Bei NASN/ESPN gibt es gutes Gras

Aus einer AFP-Meldung (Hervorhebung von mir):

American sports broadcaster ESPN is “absolutely interested” in the British rights to broadcast English Premier League football matches, its president said Monday.

George Bodenheimer’s remarks to the Financial Times signal an attempt by the network to increase its audience share in Europe, where its North American Sports Network [gemeint ist NASN], which reaches 10 million homes across the continent, will soon be rebranded as ESPN.

He described the Premier League as a “fabulous property … we are absolutely interested” in bidding for its British broadcast rights, which next become available at auction in 2009.

A bid for the rights to broadcase the Premier League would likely put ESPN in direct battle with British Sky Broadcasting, which currently owns the rights, having agreed to a 1.3-billion-pound (1.8-billion-euro, 2.6-billion-dollar) three-year-deal in 2006 […]

“We’re going to work on getting as local as we can,” Bodenheimer told the business daily from Los Angeles.

“We want to deliver product (eds: correct) that is relevant in each country. It’s a country-by-country approach. We want to be investors wherever the top sports product is.”

Hier ist der Originalartikel der Financial Times.

Kleiner Realitätscheck. Auch wenn hinter ESPN mit Disney ein Konzern mit großen Resourcen steht, überschätzt ESPN massiv die Strahlkraft seiner Marke in Europa, ganz zu schweigen von seiner Reichweite. Den Fehler hat die NFL bereits bei Vergabe seiner TV-Rechte in Kontinentaleuropa gemacht.

Noch schlimmer: ein Abrücken des Fokus auf US-Sport wird die Marke massiv verwässern und ESPN geht sein Alleinstellungsmerkmal neben den diversen bereits vorhandenen europäischen Sportsendern verloren. Für ein Spartensender kann das schnell tödlich werden.

Offensichtlich unterschätzt man auch die Probleme beim Aufbau eines Sportsenders. “Paneuropäisch” funktioniert nur mit bestimmten Inhalten und wird aufgrund der englischen Sprache als kleinsten gemeinsamen Nenner, nicht über eine bestimmte Reichweite hinauskommen.

Der nächste Schritt – der Ausbau in regionale, länderspezifische Programme – wird aber sehr teuer sein, viel Zeit in Anspruch nehmen und viel Geduld benötigen, die es im Zeitalter der 3-4jährigen TV-Rechte-Perioden kaum gibt. Und schon gar nicht von US-Medienkonzernen, die bislang wenig Gespür für europäische, länderspezifische Eigenarten zeigten.

ESPN/NASN hat es noch nicht einmal geschafft in UK die NFL-Rechte zu bekommen (die NFL zog einen sehr umfangreichen Vertrag mit SKY vor). Wie soll es dann allen Ernstes an nennenswerte Fußballrechte kommen, die für etliche europäischen TV-Sender überlebensnotwendig sind?

Das Interview mit der Financial Times ist für mich ein weiteres Indiz für eine sich ankündigenden Idiotie hoch zwei.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich denke nicht das die PL Experimente ein geht. Außerdem denke ich auch das ESPN sich das zu einfach vorstellt. Einen neuen Sender aufzubauen und als erstes Fußballrechte zu kaufen kann schief gehen (siehe Arena). Wobei das nicht vergleichbar ist..

    Der Blog sieht übrigens sehr gut aus so. :)

  3. Hmm, ich weiß nicht. Ganz so negativ kann ich das nicht sehen. Dass die EPL durchaus zu Experimenten bereit ist, hat sie ja schon mit dem Verkauf von Teilrechten an Setanta bewiesen.

    Und was das Alleinstellungsmerkmal von ESPN angeht: Ein besseres Alleinstellungsmerkmal als Live-Rechte an der Premier League kann ich mir kaum vorstellen. Immerhin scheinen die Senderbosse erkannt zu haben, dass mit US-Sport allein in Europa kein Blumentopf zu gewinnen ist. Auch die ESPN-Ableger in Lateinamerika setzen ja massiv auf Fußball.

