Screensport am Mittwoch: nu isser drin.

Allzuviel gibt es über das gestrige Comeback von Leo Kirch nicht mehr zu sagen. In Kurzfassung:

Die DFL übergibt die Vermarktung der TV-Rechte für die nächsten zwei Perioden (2×3 Jahre, also bis Sommer 2015) an eine Tochterfirma von Leo Kirch: Sirius. Dafür bekommt die DFL minimum 500 Mio EUR pro Jahr (statt bislang 440 Mio) und wird vermutlich an über 500 Mio hinausgehende Gewinne von Sirius beteiligt.

Nun ist es also Sirius die sich mit den Fernsehanstalten abkaspern müssen. DFL und Sirius haben angekündigt für Pay-TV-Sender bereits ein fix-und-fertiges Programm zu produzieren, inklusive Bilder und Kommentatoren. Wie die Rechte an die Sender aufgeteilt werden, also wer was wann zeigt, ob es ein Samstagabend-Spiel geben wird etc… wird erst Anfang 2008 entschieden, wenn die Ausschreibung starten wird. Kollateralschaden der Vereinbarung mit Kirch: die Ausschreibung verzögert sich um ein Vierteljahr.

Für die Auslandsrechte will die DFL eine Tochterfirma gründen, die die Rechte ab 2009 für jährlich zirka 75 Mio EUR verticken soll.

Auf der gestrigen DFL-Mitgliederversammlung wurde das Geschäft mit Leo Kirch durchgewunken, mit 26 Vereine die dafür waren, neun die sich enthalten haben und dem Hamburger SV der als einziger dagegen gestimmt hat. Im Hamburger Abendblatt erklärt Bernd Hoffmann in zwei Sätzen seine Bedenken:
Die Entscheidung mit einer solchen Tragweite wurde mit unnötigem Zeitdruck erzwungen. Und die vorgelegten Bedingungen haben mich nicht überzeugt.” (Hoffmann kennt als ehemaliger Angestellter von SportFive das Geschäft)

Das Aufheulen ist groß. Die Pawlowschen Hunde wurden aus ihren Hütten gelassen.

Dazu drei Feststellungen (ich weiß, ich wiederhole mich):
1.) Es ist noch kein Entschluß gefallen wie die Spieltage aussehen werden. Also: abwarten

2.) Die Todesanzeigen sind für die Sportschau verfrüht. Es liegt in der Hand der Pay-TV-Sender ob sie willens sind die Extraportion Geld in die Hand zu nehmen oder sich mit einer billigeren Möglichkeit und der Koexistenz der Sportschau zufrieden geben.

3.) Ach ja, die Todensanzeigen für den kritischen Sportjournalisten… Ja, habe ich auch schon gehört dass es in der Bundesligaberichterstattung welche geben sollen. Klar, ab Sommer 2009 ist Schluß mit “Bayern hat Scheiße gespielt“… Wo war eigentlich das Aufheulen bei HBL.tv, DVL.tv oder BBL.tv?

4.) Keiner weiß zu diesem Zeitpunkt ob PREMIERE die von Sirius-produzierten Beiträge annehmen will oder annehmen wird. Ich weiß nur das PREMIERE ansonsten gerne solche Magazine einkauft. Red Bulls Flugtage? Playstation-Quiz? Formel1-Magazin? Motorsport-Magazine? NBA täglich in der letzten Saison? Das mit der eigenen “journalistischen Leistung” ist daher ein offensichtlich selektives Argument das PREMIERE-Sportvorstand Carsten Schmidt rausholt wann es ihm gefällt.

Jo, die fragwürdigste Komponent zum momentanen Zeitpunkt ist mit Sicherheit die Person Leo Kirch und seine finanzielle Lage. Angesichts der Erfahrungen die man mit der Kirch-Pleite gemacht hat, nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern aufgrund der mangelnden Transparenz seiner Firmengeschäfte und Entscheidungen, wirkt der Schritt der DFL sich an Leo Kirch zu hängen, sehr gewagt.

