Nikes Kurzzeitgedächnis
Man merkt wie die BILD-Zeitung verzweifelt in immer kürzeren Abständen versucht, die journalistische Brechstange irgendwie bei KlinsmannBierhoffLöw anzusetzen. Man läßt Testballons aufsteigen und guckt auf was die Öffentlichkeit anbeißt.
Das neueste ist die “Lehmann-wird-bevorzugt”-Story, die gleich in verschiedenen Geschmacksrichtungen serviert wird. Ein neuer Torwarttrainer Köpke würde Lehmann bevorzugen, Hoeneß wäre sauer etc…
Oder die Abmahnung von Lehmann wegen dem Tragen von NIKE-Handschuhen in der von Adidas-gesponsorten Nationalmannschaft. In der “Frankfurter Rundschau” (Frank hellmann mal wieder) bekommt Oliver Markhoff, der Kommunikationsmanager von Nike vor lauter Moral einen ganz Dicken:
“Es muss möglich sein”, so der Nike-Sprecher, “dass Spieler gewohnte Schuhe und Handschuhe tragen dürfen, in denen sie glauben, ihre beste Leistung bringen zu können.” […] “International werden die Individualverträge respektiert”, klagt Markhoff, “nur in Deutschland nicht.” Nike spricht beim Bündnis zwischen DFB und Adidas gar von “totalitärer Marken-Macht”.
This is funny, denn in England wurde dieser Tage in letzter Minute ein Konflikt aus dem Weg geräumt, den Nike angezettelt hat. Bei einer Parade der britischen Gold-Medaillengewinner aus Athen, verlangte Nike einen Boykott der von ihnen gesponsorten Athleten, sollte das NOK die Athleten zwingen im (Adidas-)Olympia-Trikot antreten zu wollen. Nikes Argument: der Exklusiv-Vertrag von Adidas wäre vor einer Woche abgelaufen. NOKs Argument: bei Vertragsabschließung wusste man noch nicht, das man die Parade wegen der Paralympics verschieben würde, um die Behinderten-Sportler teilnehmen zu lassen. Artikel der BBC).
So sieht es also aus, wenn Nike keine “Marken-Macht” anstrebt: mit Boykott drohen.
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