DFL vs Telekom/PREMIERE: Was Christian Seifert wirklich gesagt hat

In diesen Tagen schlägt der Streit zwischen der DFL und der Telekom um die Verwertung der Internet-TV-Rechte wieder höhere Wellen. Entsprechende Artikel die wohl heute in SZ und FAZ stehen, kann ich leider nicht berücksichtigen, da sie (noch?) nicht online sind.

Hier ist eine Mitschrift eines Teils der Statements des DFL-Geschäftsführers Christian Seiferts, den jener im Rahmen eines Round-Table-Gesprächs vor knapp zwei Wochen bei den 13ten Marler Medientagen gegeben hat. Seifert hat in freier Rede gesprochen. Entsprechend hakelig liest sich das von meinen zarten Fingern mitgeschriebene.

Wie man in meinen Blogeinträgen vom letzten Herbst nachlesen kann, war ich kein großer Freund von Christian Seifert, den ich für einen ziemlichen Sprücheklopfer gehalten habe.

Knapp ein halbes Jahr später sieht die Geschichte etwas anders aus. Schien Seifert damals mit leeren Händen in den TV-Rechtepoker gehen, wissen wir heute, dass er ein ganz gutes Blatt hatte, auch wenn letztendlich die ersten Sendungen von ARENA abgewartet werden müssen.

Einen Teil meiner Meinung über Seifert bezog ich auch aus seiner Rhetorik und Biographie, was sich zwei Meilen gegen den Wind wie altbekanntes New Economy-Gewäsch las.

In freier Rede zeigte sich Seifert in dieser einstündigen Diskussionsrunde mit Fritz Pleitgen, Willi Lembke und einem Rechtehändler des ZDFs als alerter Geschäftsmann. Einer der sehr bewusst redete und in diesem Fall nur mäßig viele leere Phrasen vorbrachte, aber immer darauf bedacht war, verständlich zu bleiben (man versuche mal Triple Play in zehn Worten zu erklären…)

Zwei Aspekte sind an den Seifertschen Aussagen interessant gewesen.

Zum einen ist es der Aspekt “Europäische Union“: die europäische Union zwingt die Rechtegeber ausdrücklich dazu, das Internet bei der Vergabe zu berücksichtigen, damit für Breitband interessanter Content vorhanden ist, die Popularität von Breitband gefördert wird und damit ein Standortfaktor “gute Internetanbindung” für die EU entsteht. Dieser “Push” von der EU war mir bis dato unbekannt.

Zum zweiten ist das Rätsel endgültig gelöst, was die DFL als Hebel gegen die Telekom einsetzen will, damit diese in einem Bündnis mit PREMIERE nicht durch Pay-TV ARENA an den Karren fährt: Stichwort “Verwertungskonzept“. Die Telekom habe bei der Rechteausschreibung ein bestimmtes Verwertungskonzept vorgelegt und daran muss sie sich halten und kann nicht mit PREMIERE im Beiboot einfach die Verwertung neu definieren.

Wo jetzt genau juristisch die Grenze liegt, wissen wir immer noch nicht (VDSL?), aber immerhin zumindest in welchen Papieren die Vertragspartner nachschauen werden.

Aktueller Stand in Sachen Internet-TV-Rechte ist:
SAT.1 ist als Kooperationspartner draussen, die Telekom verhandele nur noch mit dem DSF und PREMIERE, wobei PREMIERE klar in Front läge.