So, muss nun weg…

Mittwoch vom 10.10.2007

15h00 CFL: Calgary Stampeders – Saskatchewan Roughriders, NASN Tape
Whl: 4h

18h30 College Football: Tennessee Vols – Georgia Bulldogs, NASN Tape

20h00 Fußball: Greuther Fürth – 1. FC Nürnberg, BÄH live

20h30 NBA, Preseason: Boston Celtics – Minnesota Timberwolves, PREMIERE live
Whl: 2h20. Kommentar: Markus Gaupp

22h00 Copa Del Rey: Teneriffa – Malaga, TV Canaria live

1h00 NHL: NY Islanders – NY Rangers, NASN live
Whl: Do 9h30, 21h

Vorschau auf Donnerstag

18h30 NBA, Preseason: Memphis Grizzlies – MMT Estudiantes, PREMIERE live
20h15 Fußball: Wehen-Wiesbaden – Bor. Dortmund, HR live
21h30 NBA, Preseason: Toronto Raptors – Real Madrid, PREMIERE live
22h50 Feature: Die FIFA – Macht und Machenschaften im Weltfußball, ARD
2h30 MLB, Playoffs: Arizona Diamondbacks – Colorado Rockies, NLCS Game 1/7, NASN live

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ist Fürth – Nürnberg der Betatest für die Relegationsspiele? ;)

  3. “Keiner weiß zu diesem Zeitpunkt ob PREMIERE die von Sirius-produzierten Beiträge annehmen will oder annehmen wird. Ich weiß nur das PREMIERE ansonsten gerne solche Magazine einkauft. Red Bulls Flugtage? Playstation-Quiz? Formel1-Magazin? Motorsport-Magazine? NBA täglich in der letzten Saison? Das mit der eigenen “journalistischen Leistung” ist daher ein offensichtlich selektives Argument das PREMIERE-Sportvorstand Carsten Schmidt rausholt wann es ihm gefällt.”

    Es wurde auch die Frage aufgeworfen, ob Premiere nicht die Möglichkeit hat, von Sirius die Rechte wie sie bisher waren zu kaufen, und eben nicht die fertig produzierten Formate. Oder ist das im Pay-TV Bereich gar nicht mehr möglich ?

    Warum fürs Pay-TV andere Regeln als fürs Free-TV ?

    Geld hin oder her, es sollte im Interesse der DFL sein, die Live-Rechte an nur einen Pay-TV Anbieter zu verkaufen. Sonst ist die BuLi als Premium-Produkt im Arsch. Denn für eine sinnvolle Aufsplittung der Live-Übertragungen ist die Anzahl der Spiele einfach zu gering.

    Darüber hinaus hat Premiere mit der Konferenz einen Standard etabliert, der von anderen erst mal erreicht werden muss.

  4. Fandest du die arena-Konferenz denn so mies? Schwer zu erreichen ist das wohl nicht, das Konzept ist ja bekannt.

    Aber wär doch was nettest für KF15: man vergibt die Konferenz (“Highlight-Feed”) einfach seperat. D.h. man brauch nicht alle Rechte kaufen und hat den Kanal trotzdem. Ideal für kleine Stadtkabelnetze, die nur den lokalen Verein und die Konferenz einspeisen wollen.

    Zu den “nicht produzierten”: Ich wüßte nicht was einen Sender dran hindern soll, einfach nen eigenen Reporter über die Tonspur zu legen oder in der Halbzeit in ein hippes Studio in einer Garage im Müncher Umland zu schalten ;)
    Ob man dann allerdings auch noch an Innenraum-Interviews kommt ist ne andere sache. Aber so gehaltvoll, daß man nicht drauf verzichten könnte, sind die IMHO ja eh nie gewesen (wenn nicht Slomka & Mulder | Hoeneß & Allofs dabei sind).

  5. B.Schuss: “Warum fürs Pay-TV andere Regeln als fürs Free-TV?”
    Ich spekuliere mal: Free-TV heißt ja v.A. auch öffentlich Rechtliche (und sei es nur zum Preistreiben). Und nur mal so aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß die Komplettübernahme einer vorproduzierten Sendung bei aktueller Berichterstattung diesen schon aus juristischen Gründen nicht erlaubt ist.
    Außerdem: wie bringt man dann die Telefonnummern für das Scheinquiz unter?

