Osram leuchtet wieder in der Bundesliga

Enrasen macht mich in den Kommentaren aufmerksam, was borussische Spatzen seit heute mittag in Form von Vorabmeldungen des Express und des KICKERs pfeiffen:

Heute nachmittag um 15h stellt Borussia Mönchengladbach seinen neuen alten Trainer Jupp Heynckes vor. Mal sehen ob N24 und n-tv dabei sind.

Heynckes war seit September 2004 bei Schalke beurlaubt und nahm seitdem aus privaten Gründen keinen Trainerposten mehr an. Heynckes ist, logisch, alter Gladbacher Sohn. Schöne Story: die Borussen waren seine erste Trainerstation (79/80), nun könnte es seine letzte werden (Don Jupp ist 61 Jahre alt).

Schlechte Story: Heynckes hat in Deutschland seit seinen Auslandsaufenthalten nicht viel Erfolg gehabt. Meistens war es nur eine Frage der Zeit bis er mit seiner kantigen und autoritären Art Spieler und Medien verprellte. In Frankfurt nahm er die alten Hierachien im Kader komplett auseinander, schaffte es aber nicht eine neue aufzubauen. Er kachelte mit Charakteren wie Okocha, Gaudino, Yeboah und Sobotzik aneinander. Statt wie in den Vorjahren gewohnt um die Tabellenspitze zu kämpfen, dümpelte die Eintracht im blassen Mittelfeld herum. Heynckes wurde im April 1995 bei der Eintracht entlassen.

Sinngemäß ähnliche Geschichte bei Schalke. Am Culture Clash gescheitert. Wenn der teure Kader mault und der Tabellenstand nicht stimmt, wird die Reißleine gezogen. Hoeneß Heynckes blieb nur etwas länger als ein Jahr auf Schalke.

Damit ist Manager Peter Pander auf jeden Fall ein Coup gelungen. Saubere Arbeit, dass erst in den Stunden vor der PK der Name durchgesickert ist.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. “Hoeneß blieb nur etwas länger als ein Jahr auf Schalke.”

    So? ;)

  3. Erstaunliche freudsche Fehlleistung. Danke, korrigiert

  4. Ich lach mich kaputt! Jupp die fade Made!

  5. Das wird ein Spass, ich gebe ihm nicht länger als bis Ende Oktober, aber vielleicht schafft er’s ja bis in die Winterpause. *lol*

  6. Was hat der eigentlich als Trainer schon alles erreicht?
    Richtig, mit Real die ChampionsLeague gewonnen (1998) und trotzdem entlassen worden, weil er die Meisterschaft nicht gewonnen hatte. 2x mit Bayern langweiliger Meister. Der wurde bisher überall gekickt. Ich schätze auch Oktober, dann geht er in Ruhestand.

  7. Schade. Und ich dachte Gladbach kommt übers Mittelmaß hinaus. Aber mit dem Jupp, dat wird nix.
    Den Trainerposten hätte ich lieber so gelassen wie er ist. Aber nach ein paar Monaten wirds wohl auch wieder so sein!

  8. Grundsätzlich: 90% aller Trainer werden “gekickt”. Das kann nicht der Maßstab für einen guten oder schlechten Trainer sein.

    Mit Bayern “langweiliger” Meister? Ich würde sagen die Definition von “langweilig” darf dank Hitzfeld und Magath erweitert werden.

    In Spanien hat sich Heynckes großes Respekt erarbeitet, weil er zweimal mit Athletic Bilbao und 1x mit Tenerifa mit begrenzten Mitteln (Bilbao darf ja nur baskische Spieler einsetzen, Tenerifa liegt am Arsch der Welt, vor der afrikanischen Küste) viel erreicht hat. Daher auch die Chance bei Real arbeiten zu können, wo er “nur” die Champions League geholt hat und in der Meisterschaft 4ter wurde. Nach so einer Bilanz würde sich Real heute die Finger schlecken. Real kam im anschließenden Jahr auf Platz 2, aber ohne den CL-Pokal.

    Heynckes ist in Real eher an seinen spröden Charakter und die unpopuläre Spielweise gescheitert.

    Nach Heynckes kamen bei Bayern die Trainergranaten Sören Lerby und Erich Ribbeck. Heynckes wurde entlassen, als die Bayern auf Platz 13 rutschten. Unter Lerby und Ribbeck wurde es ein sensationeller 10ter Platz. Im darauffolgenden Jahr wurden sie mit aufgerüstetem Kader (Neuzugänge: Helmer, Matthäus, Thon, Jorginho, Scholl, Wouters) unter Ribbeck Meister.

    Über Heynckes kann diskutiert werden. Aber nicht weil er “überall gekickt” wurde, sondern sich bei seinen Entlassung häufig das gleiche Muster wiederspiegelt: Heynckes versucht sein Ding durchzusetzen, vergrätzt mit Starrköpfigkeit Spieler und Medien und mit unattraktiver Spielweise die Zuschauer. Und irgendwann ist der Dampf so groß, dass er nicht mehr unterm Deckel gehalten werden kann.

    Gladbach hat den Vorteil ein anderes Umfeld als Schalke und Frankfurt zu haben, andererseits habe ich das Gefühl, dass die Ansprüche der Gladbacher Fans noch nicht wieder auf Bodennähe angekommen sind. Mit Advocat gab es ja schon einmal einen Dickkopf, der recht schnell von Gladbach Abschied nehmen musste.

