Screensport am Dienstag: Comeback mit Zeitung

The Sporting News” (TSN) gehört zu den klassischen alten Sportblättern in den USA. 1886 als Sport-Tageszeitung gegründet, wandelte es sich in Zeiten von ESPN und anderen Sportkanälen zu einem Wochenmagazin. In Europa hatte man seit den 90er Jahren in den größeren Bahnhofs-Zeitschriftenläden gute Chancen mit den Saison-Previews zur NFL, NHL, MLB oder NBA in Berührung zu kommen.

Aber wie es halt so im Internet-Zeitalter ist: wo ist für Zeitschriften noch ein Verdienstmodell? Im Internet ging die Marke “The Sporting News” völlig unter, wurde links und rechts durch ESPN, FOXsports, CBS Sportsline und Yahoo überholt. An der Explosion von Gehältern und Honoraren für namhafte Sportschreiber nimmt “The Sporting News” nicht teil. “Sports Illustrated” und “ESPN Magazine” spielen inzwischen in einer anderen Liga. “The Sporting News” ist nicht mehr relevant.

Eine Kooperation mit Foxsports half nicht weiter und mit dem Verkauf von “The Sporting News” an den Verlag “American City Business Journals Inc” 2006 wurden die Online-Aktivitäten mit kostensparenden Maßnahmen runtergefahren. Statt zu versuchen mit den Großen der Branche auf einer Augenhöhe zu spielen, scharte man eine Kerngruppe an Kolumnisten, die auf sportingnews.com Blogs schrieben und öffnete sich als Community in der auch die Leser eigene Blogs unterm sportingnews.com-Dach aufmachen konnten. Teil des Problems war aber dass die Software nicht wirklich für Blog-Betrieb geeignet war und daher das Herumbewegen innerhalb der Community sehr hakelig war.

Alles deutete auf einen Niedergang hin, auf das langsame Schließen des Geldhahns.

Kampflos will sich aber “The Sporting News” nicht aufgeben. Seit knapp einem Monat läuft ein interessantes Experiment: eine Online-Zeitung.

Online-Zeitungen sind ein ganz schwieriges Thema, weil die 1:1-Umsetzung einer Zeitung in dem Medium Internet ein Widerspruch in sich ist. Ich bin prompt kein großer Freund von den PDF-Ausgaben die es von Magazinen oder Tageszeitungen gibt. Das ist im übrigen nicht nur ein Format-Problem, sondern auch ein inhaltliches Problem. Einfacher Inhalt zum Wegschnupfen wie ihn z.B. die SportBILD eine Zeitlang als Nachmittags-PDF angeboten hat, dafür braucht es keine “Online-Zeitung” als Darstellungsform. Affig wird es dann z.B. bei der Flash-Version der SportBILD, bei der viel Bildschirmplatz verschwendet wird und aufgrund der 1:1-Darstellung des Papier-Layouts, die Schrift so klein dargestellt wird, das ein Querlesen der Doppelseite nicht möglich ist und permanent gezoomt, die Seite hin und hergeschoben werden muss und damit längere Lade- und Renderingzeiten einhergehen. Das sind so die Gehversuche wo auf meinem Monitor in großer Schrift steht “Falsches Medium! Falsches Medium!”.

“The Sporting News” haben vor einem Monat ihre Website gelauncht und nennen sich online nur noch “Sporting News”. Bestandteil des Relaunchs: eine Online-Zeitung “Sporting News Today” die jeden Tag gegen 13h deutscher Zeit (7h US-Ostküste) erscheint. Auf knapp 30 Seiten wird das US-Sport-Geschehen der letzten 24h zusammengefasst, inkl. der notwendigen Statistiken.

Technisch weiß ich gar nicht was da im Hintergrund alles werkelt. Der HTML-Code besteht aus verschachtelten Frames. Es sieht für mich so aus, als würden mehrere Schichten dick Bilder als PNGs mit Index-Transparenz und JPGs angeliefert werden. Der Text besteht z.B. aus solchen PNGs. Die Bilder werden entweder live vom Server berechnet um sich an die Browser-Breite anzupassen, oder existieren bereits gerendert in zahlreichen Abstufungen. Darüber werden vermutlich reihenweise Imagemaps gelegt um Verlinkungen anzubieten. Hätte mich jemand vorher gefragt, hätte ich ihm gesagt: “Wahnsinn, funktioniert nicht, zu hakelig, zu aufwendig, nicht internet-gerecht“.

