Schrift der Fußball-WM ein weiteres Mal aufzutragen, kann ich nicht erkennen, dass der Wechsel von “Europe” zu “Europa” einer Liga mit “Sea Devils”, “Rhein Fire”, “Galaxy”, “Centurions” und “Thunder” zu wahnsinnig neuen Möglichkeiten verhilft. Es weht eher der Geruch des Provinziellens oder droht gar eine Abkoppelung von der US-Mutter.
Reaktionen
Da bin ich ja mal auf die Spieler gespannt. Das wird lustig.
“I’m very proud to show all my skills in the NFL EuropA this season.”
Tja, über Geschmack läßt sich nicht streiten aber ich finde das Ding häßlich und lieblos heruntereditiert.
Die Sterne sagen nichts aus und wurden lediglich von links nach rechts gespiegelt, das NFL Logo soll enge Verbundenheit mit der Mutterliga signalisieren. Die würde sich aber wohl lieber in besserem Spielermaterial aus den Staaten zeigen.
Der lieblos druntergeklatschte Schriftzug EUROPA ist albern. Man hat mal wieder Angst vor der eigenen Courage gehabt und hat in letzter Minute einen Rückzieher bei der geplanten Installation einer rein deutschen Liga gemacht. Traurig und mutlos, trotz neuer Personalie Bergheim kommen mir langsam extreme Zweifel an der Führung der Liga und deren weiter verschlechterten Außendarstellung.
NFLE setzen, sechs.
Na ja, also so schlimm find ich das Logo nicht. Eigentlich ist es auch nur konsequent auf diese Art das Mutterlogo bekannter zu machen, will die NFL doch international präsenter werden.
Und die Sterne gab es im altern Logo auch schon, nur waren es da ebend 6 ;)
Naja, in der Fanszene steht man dem neuen Logo “vorsichtig ausgedrückt” sehr skeptisch gegenüber.
Erklären kann man sich diese unprofessionelle Spielerei jedenfalls nicht wirklich. Entweder einen konsequenten Schritt hin zur rein deutschen Liga (wie ja vollmundig bereits angekündigt) dann macht auch ein neues Logo mit dem Zusatz “Bundesliga” oder “Germany” Sinn oder aber man behält das eigene “alte” Logo mit eigener Identität will man weiterhin den europäischen Weg gehen.
Sehr unprofessionell das Ganze und sieht verdächtig nach wildem Aktionismus mit der heißen Stricknadel aus.
Erst einmal ein großes “Welcome Back” an Dich, dogfood. Freue mich echt, dass es dein Blog wieder umfangreicher ;) gibt.
Zum Thema – furchtbar. Einfach furchtbar.
Das “Logo” bekommt jeder mit Photoshop und Google Image Search hin, und “NFL Europa” klingt wirklich nach “VfL Karl-Heinz Müller Farben Eiderstedt e.V.”. Ich weiß nicht, ob man da seine Zielgruppe nicht falsch einschätzt. Glaubt man bei der NFL wirklich, dass man den “deutschtümelnden, Pils süffelnden und Bratwurst schmatzenden” Spießbürger jemals für Football wird begeistern können?
Football-Fans sind seit jeher weltoffen und eher anglophil.
Was kommt denn jetzt als nächstes? Wird es bald Hamburg Seeteufel und Düsseldorf Rheinfeuer heißen????
Ohje, Football und Deutschland…Wenns nur das Logo wäre…Noch trauriger ist nur noch der deutsche Football-Verband AFVD, der es nie schaffen wird etwas professionelles auf die Beine zu stellen wie es im Basketball und Eishockey vorgemacht wird.
Komisch, komisch. Football heisst doch football und nicht fussball. Ebenso wie die Defensive Line, Offensive Line, Quarterback (Viertelzurück?), Tight End etc. Das sind alles anglophile Namen und Bezeichnungen. Die Liga jetzt NFL Europa zu nennen klingt toal banane, weil es der Versuch ist den Spagath zwischen Europa und Deutschland hinzubekommen und so beide Parteien verprellt. Die restlichen Europäer, weil sie sich damit nicht identifizieren können und die Deutschen, weil es nicht 100% deutsch ist…
Wieso die restlichen Europäer? Europa wird in einigen Ländern ebend genauso geschrieben. Nicht nur in Deutschland.
