March Madness 2006: Sweet Sixteen, Donnerstag

Einführende Worte in die March Madness werden auf aas hier gefunden, ansonsten einfach mal in die “College-Basketball”-Sparte reinschauen.

In den nächsten vier Tagen wird die Zahl der Mannschaften in zwei Runden (“Sweet 16” und “Elite 8”) von 16 auf auf vier Stück reduziert. Nach dem Wochenende hat jeder der vier “Regions” (Atlanta, Oakland, Washington DC und Minneapolis) seinen “Meister” ausgespielt und wird ihn zu den Final Fours nach Indianapolis schicken, wo es am ersten April-Wochenende weitergeht.

Schaut man sich die Brackets an, bemerkt man dass die Oakland- und Atlanta-Regions die heute spielen, relativ überraschungslos geblieben sind. Auf der anderen Seite sitzt DAS Cinderella-Team des bisherigen Turniers just in Oakland. Die dort an #13 gesetzten Bradley Braves schlugen in der ersten Runde #4 Kansas und in Runde 2 #5 Pittsburgh aus dem Rennen. Heute geht es dann gegen den “Kopf” des Oakland-Brackets Memphis.

In den letzten Jahren stolperten die Favoriten bevorzugt in der Sweet Sixteen-Runde. Seit der Einführung der Setzliste 1979, sind bei keinen Final Four alle vier an #1 gesetzten Mannschaften durchgekommen.

1h10 LSU Tigers (4) – Duke Blue Devils (1)

Atlanta-Bracket
Aus Sicht der Fernsehleute und -Zuschauer ist das Aufeinandertreffen des ACC- mit dem SEC-Champion ein spaßiges, massives Duell. Denn jede Mannschaft läßt sich gut “personalisieren”. #4 JJ Redick von den Dukes, ist der Spieler mit den meisten Headlines. Und bei LSU ist es der Mini-Shaq “Big Baby” #0 Glen Davis.

Zumindest bei Duke wäre es unfair, denn im Windschatten von JJ Redick ist #23 Shelden Wiliams zu einem unverzichtbaren Part unterm Korb geworden. Im Schnitt 11 Rebounds pro Spiel plus 19 Punkte pro Spiel. Und dieser Shelden Williams wird heute auf obigen Glen Davis treffen. Es dürfte spannend sein wie Shelden mit dem massigen Davis umgeht und Davis mit dem äußerst beweglichen Williams. Williams läßt sich derzeit leicht in Foul Trouble reinziehen.

Neben Redick und Williams spielen auch die Freshmen #3 Greg Paulus und #2 Josh McRoberts eine wichtige Rolle, um aus Duke keine One-Man-Offensive zu machen.

Für den großen Championship-Favoriten Duke spricht, dass das Team seit Saisonbeginn viel Aufmerksamkeit gezogen hat und nicht sehr beliebt ist. Man ist hitzige Spiele und feindliche Atmosphäre gewöhnt. Beide bisherigen Runden hat Duke sehr souverän bestritten und gegen die #16 Southern mit 16Pkt. und gegen die #8 George Washington mit 13 Punkten gewonnen.

Bei LSU hat Glen Davis von den Shaq-Vergleichen derart die Schnauze voll, dass er in der Öffentlichkeit inzwischen mit einem “I’m not Shaq”-T-Shirt auftritt. Davis kann übrigens – anders als Shaq – auch Punkte machen, wenn er weiter als 2 Meter vom Brett weg ist. Und weil meine Freundin mich erstaunt danach fragte, warum ein Spieler freiwillig die “0” als Jerseynummer nimmt: Davis soll sie dieses Jahr angenommen haben, um zu zeigen von wo er kam: aus dem Nichts, von ganz unten.

Es ist noch nicht klar wie LSU mit JJ Redick umgehen will. Vermutlich wird man sich abwechseln. Die besten Optionen sollen die beiden großen Freshmen #14 Garrett Temple und #1 Tasmin Mitchell oder der kleine, quicke Senior #22 Darrel Mitchell sein (der den “lebensrettenden” Dreier gegen Texas A&M machte). Aber selbst wenn sie es schaffen: Duke hat eigentlich zuviele Waffen um von der Linie aus den Ball in die Reuse zu schmeißen. Ein weiteres Problem für LSU könnten die zu häufigen Turnovers sein. Und dann kommt auch noch ausgerechnet Duke mit seiner gefürchteten Transitions Defense (vgl. mit “Forechecking” im Fußball).

LSUs größter Vorteil könnte die mannschaftliche Geschlossenheit sein. Kein Team scheint so relaxt in die Postseason zu gehen wie die Tigers.

1h27 Bradley Braves (13) – Memphis Tigers (1)

Oakland-Bracket

Das potentiell einseitigste Spiel des Abends. Ich habe im Internet noch von keinem gelesen, der den Braves auch nur den Hauch einer Chance gibt. Memphis schien in den ersten beiden Runden sehr stark zu sein.

Bei Bradley ziehen zwei Spieler die Aufmerksamkeit auf sich. #15 Marcellus Sommerville macht die meisten Punkte (16 Pkt pro Spiel), während #13 C Patrick O’Bryant bei NBA-Scouts als heiße Nummer gehandelt wird (14 Pkt pro Spiel, 28 gg. Pitts)

3h40 West Virginia Mountaineers (6) – Texas Longhorns (2)

Atlanta-Bracket

Interessanterweise ist es ein Re-Match von Mitte November. Damals gewannen die Longhorns nur 76:75, dank eines Wurfs 3,6s vor Ende durch Aldridge. Die Mountaineers führten bereits mit 10 Punkten, versiebten die Führung aber durch schlechte Freiwürfe.

Der bekannteste Mann der Mountaineers ist #34 C Kevin Pittsnogle. Jener blieb aber just im “Hinspiel” farblos (38 Minuten, 9 Punkte). Es war vielmehr der zweite Scorer der Mountaineers #20 Mike Gansey der West Virginia mit 28 Punkte versorgte. Pittsnogle arbeitet viel aus der Halbdistanz und wird gegen #23 C LaMarcus Aldridge spielen, der lieber unterm Korb bleibt. Pittsnogle ist größer und schwerer, trotzdem ist es eher Aldridge der seinen Körper einsetzt.

Texas gilt als physischer, aber mit der Neigung zu Turnovers. West Virginia versuchts sich normalerweise immer an vielen Dreiern.

3h57 Gonzaga Bulldogs (3) – UCLA Bruins (2)

Oakland-Bracket

Ausgerechnet die beiden Schlüsselspieler sind angeschlagen: Gonzagas #3 Adam Morrison, der meistens für fast die Hälfte aller Punkte sorgt (28 Pkt im Schnitt) (Portrait in der heutigen NY Times), hat eine schwere Erkältung hinter sich und UCLAs #1 Jordan Farmar hat einen verstauchten rechten Daumen.

Gonzaga hat die bessere Offense, UCLA die bessere Defense.

Gonzaga zieht viele Freiwürfe und verwandelt diese gut, während die Bruins viel und effizient aus der Halbdistanz arbeiten. Dazu brauchts Farmar, einem kleinen weißen Energiebündel. Gonzagas großes Problem: Morrisons Begleiter sind viel und häufig in Foul Trouble.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Was für ein Wahnsinnsspiel bei Gonzaga-UCLA, unglaubliches Comeback !

  3. Oh Mann, du hast recht. Ich werd mal gucken, ob ich die letzten 14 Sekunden als MP3 hier abstellen kann…