WTF????

Schlümpfe?

Oh mein Gott. Jetzt verstehe ich es… “Vadder Abraham” für Artur Abraham…

Abraham – Eastman

Für diejenigen die es nicht gesehen haben: Arthur Abraham hatte eine – nun ja – etwas unorthodoxe Auftrittsmusik: Vadder Abraham und das Lied der Schlümpfe, inkl. Einmarsch mit weißen Zipfelmützen. Trainer Ulli Wegener sah so aus als müsste er zur eigenen Beerdigung.

Das Lied war dann aber mehr als nur ein Gag. Uli Wegener ist eh ein Trainer der eher simplen Ansprache in den Ringpausen, aber wie er mit Abraham umgesprungen ist, ließ nichts Gutes ob des Intellekt des Armeniers ahnen. Kostprobe aus den mittleren Runden: “Mensch, willste mich enttäuschen? Was soll den dit?” – Arthur mit großen Augen: “Nein, das will ich doch nicht?!“.

Eastman wurde von der ARD ja mächtig stark geredet. Im Vorbericht wurde von der “knappen” Niederlage gegen Hopkins geschwallt. Noch einmal ein Blick auf die Wertung dieser damaligen “knappen” Niederlage: 110:119, 111:117, 112:116.

Aber in der Tat war Eastman heuer wesentlich besser aufgelegt, aktiver als gegen Hopkins.

Der Kampf war nicht wirklich eine Schönheit, sondern sehr unrythmisch, häufig von vielen unsauberen Aktionen auf beiden Seiten unterbrochen. Beide Boxer mussten durch konditionelle Tiefs gehen. Eastman war taktisch und technisch cleverer, Abraham legte insbesondere in den letzten Runden mehr Willen in die Waagschale.

Der Kampf ging zugunsten von Abraham aus: 116:112, 115:113, 119:110. Ich persönlich habe einen engen Kampf gesehen, den man sowohl für Abraham als auch für Eastman geben konnte. Eastman war nach dem Kampf ziemlich angepisst über das Urteil. Wie gesagt: für meinen Geschmack kann man den Kampf knapp für Abraham geben, aber Eastman hat insofern Recht als das 4 oder gar 9 Runden zugunsten Abrahams indiskutabel sind, wobei ich nicht weiß wie das “119:110” zustande gekommen sein soll (habe ich das falsch aufgeschrieben, falsch gehört?)

Der Kampf roch bereits sehr früh nach Schiebung, dass muss man angesichts des in dieser Deutlichkeit unverschämten Urteils sagen. Der finnische Ringrichter hat bevorzugt die Aktionen Eastmans abgemahnt, während die Tiefschläge und eingeklemmten Arme durch Abraham kaum Notiz fanden.

Insgesamt macht Abraham derzeit einen sehr limitierten Eindruck, der von der Weltspitze noch gewaltig weit weg ist.

“JayJay” Rieck, ARD-Reporterschlumpf, machte zwar viele richtige Beobachtungen, versaute sich aber seinen Gesamteindruck durch hemmungsloses Hypen des Deutsch-Armeniers (Objektivität ist nur was für Gargamel) und dem Abrattern seiner Karteikarten mit denen er seine Nebensätze mit sinnlosen Informationen (“Arsenal-Fan”) versah.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Jepp, musste mir grade beim vorbeizappen auch die Augen reiben. Sah auf den ersten Blick schwer nach Comedy aus, remember Dittsche/Butcheroni? Ulli Wegener guckte ob der komischen Mütze auch leicht säuerlich. Wie dem auch sei, der Kampf ist bis jetzt recht ansehnlich, Eastman macht einen sehr drahtigen und wachen Eindruck.

  3. Schiebung … ach bitte, da haste das Gegenteil eine “rosanen Brille” auf, von Eastman kamen nunmal mehr unsaubere Aktionen.