    Kommt natürlich auch drauf an, wie viel Geld Disney wirklich in die Hand nehmen will. Aber wenn sie richtig groß einsteigen wollen, könnten sie die Premier-League-Rechte nicht nur für UK, sondern für weitere große europäische Märkte kaufen. Und das wäre vielleicht ein Angebot, das die EPL nicht ablehnen kann. Dann vielleicht noch ein bisschen UEFA-Cup und ein paar Länderspiele dazu, und man hätte in Europa den Fuß in der Tür.

  4. Das sehe ich doch etwas anders: im Bereich des Sportberichterstattung kann man die Marke ESPN eigentlich gar nicht überschätzen, so stark ist die. Man kann ja jeden, der sich nur ein bisschen für Sport interessiert, fragen: “Wie heißt der große amerikanische Sportsender?” und die würde ESPN antworten.

    Insofern wäre ich da vorsichtig mit zu viel Pessimismus. Disney dürfte auch immer noch mehr Geld haben als Sky, Premiere oder alle anderen europäischen Kleinscheißer zusammen – wenn die ernst machen. Mit viel Geld und einer entsprechenden Werbekampange lassen sich auch Mentalitätsunterschiede schnell wegkaufen. Man frage mal bei McDonald’s nach: Erst in den 70ern nach Deutschland gekommen, gehören sie jetzt schon in jede Fußgägnerzone.
    Leider kommt wohl diese Bundesligarechteperiode noch zu früh – aber vielleicht hat auch die DFL beim Krich-Deal daran gedacht, zwischendrin mal ohne großes Geheule und den Einfluss irgendwelcher Landespolitiker die Pferde wechseln zu können und nicht nur auf die heimischen Sender angewiesen zu sein.

    Mich würde Bundesliga in der guten und professionellen ESPN-Präsentation jedenfalls freuen.

  5. Disney dürfte auch immer noch mehr Geld haben als Sky, Premiere oder alle anderen europäischen Kleinscheißer zusammen

    Da waere ich mir gar nicht mal so sicher. Zumindest nicht bei Sky. Die gehoeren immerhin zu Murdoch’s News Corp, nicht gerade ein kleiner Laden. Nicht ganz so gross wie Disney, aber auch nicht zu unterschaetzen.

  6. Ein TV-Sender ist kein Franchiseunternehmen, sondern besitzt “Ware” mit begrenzter Laufzeit. Die von der EU beschränkte Laufzeit von TV-Rechten auf 3-4 Jahre schaffen für Newcomer Probleme langfristig zu planen. Gerade bei so hochkarätigen Rechte wie Premier League…

    Selbst Setanta hat sich die Premier League-Rechten unter besseren Voraussetzungen geholt, als ESPN es 2009 tun kann: Setanta hatte Infrastruktur und im Fußball einen gewissen Namen (SPL in England). Keinen großen, aber es ist zumindest nicht völlig aus dem Nichts aufgetaucht.

    Ja, ESPN sendet in anderen Territorien Fußball. Aber wenn ich es richtig mitgekriegt habe, sendet es nirgendwo “lokalen” oder “regionalen” Fußball, sondern ausschließlich europäischen Fußball. Will sagen: obwohl ESPN in Argentinien, Brasilien oder Asien länger und umfangreicher tätig ist, hat man es dort nicht geschafft brasilianischen, argentinischen oder asiatischen Fußball einzukaufen. Und da soll es beim hochpreisigen europäischen Markt gelingen? Mit einem Sender dessen Quoten derzeit kaum meßbar sein dürften?

    Mit einer lokalen infrastruktur die es derzeit nicht gibt?!! NASN hat in Deutschland derzeit einen einzigen Mitarbeiter. In Zahlen: 1 Mitarbeiter.

