Zeilensport: Veranstalter, Cuban, 19 bis 23 Jahre alt, fürs Hirn
Jürgen Kalwa in “Die (vermeintliche) Macht der Baseball-Liga” über den Versuch der MLB einen kleinen Ausschnitt aus der All Star-Game-Übertragung aus dem Online-Clip der Daily Show herausschneiden zu lassen.
Was ist das Problem? Die Rechte an den Aufnahmen gehören der Liga, die nichts dagegen hatte, dass im Rahmen der sogenannten Fair-Use-Klausel des amerikanischen Urheberrechts gleich nach dem Ereignis im Fernsehen ungefragt Ausschnitte gezeigt und kommentiert wurden. Aber dass diese Ausschnitte nun online als Kopie der Sendung ad infinitum zu sehen sein würden, das ging der Liga gegen den Strich.
aus: “Die (vermeintliche) Macht der Baseball-Liga”, American Arena, Jürgen Kalwa
Für Jürgen Kalwa nur ein kleiner Schwenker um auf die Hartplatzhelden zu kommen, die vor dem Bundesgerichtshof wegen dem Streit mit dem Württembergischen Fußballverband (WFV) nun die Strategie wechseln (werden) und nicht mehr auf das Urheberrecht abzielen (wem gehören die Bilder eines Amateurfußball-Spiels?), sondern auf die Frage was eigentlich der WFV konkret macht und inwieweit das was er da macht, mit seinem Status als gemeinütziger Verein überhaupt vereinbar ist – so die Interpretation von Jürgen Kalwa, der sich in dem Blogeintrag ausführlich mit dem Begriff des “Veranstalters” vorallem unter juristischen Aspekten befasst um dann zu schließen:
Und so sei aus diesem Anlass noch mal dran erinnert (auch wenn die Materie kompliziert ist und die Beschäftigung damit ziemlich mühsam: Solidarität mit den Hartplatzhelden ist mehr als eine Attitüde. Es geht bei der Entscheidung in Karlsruhe um mehr als nur um Fußball. Es geht um den Bestand des Urheberrechts, der Gewerbefreiheit und der Meinungsfreiheit.
Daher hier noch einmal der Hinweis auf die Spenden-Seite und die Seite über das laufende Verfahren bei den hartplatzhelden.de.
Kalwa, die Zwote: American Arena über das merkwürdige finanzielle Konstrukt des Mark Cuban rund um die Mavericks, was nicht wirklich für viel Vertrauen in die Nachhaltigkeit von Cubans Wirken sorgt: “Cuban lebt auf Pump”
Um mal beim Basketball zu bleiben: was man mit einem Blog, Connections und einer guten Liste an Bookmarks machen kann, zeigt das Blog European Prospects, das mal kurz einen Schmu rund um den 23jährigen kasachischen U19-Nationalspieler Anton Arsenyev aufdeckt (via Gruebler)
Auf der Suche nach dem Grund für den Einbruch Leverkusens und Labbadias nach der letzten Winterpause hilft auch das SPOX-Interview mit Stefan Kießling nicht weiter.
In der Vorrunde lief es wirklich gut und wir haben richtig guten Fußball gespielt. Als es in der Rückrunde nicht mehr funktioniert hat, war das natürlich ein riesiger Rückschlag für die Mannschaft, für den Trainer. Irgendwie hat sich das dann so entwickelt, dass der Trainer nicht mehr so mit der Mannschaft konnte und die Mannschaft nicht mehr so mit dem Trainer. Wir haben natürlich mit allen Mitteln versucht, das wieder gerade zu biegen, aber es hat einfach nicht mehr geklappt. Und am Ende hat dann der Verein entschieden, dass es vielleicht doch nichts mehr bringt und ihn gehen lassen.
Wird man vielleicht fündig, wenn man einfach das Lob an Nachfolger Heynckes in eine Kritik an Labbadia umdreht? Nicht wirklich.
[Heynckes] ist sehr offen. Er redet unheimlich viel mit uns, versucht, uns die Dinge genau zu erklären und achtet auch sehr darauf, dass wir nach den Einheiten regenerieren. Er betont immer wieder, dass er selbst Spieler war und weiß, wie wir uns fühlen. Und so geht er auch mit uns um. […] Jupp Heynckes bringt das alles einfach richtig gut rüber. Er sagt uns immer wieder, dass es ihm riesigen Spaß macht, mit uns zusammenzuarbeiten. Und uns geht es genauso. Das passt im Moment richtig gut.