    In den ersten 6 Runden wars knapp. Eastman hat sich die zweite klarer geholt, fast alle anderen in der ersten Hälfte konnte man beiden Kontrahenten geben (so kommts schonmal zu nem 10-10), wobei ich persönlich die klareren Treffer für Abraham gesehen hab, während Eastman sich an dessen Deckung abpustete (für hohe Workrate geb ich keine Punkte).
    Nunja, in der zweiten Hälfte sahs dann anders aus, Abraham hatte sich trotz eines starken Treffers von Eastmans Rechten noch die 7te geholt und die folgenden Runden dann auch.

    Meiner einer hat 117-111 gezählt.
    Wobei die Sache dennoch knapper war.

    Wie gesagt, angesichts der knappen Runden in der ersten Hälfte ist sogar ein 119-110 vertretbar (mit gutem Willen), aber ich kenn niemanden der mehr als ein Draw für Eastman gesehen haben mag.

  4. bis inkl. 6ter runde fand ich alles so hinreichend knapp, dass man sie auch komplett zu gunsten von eastman hätte geben können. 8 und 9 waren ebenfalls so knapp, da hätte sich abraham nicht beschweren dürfen, wenn die nach england gegangen wären. vom gesamteindruck wäre ein 116:112 zugunsten eastmans nicht gerecht, aber erklärbar gewesen. ich gebe zu, das auch umgekehrt vier runden zugunsten abrahams doch auch okay wären.

    das aber eastman der deutlich unsauberere mann gewesen sein soll, konnte ich nicht erkennen. auch ein abraham hat mächtig den kopf runtergedrückt und extremitäten eingeklemmt. bei aktionen die von beiden unsauber waren, ist der finne mit schöner regelmäßigkeit nur zum eastman gegangen. als ich das mit dem finnen bemerkte, war mir schon klar, das eastman einen KO benötigen würde, um sicher zu gehen.

    wie gesagt: den sieg von abraham konnte man so geben, eastmans interview im anschluß war ebenfalls etwas dick aufgetragen. die selbstverständlichkeit mit der er bei der verkündigung des urteils zum jubel ansetzen wollte, konnte ich auch nicht nachvollziehen.

    BTW: “für hohe Workrate geb ich keine Punkte”
    ich schon. wenn in einer ausgeglichenen runde nichts anderes herangezogen werden kann, plädiere ich für “ohne fleisch kein preisch”

  5. Ein “Im Zweifelsfalle für Eastman” ist aber auch keine brauchbare Basis … da geb ich lieber ein 10-10, is ja auch kein Problem (das wären bei mir dann die Runden 5 und 6 gewesen, wo ich jeweils beiden eine Runde gab).
    Knapp war es allemal am Anfang, aber in 1 & 3 waren meiner Ansicht nach einfach bessere Treffer von Abraham gekommen um sie eben für ihn zu werten.

    Die achte Runde hab ich nicht ganz gesehen, die neunte sah ich für Abraham (da war die 7te zeitweise schon knapper).

    Alles in allem kommen wir also zu dem Schluss, dass sowohl ein 112-116 als auch ein 119-110 erklärbar gewesen sind/seien.

    Der Ringrichter ist durchaus auch zu Abraham gegangen, ja doch … Tiefschläge hab ich (sofern sie da waren) nicht gesehen.
    Dennoch war der Kampf zeitweise so unsauber, dass beide auch mal einen Punktabzug hätten bekommen können (z.B. Abrahams Kopfstoß, Eastmans Arm einklemmen, Hinterkopf-Schläge beiderer), letztenendes wars aber nicht unbedingt nötig.

    Ich glaube auch nicht dass ein Ringrichter den Kampf großartig beeinflussen kann. Wärs wirklich Schiebung gewesen, hätte er beim zweiten losen Tape Abraham wieder in die Ecke zum verschnaufen geschickt, statt das olle Ding abzureißen (hach, ich musste an Ruiz-Toney denken).

    Nunja, ich glaube 116-112 war das richtige Urteil (meins nicht).

