Screensport 3: die WM-Quali
Dritter und letzter Teil der Preview auf das Wochenende (Teil 1, Teil 2).
WM-Qualifikation Asien
Fr: 14h30 Iran – Japan Gruppe B
Fr: 17h45 Saudi Arabien – Südkorea, Gruppe A
Leider bringt PREMIERE diesmal nur zwei der vier Asien-Quali-Spiele. Man hätte gerne gesehen wie sich die Nordkoreaner (Gegen Wolfgang Sidkas Bahrainis) und die “deutschen” Uzbeken schlagen.
Iran – Japan
Im gewissen Maße treten hier die beiden Enttäuschungen des ersten Spieltages an. Irans Leistung in Bahrain war unterirdisch (0:0). Japan wurde auf eigenem Feld von Nordkorea an die Wand gespielt, das 2:1 in der Nachspielzeit war unverdient.
Iran möglicherweise mit einigen bekannten Gesichtern: Ali Daei, Mahdavikia, Hashemian und Zandi. gerade die Iraner dürften nach dem Punkteverlust bereits verschärft unter Druck stehen.
Japan macht sich unterdessen teamintern Stress. Kapitän Hidetoshi Nakata und Takashi Fukunishi haben taktische Unstimmigkeiten nonverbal ausgetragen und mussten von den Trainern getrennt werden. Angeblich herrscht allgemein Unzufriedenheit über Trainer Zicos Wechsel vom 3-5-2 auf 4-4-2 um Nakata besser zur Geltung kommen zu lassen. Eine der Kritiker war HSVs Takahara (dessen vertrag übrigens dort um 1Jahr verlängert wurde). (Reuters)
Saudi Arabien – Südkorea
Die Usbeken mit dem deutschen Trainer Gede haben im Februar den Saudis ein Bein gestellt und ein 1:1 abgetrotzt, während offensiv beseelte Südkoreaner haushoch gegen Kuwait überlegen war. Südkorea trieb das Spiel gut über die Flügel an, aber mied den Strafraum wie die Pest und wärmte den Torwart mit Fernschüßen auf.
Südkoreas Frankfurter Doo-ri Cha ist weiterhin rotgesperrt.
WM-Qualifikation Europa
Sa: 15h30 Wales – Österreich, Gruppe 6
Sa: 16h00 England – Nordirland, Gruppe 6
Sa: 16h30 Bulgarien – Schweden, Gruppe 8
Sa: 17h00 Tschechien – Finnland, Gruppe 1
Sa: 20h00 Slowenien – Deutschland, Freundschaftsspiel
Sa: 21h00 Frankreich – Schweiz, Gruppe 4
Sa: 21h00 Italien – Schottland, Gruppe 5
Wales – Österreich
Nach einem wackeren, aber glücklichen 2:2 gegen England tat Österreich einiges um die Welt wieder zurecht zu rücken. Gegen Tabellenzweiten Polen wurde klar 1:3 verloren, in Nordirland blamierte man sich mit einem 3:3. Mit Wales kommt nun ein Gegner der Nordirland mehr als ähnelt. Wenn die Abwehr wieder ein Torefestival zulässt, wird es ein heiterer Nachmittag für die Alpinen.
Das Debüt von Wales Nationaltrainer John Toshack wird durch den Streit mit einem der wenigen profilierten walisischen Spieler, John Savage, überschattet. Savage wurde nicht nominiert und reagierte mit Rücktritt. Sollte Toshack gegen Österreich nicht überzeugen, kann das bereits die erste Schippe für sein Grab sein.
England – Nordirland
Mini-Battle of Britain, ebenfalls aus der Österreich-Gruppe. Und ebenfalls viele Nebengeräusche wie z.B. die Verunsicherung wie gut Beckham ist, der ja angeblich nach der Saison Real verlassen soll, und wie gut Rooney ist, der aktuell in Ermittlungen rund um eine Kneipenschlägerei verwickelt ist, aber diesmal ausnahmsweise unschuldig zu sein scheint.
Emile Heskey kehrt in den Kader zurück, Beckham und Dyer sind soweit wieder hergestellt, das sie spielen könnten.
England ist im Fernduell mit Polen um den Spitzenplatz in der Gruppe. Polen spielt gegen Azerbaidstan. Und man wird mit neuen trikots antreten: weiße Shirts, schwarze Shorts und ein rotes Kreuz über der rechten Schulter.
Aus Nordirland hört man nicht viel, außer dem Vorschlag von George Best es dem Rugby gleichzutun und mit einer vereinten gesamtirischen Mannschaft anzutreten.
Bulgarien – Schweden, Gruppe 8
Das Spitzenspiel der Gruppe 8: Schweden (4 Spiele, 9Pkt) gegen Bulgarien (3 Spiele, 7Pkt). Bulgarien hat aber mit einem 2:2 in Kroatien das bislang beeindruckendere Ergebnis erzielt, während Schweden nur ein 3:0 gegen Loddar Maddäus und ein 0:1 gegen Kroatien aufzuweisen hat.
