Bundesliga 2010/11, #28: FC St. Pauli – Schalke 04
FC St. Pauli
- #1 Pliquett
- #22 Bartels – #16 Thorandt – #11 Gunesch – #27 Kalla
- #17 Boll – #20 Lehmann
- #18 Kruse – #10 Takyi – #7 Hennnigs
- #13 Asamoah
Schalke 04
- #1 Neuer
- #22 Uchida – #4 Höwedes – #21 Metzelder – #2 Sarpei
- #12 Kluge – #14 Papadopoulos
- #17 Farfan – #11 Baumjohann
- #7 Raul – #19 Gavranovic
[22h24] Arschlöcher.
[22h21] Schiedsrichter Aytekin bricht das Spiel wegen des Bechers ab. Kann ich nachvollziehen. Es ist nicht so, dass der Assistent von dem Ding schwer verletzt worden ist. Aber an dem Punkt, an dem man fordert das Stadionzäune abgebaut werden, für gute Stadionatmosphäre eintritt, ist so ein Wurf völlig indiskutabel.
Selbstzerstörung.
[22h20] Fuck. Ein Schiedsrichterassistent wird von der Haupttribüne mit einem vollen Bierbecher beworfen.
[22h13] “Deutscher Meister wird nur der BVB” singen die St. Pauli-Fans.
[22h11] Selbstzerstörung St. Pauli. Bartels zieht voll durch. Farfan fliegt dreieinhalb Meter durch die Luft. Bartels bekommt zurecht Rot. Bartels leistete sich schon in der ersten Halbzeit einige hakelige Tacklings.
Damit sind aus der ursprünglichen Viererkette nun zwei per Platzverweis eliminiert. Kann man nicht sagen, dass man das nicht vorhersehen konnte…
[22h09] Bruns für Boll, den Fighter.
[22h07] Matip kommt für Kluge, der angeschlagen ist und wenig rund läuft. Seit zirka vier Minuten wird Metzelder wg. blutender, wenn nicht sogar gebrochener Nase behandelt. Rangnick hat bereits dreimal gewechselt. Metzelder kann also nicht ersetzt werden.
[21h59] FC St. Pauli – Schalke 04 0.2, 67te Draxler Vorne macht St. Pauli ein Freistoßtor, das wegen Abseits (Boll steht im Abseits, greift ein in dem er Neuer irritiert) nicht gegeben wird. Im Gegenzug startet Schalke durch. Farfan überläuft Boll(?), flankt und Draxler kommt vor Thorandt an den Ball und lenkt die Flanke ins Tor.
Nur eine Minute später kommt Kalla gegen Farfan zu spät und fängt sich nach Tackling Gelb-Rot ein. Kann man nicht sagen, dass man das nicht vorhersehen konnte…
[21h55] St. Pauli bringt Naki für Hennings. Mal sehen ob Naki sich defensiv auch so bemüht wie Hennings.
[21h50] Das Spiel kippt. St. Pauli macht Druck. Schalke lässt sich immer wieder überlaufen und St. Pauli bekommt prompt mehr Raum für seine Angriffe. Die Hamburger wissen aber immer noch nicht die Räume sinnvoll zu nutzen. Es sind viele Verzweiflungsschüsse dabei, wenige bis zum Ende durchgezogene Kombinationen.
[21h45] Derzeit gibt es zwei Varianten der St. Pauli-Angriffe. Die Variante “Takyi”: mit den Ball laufen bis garantiert alle Mitspieler von den Schalkern abgedeckt sind. Die Variante “Nicht-Takyi”: sobald bis auf 30m an das Schalker Tor angenähert: abziehen. Egal wie. Egal wo.
[21h37] Schalke bringt Draxler für Baumjohann, der mich nicht überzeugt hat. Über links lief wenig. Baumjohann hat sich bei mir vorallem durch Abspielfehler eingeprägt.
[21h20] Halbzeit FC St. Pauli – Schalke 04 0:1 Schalke dominierte die erste Halbzeit. Man zeigte wesentlich aggressiveres, vorwärtsorientierteres Pressing als noch unter Magath. Dadurch frühe Balleroberungen und schnelles Umschalten. Nach vorne wurden flüssige Kombinationen gezeigt, wobei über die neuformierte linke Seite nahezu gar nix lief. Im Laufe der ersten Halbzeit wurde immer stärker die schwache St.Pauli-Seite ausgenutzt und Uchida, Farfan und Edu stießen immer wieder über die rechte Seite vor.