    Ja, Disney hat viel Geld. Aber das haben sie nicht erst seit gestern gehabt und trotzdem ist ESPN auf dem europäischen Markt quasi nicht präsent. ESPN Classic – seit 3-4 Jahren in Europa existent und mit nationalen Ablegern versehen, ist quasi eine Karteileiche unter den digitalen Sendern.

    Wo soll Manpower und Know-How herkommen, um so schnell Marketing, Image, Werbezeitenvermarktung zu machen?

    Man kann ja jeden, der sich nur ein bisschen für Sport interessiert, fragen: “Wie heißt der große amerikanische Sportsender?” und die würde ESPN antworten.

    Richtig. Und auf diesen Sender würdest du jetzt Premier League erwarten?

    Man frage mal bei McDonald’s nach: Erst in den 70ern nach Deutschland gekommen, gehören sie jetzt schon in jede Fußgägnerzone.

    Kein, ich wiederhole: kein börsennotiertes Unternehmen nimmt sich heute 15-30 Jahre Zeit um eine Franchise aufzubauen. Bei ARENA betrug die Halbwertszeit ein Jahr.

    Die Bretter in Europa sind dick. Das fängt mit der teilweise ungenügenden Verbreitung an. Geht weiter über die mangelhafte Bekanntheit (es gab letzte Woche eine Untersuchung wonach die Deutschen nur einen Bruchteil der vorhandenen Sender nutzen und digitale TV-sender sind ein völliger schwarzer Fleck in der Medienberichterstattung). Das sieht zugegebenermaßen in anderen Ländern etwas besser aus.

    Zudem muss ESPN sein Erlösmodell anpassen. Anders als in den USA können die Erlöse nicht von den Kabelnetzbetreibern kommen, die für die Einspeisung zahlen. Das heißt es braucht Pay-TV-Infrastruktur (wieviele Sender hat Entavio in den letzten Monaten an Land ziehen können? Zwei Stück) und es braucht Werbezeitvermarktung. Wieviel Geld kann man aus Werbung erlösen, wenn man keinen deutschen Ton anbieten kann und zudem ein verwässertes “Me too”-Profil hat (“wir sind noch so ein Sportsender, der US-Sport aber auch anderes Zeug bringt”).

    Gleichzeitig macht man mit solchen Aussagen wie weiter oben, eine Kampfansage an die europäischen Pay-TV-Sender. Ich habe nicht umsonst davon gesprochen, dass die Fußballrechte für diese “überlebenswichtig” ist. Wie Armin schon schrieb: *SKY wird sich nicht überbieten lassen*. Und Ressourcen haben die auch. Wenn PREMIERE eventuell zu Canal+/Vivendi geht, dann steht da auch ein ganz anderer Konzern hinter, gegen den ESPN nicht so leicht anstinken wird.

    Wenn ESPN gesagt hätte: “langfristig, in 10 Jahren, können wir uns vorstellen um Premier League mitzubieten”, dann wäre ich vorsichtiger mit meinen Aussagen.

    Aber aus dem Nichts heraus – und mit Verlaub: NASN ist “nichts” – binnen anderthalb Jahren um die teuersten Ligarechte in Europa mitbieten zu wollen, ist ein mittelschwerer Fall von Realitätsverlust oder eine taktische Aussage, die eigentlich zu irgendwas anderes hinführen soll.

  7. Re: taktische Aussage
    Wobei einem einfallen könnte, dass die europaweiten NFL- und NHL-Pay-TV-Rechte von NASN im Frühjahr/Sommer 2009 auslaufen. Vielleicht dass der Grund, weswegen sich ESPN als weltweit agierender 800-Pfund-Gorilla darstellen will, um mit den US-Ligen einen ähnlich umfangreichen Vertrag wie mit der NBA abzuschließen.

    Insbesondere im Falle der NFL wird es spannend sein, da diese sich von NASN bzgl. deren Reichweite dezent verarscht vorkamen, aber allzugroße Alternativen hat die NFL nicht, wenn sie wirklich umfangreiche Berichterstattung in Kontinentaleuropa zeigen will.