Aber fuck: Tag für Tag sitze ich vor meinen 16:9-Monitoren und lese mir das Ding durch. Das Bildformat ist auf meinem Monitoren groß genug um die komplette Seite abzubilden und die Schrift noch lesen zu können (das wird mit ziemlicher Sicherheit nicht auf allen Monitoren funktionieren!). Ich brauche nur auf den Rechts-Pfeil zu klicken um zur nächsten Seite zu blättern. Kein Zoomen (ist möglich) nötig, kein verschieben, kein Skalieren. Jede Seite sitzt wie eine Eins. Inhaltlich ist es ein “One-Stop” für den US-Sport geworden. Wer nicht bei einer Sportart in die Tiefe gehen will, sondern einen Überblick haben will, was im gesamten US-Sport passiert ist, dem wird das reichen.

Against all odds. Wie gesagt: ich bin kein Freund von ePaper und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieses Projekt Sporting News großartig helfen wird. Vermutlich wird es auch einem Großteil der US-Sport-Interessierten aas-Leser nicht zusagen. Aber ich lese es jeden Tag.

Spocht vom Tage

Heute abend spielt der erste Schwung an Fußballmannschaften um den Einzug in die nächste Europapokal-Runde. Der schottische Zweitligist Queens of the South, der beim Pokalfinale die Rangers schon am Rande des Abgrundes brachte, versucht in Dänemark bei Nordsjaelland ein 1:2 aufzuholen. BBC Two Scotland ist dabei. Der Auftritt von Juventus bei den Slowaken von Artmedia dürfte nach dem 4:0-Hinspiel-Sieg nur wenig relevant sein, zumal auch nicht sicher ist ob RAI Uno so unverschlüsselt bleibt wie zuletzt beim Länderspiel.

Heute beginnt die allerletzte Serie Yankees – Red Sox im alten Yankees Stadium (Ende September spielt man noch einmal in Boston). Der Serie könnte vorentscheidende Bedeutung zu kommen: die Yankees sind 5 Spiele hinter den Red Sox und damit 5 Spiele von einem Wild Card-Platz entfernt. Ihre Serie von 13 Playoff-Teilnahmen in Folge droht zu reißen. Wenn die Red Sox alle drei Spiele mitnehmen, war es das für die Yankees. Gewinnen die Yankees aber die Serie, sind die Yankees noch ein paar Wochen in der Verlosung drin.

Die französische Rugbyliga “Top 14” feiert Saisoneröffnung und scheint weiterhin Bestandteil von EUROSPORT 2 zu bleiben. Heute abend gibt es einen Doubleheader um 19h und 21h.

Die Top 14 hat einige Regeländerungen der Südhalbkugel (TriNations, Super 14) übernommen, nachdem das Rugby-Spiel in den letzten Jahren immer defensiver zu werden drohte. Eine der gravierendensten Änderungen wird bei den Mauls eingeführt, bei denen die Verteidigung nun wesentlich mehr Möglichkeiten hat, einzugreifen. Die Abseitslinie bei Gedrängen verschiebt sich – wenn ich es richtig verstanden habe – um fünf Meter zugunsten der Verteidiger, die nun wesentlich mehr hinter dem Gedränge machen können. Verändert haben sich die Einwürfe bzw. die Orte an denen die Einwürfe in einigen Fällen gemacht wird. Die Schiedsrichter-Assistenten werden stärker in das Handling des Spiels involviert.

Im Rahmen des Doubleheaders gibt es heute beide Finalisten der letzten Saison zu sehen. Meister Toulouse gegen Montpellier. Toulouse könnte seinen Fokus diese Saison noch stärker als sonst auf den Europapokal legen, um dort endlich den Pokal zu holen. Der Kader wurde nur gezielt verändert, u.a. mit den französischen (Ex-)Nationalspielern Skrela und Michalak.

