Screensport am Montag: Montags-Bronch
Heute beginnt die College Basketball-Saison mit ihrem regulären Spielbetrieb. Wie gewohnt, wird bis zum Jahreswechsel, wenn die Spiele innerhalb der Conferences einsetzen, ein eher buntes Programm mit Einladungsturnieren gespielt – vorallem für die kleineren Colleges die Chance sich die Hörner an den großen Basketball-Programmen abzustoßen. Den Auftakt macht das Coaches vs Cancer-Turnier, profan inzwischen auch als “2K Sports Classic” bekannt, dass diese Woche die “regional rounds” ausspielt.
Der ESPN-Player überträgt zumindest ab 3h #16 Arizona – Valparaiso. ESPN America zeigt dieses Spiel morgen um 13h und davor (11h30) die andere Partie aus dem Turnier St. John’s gegen William & Mary.
Zwei Punkte auf die man zu Saisonbeginn der Arizona Wildcats achten sollte: die Wildcats müssen das Backcourt neu aufbauen und haben dazu mit #11 Josiah Turner einen Freshman, der als potentiell einer der besten Point Guards des Landes gilt. Es ist ein sehr junges und unerfahrenes Team und das zeigte sich in den nicht unproblematischen Exhibitions Games im Oktober. Valparaiso sollte trotzdem nach normalen Maßstäben kein Problem für die Wildcats darstellen.
Der zweite Punkt betrifft #3 Kevin Parrom, dem im September bei einem Überfall ins Bein geschossen wurde. Wann der Junior wieder spielen kann, steht in den Sternen. Vielleicht gibt es dazu heute Auskünfte.
Zweites nennenswertes Team das in den 2K Sports Classics heute an den Start geht, ist das Team aus New York St. John’s Red Storm. Letztes Jahr machten sie nach der Verpflichtung von Coach Steve Lavin einen sensationellen Leistungssprung mit einer Bilanz von 27-8 und einer March Madness-Teilnahme. Aus unterschiedlichen Gründen wird es schwer diesen Erfolg zu wiederholen. Das fängt mit der Situation rund um Coach Lavin an, bei dem letztes Jahr Prostata-Krebs diagnostiziert wurde und der diesen September bekanntgab, dass die Therapie verstärkt werden müssen – weswegen Lavin in den ersten Spielen fehlen wird.
Dazu ein komplett neuer Kader: ein einziger Spieler aus der letzten Saison (Malik Stith) ist noch im Roster drin. In der Starting Five der letzten Saison waren vier Seniors drin – die nun natürlich draußen sind. Der fünfte Mann, Dwayne Polee, wechselte an die Westküste. Anfangs sah es so aus, als würde Lavin die Abgänge mit einer fantastischen Recruiting-Class kompensieren können. Im September wurden aber die drei besten Freshman zumindest für das Herbst-Semester für nicht spielberechtigt (ineligible) erklärt. Die Red Storm werden mit einem 9-Mann-Roster in die ersten Spiele gehen.
Während es für St. John’s und Arizona schon um “echte” Siege geht, bringt der ESPN-Player heute nacht zusätzlich zwei Exhibition Games der Kentucky Wildcats und Missouri Tigers.
Ich bin sehr gespannt auf das Monday Night Game Philadelphia Eagles – Chicago Bears, nicht zuletzt weil es ein Prüfstein für die Eagles werden wird, die nach ihrer Bye-Week gegen Dallas wie ausgewechselt und wie ein seriöser Playoff-Kandidat wirkten.
Zeilensport
Vor dem Wochenende veröffentlichten zahlreiche Bundesliga-Fan-Organisationen/Fan-Beauftragten eine bemerkenswerte Erklärung zu der aktuellen Diskussion rund um Gewalt in den Stadion. Hier die Erklärung der Fan-Beauftragten von Werder Bremen zum Nachlesen.
“Ste” hat am Freitag in den Kommentaren interessante Links hinterlassen, zu einer Art U19-Champions League die derzeit an der UEFA vorbei in Europa ausgespielt wird, die NextGen-Series.
Hier die Links: Badische Zeitung “Champions League für den Nachwuchs – eine gute Idee?”, FR “Vision oder Wahnsinn?”, FAZ “Königsklasse für Talente”, Daily Mail “Stepping stone to stardom: Man City ditch Reserve League to play against Euro’s elite”
Der Economist beschäftigt sich in zwei Artikeln/Blogeinträgen mit dem Gerichtsurteil das gegen pakistanische Cricket-Nationalspieler erlassen worden, weil sie Spiele verschoben haben. In “Overstepping the mark” geht es um den Sachverhalt selber, während im “Game Theory”-Blog diskutiert wird, ob der Wettskandal mit höheren Gehälter für die Spieler zu verhindern gewesen wäre: “You get what you pay for”.