Verharren wir kurz bei SPOX, wo Andreas Renner seit geraumer Zeit nichts mehr neues gebloggt hat. Was nicht unbedingt an Desinteresse, Urlaub, Sommerpause oder ähnliches liegt, sondern weil er einen ziemlichen Riehmen geschrieben hat: eine achtteilige “Geschichte der Fußball-Taktik” deren neunter (sic!) Teil nun am Mittwoch veröffentlicht wurde und die sich schlichtweg gut liest. Bei der Gelegenheit sei dezent an das Buch von Christoph Biermann und Ulrich Fuchs “Der Ball ist rund” erinnert, dass einen recht ähnlichen Ansatz verfolgt, minus Bilder und minus weiterführende Links.
Zurück zu SPOX und Renner: Props an beide so ein Thema und mit so einem Umfang durchzuziehen. Wenn ich daran denke, wie ich mich die letzten Tage durch extrem einfallslose Bundesliga-Sonderhefte der beiden großen Magazine “Kicker” und “Sport BILD” gequält habe, fällt der Respekt für SPOX und Renner um so größer aus. Hier zeigt man noch Interesse am Thema, was ich bei den beiden oben genannten Bundesliga-Sonderheften seit Jahren nicht mehr spüre (einen Blogeintrag zu den Bundesliga-Sonderheften wird es geben, wenn ich mir in den nächsten Tagen noch weitere Sonderhefte besorgt habe).
Reaktionen
Ich möchte die Hartplatzhelden verlieren sehen. Dass diese Firma jetzt eine neue Strategie einführt, gibt mir Hoffnung. Nur Schade um das viele Geld, wie viele afrikanische Kinder man damit wohl hätte unterstützen können?
Im Gegensatz zu Jens Weinreich kann ich für den Hartplatz-Feiglings-Verein nicht die geringste Sympathie empfinden. Kommerzielle Streitigkeiten auf dem Wege der Geldbettelei in Gang setzen zu wollen ist für mich das ALLERLETZTE!
Als Junkie muss ich das einfach fragen: Welche Sonderhefte gibt es denn noch? Ich habe mir gerade die aktuelle 11Freunde gekauft, aber gibt es sonst noch ein interessantes Sonderheft? Ich fühl mich grad wie auf Entzug, da hilft unterhaltsame Lektüre immer.
[…] Soso. Das ist aber noch nicht alles, denn Stefan Kießling sagt: “[Heynckes] ist sehr offen. Er redet unheimlich viel mit uns, versucht, uns die Dinge genau zu erklären und achtet auch sehr darauf, dass wir nach den Einheiten regenerieren. Er betont immer wieder, dass er selbst Spieler war und weiß, wie wir uns fühlen. Und so geht er auch mit uns um. […] Jupp Heynckes bringt das alles einfach richtig gut rüber. Er sagt uns immer wieder, dass es ihm riesigen Spaß macht, mit uns zusammenzuarbeiten. Und uns geht es genauso. Das passt im Moment richtig gut.” (SPOX via AAS) […]
@senorf Fragst du nach “interessanten” Sonderheften oder nur nach Sonderheften? ;-)
Ich hab im Supermarkt ein Sonderheft mit rotem Cover gesehen. Keine Ahnung von wem, aber rein von der Aufmachung würde ich tippen, dass es sich um ein billig gemachtes “jumping on the bandwaggon“-Heft eines kleineren Sportverlages handelt.
Deswegen wollte ich mal zum Bahnhof gehen und einen Großeinkauf starten.
@dogfood:
Guter Einwand. Werde wohl auch mal zum Hbf gehen und mich durchstöbern. Das 11Freunde-Sonderheft find ich übrigens vom Layout suboptimal. Ich finden es unübersichtlich, dass die Vereinsinfos ineinander übergehen. Jeder Verein eine eigene Seite wäre besser. Und es fehlen definitiv die Mannschaftsbilder.
Oh, es gibt eine Menge Sonderhefte, zumindest in den letzten Jahren. Allerdings sind die oft noch vor den Sonderheften von Sport-Bild und Kicker erschienen, von daher an aktuellen Nutzwert gleich null. Überhaupt erscheinen mir die Sonderhefte viel zu früh. Mag das früher so in Ordnung gewesen sein, würde ich heute so ein Sonderheft erst in der Woche vor Saisonstart an den Kiosk bringen. Das gibt sowohl Klubs als auch Medien viel mehr Zeit an aktuellen aber auch gut recherchierten Berichten zu arbeiten. Die Verleger werden an den Inhalten nichts zu ändern, es läuft doch auch so bestens. Zudem brächte das die Online Managerspiele erheblich in Gefahr. Vermarktung etc. Bemerkenswert finde ich jedoch, dass der Kicker z.B. die Begleit-DVD in diesem Jahr nicht mehr bringt. Kostet dann doch etwas viel.
labbadia-heynckes-leverkusen:
gonzalo castro macht auf bild.de aus dem heynckeslob die labbadia-kritik: http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/vereine/leverkusen/2009/07/23/gonzalo-castro/jupp-heynckes-ist-das-krasse-gegenteil-von-bruno-labbadia.html
zu Hartplatzhelden:
@NoteMe : Okay jeder sollte sich dazu eine Meinung bilden aber du wirst nicht gezwungen zu spenden. Der Ausruf zur Spende ist der einfachste Weg alle ihr Unterstützer und Sympathiesanten darauf anzusprechen.