Vizemeister Clermont bei Toulon, das pünktlich zum 100jährigen Jubiläum des Vereins in die Top 14 aufgestiegen ist. Toulon ist eine Rugby-Stadt und das zweijährige Verweilen in der zweiten Liga hat für allseitige Depression gesorgt. Nun ist man zurück und das enthusiasmierte Publikum will so viel so schnell wie möglich. Die Klubführung hat darauf reagiert und viele Internationale eingekauft (15 Ausländer). Es wurden massive Änderungen am Kader vorgenommen (18 neue Spieler!). Wo Depressionen sind, ist Clermont nicht weit, nachdem sie in diesem Sommer mal wieder ein Meisterschaftsfinale trotz dominanter Saison, aus der Hand gegeben haben.

Dit’n’Dat

TechCrunch sind dank des Superegos von Gründer & Besitzer Michael Arrington sowas wie die Watschenmänner unter den Web2.0-Branchendiensten, aber Erick Schonfeld hat auf interessanter Art und Weise die Zahlen von NBC bzgl. der Akzeptanz von Streaming-Angeboten zu Olympia, Kosten und Werbeeinnahmen, auseinandergenommen. No Matter How NBC Spins It, Olympics Web Strategy Comes Up A Loser. Quintessenz: NBC hat sich durch Limitierung der Streams die Chancen auf massive Werbeeinnahmen versaut.

Dienstag, 26.8.2008

13h00 MLB: Philadelphia Phillies – LA Dodgers, NASN Tape
Whl: 5h

16h00 MLB: LA Angels – Oakland Athletics, NASN Tape
Whl: Mi 10h30

17h30 – 5h00 Tennis: US Open, EUROSPORT live

19h00 Rugby, Top14: Montpellier – Stade Toulousain, #1, EUROSPORT 2 live

19h00 UEFAcup-Quali: Nordsjaelland/DEN – Queen of the South/SCO, Rückspiel, BBC Two Scotland live
Vorberichte ab 18h45

20h45 CL-Quali: Artmedia – Juventus, Rückspiel, RAI Uno*
*Unklar ob unverschlüsselt ausgestrahlt

21h00 Rugby, Top14: RC Toulon – ASM Clermont Auvergne, #1, EUROSPORT 2 live

1h00 MLB: NY Yankees – Boston Red Sox, NASN live
Whl: Mi 16h

Vorschau auf Mittwoch

12h00 J-League: Vissel Kove – Kashima Antlers, #23, EUROSPORT 2 live
17h30 – 5h00 Tennis: US Open, EUROSPORT live
18h30 MLB: Pittsburgh Pirates – Chicago Cubs, NASN live
20h15 Fußball 2008: Österreich – Niederlande, ORFsport+ live
20h45 CL-Quali: Atletico – Schalke 04, Rückspiel, ARD live
21h00 CL-Quali: Arsenal – Twente, Rückspiel, BBC Three live
21h00 CL-Quali: Liverpool – Standard Lüttich, Rückspiel, Direct8 + ITV1 live
21h30 MLB: San Diego Padres – Arizona Diamondbacks, NASN live
1h00 – 4h00 College-Football Preview, NASN live

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich hab Sportingnews im Internet früher geliebt, aber dann hat man versucht sich an die “großen” wie ESPN anzugleichen und war nur noch eine Seite unter vielen und da haben ESPN und Co einfach den besseren Namen.
    Die blog Geschichte fand ich total daneben, weil man nur noch Auschnitte aus dem Sportgeschehen behandelt hat. Seitdem hab ich nicht mehr reingeschaut, aber nu werd ich mir die Mühe mal machen.
    Erster Eindruck:
    Optik ist richtig stark, wie bei einer “echten Zeitung”. Man hat fast Lust sich das Ding auszudrucken.
    Dummerweise dauert es “ewig” bis die e-mail für die ganze “Zeitung” kommt.
    Noch ne Frage.
    Sind die Aufkäufer die Herausgeber der früheren Street and Smith Previews? Die laufen nämlich seit dieser Saison unter “The Sporting News”?