Montag, 07.11.2011
11h00 – 23h30 Tennis/ATP1000: BNP Paribas Masters Paris, #1, SPORT1+/HD live
14h00 – 17h30 Bowls: Scottish International Open, Achtelfinale, EURO/HD | BBC live
BBC: BBCi und BBC Two Scotland
14h30 NFL: Buffalo Bills – NY Jets, ESPN/HD Tape
16h30 NFL: New England Patriots – NY Giants, ESPN/HD Tape
18h00 College Soccer: #1 Fairfield Stags – #6 Manhattan Jaspers, MAAC-Finale, ESPNplayer-Pay-Stream
19h00 Basketball/AUT: Gmunden – Kapfenberg, #7, SKY Sport Austria live
Vorberichte ab 18h45
19h00 – 20h45 Gewichtheben/WM: Finale Frauen –58kg, EURO/HD live
20h15 Zweite Liga: Erzgebirge Aue – Eintracht Frankfurt, #14, SPORT1/HD1 | SKY/HD1 live
SPORT1: Vorberichte ab 19h45
SKY: Vorberichte ab 20h
21h05 Talk: Talk und Sport aus Hangar-7, Servus TV/HD/Stream live
– Magazin: Vor dem ersten Länderspiel Österreichs unter Marcel Koller (mit Andreas Ivanschitz), Terminchaos im Ski-Weltcup dank Schneemangel, EBEL-Eishockey vom Wochenende (mit Christian Feichtinger/Geschäftsführer EBEL)
– Talk: “Skispringen vor der Eroberung neuer Märkte?” mit Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer, Martin Schmitt, Werner Schuster, Daniela Iraschko
22h15 Talk: Die Spieltagsanalyse, SPORT1/HD live
Mit Thomas Helmer, Thomas Strunz und Mario “0:3” Basler
22h45 Magazin: Sport Inside, WDR
Whl: 24h/EinsExtra
– Stand der Vorbereitungen zur EM in der Ukraine
– Der Prozess rund um THW Kiel wg Sportbetrugs
– Die aussterbende Sportart “Seitenwagen”
23h15 NASCAR-Magazin, Servus TV/HD/Stream
1h00 College Basketball/Exhibition Game: #2 Kentucky Wildcats – Morehouse Maroon Tigers, ESPNplayer-Pay-Stream
2h00 College Basketball/Exhibition Game: #25 Missouri Tigers – Central Missouri Mules, ESPNplayer-Pay-Stream
2h30 NFL: Philadelphia Eagles – Chicago Bears, ESPN/HD | SPORT1+/HD live
ESPNA: Whl: Di 18h30
SPORT1+: Whl Di 23h35
3h00 College Basketball: #16 Arizona Wildcats – Valparaiso Crusaders, ESPNplayer-Pay-Stream
Turnier Coaches vs Cancer.
Auch morgen 13h auf ESPN America.
Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig
Dienstag, 08.11.2011
11h00 – 23h30 Tennis/ATP1000: BNP Paribas Masters Paris, #2, SPORT1+/HD live
11h30 College Basketball: St. John’s Red Storm – William & Mary Tribe, ESPN/HD Tape
Turnier Coaches vs Cancer
13h00 College Basketball: #16 Arizona Wildcats – Valparaiso Crusaders, ESPN/HD Tape
Turnier Coaches vs Cancer
14h00 – 18h15 Bowls: Scottish International Open, Achtelfinale, EURO/HD | EURO2 | BBC live
EURO: 14h–16h30
EURO2: 16h30 – 18h15
BBC: BBCi und BBC Two Scotland
16h30 – 18h15 Gewichtheben/WM: Finale Frauen –63kg, EURO/HD live
19h00 – 21h00 Gewichtheben/WM: Finale Männer –69kg, EURO/HD live
19h00 Tischtennis/TTBL: Borussia Düsseldorf – Fulda-Maberzell, spobox.tv-Stream live
20h15 HBL: Füchse Berlin – Flensburg-Handewitt, #11, SPORT1/HD live
Vorberichte ab 19h45
22h00 – 23h00 Talk: Star Talk, SPORT1/HD
Mit Markus Babbel und Michael Preetz
1h00 NHL: Washington Capitals – Dallas Stars, ESPN/HD live
Whl: Mi 18h30
2h00 College Football: MAC, ESPNplayer-Pay-Stream
Toledo Rockets – Western Michigan Broncos
Bowling Green Falcons – Northern Illinois Huskies
4h30 NHL: LA Kings – Nashville Predators, ESPN/HD live
Whl: Mi 14h
Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig
Reaktionen
Etwas mehr Vermutungen zum Inhalt von Sky Sport News HD in einem Artikel des Tagesspiegel:
“80 Prozent des Programms, sagte Steuer kürzlich in einem Interview, werden wohl durch Fußballberichterstattung ausgefüllt – gut 19 Stunden des Tages. Aus der Redaktion hört man, nachdem die Planungen vorangeschritten sind, dass mittlerweile sogar mit mehr Sendezeit für der Deutschen Lieblingssport geplant wird – eine Enttäuschung für die, die sich auf einen ausgewogenen Sportsender gefreut haben.”