Schweden wird mit Ibrahimovic spielen können. Stoichkov, wer hätte das gedacht das aus dem Wüterich mal ein Trainer wird, muss auf die gesperrten Petrov und Petrov verzichten. Berbatov wird wohl mitspielen.
Tschechien – Finnland
Standortbestimmung für die Tschechen, die sich immer noch nicht erholt vom EM-Schock zeigen. Es folgte eine derbe 0:2-Klatsche in Holland und ein anämisches 1:0 gegen Rumänien. In der “Todesgruppe 1” kann im Dreikampf gegen Holland und Rumänien jeder Punktverlust zählen. Finnland auf Platz 3 (5 Spiele, 9 Punkte) ist zwar noch gut dabei, hat aber nur Siege gegen das Kanonenfutter aus den Kleinststaaten geholt.
Frankreich – Schweiz
Frankreich wartet immer noch auf den ersten Heimsieg von Trainer Domenech, aber nach dem unglücklichen 1:1 gegen Schweden gab es erstmals deutliche Aufwärtstendenzen. Intern ist aber ein Streit um Robert Pires ausgebrochen. Pires gilt als “durchgefallen” bei Domenech, weil er bei einem offiziellen Auftritt die Stutzen eines “falschen” Sponsors hatte und sich nicht zügig entschuldigte und weil Pires nach einer Auswechslung im Oktober öffentlich Domenech brandmarkte.
Noch nicht ganz sicher ist der Einsatz der angeschlagenen Spitzen Henry und Trezeguet, die derzeit (donnerstag) nur Lauftraining absolvieren können, wobei der Einsatz von Henry der unsicherere sei.
Die Gruppe 4 hat sich zur eigentlichen “Killergruppe” gemausert: vier Mannschaften ohne Niederlage und mit 2 Unentschieden: Irland, Frankreich, Schweiz und Israel. Und bei jedem Aufeinandertreffen der vier untereinander gab es bislang jeweils ein Unentschieden. Nicht zu vergessen: so ruhmreich Frankreich ist, laut FIFA-Weltrangliste sind auch die Iren nicht zu verachten, haben sich in der Liste noch vor die Deutschen gesetzt, wiewohl man durchaus den Nutzwert jenes Rankings anzweifeln darf.
Italien – Schottland
Italien hat zwar 3 Siege aus 4 Spielen, aber es waren nur knappe und teilweise glückliche Siege die auch die Qualität der Abwehr hinterfragen. Italien wird es nicht leicht haben, denn abgesehen von Cassano und Materazzi, die zurückkehren, gibt es zahlreiche Ausfälle und Fragezeichen die vorallem die Offensive betreffen: Del Piero nicht nominiert, Zambrotta ist gesperrt, Montella und Nesta verletzt, Totti wg. Verletzung fraglich.
Das vogtslose Schottland macht sich keine große Illusionen über seine Chance und ist mit den Gedanken bereits bei der EM-Quali und probiert nun einiges aus, zumal mit Dickov, Fletcher und McFadden die vermutlich besten drei Spieler ausfallen.
WM-Qualifikation Nord-, Mittelamerika, Karibik
So: 20h00 Mexiko – USA
In der Nord-/Mittelamerika-Gruppe ist erst ein Spieltag absolviert. Am zweiten Spieltag kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden stärksten Mannschaften. Nicht wirklich für die Quali entscheidend, da die ersten drei Mannschaften weiterkommen, aber mit Derby-Charakter ausgestattet. Nicht nur dass es sich um Nachbarländer handelt. Die Mexikaner haben noch eine Rechnung offen, waren es doch die Amis die sie 2002 in einem überharten Match aus der WM beförderten. Das Ganze dann noch im legendären Azteken-Stadion vor 115.000 “enthusiasmierten” Fußball-Freunden, da wird es vermutlich richtig was auf die Waffel geben. Noch nie gewannen die USA in Mexiko, mit einer Ausnahme haben die Mexikaner im Azteken-Stadion noch nie eine WM-Quali verloren.
WM-Qualifikation Südamerika
Sa: 21h00 Bolivien – Argentinien
Sa: 24h00 Venezuela – Kolumbien
Sa/So: 4h00 Chile – Uruguay
So: 21h00 Brasilien – Peru
So: 23h00 Ecuador – Paraguay
Der 12te von 18 Spieltagen steht an und während tendenziell Argentinien und Brasilien vorwegmarschieren, ist eigentlich noch nix wirklich fix. 5 WM-Plätze werden vergeben. Zwischen dem 3ten Paraguay und dem 10ten und letzten Bolivien liegen nur 6 Punkte. “Uneinholbar” ist im Lexikon anders definiert. Und selbst Tabellenzweiter Brasilien ist “nur” 7 Punkte vom Zittern und Zähneklappern entfernt.