Zwischen Telekom und der DFL wird der Zoff massiver. Streitpunkte wären die Vermarktung (Werbung mit dem Namen “PREMIERE”?) und die Ausstrahlung des IPTV-Signals via Satellit (finanznachrichten.de). Die Telekom verlange Rechtssicherheit und ARENA bringt seine Hausjuristen wegen einer möglichen Klage gegen die DFL und Telekom schon mal in Stellung, während die Gespräche mit der KDG weiterhin stocken (FTD.de)

So, hier der O-Ton Christian Seifert:

Es ist so, dass wir die erste Ausschreibung gemacht haben, unter EU-Auflagen. Als erste Topliga in Europa mussten wir die Rechte vergeben mit einem sehr sehr starken Einfluß der EU. Die nächsten werden jetzt die Engländer sein […] Die EU hat von uns gefordert alle 612 Spiele, also alle Spiele der ersten Bundesliga und der zweiten Bundesliga – das gab es vorher nicht – live zu übertragen und zwar im Fernsehen und im Internet. Das war eine Auflage der EU.

Jetzt ist die Abgrenzung Fernsehen/Internet ein bißchen unscharf, vorallem wenn wir uns vergegenwärtigen, dass es bis 2009 läuft. Deshalb haben wir von vornherein gesagt, das ist nicht nur eine Auktion, wo wir dem Höchstbietenden den Zuschlag geben, und dann kann jeder machen was technisch möglich ist … das würde in völliger digitaler Anarchie enden, weil in der Tat wird ja sehr vieles technisch möglich sein … ist es schon jetzt und wird zunehmen.

Eine Konvergenz der Medien heißt aus unserer eingeschränkten Sicht des Fußballs, eine Konvergenz von Rechten. Und auf diese Rechte legt [das ZDF], legt der Herr Pleitgen [von der ARD], legt ARENA wert und auch die Telekom in letzter Konsequenz. Das heißt wir haben von Anfang an gesagt: es gibt eine Ausschreibung in der jeder Partner ein sogenanntes Verwertungskonzept vorlegt. Denn wir können diese Rechteausschreibung in diesem Zeitraum nur ohne permanenten Kleinkrieg überleben, wenn wir Technik kontrolliert einsetzen […]

Die Telekom hat in der Tat die Rechte erworben, für die Übertragung der Bundesliga im Internet … Es war ein ganz wesentliches Anliegen der EU, dass Internet-Dienstleister Zugang zu attraktiven Content bekommen. Weil Internet, insbesondere Breitband-Internet wird von der EU als ein sehr wichtiger Standortfaktor angesehen für Europa und in der Vergangenheit war es in der Tat so: die großen Fernsehkonzerne haben alle Rechte gekauft und haben Internet in den Keller gelegt, weil man war halt noch nicht soweit.

Dies sagend, haben wir natürlich intensiv darauf geachtet in der Vergabe, das wir hinterher eben nicht zwei identische, vergleichbare, konkurrierende Pay-TV-Angebote im Markt haben, sondern tatsächlich ein Pay-TV-Angebot von ARENA und ein Pay-Internet-Angebot aus dem Hause Telekom.

Die Telekom, das war klar, braucht einen Partnersender unter dem Aspekt der Sendelizenz und da ist es möglich auch mit PREMIERE zu kooperieren und die Gespräche von Telekom und PREMIERE verfolgen wir nicht so direkt, weil unser Hauptansprechpartner ist die Telekom und wir sind derzeit im Gespräch wie dass dann funktionieren kann.

Ich bin fest davon überzeugt, und das haben andere Länder vorgemacht, z.B. in Holland, da war es die Firma Versatel oder in Belgien, da war es die Firma Belgakom, das insbesondere dieses Schlagwort “Triple Play”, d.h. aus einer Hand, aus einer technischen Leitung heraus, […] Fernsehen, Telefon und Internet anzubieten. Da wird das schon gemacht und ich glaube dass das für Deutschland ein attraktives Produkt ist, weil es wiederum zwei Kundenschichten anspricht: der eine klassische Fernsehkunde der sich für die Livespiele interessiert, bekommt das bei ARENA – ich vermute in sehr guter Qualität, nach allem was wir sehen – und kann das weiterhin im Pay-TV gucken und es gibt technikaffinere Kundenschichten, die sagen dann tatsächlich “ich will sowieso einen Breitbandanschluß, ich telefoniere sowieso mit der Telekom, ist doch klasse wenn ich jetzt quasi in einem Paket das Fußballprodukt erwerbe”.