  6. Das mit dem Kampf beeinflussen meinte ich nun natürlich auf diesen Fight bezogen, nicht allgemein (da schauts ggf scho mal anders aus).
    Ich glaub mit nem anderen Kampfrichter wärs also auch zu Gunsten Abrahams ausgegangen.

  7. ich spiele mal advocat dioboli: “Wärs wirklich Schiebung gewesen, hätte er beim zweiten losen Tape Abraham wieder in die Ecke zum verschnaufen geschickt, statt das olle Ding abzureißen” – nee, hätte er nicht, denn im gegensatz zum ersten mal, war da gerade abraham am drücker ;-)

    aber inzwischen sehe ich es auch so: 116:112 kann man machen. aber 119:110 sehe ich beim besten willen nicht. Ich hätte 115:113 gewertet.

  8. re: hach, ich musste an Ruiz-Toney denken

    der trainer von sylvester sieht so aus als hätte er das zeug zu, nächtens kleine unartige ringrichter zu verspeisen.

  9. […] Vorhin las ich einen bizarren Bericht bei allesaussersport über einen ARD-Boxkampf. Für diejenigen die es nicht gesehen haben: Arthur Abraham hatte eine … nun ja … etwas unorthodoxe Auftrittsmusik: Vadder Abraham und das Lied der Schlümpfe, inkl. Einmarsch mit weißen Zipfelmützen. Trainer Ulli Wegener sah so aus als müsste er zur eigenen Beerdigung. […]

  10. Und wo wir schon gerade im Middleweight sind, Jermain Taylor darf sich nach einer SD neuer “undisputed Champion” schimpfen. Knappes Ding, sah ihn aber auch vorne.

  11. So, jetzt mit etwas Abstand hab ich mir den Kampf nochmal angeschaut.
    Der Ringrichter hat durchaus beide auf unsaubere Aktionen hingewiesen. Ausgelassen hat er auch schonmal was ok (z.B. Eastmans drei Tiefschläge hintereinander in Runde 5 die er nicht sah, wo der Ringrichter Eastman ermahnt weil er rumprügelte obwohl Abraham klammerte), aber insgesamt hat er den Kampf nicht maßgebend beeinflusst. Insgesamt waren beide gleich unsauber wenn sie wollten.

    Und so hab ich heute gescored:

    # Abraham Eastman
    1. 10 10 9 9 *
    2. 19 9 10 19
    3. 29 10 9 28
    4. 39 10 9 37
    5. 48 9 10 47 *
    6. 58 10 9 56
    7. 67 9 10 66
    8. 76 9 10 76 *
    9. 86 10 9 85
    10. 96 10 9 94
    11. 106 10 9 103
    12. 116 10 9 112

    Das * steht mal für Runden bei denen ich der Meinung bin, dass man sie genauso gut andersrum geben kann. Also mehr als 113 Punkte seh ich für Eastman nicht (die 9te Runde war alles andere als knapp). Wobei ich damit mittlerweile auch an das 119:110 nicht mehr herankomme (außer vielleicht bei einem 10:10 in der 7ten Runde, weil Abraham da auch noch gut austeilte).
    Nunja, ich bleibt dabei. Min. 3,4 & 9-12 für Abraham und zwischendurch noch die 6te, der Sieg geht in Ordnung.

    P.S.: Der Schock schlechthin: Ich hab nun zum ersten man Nigel Mansell ohne Schnäuzer gesehen … uaaaah, ähnlicher Schock wie Weißbier-Waldi ohne Schnäuzer.

  12. Also, taffe Jungs hier. Habe gar nicht gewußt, dass solche Topp Experten und Boxfans hier mitmischen.
    Ich denke auch der Sieg geht in Ordnung.
    Der Gag mit den Schlumpfmützen mußte sein, denn Glatzen gibt es im Boxsport genug, etwas Spass darf sein, wenn danach trotzdem guter Sport geboten wird.
    Vadder-Abraham kann man sich halt besser merken.