Der neue Name klingt sehr nach Abkopplung :( Und dabei kommt mir sofort der Gedanke, dass es bestimmt nicht aufwärts geht…
Wichtiger als neue Namen wären Spieler bzw. Spiele auf höherem Niveau. Was ich auch bemängel sind die fehlenden Indentifiikationsmöglichkeiten mit den Teams. Wer kann sich schon richtig mit einem Team identifizieren das jedes Jahr zufällig zusammengewürfelt wird? Ein paar Stammspieler wären schon von Vorteil. Ansonsten fängt man in der neuen Saison genauso wie die Teams wieder ganz von vorne an rotes Gesicht Diese Tatsache halte ich für das größte Problem der NFL in EuropA.
Genügend interessierte gibt es in Deutschland allemal. Das konnte ich in den ganzen Jahren selbst mehrmals live erleben. Kann mich an RheinFire vs. Galaxy vor 56000 Zuschauern im Rheinstadion (2001) errinnern. Zwischen 48000 und 33000 waren fast die Regel für RheinFire . Für die NFL wird es auch aus finzanziellen Gründen wichtig sein, diese vor und während 2001 möglichen Zuschauerzahlen wieder zu erreichen und diese footballinteressierten in den Stadien zu halten. Dazu gehört aber viel mehr als 5 “deutsche” Teams die auf jeder Position jedes Jahr neu zusammengewürfelt werden. Mal die Punter ausgenommen. Vielleicht könnte man den einen oder anderen älteren NFL-Spieler dazu bewegen sich noch mal 2 oder mehr Jahre an ein europäisches Team zu binden. Zwecks Nachwuchsförderung oder so. Muss ja nicht unbedingt Brett Farve oder Jerry Rice sein, aber es gibt doch so viele die “nur” aus Liebe zum Spiel weitermachen ;) oder doch nicht? :))
Wenn man die Stadien füllen würde, wäre auch gutes Geld für einen “verdrängten” alternden Spieler da. Und die NFL ist doch auch kein notleidender Laden. Aber so wie es jetzt aussieht, wird genau das nicht passieren. Schade….
Auch im flämischen heißt es “Europa”, insofern ist der neue Name Admirals-kompatibel. Aber merkwürdig bleibt diese sprachliche Anbiederung schon, bei einem Sport, der wie kein anderer in Europa den US-Sport verkörpert.
Die NFLE weiß sehr wohl um die Kaderprobleme und eines der mittelfristig gesteckten Ziele ist mehr Spieler über über die Jahre im Kader zu halten.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich was an den Vorbereitungszeiten ändert, die Camps werden also so kurz bleiben, mit entsprechender Auswirkung auf das Niveau.
Aber es gibt für die NFL auch keinen Zwang zur NFLE. Die NFLE wird nur gemacht, solange sie sich rentiert oder Aussicht auf Rentabilität besteht. Derzeit kann sich die NFLE nicht halten und daher bezieht sie einen Teil der Rechtfertigung aus ihrer Funktion als Nachwuchslager.
Mit dem Wegfall diverser europäischer Länder fällt auch das Argument weg, per NFLE sich eine Fanbasis heranzuzüchten und mehr Merchandising und TV-Rechte zu verhökern.
Das Window of Opportunity schließt sich allmählich für die NFLE. Die nächste Runde an Expansion gibt es noch für lau, weil diverse Stadionbetreiber der NFLE ihr Stadion hinterschmeißen um es irgendwie ausgelastet zu bekommen. Aber mit 7-8 Teams in Deutschland, dass läßt auch GFL ahnen, ist die Sättigungsgrenze erreicht. Und dann müssen die Franchises sich langsam anfangen zu amortisieren.
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Die NFLE weiß sehr wohl um die Kaderprobleme und eines der mittelfristig gesteckten Ziele ist mehr Spieler über über die Jahre im Kader zu halten.
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Aus diesem Grund hat man das PCP (Player Continuity Programm) ins Leben gerufen. Die einzige Franchise die davon aber Gebrauch macht scheint die Galaxy zu sein, diese Jahr mit Niklos und Hosack. Bei Fire ist das PCP die große Lachnummer, dort ist jetzt Peter Heyer stattdessen Repräsentant :D
Der Zeitpunkt zur Expansion ist fast verstrichen, jetzt gieren die Stadionbesitzer nach Auslastung. In ein oder zwei Jahren wurden diese Lücken möglicherweise durch andere Veranstaltungen gefüllt als die NFLE und dann spart man sich die “Rasenschänder” lieber.
Die Sea Devils haben Scott McCready und Aden Durde im Rahmen des PCP geholt.
Durde und McCready sind beide Nationals aus UK, das PCP wurde aber als Programm für rückkehrende Amerikaner verkauft.