Technisch gesehen ist es in der Tat so, dass es in gewissen Haushalten zu einem Wettbewerb führen wird, weil man dann tatsächlich über breit ausgebaute Internetleitungen ein Fernsehsignal empfangen kann, dass Sie dann am Bildschirm sehen können. Das hat sicherlich eine gewisse Ausbauphase […] Es ist aber so, dass wir tatsächliche dort diese Rechte vergeben mussten und diese Rechte bei der Telekom liegen und ich bin überzeugt dass die Telekom da ein sehr attraktives Produkt aufbaut.

Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass es die letzte Ausschreibung dieser Art gewesen sein wird, denn weder UEFA, noch FIFA, noch sonstwer, muss heute noch Fernsehen vom Internet trennen und das ist eine sehr spitze technische und möglicherweise juristische Diskussion, was ist jetzt das eine und was ist jetzt das andere. Wir werden so eine Ausschreibung in der Form in dieser technisch abgegrenzten Form nicht mehr sehen. Das ist unmöglich.

Frage Moderator: Das Hintertürchen für PREMIERE ist aber damit noch offen…?

Das kommt dadrauf an mit wem Sie sprechen. In diesen Zeiten muss man nicht nur darauf achten, woher der Wind weht, sondern wer ihn macht, ja? [Pleitgen und Moderator grinsen] Ich persönlich glaube dass das Hintertürchen zu dem klassischen Produkt, wie Sie es heute bei PREMIERE sehen, so nicht offen ist, weil da bräuchte man definitiv Fernsehrechte.

Wenn es nochmal möglich sein sollte Fernsehen über Internetleitungen zu sehen, brauchen Sie notwendige technische Voraussetzungen. Das sind entsprechende breite, transportfähige Internetanschlüsse, das sind entsprechende Set-Top-Boxen usw, usf.

Wie gesagt, wir haben von unseren Partner verlangt , dass Konzepte vorgelegt werden … genau aus diesem Grund, weil wir diese technischen Unschärfen sehen und wir glauben die Telekom hat ein sehr gutes Konzept vorgelegt und sind auch sehr zuversichtlich dass das hinterher ein gutes Produkt wird und wenn der Partner PREMIERE dann in einer Form die für den Kunden nicht irreführend ist und in einer Form die dieses Konzept zuläßt, eingebunden wird, ist es uns nur recht.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Das “Altpapier” der Netzeitung fasst die aktuellen Medienberichte von heute zusammen. Tenor: Die DFL hat womöglich ein Eigentor geschossen, die Telekom bleibt hart, Premiere ist wieder am Ball, aber zweifelhaft, ob ein Prozess risikiert wird. Und damit doch wohl wenig klar.
    Link zum aktuellen Altpapier der Netzeitung

  3. Ich hatte nichts zum Netzeitung-Altpapier gesagt, weil ich die Zitate dort wenig ergiebig fand.

    Inzwischen liegt aber der Artikel der FAZ online vor.

  4. Meiner Meinung nach erzählt Herr Seifert völligen Unsinn. Wie kann man denn die Nutzung von Rechten an “Verwertungskonzepten” festmachen? Verwertungskonzepte basieren auf Annahmen. Eine Annahme der Telekom lautete: Premiere erhält die TV-Rechte und nicht unsere ärgsten Konkurrenten, die Kabelgesellschaften. Jetzt ist es aber anders gekommen und nun soll die Telekom sturr ihr Anfangskonzept durchziehen, obwohl sich die Parameter des Spieles völlig verändert haben? Das ist doch einfach lächerlich. Demnächst muss man wohl für die DFL 1.000 verschiedene Verwertungskonzepte aufstellen, damit man sicher sein kann, dass man sein Recht bestmöglich verwerten kann?