http://www.tagesspiegel.de/medien/nie-wieder-abpfiff/5800976.html
Der 4. Offizielle hat übrigens das geheime Tagebuch des Schiedsrichters Weiner ausgegraben. So läuft das also ab: http://www.dervierteoffizielle.de/wp/2011/11/06/werder-bremen-fc-liebes-tagebuch/
Passend zum Thema Fanbeauftragte habe ich doch tatsächlich auf der ZDF! – Seite in der Rubrik Sport gaaanz unten versteckt ein Interview mit Poschmann und dem Fanbeauftragte von Mönchengladbach gefunden.
Finden und aufrufen kann man es unter dem Stichwort “Dialog mit den Fans” auf der Sportseite, in der Mediathek oder aber (sollte es funktionieren) über diesen Kurzlink: http://tinyurl.com/ccc9fy3
Das Tagebuch des Michael Weiner:
http://www.dervierteoffizielle.de/wp/2011/11/06/werder-bremen-fc-liebes-tagebuch/
Oops, bitte obigen Beitrag ignorieren.
http://espn.go.com/college-football/story/_/id/7201952/penn-state-nittany-lions-tim-curley-gary-schultz-step-amid-scandal
krass, was im Moment bei Penn State abgeht. Der ehemalige Defensive Coordinator Jerry Sandusky soll in mehreren Fällen Kinder missbraucht haben, wurde sogar einmal von einem Mitarbeiter beim Sex mit einem 10-jährigen auf dem Uni-Gelände erwischt.
Das Gute daran könnte sein, dass Joe Paterno endlich abtritt und Platz für eine jüngere Generation macht.
Da überträgt Sport1+ 12 Stunden lang Tennis aber den Volleyball World Cup lässt man links liegen. Früher hättte ich mich aufgeregt. heute nur noch Kopfschütteln.
Warum ist das gut, wenn JoePa abtritt??
Endlich wieder College Basketball <3
Gabs auch gestern ne Ankündigung bei ESPN während des National Guards ähm NASCAR Rennen zum College Basketball. Findet doch ein Spiel tasächlich auf nem Flugzeugträger statt.
Interessant (wenn man mal die Effekthascherei abzieht und nur auf die nackten Zahlen sieht):
“Die Konferenz war dabei mit 790.000 Fans mit riesigem Abstand das beliebteste Programm, die restlichen Zuschauer verteilten sich in folgender Reihenfolge auf die Spiele: Bremen vs. Köln (70.000), Hertha vs. Mönchengladbach (60.000), Hoffenheim vs. Kaiserslautern (60.000), Nürnberg vs. Freiburg (50.000) und Dortmund vs. Wolfsburg (40.000). Im jungen Publikum war die Dominanz der Konferenz noch größer: 340.000 der 440.000 14- bis 49-Jährigen sahen sie, bei den Einzelspielen landeten Dortmund und Wolfsburg sogar bei einer nicht messbaren Zahl von unter 5.000 Fans.”
http://meedia.de/fernsehen/sky-borussia-dortmund-bleibt-quotenflop/2011/11/07.html
Mal ganz im Ernst: Unabhängig von der Interpretation der Zahlen sind die, wenn man sie so durchliest, schon ein Armutszeugnis. Der deutsche Meister zieht nichmal 5000 Zuschauer? Ich befürchte, die Hochrechnungen sind auch nicht reelle Werte. Hier wurde ja schon einmal gesagt, dass umgerechnet 10 Zuschauer mit Quotenapparat mit ihrer Fernbedienung die komplette Hierarchie durcheinander wirbeln können, weil es schlicht zu wenig SKY-Abonnenten sind.