  8. Ich finde ja, dass es durchaus auch eine gewisse Faszination hat, Leuten beim Geldverbrennen zuzusehen. (Ist vielleicht vergleichbar mit Unfällen auf der Autobahn.)

    Allerdings sinkt der Unterhaltungswert rapide, je direkter einen selbst die Auswirkungen betreffen. Die Rechte der englischen Liga finde ich daher als Objekt viel erträglicher als zB eine Wiederholung des Orange-Schwarzen Kabelheini-Desasters in Deutschland.

  9. Naja… Ob der “Angriff” von ESPN auf Europa wirklich funktionieren kann (sprich: ob er Gewinne abwirft), lässt sich natürlich noch nicht sagen. Aber ich halte es erst mal für nicht sooo unwahrscheinlich, dass er stattfindet.

    Dass man Manpower und Vermarktung verhältnismäßig schnell auf die Beine stellen kann, hat Arena in Deutschland bewiesen. Da ist zwar vieles suboptimal gelaufen, und die Investoren haben schnell kalte Füße gekriegt, aber die Übertragungen liefen in erträglicher Qualität und ohne große Pannen. Und was die Bekanntheit angeht: Wer die EPL-Rechte kauft, wird in UK sowieso schlagartig bekannt sein.

    Schwieriger könnte es da schon mit der Verbreitung aussehen, weil in UK die Begriffe “Satellitenempfang” und “Sky” quasi Synomye sind. Aber vielleicht bietet ESPN ja ohnehin nur für einen Teil der Rechte, um Ressourcen für andere Ligen und Wettbewerbe freizuhalten.

    Aber apropos “Sky wird sich nicht überbieten lassen”: Das hätte ich letztes Jahr auch noch unterschrieben. Aber beim FA-Cup und den Länderspielen ist ihnen genau das passiert: Sie wurden von ITV und Setanta überboten. Nun kann man natürlich sagen: Ein zweites Mal lassen sie das nicht mit sich machen. Wer da für 2009 die größere Kriegskasse haben wird, kann ich nicht beurteilen.

    Auf jeden Fall werden bei den EPL-Managern die Dollarzeichen in den Augen sicher noch größer – wenn das überhaupt noch möglich ist…

  10. Dass man Manpower und Vermarktung verhältnismäßig schnell auf die Beine stellen kann, hat Arena in Deutschland bewiesen.

    Dass die Übertragungen einigermaßen sauber waren und man eine umfangreiche Vermarktung hatte, hat ARENA zu welcher Lebensdauer verholfen? Ebend.

    ARENA ist der Beweis wie schwer es ist, aus dem Nichts einen Sender aus dem Boden zu stampfen, der länger überlebt. ARENA ist es nicht gelungen. Weil man die Problematik mit der Verbreitung unterschätzt hat. Weil die Kosten zu hoch gewesen sind und die Zahl der Abonnenten nicht schnell genug stieg um am Ende der drei jahre Perspektiven zu haben.

    Dass die Investoren vorzeitig abgesprungen sind, ist nicht die Ursache für das Ende ARENAs gewesen, sondern das Indiz das ARENA unterm Strich nicht funktionierte.

    Das wird auf der einen Seite bei ESPN anders aussehen, denn ARENA/UnityMedia musste sich das Geld auf dem Kreditmarkt zu BBB-Konditionen holen. Das “Geld verbrennen” hat also richtig gekostet. Auf der anderen Seite wird ESPN eben nicht einen Zielmarkt haben, sondern drei, sechs oder zwanzig, je nachdem wie schnell sie eine Lokalisierung vorantreiben. Das macht den Durchbruch noch komplexer.

    Premier League-Rechte europaweit auf englisch anzubieten, ist nichts anderes als ein absoluter Nischenmarkt. Solche Rechte helfen also allenfalls “ESPN UK”, dürften aber ESPN Deutschland oder ESPN France nicht soviel Erlöse bringen, wie solche Rechte bei PREMIERE oder Canal+ bringen.