    Wie bereits der Name “Recht” sagt, hat die Telekom gegen Geld die Möglichkeit erworben, Inhalte der DFL basierend auf konkreten Bedingungen auszuwerten. Daran hat sich auch die DFL zu halten, zumal wir in Deutschland nicht in einen rechtsfreien Raum leben.

    Nur mal so am Rande:
    Das Verwertungskonzept von Arena lautete, dass man die Receiver von Premiere nutzt. Da Arena das rechtlich nicht darf, müsste die DFL eigentlich darauf bestehen, dass Arena die Rechte zurück gibt.

    Aber hier wird eben mit zweierlei Maß gemessen.

  5. Sorry, aber sind die Annahmen der Telekom “wir sind uns sicher dass PREMIERE die Rechte bekommt” für die DFL in irgendeiner Form relevant? Das ist doch eher ein Problem der Telekom und nicht der DFL…

    Dass die DFL mangels anderer Unterscheidungsmöglichkeiten auf das vorgelegte Verwertungskonzept beharrt, halte ich für logisch. Wäre im übrigen auch im Sinne von PREMIERE gewesen, wenn sie gewonnen hätten. Dass die DFL damit im rechtsfreien Raum agiert, glaube ich nicht, sonst wäre es längst zu einer Einigung gekommen. Die Frage scheint juristisch also zumindest offen zu sein.

    Das Verwertungskonzept von ARENA lautet “Pushen von Kabel” und nicht “Verwenden von dBoxen”.

  6. Ich denke, wir sind uns zumindest einig, dass jeder Ersteigerer seine Rechte bestmöglich verwerten möchte. ;-)

    Die bestmögliche Verwertung von Rechten muss immer die Aktionen der Konkurrenz einbeziehen. Anderenfalls läuft man Gefahr, dass die Rechte für einen selbst völlig nutzlos und unverwertbar sind. Denn was nützt es beispielsweise, wenn man die BL kostenpflichtig im Internet anbietet, wenn sie kostenlos im FreeTV zu sehen ist?

    Jetzt frage ich dich aber:
    Wie will man ALLE Entscheidungsparameter der Konkurrenz in einem Verwertungskonzept berücksichtigen? Das würde doch bedeuten, dass man unzählige Verwertungskonzepte einreichen müsste. Des Weiteren könnte man ja dann gleich die Rechte basierend auf Verwertungskonzepten definieren. Das hat man aber gerade nicht gemacht. Man hat genau oder ungenau ;-) definiert, was man mit den Rechten machen kann.

    Dass Verwertungskonzept von Arena beinhaltete mit Sicherheit das Pushen von Kabel. Es beinhaltete aber auch, dass man es dem Fan möglichst einfach machen wollte (eine Entscheidung für den Fan) und dass man die Hardware von Premiere nutzen wollte. So wurde es auf der Pressekonferenz kommuniziert und war wochenlang auf der Homepage von Arena zu lesen. Genau das ist jetzt aber nicht mehr der Fall. Ergo: Arena hält sich nicht an das Verwertungskonzept.

    Wenn die Telekom einen Passus unterschrieben haben sollte, der lautet, dass man die Rechte nur im Rahmen des eingereichten Vewertungskonzeptes nutzen darf, dann ist die Sache sowieso klar. Denn hätte sich die Telekom bei der Ausschreibung ziemlich dämlich verhalten, weil sie dann Gefahr laufen würde, dass die Rechte wertlos sind.

    Falls Arena einen solchen Passus unterschrieben haben sollte, dann können sie die Rechte so wie es jetzt geplant ist nicht auswerten, weil es gegen ihr Verwertungskonzept verstößt.