Das was St. Pauli in der Defensive zeigt, ist beängstigend. Dass man viele Verletzte hat, ist nun mal Schicksal. Fakt bleibt aber die große Zahl der Unsicherheiten und die Probleme wenn Schalke über die Farfan-Seite kommt. Obwohl St. Pauli mit Hennings, Kalla und Lehmann die Seite absichert, gelingt es Schalke immer wieder Pässe zwischen die Spieler durch zu bekommen. Steht nur Kalla auf dieser Seite, steht er meistens zu weit weg vom Mann und sein Gegenspieler kann ungestört flanken.
Das nicht alles eitel Sonnenschein bei Schalke ist, liegt an deren Defensivarbeit. Zwar bekommt St. Pauli keine richtig guten Einschusschancen, aber für die hohe zahl an Abspielfehler die sich St. Pauli in der Schalker Hälfte leistet, findet zuviel Spektakel vor dem Schalker Tor statt. Schalke hat vorallem Schwächen mit den “Rebounds”. St. Pauli bekommt vor dem Schalker Strafraum an viele zweite Bälle.
St. Pauli nutzt aber diese Chance nicht. Bis auf Asamoah zeigt die komplette St. Pauli-Offensive enorme Passungenauigkeiten. Die Antizipation der Laufwege der Mitspieler ist absurd schlecht. Am gefährlichsten ist noch Asamoah, der, angespielt, die Bälle behaupten kann, aber darunter leidet, dass er kaum Anspielstationen findet. Was u.a. an der Massierung der Schalker Defensivarbeit liegt, die bei gegnerischen Ballbesitz sich schnell zusammenziehen und auf den ballführenden Spieler gehen und Passwege abschneiden.
[20h58] St. Pauli – Schalke 0:1, 26te Raul Und St. Pauli kassiert das nächste Tor durch einen Standard. Farfan spielt die Ecke hoch und kurz. Raul läuft rein und bringt das Ding im Tor unter, während die St. Pauli-Spieler entsetzt zu Hennings blicken, der anscheinend für Raul oder den Raum verantwortlich war.
[20h52] Wenn Stanislawski nicht wechselt, wird irgendjemand aus der Viererkette fliegen. Kalla bekommt für ein taktisches Foul tief in der Schalker Hälfte Gelb.
[20h48] Schnelles Spiel und ein Spiel in dem beide Mannschaften auch versuchen sich physisch durchzusetzen, ihre diverse Körperextremitäten einsetzend.
Schalke sieht dabei besser aus, versteht es mit Pressing die nicht sehr ballgewandte St. Pauli-Viererkette unter Druck zu setzen und Ballverluste zu erzwingen.
Schalke sitzt hinten auch auch nicht sattelfest. Vorallem die schnellen, flachen Pässe durch Freund und Feind finden immer wieder einen Abnehmer. St. Pauli kommt aber zu keinen guten Einschußsituationen. Boll versuchte sich bereits mehrmals an 20m-Distanzschüßen.
[20h36] Junge, Gunge. Geht gut los. Drei Minuten gespielt. Ein Lattentreffer und Fast-Elfmeter für Schalke und Takyi grätscht vor dem Schalke Tor wenige Zentimeter am Ball vorbei.
Schalke mit aggressiven Draufgehen auf die St. Pauli-Abwehrspieler, die Unsicherheiten beim Spielaufbau zeigen.
Und in der 5ten Minute gleich die erste Auswechslung für Schalke: Gavranovic bleibt im Rasen hängen und muss auf der Trage rausgetragen werden. Edu wird wohl für ihn kommen. Gavranovic hält sich die Hände vors Gesicht. Es scheint eine bittere Verletzung zu sein.
[20h34] Diesmal soll Benedikt Pliquett keine drei Wochen, sondern erst anderthalb Stunden vor Spielbeginn von seinem Start informiert worden sein.
[20h30] Als Rangnick im März 2008 zuletzt beim FC St. Pauli spielte – in seiner Eigenschaft als Hoffenheimer Trainer – verlor er 3:1. Von den Torschützen ist noch Gunesch in der Startelf.
[20h24] Stanislawksi zu Pliquett statt Kessler: “Wir haben viele Torhüter die auf gleicher Augenhöhe sind. Pliquett hat gegen den HSV gut gespielt und deswegen ist er wieder drin.”