    Trotzdem wird ESPN die gleichen Summen dafür zahlen müssen, denn die EPL will ihren Schnitt sehen. Und anders als bei der NBA, brauchtd ie EPL ESPN nicht als Vehikel für eine umfassende Vermarktung.

    Und selbst wenn sie erhöhten redaktionellen Aufwand aufbieten und die Spiele auch in deutsch oder französisch anbieten, stehen höhere Unkosten nur ein begrenzt großes Zielpublikum gegenüber. Schaut man sich die Zahlen bei PREMIERE an, sind es im Schnitt nur 30.000 Zuschauer die die Premier League einschalten. In der 2006/07-Saison waren es knapp 5-6 Spiele die mehr als 100.000 Zuschauer hatten (Mediadaten vom Sept 2007). Und das füllt auch nicht mehr als 6-7 Time-Slots pro Woche. Man schaue sich die Programme von EUROSPORT und DSF an, um zu ahnen, was ein paneuropäischer Sender anbieten kann und wie wenig auf dem nationalen Markt einem mit 200.000 Zuschauer geholfen ist.

    Schwieriger könnte es da schon mit der Verbreitung aussehen, weil in UK die Begriffe “Satellitenempfang” und “Sky” quasi Synomye sind.

    Das ist weniger das Problem. NASN hat ja bereits einen Platz und SKY wird derzeit besonders heftig auf die Finger geschaut, da SKY behauptet, man habe eigentlich keinen Platz mehr für neue Sender. Das riecht nach Monopolmißbrauch und SKY kann es sich nicht leisten öffentlich einen potentiellen Premier League-Konkurrenten ohne adäquaten Sendeplatz oder Platz im EPG verhungern zu lassen.

    Das hätte ich letztes Jahr auch noch unterschrieben. Aber beim FA-Cup und den Länderspielen ist ihnen genau das passiert: Sie wurden von ITV und Setanta überboten.

    Ich würde das aus mehreren Gründen nicht als Beispiel heranziehen. Zum einen ist es ein “Zweckbündnis”, dass sich ergeben hat, nachdem die BBC und SKY schon beim Carling-Cup und Football League zusammengearbeitet haben. Es ist jeweils die Konstellation aus Free-TV und Pay-TV. Wenn ESPN weder BBC noch ITV loseisen könnte, bliebe nur Five.

    Zum anderen schätze ich Setanta in einer puren Notsituation ein: für die geht es nur noch um “Angriff ist die beste Verteidigung”. Die haben enorm viel Geld in Sender und TV-Rechte reingepumpt und hoffen durch noch mehr Rechte möglichst schnell Publikum heranzuholen, damit sie vorzeigbare Zahlen haben. Sozusagen: ein Pay-TV auf Pump. Es riecht ein bißchen nach dem Pyramidensystem wie z.B. einst rundum den Bauinvestor Schneider, etwas was steten Zulauf von Frischgeld benötigt, um in Schwung zu bleiben. Und wenn diese Zufuhr abreißt, fällt das Ding schnell zusammen.

    Daher auch der Verkauf von NASN an ESPN. Aber bereits vor dem Kauf der EPL- und PGA-Rechte soll Setanta länger als erwartet gebraucht haben, und von Banken und Investoren Gelder zu bekommen.

    Ich bin mir daher alles andere als sicher ob Setanta ein solides Model ist.

    Und: UK wäre nur eine von mehreren Baustellen, die ESPN in Europa vor sich hat.

  11. Nur ganz am Rande, EPL scheint ein Deutsches Phaenomen (sp?) zu sein ;-)

    Kann mich nicht entsinnen dass mir das hier je untergekommen ist, das heisst eigentlich immer Premier League. Das es die Englische ist versteht sich von selbst.

    SPL ist hingegen ganz normal, oft auch Scottish Premier. Aber die ist ja auch ein paar Jahre juenger als die Premier League.