    Bei der ganzen Diskussion habe ich insgesamt den Eindruck, dass nicht etwa die EU an dem Chaos Schuld hat, sondern dass die DFL einfach ziemlich schlampig gearbeitet hat. Es wäre wohl leicht gewesen zu definieren, dass man IPTV-Rechte nur über das Internet auswerten kann…

  7. sondern dass die DFL einfach ziemlich schlampig gearbeitet hat. Es wäre wohl leicht gewesen zu definieren, dass man IPTV-Rechte nur über das Internet auswerten kann…

    Ja. Angeblich soll die DFL in den Ausschreibungsunterlagen ausdrücklich den Transport von IPTV-Signalen per Satellit, Kabel und Terrestrik erwähnt haben, was wirklich bizarr ist/wäre. Angeblich soll sich auch die Telekom gewundert haben, dass die DFL das IPTV-Bild nicht technisch auf eine Auflösung o.ä. limitiert hat

    Re: Entscheidungsparameter
    Die Unterlagen sind ja nicht öffentlich zugänglich, aber mein Eindruck aus diversen Artikeln und Statements der Beteiligten, ist das bestimmte Parameter durchaus von der DFL gesetzt waren und ein Szenario “viele Spiele ins FreeTV sublizensiert” ausgeschlossen war.

    Es kann nicht sein, dass die Parametrisierung der DFL soweit geht und gesagt wird: Pay-TV geht automatisch an PREMIERE.

    Die Telekom muss sich auch an die eigene Nase fassen, ob sie im Laufe der Tagen und Wochen der Entscheidungsfindung wirklich nicht gemerkt hat, dass die Kabelnetzbetreiber ein heißer Kandidat sind.

    Des Weiteren könnte man ja dann gleich die Rechte basierend auf Verwertungskonzepten definieren.

    Nö. Denn bei einem Konzept a la “Verwertung von IP-TV nur via VDSL-Netzen” hätte die DFL das gar nicht erst auszuschreiben brauchen… Ich halte es für normal und clever, dass sich die DFL die Verwertungskonzepte vorschlagen läßt. Siehe auch die Auslandsvermarktung via betandwin. Da wäre die DFL vermutlich nicht von alleine draufgekommen.

    Dass Verwertungskonzept von Arena beinhaltete mit Sicherheit das Pushen von Kabel. Es beinhaltete aber auch, dass man es dem Fan möglichst einfach machen wollte (eine Entscheidung für den Fan) und dass man die Hardware von Premiere nutzen wollte. So wurde es auf der Pressekonferenz kommuniziert und war wochenlang auf der Homepage von Arena zu lesen.

    Die Sache mit den Fans ist vielleicht eine Marketingstrategie, aber ein Verwertungskonzept. Mit der Wahl eines Kabelnetzbetreibern war allen Beteiligten klar, dass eine Satellitenausstrahlung nur noch das “fünfte Rad am Wagen” wäre und damit 40% Reichweite nur noch sekundär wären. Ob da nun im Kabel oder Satellit eine dBox oder subventionierte Cryptoworks-Box zum Einsatz kommt, ist unerheblich.

    Was mich wundert, warum bringst du nicht die stärkste Angriffsfläche gegen DFL und ARENA vor: die 10%-Option der DFL an ARENA. Das halte ich – als juristischer Laie – für eine rechtlich gewagte Konstruktion, weil sie nahelegt, dass der Rechtevergeber einen der Rechtekäufer bevorzugt behandelt. Im Streit um die IPTV-Rechte ist die DFL damit keine neutrale Partei mehr.

  8. Du meinst also, dass die DFL den groben Rahmen für die Verwertung vorgibt und sich alle Bieter verbindlich auf ein Verwertungskonzept festlegen müssen, ohne zu wissen, welche Bieter welche Rechte erhalten und wie die Verwertungskonzepte der Konkurrenz aussehen?