    @dogfood: “für die nächsten zwei Perioden (2–3 Jahre, also bis Sommer 2015)”
    D.h., das ganze gilt erst für den Zeitraum ab 2009? Oder muss ich meinen Rechenschieber nachjustieren?

    Und überhaupt: wieso bitte vergebe ich die Rechte für einen so langen Zeitraum? An einen Zwischenhändler? Doch nur, wenn die Möglichkeit besteht, daß mittelfristig die Preise auch sinken könnten. Wie sollte das passieren? Fürchtet die DFL, daß sich die Deutschen in Scharen vom Fussball ab- und dem Fechten zuwenden werden? Ehrlich, kapier ich nicht.

    Die fragwürdigste Komponente ist für mich die Person Leo Kirch übrigens gerade nicht nur wegen seiner unklaren finanziellen Lage. Aber das nur am Rande.

  6. Mal was anderes: Ist hier schon bekannt, daß Michael Vick 20 Millionen Handgeld zurückzahlen muss? Schreibt u.a.Spiegel Online. Die Spielergewerkschaft will wohl gegen das Urteil vorgehen.

  7. Off topic: sieht irgendjemand, was ich beim verlinken falsch mache? Eigentlich halte ich mich sklavisch (copy and paste, mehr kann ich eh nicht ;) an Kais ‘Anweisung’. Außerdem: im Quelltext dieser Seite steht wenige Zeilen unter meinem Versuch ein echtes Exemplar, und ich sehe eigentlich keinen Unterschied.
    Danke im Voraus.

  8. Du mußt die Anführungszeichen entweder weglassen oder die über der 2 nutzen – kai hat 8821 (oder sowas) genutzt, die sind zwar stylischer aber nicht HTML/XML-tauglich ;)

  9. Aha, verstehe (also, jedenfalls ein wenig:). Dann probiere ich es gerade nochmal:
    zur Abwechslung die ‘Zeit’.

  10. Na, so einfach kann es sein. Danke, Thomas.

  11. @Sternburg
    Bezüglich des Preisverfalls. Steht Premiere in deinen Augen auf so festen Füßen aus Goldklumpen, dass die DFL sich sicher sein kann, das Premiere auch als Extrem-Monopolist in den nächsten zwei Verwertungsperioden und (vor allem) danach freizügig der Liga die Kohle hinterher wirft?

  12. Auch scheint mir berücksichtigenswert, ob nicht auch was Bundesliga-Fußball betrifft, irgendwo “die Grenzen des Wachstums” erreicht sein könnten. Ich habe irgendwie Zweifel, dass es im deutschen Sprachraum noch Millionen von Leuten gibt, die bisher weder Premiere noch (alt)ARENA-Kunde sind und über deren Abonnements die Pay-TV-Sender ihre Rechteaufwendung refinanzieren können. Die interessieren sich schlicht nicht für Fußball, zumindest nicht so, dass sie sich dafür zum Geldausgeben ködern lassen. Da darf man vielleicht sich selbst als Sportaffiner nicht zum Maßstab nehmen.

    Die neuen oder umgebauten Stadien zur WM 2006 werden auch älter werden, vielleicht die Nationalmannschaft auch irgendwann wieder eine Ribbeck’sche Rumpelei abliefern. Ob man die Steigerungsraten der letzten Jahre unbegrenzt extrapolieren kann, ist doch zumindest nachdenkenswert.

  13. De facto macht die DFL ja jetzt das ARENA-Konzept mit Kirchs Hilfe selber.

    Da bekommen die Aussagen der Bundesliga-Granden nach der Kartellamtsentscheidung (“ARENA hätte weiter leben können, wenn das Kartellamt die Kooperation mit PREMIERE erlaubt hätte”) ganz neue Dimensionen.

  14. @Sternburg: so weit ich weiss, laufen die aktuellen Rechte ( Premiere als Live-Broadcaster und die ÖR’s als Free-TV Verwerter ) noch bis zur Saison 2009. Bis dahin ändert sich also gar nix.