  3. dogfood, schau mal bei [Edit -dogfood] vorbei. Hier bildet sich gerade eine Community, die ihre Zeitschriften als e-Paper tauscht. Mir scheint, dass die Verlage gerade einen wichtigen Schritt verpassen…

    [Edit: Webadresse rausgenommen. Das Angebot dürfte m.E. nicht legal sein -dogfood]

  4. Wow, ich bin eigentlich auch kein großer Freund von E-Papern, aber das ist einmal hervorragend gemacht. Ich kann es auf meinem Laptop im Vollbildmodus hervorragend lesen und es scheint mir auch sehr ansprechend aufgemacht.
    Man muss natürlich aber auch sehen, im Gegensatz zu Zeitschriften oder Tageszeitungen welche E-Paper als “Sonderleistung” bieten, ist das hier nur als Internetzeitung gedacht. D.h. die Macher können mit den Formaten ganz anders und viel leserfreundlicher spielen als bei Tageszeitungen oder Zeitschriften, denen dann doch die Ressourcen fehlen um zwei verschiedene Layouts (Print und Internetausgabe) zu gestalten. So nutzt SportingNews z.B. die gesamte Querseite konsequent als eine Fläche, etwas dass Zeitungen aufgrund des Knicks in der Mitte dagegen nur bedingt möglich ist, ohne den Lesekomfort drastisch zu gefährden.
    Aber, trotzdem, sehr nette Sache und vielleicht mal eine Inspiration, den grundsätzlich fände ich solche eine “Zeitung” auf Deutsch doch ganz interessant.

  5. @Freddy Ich habe nicht verfolgt wem früher Street & Smith gehörte. Richtig ist aber das beide inzwischen unter einem Dach sind und ihre Preview-Hefte wohl auch fusioniert haben.

    @Nyck: ich habe die Domain aus zwei Gründen rausgenommen. Erstens dürfte die Geschichte nicht legal sein (Urheberrecht), selbst wenn es derzeit nur US-Zeitschriften betrifft. Zwotens: auch wenn die Domain inzwischen auch in deutschen Branchendiensten veröffentlicht wurde: wenn man ein Interesse hat, so ein Angebot länger zu nutzen, dann plaudert man es nicht öffentlich aus. Man kann davon ausgehen: je bekannter das mutmaßlich illegale Angebot wird, desto größer sind die Chancen dass das Ding per rechtsanwaltlicher Grußbotschaft vom netz genommen wird.

    @JensA Kurz zur Konvertierung vom Zeitungs-/Magazin-Layout in ein bildschirmfreundliches Querformat: ich habe es noch nie in der Praxis gemacht, aber InDesign bietet inzwischen ein, ich nenne es mal “automatisches Umbrechen” in neue Formate an. Also ein InDesign-Dokument das dass per einfachen Befehl als Zeitung hochkant oder für den Bildschirm im Querformat produziert wird.

    Ich habe es noch nie in der Praxis gesehen und es dürfte mit Sicherheit bei komplexen Layouts Probleme geben, aber nicht jedes Layout ist hochkomplex und möglicherweise funktioniert die Umwandlung unter Berücksichtung einiger Kniffe auch schon ganz gut.

  6. Die ELV im Rugby sind weniger zum Nutzen der Verteidigung. Bei den Spielen, die ich aus der letzten Super 14 Saison gesehen habe, kam gerade bei den Gedrängen der 5-Meter-Abstand den Angriffsreihen zugute, weil sie mit viel mehr Schmackes auf die Verteidigung zulaufen konnten.
    Auch wenn europäisches Rugby immer ein wenig langsamer aussah, aber was beispielsweise die Crusaders aus den neuen Regeln gemacht haben war Offensivrugby der allerbesten Sorte. Letztendlich dienen die ELV dazu das Spiel schneller zu machen, und das kommt letztendlich den Angriffsreihen entgegen. Jedenfalls sah es in den Super 14 Spielen so aus.

  7. @dogfood
    Ich bin mir auch unsicher was die Legalität angeht. Allerdings wird hier eine Entwicklung gepusht, die schon seit geraumer Zeit absehbar ist und irgendwann Standard sein wird. Ähnlich wie in der Musik, Film, Software und Videospielbranche wären die Produzenten und Verleger dringend angeraten mutige Konzepte umzusetzen, sonst machen es eben andere. Noch mal zu xxx.com: das Lesen und das Runterladen müsste völlig bedenkenlos sein, das Draufstellen/Verbreiten nicht. Ich kläre das auch gerade anwaltlich ab.