Sie werben ja nicht damit auf anderen Pages sondern nur auf ihre Homepage und wenn es dich nicht interessiert, was die Hartplatzhelden machen dann gehe einfach nicht drauf und wenn dogfood oder andere Blogs Banner oder Spendenaufrufe für sie starten, dann liegt es doch an den Blogbesitzern.
Und vergess nicht für die Kinder in Afrika zuspenden, wenn du schon große Töne in diese Richtung spuckst, wenn du es machst..sehr löblich
@NoRegret “mich das ALLERLETZTE!”..naja ich spar mir mein Kommentar..man kann es auch übertreiben und hast du es wirklich kapiert um was bei Hartplatzhelden geht??? Oder ist so ähnlich wie die letzte Diskussion mit RC und um die Klage gegen Kathrein?
zu Sonderheften:
Sportbild und das Kicker Sonderheft sind beide schon letzte Woche erschienen fast etwa zur selben Zeit wie die Sonderheften von kleineren Verlegern also werden fast alle die selben Aufstellung,Transfers und Manschaftsinfos besitzen.
Ich persönlich bleibe den 11 Freunde und dem Kicker Sonderheft treu. Kicker ist zwar von den Teamporträt übersichtlicher aber 11 Freunde bleibt 11 Freunde.
Finde immer wieder die kleinen Randdinge interessant und als Bonus und damit sehr idieale für unterwegs gibt es ja noch den kleinen Kalender der bei liegt.
Kicker und Sportbild haben sich beim ersten überfliegen nicht weiter verändert und daher habe ich mich wegen der Stecktabelle ;-) für den Kicker entschieden zu mal ich dieses Sonderheft jedes Jahr gekauft habe.
TK:
Ich bin mit der Kathrein-Sache berufsbedingt ein wenig befaßt und weiß deshalb einige Details. Zum Glück ist es nicht mein Problem. Aber ich weiß schon, was ich dazu schreibe.
Zum Hartplatz:
Ich habe etwas gegen Meinungsunterdrückung und -manipulation, ich hasse Maukörbe, die ehrlichen Leuten über einstw. Verf. oder Klagen angelegt werden, nicht, weil die Gegenseite Recht hätte, nein, weil es einfach für den Normalmenschen zu teuer wird. Da muß man etwas gegen tun, da muß man helfen, auch mit Geld. Was ich im Falle JW auch getan habe und bei Notwendigkeit wieder tun würde. Weil das für mich ein Paradebeispiel für die Mißstände bei uns ist.
Bei den Hartplatz-Heinis, sorry, kann ich diesen “höheren Zweck” einfach nicht sehen. Das ist eine private Sache zwischen Privatleuten bzw. Organisationen. Da kann ich nicht marktschreierisch durch die Gegend ziehen und mich beklagen bzw. um Geld betteln. Das muß ich dann schon selbst finanzieren und durchziehen. Ich hatte mit meinem Unternehmen vor vier Jahren eine echt üble Auseinandersetzung mit einem bekannten Konzern. Eine glatte Schweinerei. Nun ja, ich habe das Problem erfolgreich gelöst. Aber da kann ich doch auch nicht um Hilfe bei Otto Normalverbraucher rumbetteln.
Manche Probleme muß man schon selbst lösen…
@NoRegret: Wie gesagt jeder sollte eine Meinung haben. Wie ich schon zu NoteMe schrieb. Es eurer Meinung und damit ist auch gut für mich. Ich muss euch nicht überzeugen wollen aber es gibt auch Sachen, die einfach sinnlos dargestellt werden wie z.B.:
Das Betteln oder Schade um das Geld. :Wo betteln Sie? Auf IHRER Page?
@ NoRegret: ich nehme mal an, dass wir uns alle darum bemühen, selbst komplizierte Sachverhalte so klar wie möglich UND so differenziert wie möglich betrachten. Dazu wäre es aber gut, wenn du deine Privatsache-Theorie in die Besenkammer stellst. Falls du wirklich der Ansicht bist, dass ein Rechtsstreit, der durch den ganzen Instanzenzug des deutschen Rechtswesens marschiert und erst ganz oben entschieden wird, eine Privatsache ist, dann musst du ein anderes Verständnis von diesem Land und der Bedeutung des aufgeworfenen Problems haben.