Geil sind auch die Tabellen: Leverkusen mal oben, mal unten. Das ist doch alle total schwachsinnig. Effekthascherei eben…
BTW.: GO EINTRACHT ;-)
@Thor: Wo werden eigentlich Zuschauer zugeordnet, die zB zur Halbzeit wechseln? Wär doch interessant, obs da auch nen Einfluss hat, dass einige vom Dortmund-Spiel weggezappt sind, weils eher einseitig und damit unspannend war…
Und ganz ehrlich: Ich versteh auch nicht, wie die grosse Mehrzahl sich für die Konferenz entscheiden kann, ich seh dann doch eher ein 90 Minuten-Fussballspiel, als dieses Gezappe, wo man alles und nichts sieht…
Zeigen sich diese Tendenzen eigentlich auch bei BVB-Auswärtsspielen? Immerhin waren ja mehr Leute im Stadion als vorm TV. Davon abgesehen, dass immer noch niemand weiß, wie exakt diese Quoten jetzt sind.
Somit wäre die Erklärung für quotenschwache Heimspiele schlicht die, dass die Dortmunder-Fans nicht so breit über die Republik verteilt sind und die meisten dann schon im Stadion sind.
Oder BVB-Fans gehen einfach lieber in Kneipen, um Spiele zu gucken, als Fans anderer Klubs.
Die “nichtmal 5.000” beziehen sich auch 14-49 Jahre.
Ansonsten hat sich gegenüber dem Ende letzte Saison geschriebenen nicht viel verändert.
Auch nicht die Erklärungsversuche warum der BVB bzgl. der Quoten so schwach gegenüber S04 abschneidet.
Selbst wenn die Zahlenbasis der AGF dünn ist und es zu Schwankungen kommen kann – nach 12 Spieltagen in dieser Saison und zwei Monaten aus der letzten Saison gibt es eben dann doch Trends die sich durch die Spieltage ziehen. Die Zahlen laufen eben nicht von Spieltag zu Spieltag komplett Amok, weil der einzige Hoffenheim-Fan im AGF-Panel gerade Durchfall o.ä. hat.
Oder aber die Meedia-Zahlen sind einfach nur Humbug. Es wird ja nicht einmal dargelegt, ob die HD-Kanäle mitgezählt wurden. Ein Aussage wie “bei einer nicht messbaren Zahl von unter 5.000 Fans” bedeutet dann wohl schlicht, dass es ausreicht, dass wenn mehrere gezählte Zuschauer gleichzeitig Wasser wegtragen, die Quote angeblich sofort signifikant fällt …
Die HD-Zahlen sind mit drin. Die Meedia betreibt da null Humbug weil die Zahlen so 1:1 von der AGF/GfK kommen (teilweise auch bei Quotenmeter oder SportFive zu lesen).
Es ist allenfalls die AGF/gfK die Humbug treibt, weil technische Probleme ab und zu dazu führen, dass nicht alle Quoten vorhanden sind und nachgereicht werden. So fehlten letzte Woche zwei Spiele vom 11ten Spieltag. Diese Quoten wurden nachgereicht – sind aber so erstaunlich (oder absurd) hoch, dass im Nachhinein SKY mit dem Samstag vor zehn Tagen alle Quotenrekorde für 15h30 gebrochen hätte.
So ein bißchen könnte diese Rekordzahl am Donnerstag bei den Quartalszahlen bestätigt werden – es würde mich nicht wundern wenn es bei den Abozahlen für Q3 und Q4 krasse Anstiege gibt.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass es AGF/gfk gelingen kann, statistisch tatsächlich saubere Zahlen in diesem Bereich zu ermitteln aufgrund der zu geringen Messgrössen.
Wie soll es denn möglich sein, eine tatsächlich repräsentative Auswahl an Zuschauern in der Zählgruppe zu versammeln, wenn es ausreicht, dass ein einzelner Zählzuseher, der ein Wolfsburg-Fan sein soll (etwa ein Anwohner der Stadt Wolfsburg), tatsächlich z.B. Werder-Fan ist und somit schon die Wolfsburg-Zahlen unbrauchbar machen wird.
Es gibt bei den Quoten teilweise crazy shit, z.B. bei Samstag Live! mit teilweise enormen Schwankungen u.a. was den Anteil der 14-49jährigen angeht.