    Wenn Heynckes aber, anders als Advocaat, nicht mit einer ellenlangen Einkaufsliste daherkommt, sondern schnell eigene Talente einbaut, bekommt er vielleicht eine längere Schonzeit als der kleine “Dick”tator.

  9. …im Grunde sehe ich es auch so. Wenn es nach Trainerentlassungen geht, wären fast alle Trainer grottenschlecht. Und es gibt in der Bundesliga bestimmt mehr gute Fussballlehrer als sogenannte “Fussballstars” . Leider sind bei den oft gekickten guten Trainern die Erwartungen von fast allen Seiten viel zu hoch angesetzt. Und in einem Tempo, welches ein Trainer mit Fähigkeiten, auch eines Jupp Heynckes, garnicht mit den zur Verfügung stehenden Mitteln -sprich Spielern- umzusetzen kann.

    Steht eine Mannschaft mit dem Rücken an der Wand. Ob abstiegsbedroht oder Spitzenplatzeinbuße, wenn nix mehr hilft dann muß ein anderer Trainer her. Da kann man nehmen wen man will. Es ist möglich das der neue Trainer die erwarteten Hoffnungen erfüllt, aber der selbe neue Trainer ist eventuell einige Wochen vorher woanders gekickt worden und er als Grund für schlechte Leistungen genannt.

    Nach Schalke kam Heynckes zu einem äußerst unpassendem Moment. Assauer und Heynckes passten von Beginn an aber sowas von überhaupt nicht zusammen. Assauer wollte “jetzt” nach ganz oben und alles. Heynckes wollte etwas großes Aufbauen. Sein Ding und nicht das Ding anderer. Aber dafür braucht er wohl für heutige Verhältnisse zu viel Zeit und geht unter keinen Umständen von seinem Weg ab. Aber die nötige Zeit wird heutzutage nicht mehr gegeben. Dafür ist der wirtschaftliche Druck einfach zu hoch. Das wird wohl in Mönchengladbach kaum anders sein. Und die wirtschaftliche Lage gibt auch dort nicht viel her.

    Ich denke auch aus diesem Grund wird es noch viele langweilige Meisterschaften von Bayern München geben. Und ich fand auch die letzte Meisterschaft nicht spannend. Das hat es doch alles schon jahrelang gegeben. Richtig spannend war doch nur der Kampf um den 2. Spannend wäre wenn am 32. Spieltag die Bayern mit 6 Punkten Rückstand auf dem 3. Platz ständen.

    Jedoch Trainer die dem Verein ihren Stempel aufdrücken und etwas großes aufbauen, die sind doch kaum zu finden. Außer Schaaf fällt mir auf Anhieb keiner ein. Und so richtig Groß ist es in Bremen ja auch noch nicht.

  10. @dogfood: Super Schlagzeile.
    Ich kann die Borussia eigentlich nur beglückwünschen. Don Jupp ist jemand der aus Talenten viel herausholt, und junge Spieler hat die Borussia ja einige. Wenn ich das richtig verfolgt habe möchte die Borussia ja den Weg mit jungen Leuten gehen.
    Zu seiner Zeit auf Schalke kann ich aus meiner Sicht nur sagen, das er sehr gut eingekauft hat (Lincoln gegen Seitz getauscht) und viele Talente gefördert hat (Pander, Hanke, Delura). Die Mannschaft war super fit, wovon ein Ralf Rangnick über ein halbes Jahr gezehrt hat.Das einzige Manko war wie schon erwähnt sein Dickschädel mit dem er bei Teilen der Mannschaft angeeckt ist. Allerdings hatte er auch das Pech das ein Lincoln erst fit war als Rudi Assauer die Glühbirne schon gewechselt hatte.

  11. bei Top-Clubs muss halt alles zusammen passen. Management, Trainer, Spieler, Finanzierung.

    Clubs wie Bremen und Hamburg haben in den letzten Jahren vorgemacht, wie es geht. Vor 5 Jahren waren das auch keine Champions League-Kandidaten. Dagegen sind Clubs wie Stuttgart und Schalke trotz aller Anstrengungen ( neue Spieler, neue Trainer ) deutlich hinter den Erwartungen zurück geblieben.
    Von Dortmund, Hertha und Lev mal ganz abgesehen.

    Der Name des Trainers allein bringt gar nix. Doll und Schaaf waren auch keine international renommierten Trainer und haben doch viel erreicht ( nicht zu vergessen die grossartige Arbeit von Allofs und Beiersdorfer im Management ). Und Trap hat in Stuttgart nur Fahrkarten geschossen.

    Es ist nur natürlich, dass Clubs wie Gladbach gerne an die große Tradition anknüpfen möchten. Aber Tradition schiesst nun mal keine Tore ( Als Köln-Fan weiss ich da Bescheid…^^ ).
    Und um in die Oberklasse der Bundesliga aufsteigen zu können, fehlen denen einfach die finanziellen Mittel, Heynckes hin oder her.

    Fussball ist ein schnelllebiges Geschäft. Würde mich echt wundern, wenn Heynckes es lange da aushält.