Es ist eben keine Privatsache, wenn ALLE Amateuervideofilmer im ganzen Land betroffen sind. Es ist keine Privatsache, wenn festgeschrieben wird, ob die ohnehin schon mächtigen Verbände exklusive Rechte an etwas haben, wofür sie nichts bezahlt haben. Es ist keine Privatsache, wenn Verbände ohne ausdrückliche Billigung ihrer tausenden von Mitgliedern statutenwidrig Ansprüche geltend machen und die Gewerbefreiheit bedrohen.
Niemand wird gezwungen, die Hartplatzhelden zu unterstützen. Aber wer ihre Auseinandersetzung mit dem Fußball-Monopol verhöhnt und die gesellschaftliche Dimension ihrer Bereitschaft niederbrüllt, sollte zumindest nicht so tun, als sei seine Haltung vorbildlich. “Das muß ich dann schon selbst finanzieren und durchziehen”, klingt wie ein Spruch aus einer anderen Zeit, als man es ganz normal fand, dass die Großen groß und die Kleinen klein waren und die Großen bestimmten, wo es lang geht.
Seitdem es das Internet gibt, hat sich der praktische Nutzwert der Sonderhefte verringert. Infos zu Spielern etc. sind jetzt auf dem neuesten Stand abrufbar. Der frühe Redaktionsschluss ist ein echtes Ärgernis, aber aus verlagstaktischen Erwägungen kaum zu verhindern. Stichwort: Windhundprinzip. Doch welchen Nutzwert soll eine Geschichte über Stuttgart haben, wenn noch ein 20-Mios-Transfer im Sturm ansteht (btw: was da der Huntelaar abgezogen hat, war unschlagbar übel).
Was mich immer wieder wundert, ist, mit welch heiligem Ernst die Vorschauen sind. Andererseits: Lieber gar kein Humor als danebengegangener. Und wer zufällig ein Kicker-Sonderheft von vor zehn Jahren parat hat, wird außer veränderten Namen kaum Änderungen vorfinden. Sogar der Meistertipp ist meist derselbe. Null Fantasie. Doch wahrscheinlich gefällt gerade das dem gemeinen Leser.
@Jürgen Kalwa
Weißt Du, was wirklich keine Privatsache ist? Für den Rechtsstreit seiner Firma um Almosen zu betteln. Nicht Investitionen, Almosen.
Das ist abstoßend, verwerflich, moralisch nicht haltbar. Aber Privatsache, nein, das ist es tatsächlich nicht.
Ich will mich nicht mit Jens Weinreich vergleichen, ich spiele einige Ligen unter ihm (das habe ich auch neulich in einem Interview mit einem Medienmagazin gesagt). Was ich aber nicht verstehe: Worin liegt der prinzipielle Unterschied zwischen seinem Spendenaufruf und unserem? Glaubt Ihr, er hat keine Steuernummer? Den wirtschaftlichen Bezug der Angelegenheit gegen ihn hat er nie geleugnet. Und wir unseren auch nicht. Bei ihm ging es um Meinungsfreiheit, bei uns stehen ebenfalls hohe Rechtsgüter auf dem Spiel.
Seltsame Moralauffassung …
Und noch etwas: Wir sammeln keine Spenden für unser Unternehmen, sondern für einen Prozess. Einen sauteuren Prozess. Da ist auch nicht mehr viel mit Haftungsausschluss. Sollten wir nämlich in letzter Instanz gewinnen, geben wir die Spenden zurück. Nie ist anderes behauptet worden.
Unsere Gesellschaft ist unvollkommen, unfair, ungerecht bis hin zu kriminell. Dagegen sollten vernünftige und aufrechte Leute vorgehen. Auch im Sport.
Wer also gegen Korruption, Machtmißbrauch, Postenschieberei, Bereicherung etc. offen vorgeht, verdient Unterstützung, in jeder möglichen Form. Die leiste ich auch, persönlich.
Auf der anderen Seite gibt es Geschäftsideen. Mit Geschäftsideen, vor allem welchen, die erfolgreich zu sein scheinen, tritt man Wettbewerbern und Neidern auf die Zehen. Die dann gegen diese Geschäftsidee vorgehen. Sicher auch unfair, unter Nutzung ihrer Marktmacht und finanziellen Stärke etc.
Diese beiden Dinge sollte man TUNLICHST nicht vermengen. Sie unterscheiden sich prinzipiell. Eure Händel wegen Eurer Geschäftsidee solltet ihr selbst aus der Welt bringen. Das gehört sich so. Könnt Ihr das nicht, laßt es sein. Aber belästigt und bemüht nicht die Öffentlichkeit mit Sachen, die EUER Bier sind.
