Die Fortsetzung von Pedro Martinez vs. Jose Guillen
Wow, hatte ich wirklich keinen Eintrag dazu geschrieben?
Vor einer Woche kam es bei einem Match zwischen den NY Mets und den Washington Nationals zu einer Auseinandersetzung die in eine Story mündete, die man wunderbar über die ganze Saison hinweg verfolgen kann: Pedro Martinez vs. Jose Guillen.
Auf der einen Seite Pedro Martinez, Starting Pitcher bei den NY Mets. Pedro Martinez ist bereits jetzt Legende. 1999 und 2000 hatte er bei den Boston Red Sox absolute Ausnahmejahre und Statistiken produziert, wie kein Pitcher vor ihm.
Martinez ist wie Toppitcher an und für sich, etwas eigen: unzugänglich, scheinbar unberührbar, an Arroganz grenzendes Selbstbewusstsein. Eine zweite Komponente kommt bei Martinez hinzu: Skrupellosigkeit. Wie kein zweiter Pitcher achtet er darauf, dass kein Batter zu nahe an der Platte steht. Dazu wirft er viel und gerne “inside”, also an der imaginären Innenkante der Zone. Und wenn ein Batter doch zu nahe steht, dann hat Martinez keine Skrupel durchzuziehen und den Batter mit 140km/h schnellen Bällen zu treffen, as schmerzhafte Erinnerung das nächste Mal mehr Abstand von der Platte zu nehmen. Dafür ist Martinez wie kein Zweiter bekannt.
Vorsatz ist natürlich nicht nachweisbar. Damit es aber nicht ausartet, haben die Umpires die Möglichkeit den Pitcher zu verwarnen und im Wiederholungsfall vom Platz zu schmeißen.
Und nun letzte Woche Mets gegen Nats. Martinez trifft Guillen mit dem Ball, Guillien läuft auf Martinez zu, droht mit dem Baseballschläger, muss mühsam vom Catcher und dem Umpire festgehalten werden. Guillen wurde an diesem Abend beim dritten At-Bat bereits zum zweiten Mal von Martinez getroffen, zum 5ten mal in 40 At-Bats.
Was die Nats aufregte: in der Mets – Nats-Serie der letzten Woche wurden sechs Nats-Spieler von Mets-Pitches getroffen. Im gleichen Spiel hat ein Nats-Reliever zum ersten Mal einen Mets-Spieler getroffen und ist geflogen, was wiederum den Nats-Trainer Frank Robinson gepflegt vier Minuten lang ausrasten ließ.
Nach dem Spiel kündigte Guillen die Freundschaft zu Martinez auf: “I think enough is enough, and I’ve had enough. I’ve been hit so many times by him. We used to be friends, but our relationship, I think, is over.” (trockener Kommentar Martinez: “Na ja, wenn er mir sie wegen sowas aufkündigt, war es eh keine Freundschaft”) und drohte dass man sich nächste Woche in Washington wieder sehen würde (NY Post, WashPost):
Pitching inside, that’s part of the game. But throwing at people, that’s different. And that’s what he was doing. He’s trying to intimidate people. And sooner or later, he’s going to get hurt. I can guarantee you that […]
I know how to take care of it, don’t worry. I’m going to make sure I play in all the games he’s in. … I want him to throw inside. Now I want him more than ever […]
He said he’s not afraid to hit no one. We’ll see when we get back home. We walk [into the stadium] the same way. […]
You know what? If I get hit again, it’s going to get real ugly if he’s pitching. He thinks I was going out there with the bat? Why would I need a bat for a 150-pound guy when I’m 230?
Man ahnt also, dass eine gewisse Spannung in der Luft lag, als die Serie am Dienstag nach Washington ging und gestern Martinez wieder als Starting Pitcher auf dem Mound stand.
Um es vorweg zu nehmen: Martinez entschied das Duell für sich. Aus der NY Times:
After the Nationals loaded the bases in the sixth on a single, a walk and a bunt single, Martínez struck out Jose Vidro, who had homered in the fourth inning for Washington’s first hit.
That meant it was Martínez against Guillen, with three runners itching to score and the Mets ahead by one run. With the fans chanting, “Pay-dro, Pay-dro,” Martínez looked as relaxed as if he were eating an ice cream cone. Guillen looked anxious, as if someone had taken his cone.
Martínez took advantage of Guillen’s eagerness by throwing a sinking fastball and getting him to chop a ball to shortstop. Immediately, José Reyes thought it would be difficult to turn two. But Reyes charged the ball and made a quick throw to second. Anderson Hernández was fearless as he ignored the runner barreling toward him and completed a nifty double play.
Martínez said it is those kind of situations where he separates himself. “You’re going to see the best of me,” he said.
Im Vorfelde hatten die Ligaoffiziellen hartes Durchgreifen angedroht (auch wenn man sich nicht einig war, ob nur diese Serie oder sämtliche Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften unter Beobachtung steht). Pitcher würden ohne Vorwarnung des Platzes verwiesen werden, sollten sie einen Batter anwerfen.
Nichts passierte. Außer dass die Mets 3:1 gewannen und damit auch Spiel 2 der Dreier-Serie holten. Aber man sieht sich diese Saison noch öfters.
Reaktionen
Ich hab mir das erste Spiel der Mets gegen die Nationals auch auf NASN angesehen und bin erstaunt, das gestern nix passiert ist. Wenn ich an Stelle der Nats wäre, würde ich im Laufe der Saison definitiv Pedro himself den Ball an den Ellenbogen oder Kopf knallen. Er muss ja glücklicherweise an die Platte.
Da war wohl mal wieder jemand schneller…:) In der Blogosphäre zerreißen sich die Amis beinahe das Maul über Pedro und einige würden ihn am liebsten selbst zur Zielscheibe machen.