1/ Argentinien – 22pkt
2/ Brasilien – 20
3/ Paraguay – 16
4/ Ecuador – 16
5/ Uruguay – 14
6/ Kolumbien – 13
7/ Peru – 13
8/ Chile – 13
9/ Venezuela – 13
10/ Bolivien – 10
Das breite Mittelfeld (3 Punkte zwischen Platz 3 und 9) erklärt sich aus den inkonstanten Leistungen. Ecuador ist da fast schon die Ausnahme, da sie stringent zuhause gewinnen und auswärts verlieren.
Bolivien – Argentinien
Bolivien gehört als Tabellenletzter nicht zu den “Burnern” in der Südamerikagruppe. Die Sauerstoffarmut im 3.600m hohen La Paz gibt ihnen aber einen Heimvorteil, der sie immer wieder unberechenbar macht. Das Hinspiel schunkelten die Argentinier relaxt mit 3:0 über die Bühne.
Argentiniens Trainer Pekerman hat einen Kader nominiert, wenn er den letzter Stand ist, etwas erstaunlich aussieht: kein Tevez, kein D’Allessandro. Reals Walter Samuel ignoriert. Airmar und Delgado sind verletzt. Zanetti, Placente und Saviola sind gegen Bolivien zudem gesperrt. Das sind vorne und hinten dann doch einige gravierendere Umstellungen. Immerhin gehen die Argentinier als stramme Tabellenführer in die Partie.
Venezuela – Kolumbien
Venezuela spielt wechselhafter als das Wetter in Hamburg. An guten Tagen treiben sie Argentinien in ziemliche Bedrängnis. Man ist mit 13 Punkten Vorletzter, aber nur drei Punkte hinter einem Quali-Platz.
Kolumbien galt nach den vergangenen WM-Glorien als scheintote Mannschaft. Nach einem Trainerwechsel Anfang 2004 aufgrund des verpatzten WM-Qualistarts, macht sich aber die Mannschaft auf dem Weg nach vorne. Seit Trainer Rueda am Ruder ist, gab es in 7 WM-Quali-Spielen nur eine Niederlage, in Brasilien wurde ein 1:1 herausgeholt. Rueda ist ehemaliger Jugendnationaltrainer gewesen und integriert die Talente immer stärker in die Nationalmannschaft ein. Die Mannschaft hat also Potential.
Chile – Uruguay
Achtung, kursieren aufgrund der Sommerzeit versch. Angaben über den Anstoß: entweder drei oder vier Uhr, ich gehe von letzterem aus.
Die heimbevorteilten Chilenen haben zuhause bislang nur eine Partie verloren. Bei den Uruguayos ist mildes Chaos ausgebrochen, weil aufgrund einer juristischen Auseinandersetzung zwei Nationalspieler gesperrt worden sind. Zudem ist Schlüsselspieler Recoba verletzt.
Dies ist eine Partie mit im fetten Mittelfeld der Tabelle. Uruguay auf Platz 5, liegt ein Punkt vor den Chilenen.
Brasilien – Peru
Die Peru-Abteilung des FC Bayern München (Guerrero, Pizarro) zu Besuch beim Weltmeister. Peru spielt nahezu die gesamte Quali wie mit angezogener Handbremse. Eigentlich wird ihnen mehr zugetraut.
Brasilien hat schon mal bessere Tage gesehen. Nach einem Heimunentschieden gegen Kolumbien folgte eine Niederlage in Quito. Daher ist die Partie gegen Peru mehr als die übliche 08/15-Partie. Für Brasilien fällt Adriano wg. Knieverletzung aus.
Ecuador – Paraguay
Ecuador und Paraguay auf den Plätzen vier und drei, damit war nicht zu rechnen. Im Falle von Ecuador stellt sich die Lage ziemlich simpel dar: alle Spiele zuhause werden gewonnen (inkl. Brasilien, Ausnahme 0:0 gg. Peru) und alle Auswärtsspiele werden verloren, z.B. 1:2 in Paraguay. Reicht für 16 Punkte und die Quali.
Paraguay zehrt von seinem guten Start. Zuletzt gab es nur 2 Siege aus 7 Spielen. Auffällig die Torarmut. Im November 2003 war die letzte WM-Quali in der Paraguay mehr als ein Tor schoß. Gegner: Ecuador, oops.
In Paraguay wackelt der Stuhl von Coach Ruiz. Insbesondere nach der letzten Niederlage gegen den “Erzfeind” Uruguay gab es mächtig verbale Hiebe gegen den Trainer, selbst von Verbandsseite. Im wird zu destruktive Spielweise und das Fehlen eines Mittelfeldregisseurs angelastet. Apropos Fehlen: Santa Cruz ist soweit noch nicht auf dem Damm. Werders Valdez wird von Anfang an starten.
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