    So etwas auf Multiplattformen zu produzieren ist total einfach und schon längst in den gängigen Desktop-Publishing-Programmen implementiert. Basiert alles auf der XML-“Vertaggung”. Jedem Objekt wird ein “Was bist du” und ein “Was ist in dir” Tag aufgedrückt. Dadurch ist das spätere neu anordnen, exportieren, umrechnen der einzelnen Elemente möglich. Zum Teil auch vollautomatisch. In der (deutschen) Realität scheitert dies allerdings an den Stukturen innerhalb der Verlage, da wird sich noch nicht einmal auf ein Redaktionssystem geeinigt und jeder stümpert alleine vor sich hin. Wenn dann mal ein Schritt in die multiple Nutzung gemacht wird werden alle von der Menge der zu erledigen Aufgaben und der Globalität dieser Maßnahme erschlagen und gaaaanz schnell wird der Deckel wieder zugemacht.

  8. @nyck Das Publizieren einer Adresse in der solche Inhalte zu finden sind, sei es solche ePaper oder auch die berüchtigten Streams, fällt in eine juristischen Grauzone. Ich habe bereits die Auffassung gehört, man frage mal Don Dahlmann, dass das Publizieren einer solchen Adresse bereits abmahnfähig wäre, z.B. im Falle von irgendwelchen Bundesliga-Streams.

    Was das Multiform-Publishing angeht: klar dürfte dies bei simplen Layouts gehen. Vielleicht auch bei Krempel wie dem KICKER. Aber ich glaube nicht dass sich aufwändige Layouts wie z.B. der EDGE oder WIRED durch einen einfachen Mausklick in ein anderes Format bringen lassen. Da wird jeder Grafiker das Kotzen kriegen.

  9. @dogfood
    So sehr ich selber Verfechter des Urheber- und Nutzungsrechtes bin, ich verstehe immer weniger diese Blockaden bzgl des Internets. Aber bevor wir wieder das Fass aufmachen…

    Aufwendiges Layout hin, oder her. Eigentlich ist es egal. Wenn man Multiplattformen bedient muss man einfach wissen, dass jede Plattform seine eigenen Gesetze hat und etwas NIE so aussehen und nutzbar sein wird wie das Ursprungsformat. Ist ja auch die Grundregel des Internets, die bis heute kaum jmd versteht. Du kannst im Netz nicht davon ausgehen, dass dein Angebot für alle gleich aussehen wird. Das ist eben auch nicht Sinn des Mediums. Aber warum nicht ein Muttermedium und andere Ableger? Da müssen dann halt Gestaltungsregeln her, klappt ja auch bei Briefpapier und Visitenkarten…

    Ein grösseres Problem sind die Grafiker selber. Die müssten nämlich alles was sie tun im Vorfeld benennen und damit auch definieren/erklären. Oje…
    Ganz zu schweigen von denen, die nur ihre drei Klicks in Photoshop machen können. Versuche dort mal XML, Hyperlinkstruktur und Datenexport zu erklären. Forget it.

  10. btw:
    Ich bezweifle im Übrigen, dass die Website auf der “The Sporting News” ihr Zuhause hat anders funktoniert als die, die ich oben nannte. In den Geschäftsbedingungen und auch im FQ sind keinerlei Angaben zu finden, ob alle dort abzurufenden Inhalte wirklich wissentlich und authorisiert von den jeweiligen Produzenten platziert sind.

    Und alles was nicht ist wird mit der rettenden Formulierung abgehandelt:

    As a subscriber to the print edition, you receive a companion digital edition which contains every page of your print version, in vivid color.

  11. Danke für den Tipp mit SportingNews. Habe viele Jahre in den USA gelebt und da gehört TSN irgendwie dazu, egal wie altbacken und überholt das dann irgendwann war.

    Und da man im Sommer natürlich auch häufiger mal in der deutschen Heimat war, musste ich vor allem über Deine Bemerkung mit den “Bahnhofs-Zeitschriftenläden” sehr schmunzeln… :-)

    Diese Online-Ausgabe liest sich wirklich sehr gut. One-stop-service, kompakt und übersichtlich.

  12. @wen es interessiert
    Antwort des Anwalts ist da.

    Natürlich ist das (nach deutschem Recht) nicht legal. Ein Upload dürfte als “Verbreiten urheberrechtlich geschützten Materials” nach dem UrhG sogar strafbar für den Uploader und den Betreiber sein. Außdem wir sicherlich das MarkenG und verwandte Schutzgesetze verletzt.

    Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit das deutsche Recht Anwendung findet und vor allem gegen den im Zweifel (noch) anonymen Betreiber durchgesetzt werden kann. Internet eben.

  13. Blöde Frage am Rande: kannst du auf einen gelangweilten, dir unterstehenden Firmenjuristen zugrückgreifen, oder warum bemüht man dafür einen Anwalt?
    Flatrate bei der Sozietät um die Ecke?

  14. @sternburg
    Keine Angst einige Sachen muss ich für mich in Erfahrung bringen und frage nicht nur um bei aas Korinthen zu kacken. Zudem kann ich auf einen netten Anwalt zurückgreifen, der mir meine bescheurten “das-will-ich-jetzt-genau-wissen”-Fragen mit Engelsgeduld beantwortet.

  15. Ach so. Und nur der Sicherheit halber: liest sich vielleicht etwas unfreundlich, merke ich gerade. War aber ganz sicher so nicht gemeint. Sondern schlicht interessiert.

  16. @sternburg
    habe ich nicht unfreundlich aufgefasst

  17. Kurzer Ausblick auf die Ryder-Cup Nominierung: Noch fünf Plätze sind in der letzten Woche zu vergeben (3 mal Geldrangliste, zwei Wildcards): Martin Kaymer benötigt, rein rechnerisch, einen 26ten Platz, um noch ins Team zu kommen. Bei einer Top-Ten Platzierung ist er wohl sicher drin:

    http://www.independent.ie/sport/golf/ryder-cup-race-1463111.html

  18. @Dogfood

    Schau dir die SportingNews einmal genau an. Da ist es nicht mit einer einfachen Konvertierung getan, du brachst ein komplett neu überarbeitetes Layout. So schreibt SportingNews als ob es den Knick überhaupt nicht gibt und wird erst durch diese konsequente Nutzung der ganzen Fläche als eine Seite sehr angenehm lesbar. Wenn eine Zeitung dieses täte, würde ein großer Teil des Inhalts im Knick verschwinden. Du müsstest also die Seite für die Internetausgabe komplett neu setzen und optisch gestalten und auch die Inhalte müssten ensprechend überarbeitet werden. So einfach das man nur einen Knopf drückt, ist das sicherlich nicht.

  19. Erstens ist eine Konvertierung bei SportingNews nicht notwendig, da es kein tägliches Printprodukt gibt, aus dem konvertiert werden müsste.

    Zwotens stellt dies auch nicht zwangsweise ein Hindernis dar. Beim Layouten in InDesign & Co. werden die Texte & Grafiken in diverse Boxen gesetzt. Beim Konvertieren versucht InDesign die Reihenfolge der Boxen zu erkennen (simpel gesagt: oben links zuerst, unten rechts zuletzt) und entsprechend umzusetzen. Teilweise gibt es die Möglichkeit diese Boxen auch speziell auszuzeichnen.

    Wenn du bei einem 2-Seiten-Layout die Boxen A (links) und B (rechts) auf Seite 1 hättest und auf Seite 2 die Boxen C (Headline quer über die ganze Seitenbreite), D (Spalte links) und E (Spalte rechts), dann ist es bei der Konvertierung bei einem entsprechenden Template kein Ding mehr daraus auf einer Internet-Seite Box A (links oben), Box B (mitte oben), Box C (Headline, quer über die ganze Seite), Box D (links unten), Box E (rechts unten) zu machen.

    Ganz doof gesagt: das ist nicht sehr viel anders als das was man mit CSS aus einer HTML-Seite anstellen kann. Das ist übrigens wirklich nur ein Knopf-Druck, denn so geht InDesign beim Exportieren in XHTML vor: zu versuchen die Lese-Reihenfolge zu erkennen, den Text derart in ein HTML-Dokument reinfließen lassen. Der Rest ist dann nur noch das Erstellen einer CSS-Datei.

    Solange es sich um solche simplen Layouts (wie z.B. beim KICKER) handelt, sollte dies kein Problem sein.

    Anders stellt es sich bei Hochglanzzeitschriften mit entsprechend aufwändigen Layouts dar. Da sehe ich auch keinen Automatismus.