    Wenn das tatsächlich so sein sollte, dann sollte sich kein Bieter hinterher beschweren, dass seine teuren Rechte im schlimmsten Fall nichts mehr wert sind. Außerdem sollten sich alle Bieter mal fragen, warum sie viele Millionen und z. T. die Existenz des Unternehmens bei einem Spiel, was man als russisches Roulette bezeichnen muss, einsetzen. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen. *heul*

    Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass die Bedingungen der Versteigerung so gelautet haben. Was ist beispielsweise in dem Fall, wo sich ein Verwertungskonzept als nicht realisierbar herausstellt? Pech gehabt? Was ist mit Sublizenzen oder den Verkauf von Rechten? Das könnte ja in diesem Fall überhaupt nicht möglich sein.

    “Des Weiteren könnte man ja dann gleich die Rechte basierend auf Verwertungskonzepten definieren.”

    Damit habe ich gemeint, dass man die Rechte auf den Verwertungskonzepten der Bieter definiert. Das hat man aber nicht gemacht. Sollte die Ausschreibung aber so funktionieren, wie oben beschrieben, dann sollte das doch ein sehr logischer Schritt sein, oder etwa nicht? ;-)

    Verwertungskonzept Arena:
    Ich kann es nicht so ganz nachvollziehen, dass die Telekom im Verwertungskonzept erwähnt, dass sie ihr Recht über das Internet auswertet und sich nun zwingend daran halten muss. Arena hat vermutlich auch ein Konzept für die Emfangsgeräte gehabt, welches klar in ihrem Verwertungskonzept definiert war, und muss sich daran scheinbar nicht halten. Naja,… ;-)

    10% Option:
    Rein juristisch betrachten halte ich es eher schwer dort eindeutige Angriffspunkte zu finden. Wenn aber im Telekom-Nutzungsrechte-Vertrag steht, dass man nur das IP-Protokoll nutzen muss, dann finde ich das juristisch eindeutig. Die seifertsche Argumentation der Verwertungsrechte ist m. E. auch äußerst schwach.

  9. Jetzt scheine das Digitalfernsehen-Forum auch Druck bekommen zu haben von außen. Da lief lange Zeit ein Poster herum, der recht interessante Kenntnisse hatte und die aktuellen Entwicklung weitgehend vorausgesagt hat. Bis hin zu den Problemen von Arena mit den Receivern im Kabel und dem Tcom-Prem-Trick, über normales Fernsehen mit den Internetrechten zu senden.
    Der Poster ist jetzt gefeuert und jeder kritische Eintrag wird sofort von den Mods gelöscht. Der lange Arm der M… äh ich meinte Arena! Also machen die doch noch was Konkretes. Mit Meinungsfreiheit hat das aber nix mehr zu tun. Die Sache zwischen Unity Media, Arena, der Telekom, Premiere und der DFL wird wohl immer schmutziger. Keine Werbung, für keinen von denen!

  10. @Theo

    Um welchen User handelt es sich?
    (Sorry, aber ich bin in den letzten 2 Wochen nicht mehr zum Mitlesen gekommen)

  11. @NoteMe

    Es handelt sich bei dem besagten User um “praeriebewohner”

  12. Danke!

  13. Das heitere Quartett: Arena, Premiere, Telekom und die DFL: Wilde Verschwörungstheorie!

    Faszinierend was derzeit im Rahmen der Fußball-Bundesliga und den Übertragungsrechten für die kommende Saisons geschieht…
    Erst mal ein Überblick über die Vorgeschichte:
    Kurz vor Weihnachten kam es zur großen Überraschung: Premiere ging b…

  14. Hallo,
    gerade gelesen – das “Neueste” in Sachen Premiere-Bundesliga:

    http://www.de.internet.com/index.php?id=2042787&section=Marketing-News

    da kann man ja wirklich gespannt sein was die Jungs bis zur großkotzig angekündigten PK am 13. Mai noch alles versuchen werden um der Gemeinde etwas wirklich Relevantes in Sachen BuLi-TV “verkünden” zu können.