Das sollten auch Ignoranten verstehen…
Auf ein Wort: ICH habe das Ding hier publiziert, und wer sich beschweren will, kann das bei mir machen oder stillschweigend den Browser beenden. Von einer Belästigung DER ÖFFENTLICHKEIT ausgehend durch die Hartplatzhelden kann nicht die Rede sein. Hier bin immer noch ich der Hausherr. Soviel zum Thema “Ignoranz”.
Ich wäre auch sehr dankbar dafür, wenn hier die offensichtlich grundsätzlichen Antipathien nicht ausgetragen werden, sondern zur Sache diskutiert wird. Und die Sache lautet in diesem Fall:
Urheberrecht.
Begriff des “Veranstalters”
Rechte und Pflichten eines Verbandes.
Und die Sache ist weitaus subtiler und hat weitaus weitreichender Konsequenzen, als das hier Kommentar auf Kommentar mit dem Holzhammer draufgeschlagen werden sollte. Spätestens wenn der nächste Blogger eine Abmahnung bekommt, weil er ein Handy-Video mit dufter Stimmung aus dem Bundesligastadion veröffentlicht hat.
dogfood:
Du bist hier der Hausherr. Deshalb nur noch:
Oliver Fritsch bestätigt selbst, daß es einen Spendenaufruf gibt. Man belästigt also die Öffentlichkeit, das sollte der Wahrheit halber mal festgestellt werden.
Zur Sache: vor kurzem bat mich ein Restaurantbesitzer, zu dem wir häufig am Wochenende gehen, um Rat und Hilfe. Er hatte für sein Restaurant selbst ein Emblem und eine Fahne kreiert, wo ein sich aufbäumendes Pferdchen – weiß auf schwarzem Grund – zu sehen war. Daraufhin hat er eine Abmahnung eines Anwalts von Ferrari bekommen, wegen unberechtigter Nutzung des Ferrari-Markenzeichens. Ich habe ihm geraten, sich ein anderes Symbol auszudenken. Obwohl zwischen beiden Darstellungen keinerlei Übereinstimmungen bestanden.
Will heißen: es gibt Recht und Gesetze, und so lange es die gibt, sollte man sich tunlichst daran halten. Wenn Du z. B. ein Handy-Video in einem BuLi-Stadion drehst und die Stadionordnung untersagt dir die Veröffentlichung bzw. die kommerzielle Nutzung (manche Blogger sind ja ganz oder halb kommerziell und nutzen das, um sich populär zu machen), kannst Du das nicht einfach als “fiese Gemeinheit” abtun. Und solltest Dich daran halten. Tust Du es doch und belangt man Dich, sollte es DEINE Sache sein, die Angelegenheit aus der Welt zu bringen.
Zum Urheberrecht laufen in Deutschland meiner Schätzung nach an die 5000 Prozesse. Zur Veranstalter-Rolle und zu den Rechten und Pflichten eines Verbandes deutlich weniger, aber immer noch genug. Die Dinge sind also im Fluß. Ich sehe da kein Interesse der allgemeinen Öffentlichkeit, weil davon außer eine verschwindend geringen Minderheit niemand betroffen ist.
Also muß diese “Minderheit” dieses Problem auch selbst lösen. Sorry, ich kann es nicht anders sehen. Und ich habe keine Antipathie gegen die HPH. Nur dagegen, wie sie ganz private und kommerzielle Probleme zu lösen versuchen.
Erstens: der Spendenaufruf der hartplatzhelden ist ein Spendenaufruf auf der Website der Hartplatzhelden. Eine “Belästigung der Öffentlichkeit” kann es daher nicht geben, da “die Öffentlichkeit” von sich aus entscheidet, ob sie auf Hartplatzhelden drauf geht oder nicht. Genauso wie jeder Websitebetreiber entscheidet, ob er diesen Aufruf unterstützt oder nicht. Aber letzteres ist nicht in der macht der Hartplatzhelden.
Zweitens: die Unterscheidung zwischen kommerzieller Nutzung und nichtkommerzieller Nutzung sieht das deutsche Urheberrecht nicht vor. Einen “Fair User”-Passus wie in den USA, gibt es in Deutschland nicht. Mir ist auch nicht bekannt dass sich die Bundesliga zur CC-Lizenz bekannt hätte.
Drittens: deine Argumentation berücksichtigt nicht, dass ich von “dufter Stimmung” sprach und nicht von Bewegtbildern des Spielgeschehens. Mit anderen Worten: Verein und TV-Sender können dein Bild als Bestandteil der Zuschauer deutschlandweit zu übertragen, ohne dass sie bei dir explizit nach einem Veröffentlichungsrecht fragen, aber umgekehrt hast du kein Recht ein Handy-Video von der Nordtribüne zu veröffentlichen? Insbesondere wenn Fans in Großaufnahme gezeigt werden, ist das ein Punkt in der die deutsche Rechtsprechung noch nicht entschieden hat.