  20. zur “sportzeitung” ich habe einen 17″ Monitor dort muss man zoomen um gut lesen zu können.

    zu college preview.

    lt. homepage nasn geht es von 1 – 5 uhr. ?

  21. die letzte yankees – red sox serie im yankee-stadium hat auch einen ganz anderen (meines erachtens noch gar nicht öffentlich breit getretenen) reiz:

    am ende könnte es heuer nämlich gar nicht so unrealistisch sein, dass beide teams nicht in den playoffs sind, da die wildcard wohl ein heisses rennen zw. der al east und der al central (dz. minnesota twins) ist.

    sollten die yanks den sweep schaffen können, würden möglicherweise die twins im wc-race davonziehen.

    mlb-playoffs ohne yankees und sox – das wär wohl der hammer !

  22. Eine Kleinigkeit am Rande: Die Fußballverbände in Deutschland, Italien, England, Schottland und Holland haben laut BBC die Transferperiode um einen Tag bis zum 1. September verlängert. Stimmt das? Vielleicht, weil der 31.08. auf einen Sonntag fällt oder so?

    http://news.bbc.co.uk/sport1/hi/football/7582025.stm

  23. @kai: Danke für den Tipp. Dieses e-paper ist perfekt für mich weil ich nie die Zeit habe jeden Tag mich auf den US-Sport Seiten groß durchzuarbeiten. Für mich ist das Ding perfekt. Für die richtigen US-SPort “Freaks” wahrscheinlich aber nix

  24. Baros wechselte zu Galatasaray und Ailton ist jetzt fix bei Altach unter Vertrag.

  25. Im Kicker stand auch Transferende 1. September, weil der 31. August ein Sonntag ist.

  26. Ja wer hätte das gedacht. Die ARD wählt die Bayern als Live-Spiel im DFB-Pokal aus.

    http://www.dfb.de/index.php?id=500014&tx_dfbnews_pi1%5BshowUid%5D=15493

  27. Na, ja, in der 1. Runde konnte man froh sein, dass die Bayern gewählt wurden. Und in der 2. Runde…was soll man sonst nehmen? Ich finde, seitdem die Pokalgelder unabhängig von der Fernsehübertragung fließen, ist dem Ganzen etwas die Dramatik genommen.

  28. Ich habe mir jetzt die heutige Ausgabe der Sporting News zu Gemüte geführt.
    Optisch top, obwohl ich natürlich zoomen muss. Inhaltlich errinnert sie ein wenig bis ein wenig stark an den Sportteil der USA Today.
    Aber so als täglicher Apettithappen wirklich perfekt. Wenn man dann ein Thema gefunden hat über das man mehr Informationen braucht sind diese an anderer Stelle leicht gefunden.
    Vielen Dank dogfood ich allein hätte dieses Zuckerl nicht aufgetan.
    Ist in meine tägliche Lektüre vorerst aufgenommen.

  29. Eine gewisse Parteilichkeit der Eurosport-Reporter für die deutschen Tennisspieler sei ja gestattet. Aber wenn mir in jeden zweiten Satz eingebläut wird, ich möge Tommi Haas ganz fest die Daumen drücken, ist mir das echt zu viel.

    Naja, immerhin hat es geholfen, denn Haas im vierten Break vorn, fünfter Satz also wahrscheinlich.

  30. ich würde mir aber die Parteilichkeit mal bei Fußball oder Eishockey wünschen =)

  31. Also, ich nicht.
    Was ich mir hingegen wünsche würde, dass wäre ein Tool um bei den Transfernachrichten die Namen Baros, Ailton und Lincoln auszublenden.

  32. Kriegt Ailton eigentlich noch Gehalt, oder muss er schon draufzahlen, damit er noch spielen darf? :D

  33. zu Ailton anscheinend will sein EX-Club eine Ablöse für ihn, darum ist er auch noch nicht Spielberechtigt.

  34. So lange es ahnungslose Mäzene im Fußball gibt, so lange wird Ailton noch vernünftig dotierte Verträge irgendwo erhalten.

    Gestern abend der Kommentator auf EUROSPORT 2 beim Spiel Toulon-Clermont war ja auch eindeutig auf Seiten der Gastgeber. Fand ich aber ganz angenehm, mich hat er jedenfalls mitreissen können.

