Upcoming: NFL-Saison 2006/07, NFC West

NFC West

Ich halte die NFC West für eine interessante Division. Oben haben wir den Superbowl-fähigen Leader Seattle Seahawks.

Unten haben wir das Elend in Form der San Francisco 49ers, bei denen ich nicht fassen kann, wie schlecht das Team ist. Wird Headcoach Mike Nolan wirklich das Team nach vorne bringen können? Ist QB Alex Smith wirklich einer der schlechtesten QB die jemals iun der NFL starten durften?

Dazwischen sind zwei Teams, Arizona Cardinals und St. Louis Rams, denen ich zutraue, in dieser Saison Dark Horse spielen zu können. Die Arizona Cardinals haben in Sachen Skill Player aufgerüstet und bereits zwei immense WRs. Die Probleme der St. Louis Rams sah ich eher im Coaching und Scott Linehan hat sich als neuer Coach bislang gut eingeführt.

Seattle Seahawks

Die Ingredenzien für die SuperBowl hatten die Seattle Seahawks schon seit längerem. Das wichtigste was fehlte, waren Receiver die endlich zu wichtigen Zeitpunkten den Ball auch mal festhalten konnten.

An dieser Front gibt es den Abgang von WR Jurevicius und die Verletzung von WR Darrell Jackson (chronische Knieprobleme) zu vermelden. Aus Minnesota kommt WR #81 Nate Burleson, wo er wechselhafte Leistungen zeigte.

Vor QB Matt Hasselbeck wurde die OL in der Offseason dezent verbessert. Neue Freunde mit seiner Vertragspokerei hat sich RB Shaun Alexander nicht gemacht, aber letztendlich ist er geblieben. Die Fragezeichen nach seiner Toughness bleiben nach der letzten Postseason erhalten.

Die Defense sollte mit der Verpflichtung des potentiellen Leaders LB Julian Peterson eher stärker geworden sein. Die beiden jungen LBs Tatupu und Hill sollten noch stärker geworden sein und der Defense noch mehr Aggressivität verleihen.

Es gibt im Team nicht viele Schwachstellen. Wenn, dann sind es nur Petitessen die sich erst im Laufe der Zeit ausweiten können. Wie gravierend ist z.B. die Schulterverletzung von OT Walter Jones?

Die regular season in der NFC West sollte ein Schaulaufen sein. Mein Tipp dank des unsagbar leichten Schedules: 13-3

Arizona Cardinals

Dank der Offseason sind die Arizona Cardinals eine sehr interessante Mannschaft geworden. Neuer, glamouröser QB, neuer Franchise-RB.

Ich bin mir nicht sicher was ich von Headcoach Dennis Green zu halten habe. Er gilt als Players Coach, ich fand seine Arbeit in Minnesota exzellent. Aber diverse Entscheidungen in Phoenix gehören zur Kategorie “bizarr”.

Ich kreide Green zum Beispiel das Handling der bisherigen QB-Situation an, als er QB McCown nie das nötige Vertrauen entgegenbrachte und stattdessen auf den gehirnerschütterungsanfälligen QB Kurz Warner oder dem Wandersmann QB Shaun King setzte.

Bizarr ist auch die Wahl des neuen QB Matt Leinhart in der Draft. Ich zweifle nicht an seinen Qualitäten, aber der Hollywood-Boy Leinhart wirkt in der Wüste schwer deplatziert. Wie lange wird es dauern, bis ihm das Kaff Phoenix auf den Keks geht? Das lange Zögern bis er und die Cardinals sich handelseinig geworden sind, läßt nix gutes ahnen.

Footballerisch bekommt Leinhart einiges geboten. Allen voran RB Edgerrin James. Sein Wechsel aus Indianapolis wird von vielen als Selbstmord gesehen, als vorzeitiger Ruhestand. Das ganze Umfeld in Phoenix ist einfach zuwenig an Football interessiert, so dass dem Team auf längere Dauer kein Erfolg zuzutrauen ist. Aber er wird definitiv eine Verbesserung beim bis dato schwächsten Laufspiel der Liga bringen.

Zwei gleichwertige Hauptanspielstationen bieten sich an: WR #11 Larry Fitzgerald, der trotz aller QB-Probleme der letzten Saison 1409yds auf seinem Konto hat und WR #81 Anquan Boldin (1402yds). Dahinter wird es mit Qualität dünn und jung. Bei den TE steckt mehr Potential als Erfahrung.

Die OL gilt als Problemzone der Offense (was für einen immobilen und gehirnerschütterungsanfälligen Kurt Warner keine gute Nachricht ist). Sie ist zu langsam und zu unbeweglich. Auch für Edgerrin James eine schlechte Nachricht (ein Grund für die bisherige Laufspielschwäche).

Die Defense gilt als durchschnittlich, was keine schlechte Ausgangsbasis für Verbesserungen ist. Linebackers und Secondary vielleicht zu dünn besetzt, der Pass Rush zu ungefährlich.

Ein wichtiger Faktor im Spiel der Cardinals soll auch das neue Stadion sein, dass die Cardinals nun endlich an Phoenix binden und den Abwanderungsgerüchten nach LA endlich Einhalt gebieten soll. Wer es glaubt, wird selig.

Mein Tipp: 9-7

St. Louis Rams

Nachdem Mike Martz als hochgradiges Büroarschloch nicht mehr in St. Louis haltbar war, verpflichtete man als neuen Headcoach den Off.Coord der Dolphins Scott Linehan.