Auf der anderen Seite ist es definitiv nicht so, dass es “nur einen Wolfsburg-Fan” im Panel gibt. Dazu sind die Zahlen bei den quotentechnisch schlechten Teams zu stabil. Wenn nur 1-2 Abonnenten bei der Zählung den Ausschlag geben, wären die Ausschläge wilder. Aber ich kenne die Zahlen von nun 18 Spieltagen (12 + 6) und bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen (z.B. oben angesprochener 11ter Spieltag mit der nachgeschobenen Wahnsinnzahl von 220.000 Zuschauer bei Stuttgart – Dortmund) verhalten sich die Zahlen in sich relativ berechenbar. Den Fall des Wolfsburg-Fan der am 9ten Spieltag Durchfall hat und daher eine 0-Quote verursacht, aber am 10ten Spieltag wieder gesund ist und eine 50.000er-Einschaltquote verursacht, gibt es IMHO in dieser Konstellation nicht.
(Und weil die Frage immer wieder kommt: Nein, Sportsbars werden von der AGF/GfK nicht erfasst und naaaaatürlich sind BVB-Fans überproportional große Sportsbar-Besucher, sicher.)
Für mich beginnt das Problem aber schon bei der Auswahl und Selbstidentifikation der Zählzuseher. Auf welcher statistisch sauberen Basis will man denn auch nur die Anzahl der nötigen Gezählten in einer beliebigen Region bestimmen, um darauf dann eine Gesamtzuschauerzahl kalkulieren zu können? Es gibt auch keine Basis, die als Vergleichsgrösse dienen könnte.
Wenn die GfK keine Ahnung haben soll, wem sie da den Kasten in die Hand gedrückt haben, dann dürfte es weltweit keinen Dienstleister geben, der das packt…
Ich halte es inicht für so ungewöhnlich, dass eine Statistikbude auch solche Zahlen zu verkaufen versucht, von denen sie selbst weiß, dass sie kaum einer wissenschaftlichen Prüfung standhalten würden.
Die “Statistikbude” würde ihre raison d’être als einzige und korrekte “Werbewährung” gefährden, wenn Schmu auffliegt.
Und SKY – die ja ein weiteres, eigenes, größeres Panel besitzen – kann an Schmu und zu kleinen Zahlen kein Interesse haben.
Nee, die BVB-Fans gehen nicht in die Kneipe. Die fallen nur deswegen durch die Quotenmessung, weil sie alle Liga Total haben (wegen dem Verkaufsschlager “BVB total”).
Jetzt kommt der Knaller in Anlehnung an mein knapp 300 seitiges Statistikbuch: Was wäre, wenn die Quote bei Wolfsburg oder Hoffenheim genau und ausschließlich deshalb so stabil ist, weil die Panel-Fans der GEGNER diese fabrizieren. Dann würde mich mit größtem Interesse die angebliche Quote von Wolfsburg vs. Hoffenheim interessieren. Selbst wenn die stabil ist, heißt das wiederum nichts. Der Typ mit Durchfall kann ja wieder gesund sein.
Meine Meinung: Statistikbude triffts perfekt. Klingt irgendwie nach einem ziemlich abgekaterten Spiel. Prognosen und Hochrechnungen sind schon seriös, aber die Datenbasis ist dann schon entscheidend.
Auch wenn es manche immer noch nicht glauben wollen, die Quotenmessung in Deutschland ist einzigartig gut. Ja, die Einzelspiele dürften wirklich schwer zu erfassen sein, aber sonst passt es schon. Nicht EU-Ausländer, also auch Türken und Schweizer, werden bei der Quotenmessung nicht mit erfasst. Vielleicht sind die alle aus Sahin- und Frei-Zeiten noch bei Dortmund hängen geblieben!?
Da hat der Pette recht, diese Mär von der unseriös arbeitenden Statistikbude, womöglich gar noch mit Manipulationen aufgrund eigener Interessen lässt sich hierzulande definitiv nicht halten.
Wer sich wirklich mal intensiver mit der GfK und ihrer Arbeit beschäftigen möchte, dem sei der Bericht über den Besuch des Fernsehkritikers in diesem Institut empfohlen:
http://www.youtube.com/watch?v=kN_asoAA-4o
http://www.handelsblatt.com/magath-darf-die-woelfe-verstaerken/5810048.html
zukünftig 50 mann im kader? ;)
Solange man nicht genau weiß, welche Meßparameter (Anzahl, Verteilung usw.) diesen Statistiken zugrunde liegen, ist es doch müßig über die Qualität derselben zu streiten. Klar ist jedoch, je dürftiger die statistische Grundlage ist , desto dürftiger sind die Aussagewerte der Statistiken. HM 1.Semester.
Die Zahlen sind immer durchschnittliche Reichweiten, d.h. zur Frage: “Wo werden eigentlich Zuschauer zugeordnet, die zB zur Halbzeit wechseln?” kann man sagen: Wenn jemand das Spiel nur halb schaut, geht er statistisch gesehen auch nur als halber Zuschauer in den Durchschnittswert für das Spiel. Das ist übrigens der große Unterschied zu z.B. youTube Klicks: Reichweiten im TV sind längengewichtet, da zählt es auch, wie lange man schaut.