    Setanta hatte Infrastruktur und im Fußball einen gewissen Namen (SPL in England).

    Und in Schottland. Hauptsaechlich Schottland eigentlich. Denn das Interesse an der SPL ist in England leider doch vergleichsweise gering. ;-)

    Ja, ja, ich hoer ja schon auf.

  12. Um diesen Ganzen Sch…dreck aus dem Wege zu gehen sollten sich die Europäischen Pay-TV Anbieter zusammen tun und ESPN die Hörner zeigen.

    Und zu Setanta kann man nur sagen die müssen alles tun damit man überhaupt Setanta Abonniert denn wenn man für Setanta Ireland,Setanta Sport 1und2, Setanat Golf, Celtic, Ranger, Liferpool TV und AresnalTV(2008) und NASN nur 9.9 Pfund zahlen muß dann frag ich mich ob sich das auf kurz oder land wirtschaftlich ausgeht. Zum Vergleich als NASN UK in England an den Start ging zahlte man 9,9 Pfund für einen Sender und das auch nur wenn man ein jährliches Abo abgeschlossen hat für ein monatlich Kündbares Abo zahlte man 13.9 Pfund. Also was ich sagen will die haben alle Hände voll zu tun um Setanta an den Mann zubringen.

    Und nochwas zu ESPN die sollen sich doch lieber um denn US Sport kümmern und eine zusätzlichen Kanal (NASN 2) starten damit man die Sportarten bei dennen man die Rechte besitz auch zeigen kann. Ich habs schon mal geschrieben “Schuster bleib bei deinen Leisten”

  13. Klassisch Amis, die sich nicht vorstellen können, dass Europa etwas anders ist, als die USA. Nachdem Motto “Wieso, wenn es England gut läuft, dann doch auch mit dem gleichen Programm in Italien.” Aber ESPN sitzt auf so großen Taschen voller Geld, dass ich dene zutraue, beginnend mit der englischen Fußballliga richtig reinzuhauen. Wie wir alle wissen lohnt sich eine Vermarktung aber nur über Pay-TV. Und wie will ESPN das machen?

  14. Im Englischen Fernsehmarkt ist ( oder wird ) die ganze Sachen noch Interessanter denn will sich NASN (ESPN) von Setanta Loslösen sprich aus dem Paket gehen und seinen Kanal selbst vermarkten ? Oder ist dass ein guter Schachzug von Setanta um dann die ganze EPL bei sich zu haben ?

  15. Ich würde nicht ausschließen, dass bereits das Säbelrasseln für künftige Rechtevergaben in Sachen US-Sport (v.a. Richtung NFL) begonnen hat. Das die FA das gerne sieht, ist doch selbst verständlich. Letzendlich hat Setanta genauso einen schweren Stand vs. Sky wie es Arena gegen Premiere hatte.

    Zur NFL:

    Ich halte das NFL-Angebot von NASN E dennoch für ausgewogener, einfach weil man auch eine Chance Wiederholungen resp. AS-Live Spiele sich mehrmals anzusehen. Die Red Button werden AFAIK nämlich nicht wiederholt. Was den Vorteil nimmt, wenn man sich nur ein Spiel ansehen. Noch dazu fehlen Dinge wie Gamebreakers und orginal Halftime-Show.

  16. Das Beispiel mit Arena zieht aber aus verschiedenen Gründen nicht ganz. Arena musste quasi aus dem Stand heraus einen Sender inklusive branding & Technik & Aboservice etc. aufbauen.
    Ich kenne mich nicht mit der langristigen Rechtesituation aus, aber ABC-Disney könnte z.B.ähnlich wie Sky eigene Pakete schnüren aus Entertainment (ABC), Family (Disney) und Sport (ESPN) und auch da Sky direkt Konkurrenz machen. Sky hat ja selber in Italien gegen den Platzhirschen Berlusconi erfolgreich eine eigene Platform auch mit Fussballrechten ziemlich schnell hochgezogen.
    Okay, das waren jetzt eher Spekulationen, aber ich persönlich habenix dagegen, wenn NASN z.B. einen zweiten Kanal mit internationalen Fussball aufmacht.