Ich habe den Eindruck, dass die St.Louis Rams nicht so schlecht waren, wie sie im Nachhinein schienen, sondern einfach “krank gecoacht” wurden.

Was Linehan einbringen wird, läßt sich besser erklären, wenn man Martz erklärt: Mike Martz war ein Freund hochgradig komplexer Spielzüge in so großer Zahl, dass die Spieler Probleme hatten, sich diese zu merken, weswegen es bei der Ausführung immer stärker zu Inkonsistenzen kam. Martz war zudem kein Freund der Pass Protection. Er ließ alles nach vorne laufen und die Pass protection war ein Job alleine für die fünf OLer.

Linehan wird mit einem einfacheren Playbook spielen, dass QB Marc Bulger mehr Protection, aber auch mehr Freiheiten geben wird. Zudem wird es durch Play Action-Spielzüge und No Huddle-Offense mehr Rythmuswechsel geben. Ersten Eindrücken nach, soll das neue Playbook QB Marc Bulger sehr gut liegen.

Für die Defense wurde Jim Haslett angeheuert. Dabei sollte man weniger an seine missratene Zeit in New Orleans denken, sondern an den brillianten Job den er in dieser Funktion bei den Steelers gemacht hat. Sein Fokus soll es angeblich sein, die Defense schneller und aggressiver zu machen, mit Schwerpunkt Linebackers.

QB Marc Bulger ist ein sehr ordentlicher QB. Wenn man bedenkt wie sehr er ins kalte Wasser nach der Verletzung von Warner geschmissen wurde und das bei einem so komplexen System wie das von Martz, dann hat er sich sehr wacker gehalten. Als Backup wurde QB Gus Frerotte vom früheren Arbeitgeber Linehans verpflichtet.

Waffen für Bulger sind da: WR Terry Holt (1331yds), WR Kevin Curtis (801yds), WR Isaac Bruce und RB Steven Jackson (1046yds). Damit sollte auch der Verlust von RB Marshall Faulk, der vermutlich nicht mehr von seiner Verletzung zurückkehren wird, zu kompensieren sein.

Die Offense sollte für die Rams nicht das Problem sein, sondern wie schnell Haslett die Defense mit zirka sechs neuen Startern auf Vordermann bringen kann. Aber ich halte das was Linehan bislang gemacht hat und wie er die Coaches ausgesucht hat, für clever.

Mein Tipp: 8-8

San Francisco 49ers

Wie sehr stehen die Fans und die Öffentlichkeit hinter Headcoach Mike Nolan? Wenn “sein” QB Alex Smith nicht deutlich mehr als nur einen TD produziert, wird dies die letzte Saison von Nolan und Smith sein.

Es wird eine der zentralen Fragen dieser Saison sein, was Nolan in QB Alex Smith sieht, was andere nicht sehen, denn die Verbesserungen von QB Smith im Laufe der letzten Saison waren minimalst.

Dazu kommt ein Spielerumfeld, das mit Wüste nur unzureichend umschrieben ist. Der Ex-49ers-Manager Terry Donahue hat so verheerende Verträge hinterlassen, dass dieses Jahr LB Julian Peterson, WR Brandon Lloyd, RB Fred Beasley, RB Kevan Barlow und DE Andre Carter nicht gehalten werden konnten/wollten. Die Stimmung in SF ist so Anti-Donahue, dass FOX kurzfristig entschloß ihren neuen Analysten Donahue doch nicht nach Frisco zum Spiel zu schicken.

QB Alex Smiths größte Hoffnung ist der neue OffCoord Norv Turner, der als genialer Mann gilt (aber erstaunlicherweise in Oakland gerade bei der Implementierung einer Offense als Headcoach so gnadenlos scheiterte) und eine junge OL die sich nach der letzten Saison langsam gefunden haben könnte. Zu dieser Ol stößt OG Larry Allen, den ich aber für zu alt und für zu sehr mit Rückenproblemen belastet halte.

Nolans noch größeres Problem ist eine Defense, die quasi nicht existiert. Er hat keine brauchbaren Linebacker um 4-3 spielen zu lassen und keine mächtigen DLer um 3-4 riskieren zu können.

Zu wenig Talent, zu wenig Tiefe, zu jung. Mein Tipp: 3-13

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. zu S.F.
    Tja wenn man Rookie QBs ins kalte Wasser wirft.
    Das hat schon manche Karriere beendet eh sie begonnen hat.
    Auch nicht richtig nachvollziehbar das man im Draft nicht runter getradet hat und dann local hero Rogers gedraftet hat. Dann hätte man zumindest ein wohlwollendes Publikum für den Rookie gehabt, so wird bei jeder INT diskutiert ob man nicht Rogers hätte draften sollen.
    Und wenn man gehört hat wie sich Rogers bei den Niners aufgedrängt hat, dass hörte sich überzeugend an.
    Irgendwer hätte doch merken müssen dass niemand Rogers wirklich will.

  3. Also, wo sich die Seattle OL dezent verbessert haben soll erschließt sich mir nicht. Ganz im Gegenteil, die haben mit Hutchinson den wohl besten OG der NFL verloren.

    Ausserdem glaube ich nicht, dass diese Saison die “make or break season” für Nolan und A. Smith ist. Das wird 2007 sein, ausser es wird absolut katastrophal.
    A. Smith hat übrigens schon nach gut 3 min seinen ersten TD geworfen.

  4. der neue Qb meiner Cards nennt sich LEINART, ohne h

    btw

    es war ein geiles spiel gegen die 49ers im neuen stadium