    qay57

  15. tja da kann man wirklich gespannt sein was da noch alles kommt den einen tag heißt es so und den anderen wieder andersrum schade das es noch so lang ist bis zur pk

  16. Dem kann ich mich nur anschließen. Wüßte gern:

    – Auf welchem Transponder gesendet wird
    – Mit welcher Verschlüsselung nun endgültig zu rechnen ist, damit ich ggfs. für einen neuen Receiver planen kann der beides abdeckt
    – Wie das Angebot Telekom/Premiere aussehen wird, um ggfs. doch auf ARENA zu verzichten (dank eingeschränktem digitalem Sat-Empfang in diesem Haus (nur Premiere plus einem H Transponder) und keine Chance auf KABEL Empfang)
    – Welcher Twin Receiver HD beides, nämlich ARENA und PREMIERE einwandfrei darstellen kann (bei Kauf einer eigenen kleinen Schüssel auf dem Balkon)

    Naja, dank dieser “Rumeierei” bei der Planung werde ich wohl noch ein wenig warten müssen was mögliche Neuerwerbungen betrifft…so ein Chaos, hätten die Deppen von Premiere doch einfach von Anfang an den Zuschlag bekommen, was wäre uns allen an Chaos erspart geblieben. Aber Hauptsache die FREE TV Sportschau Zuschauer sind weiter glücklich und zufrieden gestellt… :-(

  17. VDSL samt Live-Fußball soll 100,- Euro im Monat kosten
    w&v: T-Com und T-Online planen umfangreiches Triple-Play-Paket für VDSL
    http://www.golem.de/0605/45085.html

  18. Gestern hat “Bild/T-Online” übrigens gemeldet, dass Beckenbauer als Bundesliga-Kommentator bei der Telekom verpflichtet werden soll:
    http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/aktuell/2006/05/17/draxler-beckenbauer-telekom/draxler-beckenbauer-telekom.html

    “Mit der Verpflichtung eines Super-Stars wie Franz Beckenbauer dokumentiert die Telekom zum ersten Mal (federführend Vorstand Breitband/Festnetz Walter Raizner), daß sie mit ihren TV-Plänen wirklich ernst machen will. Denn es ist kaum anzunehmen, daß der Kaiser nur für ein paar Internet-Surfer die Spiele kommentieren soll.”

  19. na toll, und ich hab mich letzten Monat von der Telekom verabschiedet. Ob Netcologne sowas auch anbietet ? ^^

    Meldungen bei Bild.T-Online schenke ich grundsätzlich keine Beachtung. Beckenbauer als Kommentator auf Dauer ? Wohl kaum. Als Berater, als Experte im Studio, das mag ja sein, aber ich glaube nicht, dass der Franz auf seine alten Tage noch mal einen auf Live-Kommentar macht.

    Falls es Premiere mit Hilfe der Telekom gelingt, tatsächlich ein Decoder-taugliches Signal ins Kabelnetz zu senden, dass auch die alten D-Boxen noch verstehen, wäre das der Coup des Jahrzehnts. Technisch machbar sollte es sein, die Frage ist nur, was die Anwälte von der DFL und Arena dazu sagen.

    Auf VDSL umrüsten würde ich jedenfalls deswegen nicht. Dann schon lieber Premiere kündigen und das im Vergleich deutlich billigere Digital-Abo von ish hier in Köln ( mit Arena, NASN, ESPN, uw. ) übernehmen. Ist VDSL denn überhaupt schon in großem Stil verfügbar ?

  20. Ich vermute auch, dass er eher “den Hitzfeld gibt” und allgemeines BlaBla vor, zwischen und nach den Halbzeiten zum besten gibt… sofern es überhaupt zu dieser Zusammenarbeit kommt. Da die Meldung von Bild.de (als Kooperationspartner von T-Online) stammt, sollte man in der Tat natürlich vorsichtig sein, ob das ganze nicht nur taktischer Zug im Spiel Telekom vs. DFL ist.