    @Thomas: ok, über die von Premiere gesetzten Standards kann man streiten.
    Trotzdem denke ich, dass eine Aufsplittung der Live-Spiele auf verschiedene Pay-TV Sender keinen Sinn macht. Dafür ist die Anzahl der verfügbaren Spiele zu gering. Wer soll damit Geld verdienen ? Einen Konkurrenten für Premiere, der auch noch Geld verdient, sehe ich nicht. Schon gar nicht, wenn der nur einen Teil der Spiele bekommt. Premiere hat, was kein anderer Konkurrent in Deutschland aufbieten könnte: Reichweite, Abonnenten, und ein breit gestreutes Portfolio, das eben nicht nur auf den BuLi-Fussball als Hauptumsatzquelle setzt.
    Mag sein, dass Leo bis 2012 da noch jemanden aus dem Hut zaubert, aber irgendwie kann ich das nicht so ganz glauben.

    Da sich im Free-TV Bereich was die Rechte angeht, nix ändern soll ( Sirius-eigenproduzierter Content wurde ja ausgeschlossen ), bleiben da für 2008 nur die üblichen Verdächtigen.

    Eins ist doch klar: Kirch will und muss die Preise für die Rechte in die Höhe treiben, um seine Gewinnzusagen einhalten zu können. Aber die Preise werden doch nur steigen, wenn das Produkt attraktiver ist als vorher, und die Bieter zahlreicher sind. Und das sehe ich nicht.

  15. Nö, im Gegenteil: Premiere wird sicher schon jetzt nicht mehr zahlen, als unbedingt nötig/ für die Rechte am Markt halt zu erzielen wäre. D.h., ein Zusammenbruch von Premiere wäre doch gar kein so wahnsinniges Risiko für die DFL. I.Ü. wird der allergrößte Teil des Preises für die Fernsehrechte doch gar nicht von Pay-TV-Abonenten, sondern von Werbekunden bezahlt(?). Und der Werbemarkt wird im Jahr 2015 doch wohl eher nicht kleiner sein als heute, oder?

  16. Die Option einer Aufsplittung der Live-Spiele auf mehrere Sender kann durchaus Sinn machen, da die Summe der Einzelteile evtl. mehr Erlös bringt. Durch die Zerteilung des Sonnabends gibt es Potential dafür am Freitag, Sonntag und evtl. auch Saturday Night. Hier würde ich aber auch eher die Privaten sehen, als noch weitere Pay-TV Anbieter mit der verwirrenden Vielfalt an Receivern und Karten.

  17. Vielleicht hat bei Premiere ja auch noch jmd eine Rechnung mit dem guten alten Leo offen, und Premiere zieht sich aus der BuLi zurück und lässt ihn mit seinen Rechten verhungern. Glaube nicht, dass arena einen neuen Versuch unternehmen würde, zumal die Rechte durch Sirius als Zwischenverdiener noch teurer sein dürften als letztes Jahr. Dann muss Leo Kirch eben doch einen neuen BuLi Sender aus dem Hut ziehen (respektive aus dem Boden stampfen – vielleicht ist die arena-Titte bei E-Bay noch zu habe)

    Aber mal im Ernst:
    Woher nimmt Herr Kirch wohl die Hoffnung, bei der Vermarktung der Rechte mehr rausholen zu können, als es die DFL bisher geschafft hat, und dies vorallem für 6 Jahre am Stück…

    Ich seh da schon die Schlagzeilen:

    Kirch-Pleite reloaded – BuLi in der Krise!
    Auch Bayern, Bremen, Schalke melden Insolvenz an ;-)
    St. Pauli – Deutscher Meister 2012

  18. @B.Schuss: das sollte nur dein “Konferenz”-Argument entkräften, denn IMHO spricht das weder für eine Premiere-Übertragung noch gegen eine Fremdproduktion.