“Für mich beginnt das Problem aber schon bei der Auswahl und Selbstidentifikation der Zählzuseher. Auf welcher statistisch sauberen Basis will man denn auch nur die Anzahl der nötigen Gezählten in einer beliebigen Region bestimmen, um darauf dann eine Gesamtzuschauerzahl kalkulieren zu können? Es gibt auch keine Basis, die als Vergleichsgrösse dienen könnte.”
Man kann sich nicht selbst bewerben, um an diesem Panel teilzunehmen. Und die statistischen Werte wie Alter, Geschlecht, Region u.ä. werden anhand der tatsächlichen Verteilung in der Bevölkerung (die man durch Hilfe des statistischen Bundesamtes weiß) gewichtet. Heißt also, wenn auf einmal im Panel 20% der Leute aus Wolfsburg wären, würden man sie so gewichten, dass deren Anteil wieder den Anteilen in der Gesamtbevölkerung entsprechen.
Das es bei den kleinen Reichweiten Fallzahl-Probleme gibt, ist dagegen wohl unbestritten. Aber man muss sich halt mal anschauen, wer diese Studie beauftagt: Bei den große Sendern fällt es nicht so ins Gewicht, ob eine Sendung jetzt 50.000 Zuschauer mehr oder weniger geschaut haben.
Haben die Sky+-Receiver nicht einen Rûckkanal? Damit sollte man doch auch die Quoten messen können, müsste man halt die AGBs ändern
Erstens geht es im Falle der AGF/GfK-Messung nicht darum, soviele Abonnenten wie möglich zu vermessen, sondern ein Panel zu besitzen, bei dem Zahlen herausspringen, die vergleichbar mit den anderen Resultaten der AGF-Quotenmessung sind. SKY hätte also gar nichts von, den Rückkanal zu nutzen.
Zwotens: Rückkanal reicht nicht aus. Bei der Quotenmessung geht es nicht darum zu gucken, auf welchen Kanal die Box gestellt ist, sondern wer sich die Sendung anschaut. Bei den AGF/GfK-Boxen müssen sich daher die Personen anmelden, die gerade zuschauen. Siehe auch das von Millern-Tor verlinkte Video.
Auch das gute Fernsehkritik-Video hat bisher meine Zweifel nicht beseitigen können, wie die GfK denn eine saubere Datenbasis ermittelt haben soll.
Ich glaube gerne, dass es möglich ist, für Sky eine Gesamteinschaltquote zu ermitteln, meinetwegen noch aufgeteilt nach Filme, Sport oder Rest. Aber eine korrekte Aufteilung der Spezialinteressen (Vereine) und entsprechenden Einschalter setzt zunächst einmal voraus, den jeweiligen Anteil in realitas als Vergleichsgröße zu ermitteln. Dafür wäre eine Stichprobenerhebung nötig, wie sie die GfK ja offenbar in anderen Bereichen auch voraussetzt: prinzipiell also eine Volkszählung. In diesem Fall also eine Befragung, bei der die Stichprobengröße sicherlich schon 5% der Abonnentenzahl erreichen müsste.
Aber vielleicht ist die Erklärung ja auch viel einfacher: Heim- und Anstaltsbewohner werden ja nicht mitgezählt, das begünstigt natürlich Hoffenheim und benachteiligt Gelsenkirchen ;)
Willi, wie wäre es, wenn du dich an die Realitäten hälst und nicht mit der Stange im Nebel nach einer Verschwörungstheorie suchst?
“sicherlich erreichen müsste”? Wer sagt das? Bauchgefühl? Das GfK-Panel für SKY wird von dir nur akzeptiert, wenn es 150.000 Personen umfasst?
Realitycheck: Das “normale” GfK-Panel zur Quotenmessung (also: ARD, ZDF, RTL et al.) umfasst lt. Wikipedia 13.000 Personen (und nicht 5% von 80 Mio Haushalte, also 4 Mio). Alle jemals gemessenen Quoten sind also schräg. Und alle Wahlprognosen und Hochrechnungen nicht minder schräg.
Die normalen Einschaltquoten beziehen sich aber auf feste Bezugsgrößen, die sich auf Volkszählungs- und andere Realdaten stützen.Größere Probleme hätte die GfK aber sicher z.B. hochzurechnen, wie viele Zuschauer etwa einen jeweiligen einzelnen WDR-Regionalsender (i.e. Aachen, Düsseldorf, Duisburg, Dortmund etc.) eingeschaltet haben.