Viertens: deine Argumentation geht weiterhin in keinem Punkt auf die Argumentation der Hartplatzhelden ein, inwieweit die einzelnen Fußballspieler auf Amateurebene das Recht auf ihr Bild explizit dem verband überschrieben haben. Ich verweise z.B. auf den gewonnenen Prozeß von Oliver Kahn gegen den DFB in Sachen Computerspiele.
Fünftens: deine Argumentation geht nicht auf den Konflikt ein zwischen gewerblichen Veranstalter auf der einen Seite und gemeinnütziger Verband auf der anderen Seite.
Die Vorlagen zum Diskutieren sind da, sind teilweise in den links zu America Arena vorgeben.
Das Auskotzen als pawlowschen Reflex möchte ich aber hier in den Kommentaren nicht sehen.
Der Vorwurf des Auskotzens pawlowscher Reflexe ist echt unangebracht und unzutreffend.
Lies Dir die Beiträge von Oliver Fritsch, genau hier gepostet, durch. Von wem wollen die HPH Geld? Von der Öffentlichkeit. Genau dahin sind sie gegangen. Genau da liegt ihre Zielgruppe. Genau das forcieren sie.
Mir sind einige Prozesse in Deutschland wg. Urheberrechts-Verletzungen bekannt. Und Urteile dazu. Bei denen die Urheberrechts-Verletzer nicht zu Schadenersatz verurteilt wurden, weil “kein wirtschaftlicher Vorteil erzielt wurde und keine kommerzielle Nutzung vorlag”. Es stimmt, daß es eine Rechtsbasis in der Form in Deutschland nicht gibt. Aber jeder Richter hat einen Ermessensspielraum. Bei dem Bereicherung und wirtschaftlicher Vorteil in der Urteilsbildung berücksichtigt werden.
Zu den Rechten an Bildern von Zuschauern von Sport- und sonstigen Großveranstaltungen gibt es einige (wenige) Gerichstentscheidungen. Auf den Punkt gebracht akzeptiere ich beim Betreten eines Stadions, eines fremden Grund und Bodens, mit dem Erwerb einer Eintrittskarte sprich Teilnahmeberechtigung an einer Veranstaltung bestimmte Regeln. Wozu auch Videoaufnahmen vom Ort gehören. Wenn ich jedoch im Rahmen einer solchen Veranstaltung, an der ich nur Teilhaberecht habe, wo ich auf fremden Grund und Boden bin, Videoaufzeichnungen verfasse, kann ich diese nicht nach eigenem Gutdünken verwenden. Gleich garnicht kommerziell. Daran dürfte sich nie etwas ändern, finde ich auch gut so. Es sei denn, es gibt klare Vereinbarungen dazu mit dem Veranstalter.
Der Veranstalter von Amateur-Fußballspielen, also der Heimverein, hat entsprechende Rechte. Diese kann er, wenn er will, durchsetzen. Die Vereine lassen sich durch einen Verband vertreten. Dieser Verband ist natürlich gemeinnützig. Aber trotzdem hat er Rechte in der Vertretung seiner Mitglieder. Passen den Mitgliedern die “Rechts-Vertretungen” durch den Verband nicht, können sie ja dagegen vorgehen.
Der Knackpunkt ist für mich, ob die HPH ein kommerzielles Ziel verfolgen. Ja oder nein. Sie verfolgen ein kommerzielles Ziel. Also müssen sie auch die Folgen tragen. Selbst.
Das kann man ja alles nichtmal als juristisches Halbwissen bezeichnen…
Sollte mich jetzt Dein Beitrag wundern oder nicht?
Meinungsfreiheit? Das ich nicht lache! Wo bitte soll die Meinungsfreiheit berührt sein, wenn Ihr keine Aufzeichnungen von niederklassigen Fußballspielen vermarkten dürft?
Das ist ein prima Modell. Für Euch. Glückwunsch, dass Ihr scheinbar genug Menschen gefunden habt, die Euren “sauteuren” Freischuss vor dem BGH finanzieren wollen.
Was mir an Eurem Modell so sauer aufstößt ist, dass man für solche grundsätzlichen Ausgaben in der Formierung einer Firma normalerweise nicht Geld einsammelt, und den “Investoren” sagt, dass sie selbst im Erfolgsfall Miese machen werden. Was Ihr braucht ist venture capital. Und venture capital wird üblicherweise mit Anteilen an der Firma vergolten, die im Erfolgsfall für die Rendite der Investoren sorgen.
Wenn Ihr verliert, verliert Ihr als Gesellschafter nichts. Wenn Ihr gewinnt, gewinnt Ihr als Gesellschafter alles. Und die Rechnung bezahlt die Spenderherde. Mir nötigt Eure Riskioverteilung Respekt ab, aber gut finden kann ich sie nicht.