    Aber spielen wir das ganze doch mal (hab grade etwas Zeit) an einem abstrakten Beispiel durch.
    Ich als lokaler Kabelprovider in der Lausitz kaufe für

  19. Hmm, der kaputte HTML-Parser wieder….

    <5 Mio die (nicht exkusiven) Rechte an den Spielen von Cottbus sowie die Konferenz.
    Jetzt brauche ich nur 75.000 Leute, die das Saisonticket für 70 Euro lösen. Oder ein Spieltag für 5 Euro.
    Das ganze gibts dann natürlich nur im “erweiterten” Digitalkabel, was pro Monat 1 Euro mehr kostet – das würde bei nur 50.000 “Umsteigern” sogar noch jährlich ne halbe Million Gewinn abwerfen.
    Rechenfehler sind hoffentlich keine drin (alles mal eben im Kopf überschlagen)

    Daß sich soviele Leute finden will ich nicht behaupten – allerdings klingt das nicht unschaffbar. Man kann den Leuten ja sogar die Wahl lassen, das ganze auch komplett für 20+ Euro/Monat via Premiere zu beziehen. Wenn ich als Zuschauer aber eh keine anderen Spiele anschaue,…

    (und nein, das Argument “hat bei Kick damals auch nicht funktioniert” zieht nicht)

  20. Laut Sport Bild von heute (leider ja wohl inzwischen etwas überholt) soll PREMIERE bereit gewesen sein – neben höherer Geldzahlungen natürlich – bei einer Verschiebung der Sportschau auf nach 22 Uhr und einem Topspiel am Samstag um 18 Uhr (kein Mittagsspiel, daran hat PREMIERE laut Sport Bild kein Interesse) eine Parallelübertragung des Freitagsspiels und/oder eines Sonntagsspiels im Free TV (!) zu gestatten.

  21. @Thomas(*piep*?):

    na, das Problem bei Kabelgesellschaften sind doch die Sendeplätze. Selbst im digitalen Kabelnetz braucht man doch einen übertragenden Sender, oder ? Dazu kähmen noch die Produktionskosten, Redaktion, Moderator, etc..
    Für eine regionale Gesellschaft dürften die Kosten da kaum zu stemmen sein. Hinge halt davon ab, was Sirius für ein relativ “unattraktives” Paket wie den FC Energie ( die Lausitzer mögen es mir verzeihen ) verlangt. Und wieviele Leute haben digitales Kabel, aber kein Pay-TV ?

    Wie die Zuschauerzahlen bei den Einzelspielen von Energie bei Premiere jetzt sind, weiss ich nicht. Da könnte ja vielleicht Kai was zu sagen. Der ist doch am Puls der Quoten…^^

    Ich sage ja nicht, dass es unmöglich ist. Aber Konzepte wie “Spieltagsticket” oder “Follow your Team” sind halt bisher nicht sonderlich erfolgreich in der deutschen Fernsehlandschaft gewesen. Wüsste nicht, warum sich das ändern sollte.

  22. Also, wenn ich mir meine Programmliste so anscheue, kann der Faktor “Kosten für einen Sendeplatz + Sender” im digitalen Kabel eigentlich nicht der Flaschenhals sein. Zur Not könnte man ja bei TV Gusto oder einem der handgestoppt zweiunddreißig Shopping- oder Deppenquizsender einmal die Woche ein paar Stunden abkaufen?

  23. @B.Schuss

    Gerade die Kosten für Produktion, Redaktion etc. entfielen ja weitgehend. Und nur mal eben einen Sender on-air schicken ist für so eine Kabelgesellschaft nun ja nicht das größte Problem.

  24. Nur so nebenbei. Was ist eigentlich bisher geschehen. Bisher ist nur geschehen das Premiere und eventuelle andere Interessenten ihr Angebot statt direkt an die DFL, nun eben an Sirius schicken. Dabei wurde die Einstiegshürde für potenzielle Premiere Konkurrenten erstmal herunter gesetzt, was grdsl. positiv ist und entsprechend hier die Fantasie anregt. Ob aber die Kreativität bei den angebotenen Rechtepaketen nun tatsächlich steigt, dass bleibt abzuwarten. Hierzu fehlt jede Äußerung von Seiten der DFL oder Kirch.
    Ob das ganze am Ende finanziell gar ein guter oder schlechter Deal war, dass wird die Zukunft zeigen. Wie sehr da die Schere auseinander geht zeigt doch schon, dass auf der einen Seite sich Leute an den Kopf fassen, weil sie davon ausgehen das die Rechte in 3 oder 4 Jahren viel mehr Wert sind und auf der anderen Seite, welche schon wieder die nächste große Kirch Pleite herbei schreien.