Was ist also die reale Vergleichsgröße, um die Anzahl der jeweiligen Vereinsanhänger unter den 2,x Millionen Sky-Abonnenten zu bestimmen? Wie bestimmen GfK oder Sky die Anzahl von Vereinsanhängern in Regionen? Wie wird berechnet, wie viele Leute einer bestimmten Region gezählt werden müssen?
Vielleicht sollten die Fans vom BVB einfach mal wieder einen Brief schreiben. Diesmal nicht an die böse UEFA, sondern an die böse GfK.
Interessant aber in der Eigenbetrachtung, wie eine mir bislang eher sympathische Mannschaft durch einen einzelnen Blogkommentator und sein permanentes “wir werden ja ach so ungerecht behandelt”-Gejammer mir tatsächlich langsam ein klein wenig unsympathisch wird. Soll noch mal jemand sagen Blogs hätten keine Relevanz.
Danke für diesen sachlich fundierten Beitrag, Thor.
Zum Thema zurück: laut Bundesamt gibt es ca. 40 Millionen Haushalte in D. Die GfK hat 13.000 Zählhaushalte lauf DF. Davon dürften dann (bei 2,x Millionen Sky-Abonnenten) entsprechend weniger als 10% Sky-Abonnenten-Haushalte sein, noch weniger solche mit BL-Abo. Großzügig runden wir es also auf 1500 gezählte Sky-Haushalte auf. Ein einzelner gezählter Haushalt stünde repräsentativ für 2000-3000 reale. Fünf gezählte Zuseher in Castrop-Rauxel würden also die veröffentlichte Quote für ein bestimmtes Spiel schon merklich erhöhen. Gehen sie in die Kneipe, sinkt die Quote ebenso.
Anderen Umfragen zufolge verteilt sich die Anhängerschaft von Vereinen nicht gleichmäßig auf die 18 Erstligavereine, sondern durchaus so, dass für bestimmte Vereine der Wahrscheinlichkeit nach weniger als 50 der 1300 Haushalte übrig bleiben, für z.B. Wolfsburg also eher unter 25. Das statistische Bundesamt schreibt zu solchen Stichprobengrößen: “… werden Daten, die auf Angaben von weniger als 25 Haushalten basieren, nicht veröffentlicht, der relative Standardfehler wird dann auf über 20% geschätzt”.
Wo liegt also mein Denkfehler, wenn ich die Werthaftigkeit der hochgerechneten Zahlen anzweifle?
@Willi: Vielleicht machst du dich erst einmal schlau bevor du weiter an deiner Verschwörungstheorie strickst.
1.) Es sind 13.000 Personen, nicht Haushalte
2.) Das SKY-Panel ist nicht identisch mit dem normalen GfK-Panel.
Steht übrigens auch teilweise im oben verlinkten Artikel den ich im letzten Mai zu den Bundesligazahlen gepostet habe. Strick weiter. Aber ohne mich.
@Willi: Die Frage ist doch, wen interessierts? Für Sky werden die Zahlen nur wichtig sein im Hinblick auf die Werbekunden. Aber die Werbeblöcke sind bei der Bundesliga auf allen Optionskanälen gleich.
Was wirfst du der GfK vor, dass sie die Zahlen nicht anhand der generellen Fanverteilung gewichten? Soweit ich weiß, sind die Sky-HH schon überproportional in der Stichprobe vertreten (gab es glaub ich damals zu lesen, als das eingeführt wurde). Die GfK wird bestimmt nicht für Sky das Panel ins Unendliche aufstocken, weil sich das nicht rechnet, und der Auftraggeber des Panels eben nicht Sky ist.
Es gab übrigens beim “Michael Jackson-Prozeß” einen interessanten Satz vom Richter bei den Anweisungen an die Geschworenen:
(Hervorhebung von mir)
@Nummer Neun: mir geht es schlicht um die Unsinnigkeit statistischer Erhebungen und Hochrechnungen, wenn die Bezugsgrößen falsch sind oder ganz fehlen wie hier. Das ist m.E. vergleichbar, als würde man eine politische Umfrage unter 1000 bundesweit Befragten nicht zu Parteien durchführen, sondern zu jedem einzelnen Landes-Spitzenabgeordneten jeder Partei.
Aber das ist offensichtlich zu viel klein-klein Mäkelei. Glauben wir Sky also einfach oder schließen mit Dogfoods Worten:
@Willi: Halten wir einfach fest: du kennst die Quoten nicht.