  21. Siehe was ich heute morgen dazu geschrieben habe.
    – Der Buddy von Franz Beckenbauer Draxler schreibt am Morgen der Hauptversammlung des T-Online-Kooperationspartners PREMIERE beim T-Online-Kooperationspartner BILD, dass der Präsident des von T-Online-gesponsorten Vereins Bayern München demnächst bei T-Online auftritt.

    Hüstel.

  22. oh, ich bin mir der “Bedeutung” dieses Artikels durchaus bewusst. Bin schliesslich eifriger Bildblog.de – Leser. ^^

    Sollte Netcologne tatsächlich bald IP-TV in sein Angebot aufnehmen, in dem auch NASN drin ist, küss ich denen die Füsse.

    Bundesliga über IP-TV wäre auch ganz nett, aber für mich nur interessant wenn es sowohl technisch als auch von den Kosten her eine echte Alternative zu den Kabelnetz-Angeboten von Arena ( ish ) wäre.

    Im Vergleich zu Premiere ist ein ish Digitalabo nämlich deutlich billiger, und ausser einem neuen Decoder bräuchte ich nix weiter. Theoretisch könnte ich sogar meine alte D-Box weiter benutzen, glaub ich.

    Persönlich denke ich aber, dass Otto-Normalverbraucher noch nicht bereit für IP-TV ist. Für die meisten hat das Kabel, aus dem das Internet kommt, mit dem Fernsehkabel nix weiter zu tun….:D :D

  23. Angeblich soll allein die Nachricht von Beckenbauers anstehender Unterschrift bei der Telekom einen Kurssprung von 5% bei PREMIERE heute bewirkt haben…

  24. naja, wollen wir hoffen, dass Kollege Kofler sich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hat. Rechtsauffassungen können ja durchaus variieren. Wenn aber alles, was ich ab nächste Saison brauche, um die Bundeliga weiterhin bei Premiere sehen zu können, ein neuer Decoder ist, den ich ans DSL hänge, bin ich zufrieden.

    Allerdings bin ich kein T-Online Kunde, was die Angelegenheit wieder deutlich kompliziert machen dürfte. Hier tut sich offensichtlich eine Chance für T-Online auf, Kunden im DSL-Bereich zurück zu gewinnen…

    Problem: Heise.de meldet, dass T-Online die Bundesliga wenn überhaupt nur über das VDSL Netz übertragen wird, und das ist gerade mal in 3% aller Haushalten verfügbar. Und so ein Glasfasernetz ist teuer. Da kann man sich doch jetzt schon ausrechnen, dass die Kombination T-Online/Premiere kaum ein kostenmäßiger Vorteil gegenüber Arena sein wird, die ja doch relativ billig sind.

    Fazit: Würde ich nur wegen der Bundesliga zurück zu T-Online wechseln ? Absurd.
    Dann lieber Arena über ish und gut is….

    Das wäre vielleicht eine Alternative für die Menschen, die keinen Kabelanschluss haben und auch keinen Sat-Empfang, dafür aber VDSL….rofl……

    Ich kenne mich mit den technischen Möglichkeiten nicht so aus, aber wenn man von seiten der Telekom aus eine Möglichkeit hat, ein IP-TV Signal so ins Kabelnetz bzw. ins Sat-Netz einzuspeisen, dass es mit klassischen Decodern von Premiere empfangbar ist, wäre das der Knaller. Aber davor stehen noch entsprechende Verhandlungen mit den Satelliten- und Kabelnetzbetreibern und die Rechtsabteilung von Arena/DFL. Und da beide an Unity Media beteiligt sind, die wiederum einen Recht großen “Einfluss” auf diverse Kabelgesellschaften hat, stehen die Chancen für T-Online/Premiere da eher schlecht, würde ich sagen.
    Also bliebe VDSL als einzie Alternative, und da tauchen dann die o.g. Probleme auf.