[20h21] In Hamburg ar es heute zwar bedeckt, aber angenehm warm. Erst jetzt zum Abend hin begann der Regen einzusetzen.
Ralf Rangnick zu seiner Aufstellung: Baumjohann habe sich im Training angeboten und sei deswegen dabei.
[20h14] Rangnick zieht für seine zweite Premiere bei Schalke einige unerwartete Spieler aus dem Hut. Der unter Magath verbrannte Sarpei verteidigt auf links. Als zweiter Sechser neben Kluge agiert Papadopoulos statt Annan und im Mittelfeld auf links Baumjohann statt Jurado. Kurz: der komplette linke Flügel wurde umgekrempelt.
[20h09] Ich habe keine Ahnung warum Pliquett statt Kessler im Tor steht – ich konnte eben auf die Schnelle nichts finden (Verletzung?). In der Verteidigung ist nach diversen Verletzungen – zuletzt Außenverteidiger Volz – weiterhin Improvisation vonnöten. Der offensive Mann Bartels auf rechts und Kalla auf links. Kalla spielte zuletzt beim 0:5 in Nürnberg auf links.
Der angeschlagene Boll kann spielen. Im offensiven Mittelfeld schmeißt Stanislawski diesmal Hennings in die Dreier-Reihe.
[20h04] Moinsen.
Reaktionen
Zu Pliquett gibt es keine Begründung, außer das er es richten soll. Kessler ist Fit.
Wieso findet die DFL Außenmikrofone nicht so toll?
Zumindest meinte der Kommentator dies eben.
Mikros bei der Trainerbank sind unerwünscht. Das sollen nur die VIPs in den ersten Reihen mitbekommen, wie schön sich die Trainer verbal daneben benehmen.
Wurden letztes Jahr nicht mal despektierliche O-Töne von Magath veröffentlicht, was dann ein ziemliches Theater um die Mikros im Außenbereich gab? Stanislawski war dagegen ja harmlos, aber witzig.
Na dann viel Spaß in den nächsten Spielen mit den Verletzten und gesperrten liebes St.Pauli… :(
Bravo, St.-Pauli-“Fans”…
Habs verpasst, Becherwerfer oder warum Abbruch?
Sorry hätte dogfoods timeline lesen sollen…
Es reicht offenbar ein Arschloch aus. :-(
Tolle Begleitung des Spiels bis zum Schluss. Vielen dafür schon mal an den Hausherren.
Da begibt sich der Boll grad auf ganz dünnes Eis.
Gibt es schon erste Merchandising-Ideen aus der St. Pauli Marketingabteilung?
Schade, schade. St. Pauli hat heute bewiesen, dass sie nicht bundesligatauglich sind. Spielerisch an harmlosigkeit nicht zu überbieten und dann noch der völlig richtige Spielabbruch.
Der erste Abteiger steht nun fest.
Ja, eigentlich können wir jetzt auch aufhören und gehen.
Katastrophenabend.
Statt Ausgleich im Gegenzug das 0:2, zwei weitere Abwehrspieler durch Platzverweise verloren und dann zur Krönung auch noch ein Spielabbruch.
Zuerst hab ich mich ja aufgeregt, dass der Linienrichter wegen eines Plastik-Bierbechers nicht mehr weitermachen und nicht noch die letzten 3 Minuten zuende spielen lassen wollte.
Aber das war vermutlich ein Abwehrreflex und ein nicht wahrhaben wollen, dass das Ganze natürlich für St. Pauli peinlich und beschämend ist. Sportlich am Ende und das Image gleich mit ruiniert. Hätte ich mir noch vor ein paar Wochen so nicht vorstellen können.
Rangnick war im August 2010 zuletzt auf Pauli, gewann 1:0 mit Hoffenheim. Ich war da, er sagte voraus, dass nicht viele Mannschaften am Millerntor gewinnen werden. Er hat sich geirrt.
Ich halte es für Quatsch, in so einer Situatio auf den Verein und seine Fans zu zeigen. Dogfood hat bereits auf die – im allgemeinen Konsenz – abgebauten Zäune und Fangnetze hingewiesen. Und wie T.S.Garp völlig richtig bemerkt: Es reicht ein einzelnes Arschloch aus. Ein einzelner Mensch, der seine Affekthandlungen und Vereinsemotionen nicht im Griff hat ist schlicht nicht zu stoppen. Von keiner Polizei, keinen Ordnern und keiner aufgeklärten und disziplinierten Fanschaft der Welt.