Anmerkung: http://www.hartplatzhelden.de ist nicht meine Seite, aber um die geht es hier und dort sind nur die meisten Videos von mir.
Hallo, ich habe gerade die Kommentare zu diesem Beitrag gelesen: “da platzt mir der Kragen” beim Lesen von einigen Äußerungen und darum muss ich jetzt auch etwas dazu schreiben und zwar viel: Wie auch User an anderen Stellen scheinen “NoRegret” und “NoteMe” nicht zu verstehen, um was es eigentlich geht in der Sache “Hartplatzhelden”.
Im Prozess gg. die Hartplatzhelden geht es um viel mehr als um die “Hartplatzhelden” selbst: es geht auch um die Freiheit, eigene sportliche Aktivität zeigen zu dürfen, wo ich will, aber die Verbände wollen ein Monopol – die Spieler, die den Fußball spielen und die Vereine, die die Spiele austragen, erbringen im Grunde das Produkt, dürfen aber nicht entscheiden, wo das zu sehen sein soll. Im Profibereich ja noch zu verstehen, weil dort viel Geld fließt. Aber der Amateurspieler der Kreisklasse oder der Jugendspieler, die kein Geld erhalten, wo die Eltern auf eigene Kosten die Vereinsarbeit unterstützen, die Filmer sich mit eigener Kamera und Zeitaufwand engagieren – das alles wollen die Verbände kostenlos für ihren eigenen Profit nutzen. Ich filme viel in der ganzen Stadt beim Fußball, z.B. jetzt bei einem Turnier der Sparkasse, ausgerichtet von 3 Vereinen. Nach den Statuten des Verbandes dürfte ich dort nicht filmen und Szenen bei den Hartplatzhelden hochladen. Mit welcher Begründung? Weil ein paar Schiedsrichter bei dem Turnier tätig sind? Das Turnier wird von den Vereinen organisiert und das Geld kommt von Sponsoren. Ich habe seit Jahren dort freien Eintritt, weil ich das Turnier mit Fotos und neuerdings Videos im Internet unterstütze.
Da ich Frührentnerin bin, unterstütze ich seit 10 Jahren einen Verein mit Videos und Fotos (mein Hobby) in unterschiedlicher Weise. Seit ein paar Jahren also auch Fotos im Internet und seit 2-3 Jahren kleine Videos. Ich kann diese Aufnahmen aber nicht auf der Vereinsseite hochladen, weil das deren Kapazität sprengen und viel zu teuer machen würde. Also lade ich die Fotos in Online-Fotoalben hoch und die Videos auf einem entsprechenden Portal. Das war anfangs gar nicht so einfach, etwas zu finden, wenn man kein youtube nutzen wollte und so war ich über das Erscheinen von “Hartplatzhelden” sehr froh. Die Hartplatzhelden leisten damit auch etwas für die Vereine, von deren Mannschaften dort Videos hochgeladen werden. Ich verlinke z.B. die Videos in News auf unserer Vereins-HP.
Der WFV stellt die Hartplatzhelden als “Schmarotzer” dar, weil sie von den Fußballspielen profitieren würden, die vom Verband und Verein organisiert und durchgeführt werden. Aber was macht z.B. der BFV mit seinem BFV-TV? Dort können die privaten Filmer Videos vom Fußball aus Bayern hochladen. Das ist ja auch eine schöne Sache, aber trotzdem sollte doch den Filmern erlaubt sein, z.B. auch Videos bei den Hartplatzhelden oder anderen Portalen hochzuladen. Die dortigen Videos darf ich aber nicht auf einer anderen Internetpräsenz verlinken, so wie ich das mit Videos von den Hartplatzhelden mache. Und ist der BFV nicht dann auch ein “Schmarotzer”?. Ich soll nur dort meine Videos hochladen, die ich auf eigene Kosten erstellt habe und nicht woanders zeigen darf? Der BFV nutzt mich doch dann aus und will mit meinen Videos (und von anderen privaten Filmern) seine Internetpräsenz finanzieren. Wie sagen die Verbandsherren: Es lohnt sich nur ein gesammeltes Angebot, wo viele Videos angeboten werden, damit die Portale eine hohe Anzahl von Aufrufen erzielen.
Der Jürgen Kalwa sieht das sehr richtig, was er zum Thema “Hartplatzhelden” schreibt. Es sind doch nur die Verbände gegen das Videoportal der Hartplatzhelden, die Vereine, die die Spiele organisieren und die Kosten der Spiele tragen, haben doch normalerweise nichts dagegen. Im Gegenteil, viele finden das gut. Videos mit mehr Spielszenen (ca. 5 Min.) lade ich z.B. bei http://www.myvideo.de hoch, wozu ein Jugendtrainer eines anderen Vereins meinte: das war sehr gut, da konnte man einiges erkennen.