    Was ich aber gar nicht mag das sind so Sätze wie im Frühstücksfernsehen vor Spielen wie heute abend z.B. Athletico-Schalke “Heute abend sind wir alle Schalker”. Ob ich Schalker bin oder nicht, lass ich mir nicht vorschreiben. Und dann hätte ich auch während des Spiels lieber einen unparteiischen Kommentator.

  35. @dogfood: Kai wie schätzt Du denn die Chancen für eine deutsche Sportinternetzeitung ein ? Welche Sportarten sollte sie beinhalten ? Wieviel Statistik darf dabei sein (Weltbestenliste der Leichtathleten z.Bsp) ? Welche Länge sollten Interviews haben ? Welchen Beitrag kann die Sportblogszene leisten ? Wer käme als Geldgeber in Frage ?

  36. Die Chancen schätze ich auf nahe Null. In den anderen Ländern werden solche Projekte nicht aus dem Boden gestampft, sondern entstehen auf Basis von bereits vorhandenen Resourcen. Und diese gibt es in Deutschland *eigentlich* nicht.

    Die hiesigen Sportmedien haben einen sehr viel engeren Fokus auf einige wenige Top-Sportarten, während in den anderen Ländern neben Fußball noch 3-4 weitere Sportarten auf gleicher Augenhöhe spielen bzw. in der Öffentlichkeit “relevant” sind.

    Solange es aber ausreicht den Fußball abzudecken, ist der Markt mit BILD & KICKER hinreichend abgedeckt.

    Die BILD/SportBILD hätte Resourcen/Manpower, aber über die Inhalte braucht man glaub ich hier nicht mehr groß zu diskutieren. Der KICKER hat sich anderen Sportarten wieder etwas mehr geöffnet, läuft aber immer noch vorrangig auf seinem Fußballer-Bein. Der KICKER zeigte sich zudem extrem konservativ was neue Medien und neue Projekte angeht. Solange Holzschuh noch an der Spitze steht, wird aus der Ecke nix kommen.

    Ich habe eine kleinere Haßliebe zu spox.com (das ist ein etwas längeres Thema), erkenne aber neidlos an, dass sie die beste deutsche Sport-Website sind: schnell, in den Themen *relativ* breit, optisch eigenständig. Die tun dem deutschen Markt gut, wenn man z.B. das elendige sport1.de oder rtl.sport.de ansieht. spox.com versucht sich ja bereits an einem Online-Magazin auf Flash-Basis, was aber eher ein Illustrierten-Ersatz statt eine täglichen Online-Zeitung ist.

    Geldgeber für deutsche Internet-Sportzeitung? Außer den üblichen Verdächtigen wie Burda und Holzbrinck die in jedes Portal das bei Drei nicht auf dem Baum ist, investieren, kenne ich keinen. Der deutsche Markt im Internet ist aber zu klein als dass eine nennenswerte Zahl von Bloggern sich z.B. ausschließlich über Werbeerlöse finanzieren könnten.

    Ich denke es macht keinen Sinn in dem jetzigen Zustand der deutschen Blogosphäre sowas wie ein Magazin draufzusetzen. Da wird mit einem Mal viel geld reingepumpt und Erwartungen geschürt, die der kleine deutsche Markt nicht halten kann. Nach sechs Monaten wird dann der Stecker gezogen. Ich war in einem Web2.0-Projekt als Dienstleister involviert und bin jetzt in einem anderen Projekt involviert (beides hat nichts mir Sport oder dieser Website zu tun). Ich habe die Denke und die Erwartungshaltungen dort kennengelernt.

    Ich glaube es wird nicht anders gehen als über organisches Wachstum und clevere Strukturen. 1-2 Ideen hätte ich da bereits, aber derzeit keine Zeit.

  37. @dogfood: Vielen Dank für Deine Analyse. Sie trifft den Nagel auf den Kopf.

  38. Es ist wirklich ein Jammer, dass es in Deutschland keine Sport-Tageszeitung gibt, egal ob am Kiosk oder im Web. Dogfoods aas ist hier für mich ein kleiner, aber feiner Ersatz.

  39. @spoonman: Nicht so auf dem Pummelchen rumhacken, bitte :-) “Ailton spiele, müsse mache Tor” – und das konsequent in jedem Interview.

  40. “Musse aber auch konzentriere auf ganze Mannschaft” ;-)