Bautechnisch gesehen sind alle an der Seitenlinie arbeitenden Personen Freiwild. Man kann sie mit Münzen, Bierbechern, Fahnenstangen, Feuerzeugen oder Tierköpfen bewerfen, man könnte auch runterrennen, und sie schlagen. Oder, mal als Extrembeispiel: in einer Welt, in der man Pyrotechnik ins Stadion bekommt, gibt es kein grundsätzliches Hindernis, die Auswechselbank des Gegners in Flammen zu stecken.
Letzteres passiert nicht. Weil sich die Täter der allgemeinen Ächtung sicher sein können, und weil schon der Gedanke einfach zu krass ist, um verdrängen zu können, das dort letztlich, hinter den Funktionsträgern in der Emotionsmaschine, auch Menschen sitzen.
Kosequente Spielabbrüche, um dieses Bewusstsein auch bei weniger gravierenden Angriffen – zumindest auf die Schiedsrichter – in den Köpfen zu verankern, dürfte der einzige Weg sein, die Gefahr solcher Taten (ohne weiteres gleich gefährliche KV; aber das hatten wir ja schon) zu verringern. Auch wenn es als Stadionbesucher im ersten Moment (sehr, sehr) nervt.
Ansonsten wäre es interessant zu sehen, wie der Werfer in der nächsten Zeit von den Umstehenden und sonstigen Mitfans behandelt wird. Schade, dass man dies nie wird erfahren können.
@sternburg
Es war aber kein einzelnes “Arschloch”. Es flogen auch vorher schon Münzen, Feuerzeige, Bierbecher. Nach dem Abbruch schwappte ein regelrechter Bierbecherregen aufs Feld und etliche Fans feierten sich selbst mit Gesängen. Ganz so reflexartig auf Einzeltäter abzustellen, ist auch nicht angemessen.
Es war nur ein Einzelner, der getroffen hat…
Irgendwie wird das Bayern-Spiel von der Konferenz heute brutal ignoriert.
Ich hab dieses WE Liga Total frei als Entertain-Kunde und es gibt wohl keinen schlechteren Kommentator als Jörg Dahlmann. Den etwas länger ertragen zu müssen… Grausam.
“Ich hab dieses WE Liga Total frei als Entertain-Kunde und es gibt wohl keinen schlechteren Kommentator als Jörg Dahlmann. Den etwas länger ertragen zu müssen… Grausam.”
Stimmt, dass ist richtig schlimm. Hab auch LIGAtotal und findes es auch ganz gut aber vieles erinnert an die 90’er bei RAN.
@Stefan: Ich kann Dir aus erster Hand sagen, wieso: Du hast absolut nichts, aber auch gar nichts verpasst.
Nicht mal das Tor ist in seiner unverdienten zwangsläufigkeit übertragenswert.
@sternburg: Ja, das habe ich nebenbei auf Twitter verfolgt.
Ui, sternburg, es gab ein Tor bei einem nicht stattgefundenen Spiel? Die DFL wird auch immer mafiöser bei ihrem Erbeniswürfeln ;-)
Manche Fußballfans sind wirklich nicht die Hellsten:
Beim Spiel Sturm Graz – Rapid Wien wird der Linienrichter nach 2 min von einem Bierbecher am Kopf getroffen. Der Schiedsrichter lässt allerdings nach kurzer Diskussion weiterspielen.
Es zählt in Graz leider zur Folklore den gegnerischen Spieler bei einem Eckball mit Gegenständen einzudecken ( 2 Ordner stehen dort mit Sonnenschirmen als Schutz ), aber nach den gestrigem Vorfall hätte ich mir schon etwas mehr Hirn erwartet.
Ich bin zwar Sturmfan, aber eigentlich müsste man jedes Spiel beinhart abpfeiffen bei solchen Vorfällen. Nur so lernen es manche “Fans”.
Hui, nach etlichen Jahren ist heute diese Mega-Heimserie von Mourinho gerissen. Und dass nicht gegen Barca oder Valencia, sondern nur gegen die graue Maus aus Gijon…
Mensch, ist der Daum auf der Schleimspur unterwegs heute…das kann man sich ja nicht anhören, super fair, Szenen kann man diskutieren, dank an die Sponsoren, Wolfsburg war super…..fehlt nur noch ein Dank an seine Mutter fürs Taschengeld damals.