Keine Sommerpause bei Trainers
Zwei durchaus ungewöhnliche Stellenbesetzungen gibt es aus dem deutschsprachigen Fußball zu vermelden.
Ciriaco Sforza hat sich wohl endgültig von der kickenden Zunft verabschiedet und wechselt zu den Lehrern. Der kleine pfälzische Spaltpilz soll den FC Luzern trainieren. Es fehlt nur noch das grüne Licht vom Schweizer Verband, dem die A-Lizenz aus der Bundesliga nicht genügt und zumindest schon einen angefangenen Kurs zur UEFA-Pro-Lizenz sehen möchte.
Wie schmerzbefreit muss man eigentlich sein, um einen Lothar Matthäus noch einen verantwortungsvollen Job zu geben? Wieviele Jobs hat er vorzeitig hingeschmissen und ist abgehauen, weil er sich an den äußeren Umständen verhob (Metrostars, Brasilien) oder schnell dem Sirenengesang des Geldes folgte (Rapid, Partizan, PREMIERE)?
Und nun wurde die Verpflichtung bei Red Bull Salzburg gemeldet, zusammen mit Giovanni Trapattoni? Kurt Jara wurde entlassen, dazu kein Wort mehr, denn ich habe eine recht eingefahrene Meinung zu Jara aus seiner HSV- und Lauterer-Zeit.
Obwohl: anders als von Red Bull publiziert, gibt es wohl noch keine Verträge mit Trap und Matthäus.
Kaum hatte Trapattoni gehört, dass er nur der “Berater” von Matthäus werden sollte, dementierte er eine Einigung und verkündete dass er gerne bereit wäre, Matthäus unter seinen Fittichen lehren zu lassen.
Kaum hatte Matthäus gehört, dass er nur der “Co” von Trapattoni werden sollte, dementierte er eine Einigung und verkündete dass er gerne bereit wäre, mit einem Frühstücksdirektor Trapattoni zusammenzuarbeiten.
Stand der Dinge: drei Tage nach Bekanntgabe der Verpflichtung, verhandelt Red Bull noch mit dem, äh, Sportchef-Trainer-Co und seinem Assistenten-Trainer-Weltstar-Teamchef (oder umgekehrt).
Update
Seit Dienstag die neue Salzburg-Soap: “Die Trainers“. Trap und Loddar haben nun doch unterschrieben.
Reaktionen
Dabei würde es einem Herrn Matthäus gut zu Gesicht stehen, ein paar Spielzeiten bei Trapattoni in die Lehre zu gehen. Seine Erfolge als Trainer sind ja noch sehr überschaubar. Auch vom Renommee her wäre es anschließend leichter für Beckenbauer (der den “Deal” wohl eingefädelt hat) den Loddar als Klinsmann-Nachfolger in Stellung zu bringen. Für mich auch der einzige Köder, mit dem Mann Matthäus den “Assi”-Job schmackhaft machen kann.
Großes Problem aber bleibt Matthäus’ Ego – schwer vorstellbar, dass er sich als Assistent auf die Bank setzt. Der fühlt sich schon jetzt zu Höherem berufen… unterm Cheftrainer macht er’s nicht mehr. Eignung hin oder her.
PS: Gratulation zum “pfälzischen Spaltpilz” – das passt.