Ich verweise auf das was ich weiter oben mehrmals geschrieben habe: nach inzwischen 18 statt 6 Spieltagen kann ich sagen, dass die Theorie dass durch das Pommes-Holen eine Einzeloption-Quote zusammenbricht, nicht durch die Zahlen unterstützt wird. Es gibt diese Ausschläge bei der Gesamtzahl schlichtweg nicht (mit den oben geschilderten Ausnahmen).
Hier die Wolfsburger Zuschauerzahlen nach den ersten Sa-15h30-Spieltagen (Bayern-Spiel ausgenommen): 0-30-0-0-10-20
Hoffenheim: 10-40-10-60-60-0-10 (die beiden 60er-Spiele gegen zwei Mannschaften die auch sonst einen hohen Schnitt haben)
Augsburg: 20-30-20-50-20-10-30
Hannover: 60-40-40-30
Dortmund: 60-30-10-60-20 (das 10er- und das 20er-Spiel gegen Mannschaften mit sonst lausigen Schnitten)
Wie gesagt: ich habe die Zahlen vor mir liegen und auf einer Matrix eingetragen. Die Zahlen sind in sich rund (Ausnahmen s.o.). Alles andere ist Advocat Diaboli des Advocat Diaboli willens.
Dogfood: ich glaube, wir wissen beide vieles nicht. Zum Beispiel, ob die GfK die Pommesholer nicht einfach statistisch bereinigt (nach Aussage des Fernsehkritik-Films rechnet die GfK ja auch die faulen Anmelder gegen die faulen Abmelder gleich). Oder wie viele Zählzuseher es tatsächlich gibt. Wenn es tatsächlich weniger als 1000 sind, bestreite ich, dass die Hochrechnungen auch nur von der GfK selbst ernst genommen werden.
Wer ist Auftraggeber der Ermittlung von Einzelspielzahlen?
Ich glaube, einen brauchbaren Eindruck über tatsächliche Zuschauerzahlen einzelner Vereine kann man nur im Vergleich größerer Stichprobenauswertungen durchführen, etwa wenn man die Quoten bei den frei empfangbaren Spielen in (Europa-)Pokalwettbewerben betrachtet.
@Willi: Aber was, wenn da Dein verein wieder eher schlecht aussieht ;)
Und Eurocup funktioniert als Vergleich auch nur teilweise, weil die keine fairen Vergleichsbedingungen herrschen… ein Spiel gegen ManU bringt halt mal mehr Quote als ein Spiel bei Steaua Bukarest, ein 6.Spieltag ist meist spannender als ein erstes Gruppenspiel, aber auch nur, wenn die Messe zu dem Zeitpunkt noch nicht gelesen wurde, usw.
Ich weiß nicht, ob es bereits verlinkt wurde, hier die regionale Übersicht über das AGF-Panel:
http://www.agf.de/fsforschung/methoden/stichprobe
Von den über 5.600 AGF-Panel-Haushalten entfallen über 1.000 auf NRW, also knapp 20%. Gerade dort sollte ein einzelner Klogeher eigentlich keine Schwankungen auslösen.
@dermax: dann findet sich bestimmt ein anderer Ansatz, um die Zahlen anzugreifen. Man könnte die Auffassung wiederholen, dass BVB-Fans von Grund auf geselliger sind und deswegen natürlich nur in Kneipen oder Fankellern zusammen schauen …
Ich würde natürlich nur vergleichbare Begegnungen betrachten wollen, z.B. Europaleague-Gruppenphase-Spiele nur getrennt nach den Anstosszeiten.
ich bin bvb-fan und überhaupt nicht gesellig.
Bei diesen Statistiken werden ja nicht nur stur Zahlen zusammengezählt, im Hintergrund laufen natürlich etliche Rechenprozesse um sämtliche Eventualitäten abzudecken.
Insofern kann man seriös über die Auswertung wohl nur diskutieren, wenn man selbst Einblick in diese Algorithmen hat und sie auch verstehen und interpretieren kann.
Und Wolfsburg-Fans ist das Schauen eines Wolfsburg-Spiels dermaßen peinlich, daß sie an der Zählbox angeben, sie würden ein Bayernspiel schauen.
Die Wolfsburg-Fans schauen doch alle gemeinsam im VW-Werk per Leinwand. Wenn das mal einer berücksichtigt…
@dogfood: Ich darf bemerken, dass die zitierte Ansicht zum Beweismaßstab auch in Deutschland und wohl auch überall sonst allgemeine Anwendung findet? Ich hatte da mal eine ausufernde Diskussion beim geschätzten Herrn Weinreich ..
@blafasel: Hihi.