Eltern, die viel Aufwand, finanziell und zeitlich, für den Jugendfussball erbringen, sind empört über das Vorgehen des WFV (der stellvertretend für die anderen Landesverbände klagt, wie z.B. der NFV in seinem Journal sagt). Die gefilmten Spieler mit ihren Toren finden die Hartplatzhelden toll, weil übersichtlich, ohne viel Werbung. Die Jugendspieler sagen “cool”, mein Tor im Internet, freuen sich, wenn sie evtl. bei den Hartplatzhelden-Awards platziert werden, evtl. sogar noch einen kleinen Preis gewinnen und sei es für den “Pechvogel des Jahres”.
Ich bin gerade dabei, weitere Möglichkeiten zu testen, die für die Vereine Vorteile ergeben durch kleine Videos bei den Hartplatzhelden.
Es ist zwar so, dass die Verbände in ihren Satzungen einen § haben betr. Medienrechte. Aber wie kommt der § dorthin? Die Vereine haben sicher nicht alle irgendwann nachträglich diesem zugestimmt. Die Vereine werden dazu gezwungen, die Satzung der Verbände anzuerkennen. Vor allem ergeben sich doch erst jetzt nach und nach die Möglichkeiten durch das Internet, verschiedene Dinge zu nutzen. Das konnten Vereine vor einigen Jahren noch gar nicht erkennen. Aus meiner Sicht wollen die Verbände nicht die Vereine vor den “Schmarotzern Hartplatzhelden schützen” sondern selbst Profit aus den Vdeos ziehen.
Wenn man sich das Videoangebot des WFV anzieht, erkennt man, dass die Hartplatzhelden überhaupt kein Konkurrenzangebot darstellen. Die könnten gut nebeneinander bestehen und keiner würde dem anderen schaden.
Es gibt ja auch bei http://www.fussball.de (Verbandsangebot) eine Community, wo Fotos und Videos hochgeladen werden können. Das nutze ich auch gelegentlich. Aber das ist so umständlich und man kann sich dort nicht einfach mal neue Videos anschauen. Da muss man schon viel Zeit aufwenden, um diese zu suchen. Es gab dort seit Okt 2008 den “Knipser des Monats” (der Sieger kam auch noch aus Württemberg), zwei Monate war die Beteiligung und die Aufrufe gut, dann wurde das weniger. Seit Juni gibt es das nicht mehr, angeblich wg. der Sommerpause. Aber noch mind. 3 Wochen im Juni gab es viele Spiele einschl. Pokal- und Aufstiegsspiele usw, Aber dort gab es im Monat nur noch ca. 10 verschiedene Filmer mit ca. 30 Videos, die jeder viel weniger Aufrufe erreichten als beim Start. Und das bringt dann wohl nicht genug Profit. Jetzt gibt es Fotowettbewerbe, der “Knipser des Monats” erscheint gar nicht mehr als Rubrik. Das ist wirklich ein Portal, wo es nur um Profit geht, man möglichst oft klicken muss, um etwas Bestimmtes anzuschen, ganz im Gegesatz zu den Hartplatzhelden.
Wenn die Hartplatzhelden vor dem BGH gewinnen sollten, dann hat der gesamte Amateurfußball gewonnen. Es liegt doch an den Filmern, ob sie bei den Hartplatzhelden ein Video hochladen oder nicht. Mein Verein könnte es mir doch verbieten, dort Videos hochzuladen, aber nein, ich darf diese Videos auf seiner Vereins-HP verlinken.
“Ich bin mit der Kathrein-Sache berufsbedingt ein wenig befaßt und weiß deshalb einige Details. Zum Glück ist es nicht mein Problem. Aber ich weiß schon, was ich dazu schreibe.”
Für solche Sätze liebe ich NoRegret. Auf dass er uns ewig erhalten bleibt.
Dass die Hartplatzhelden nicht nur für sich kämpfen sondern für den Amateurfußball allgemein, dafür hat der HFV (Hessen) ein Beispiel geliefert:
er bat einen Kreisligisten, ein Video mit Spielszenen bei youtube zu löschen.
Mehr dazu hier:
http://www.direkter-freistoss.de/2009/07/29/dfb-hfv-video-philippstal-verbot-monopol/
sowie im Blog von http://www.hartplatzhelden. de. Auch beim NFV (Niedersachsen) wird unter http://www.nfv.de in den Diskussionen über das Thema “Videos vom Amateurfußball” diskutiert.
[…] of Anton Arsenyev from Kazakhstan had an unseen feedback from every where in the world. Solobasket, allesaussersport, Grübelei or ESPN featured the story and it was even covered by the New Zealand TV in the evening […]