  17. In UK wird keiner an SKY vorbei ein Pay-TV etablieren können (Virgin versucht es gerade, aber das dient eher dazu die Leute zu den eigenen Kabelnetzen zu ziehen). ABC1 wurde in England wegen Erfolgslosigkeit erst vor ein paar Monaten eingestellt.

    In Deutschland ist das relativ hochwertigen “Disney Channel” ist per “Exklusiv”abkommen an PREMIERE gekettet (wo ihnen auch Jetix gehört) und drei Playhouse- oder Toon-Kanäle sind im Kabel. Gerade im Pay-TV-Bereich gibt es Trickfilmkanäle ohne Ende.

    Wer in Deutschland zudem was aufbauen will, kommt derzeit an PREMIERE nicht vorbei. Entavio macht nach einigen Monaten einen sehr schwachen Eindruck. Zu sportdigital.tv ist nun ein 70er-Jahre-Softporno-Kanal namens “Alpenglühen” dazu gekommen (ohne Worte…).

    Will sagen: sie haben mit der Etablierung von NASN genug Probleme. Sie bekämen mit der Etablierung von “ESPN” als paneuropäischen Sportsender noch unendlich mehr Probleme. Aber die Etablierung eines Disney-Pay-TVs quer durch Europa, ist rechte-technisch der reine Wahnsinn, vorallem wenn man bedenkt was es alleine schon um College Football für einen Boohay gegeben hat. An Desperate Housewives ist gar nicht zu denken.

  18. Paneuropäisch wird sich so ein Kanal nie durchsetzten, denn jeder Markt hat sein eigenes Publikum. Interessant wird es erst wenn die Rechte (NHL NFL) neu ausgeschrieben werden, sprich werden die Auslandsrechte gleich an ESPN International verkauft ( siehe NBA-Rechte ) oder für jedes Land separat verkauft!?!.

    Vielleicht hat sich ESPN mit dieser Meldung auch nur auf sich aufmerksam machen wollen, damit der letzten Pay-TV Anbieter sich den Kanal NASN ins Paket holt.

  19. dämliche Idee von ESPN. Wie bereits mehrfach gesagt ist es eher unwahrscheinlich, dass die an Sky vorbei genug Abonnenten finden, um mit der Sache Geld verdienen zu können. Und Geld verdienen müssen sie, egal wie voll die Taschen jetzt sind.
    Sky ist DER etablierte PL Sender in England, und so wie ich die Tommies kenne, werden die sich hüten, jemandem von ausserhalb die Rechte zu geben,
    ausser natürlich, das Angebot ist finanziell wesentlich attraktiver, bei gleichbleibender Reichweite und Programmqualität. Und besonders bei den beiden letztgenannten Punkten könnte es für ESPN schwer werden.

    Ganz allgemein hat ESPN, wie groß die auch immer sein mögen, nicht die Ressourcen, um in den jeweiligen lokalen Märkten dem derzeitigen Anbieter das Top-Produkt ( meistens Fussball ) abzujagen.

    Da bin ich mit FAN! einer Meinung. Die sollten lieber bei ihrer Kernkompetenz bleiben, und sich auf die Übertragung von US-Sport in Europa konzentrieren.
    Da haben sie ihre Stärken, da sind sie etabliert.
    Erst mal NASN in jeden Pay-TV und Kabelnetzanbieter in Europa reinbringen, so dass jeder der will, auch die Möglichkeit hat, sich NASN zu besorgen.
    Zum Beispiel im dig. Kabel via Premiere. ( *daumen drück* ).

    Klar, die Amis träumen vom nahezu unbegrenztem Wachstum, aber dafür ist der Fernsehmarkt in Europa zu zersplittert.