  25. Was auf jeden Fall passiert ist, ist, dass nun in der Verwertungskette mit Kirch ein weiterer eingespannt ist, der die Hand aufhält.
    Der will ja an der Geschichte auch verdienen. Und das hätte es – trotz der schlechten Meinung, die ich von der DFL habe – nicht gebraucht. Außer man erwartet bei der DFL bis 2015 eine Stagnation der TV-Einnahmen.

    Und ich halte die “aufgezwungene” DFL-Produktion für eine Sauerei, so deutlich muss man das sagen, weil sie jeglichen Qualitätswettbewerb im Pay TV erstickt, überhaupt nicht die Verwertungsmodelle von PREMIERE respektiert (Werbung, Cross Promotion) und wieder mal – wie bei dem ARENA-Intermezzo – Wirbel in den Personalabteilungen der Sender auslöst.

    Ich hoffe nur, dass hier das letzte Wort nicht gesprochen ist und die fertige Produktion nur eine fakultative Option sein wird – eben für den Fall, dass der siegreiche Bieter nicht PREMIERE heißt.

    Ich will auch nicht groß staatstragend mit “Zensur” oder “unabhängiger Berichterstattung” um mich schmeißen, mir geht es nur um das, was ich auf dem Schirm sehe und höre.

    Das klang hier ja schon oftmals an, dass es in Deutschland nicht genug Kommentatoren für zwei Sender gibt. Und wenn das wieder ausgedünnt wird, dann leidet darunter die Qualität des Produkts. Mal außer Acht gelassen, dass es sowieso auf PLAZAMEDIA hinausläuft…

    Außerdem finde ich es traurig, welchen Status PREMIERE offenbar inzwischen bei der DFL hat – das hat nichts mehr mit vertrauensvoller Partnerschaft zu tun. Da ist bei der letzten Ausschreibung viel Porzellan zerdeppert worden. Wenn man im Gegenzug daran denkt, wie treu die Bundesliga selbst in schlimmsten Zeiten noch zu Kirch gestanden ist, obwohl schon vor der Insolvenz die Zahlungen ausblieben…

  26. Es ist die Frage, was die Zuschauer mitmachen. Es drohen mehrere Abos, gar mehrere Receiver, die unkompatibel sind. Und eine einheitliche Präsentation wäre sicher auch nicht schlecht, und wenn dann dieser Sender noch der Ligasponsor ist.

    Schon interessant, dass die DFL die Kontrolle aus der hand gegeben hat. Theoretisch könnten Kirch und Co die Sportschau rauspauken und den Spieltag wie in England in Scheibchen verwandeln. Ich gebe dem HSV recht: Warum musste das jetzt so schnell gehen?

    Thema Vorproduzierung. Auch jetzt kommen die Bilder von PlazaMedia, und die DFL wäre ja bescheuert, würde sie bei der Qualität sparen. Und mal schauen, wie lange Premiere auf eigene Produktion beharrt, wenn sie plötzlich esehen, ein paar Milliönchen sparen zu können. Außerdem: Ich wäre froh, eine Katastrophen-Zusammenfassung wie BÄH am Sonntagabend nicht ertragen zu müssen.

    Etwas untergegangen ist die Tatsache, dass es wieder Relegation gibt. Da bin ich total dagegen, weil der nachteil der Beteiligten einfach zu groß ist, weil sie für die kommende Spielzeit erst vernünftig planen können, wenn der Markt schon angegrast ist.

  27. …leider verkommt der Fussball der DFL immer mehr zur Zirkusnummer.
    Schön, das es im Amateurbereich noch richtige Sportplätze gibt.

  28. …ja ja, ich weiß, “dass” mit Ess-Zett…

  29. von welcher “Premium”-Qualität reden wir denn hier. Die Bilder am Samstag nachmittag über Premiere bei 6 Spielen ist grottig. Der Hintergrund ist Pixelig ohne Ende. Die journalistische Qualität ist ja nun auch wirklich irre – Hr. Schaaf, wie war das als sie die Biene gestochen hat? Alles i.O.? Es kann doch eigentlich nur besser werden.

  30. Und mal schauen, wie lange Premiere auf eigene Produktion beharrt, wenn sie plötzlich esehen, ein paar Milliönchen sparen zu können.

    Klar, deswegen schreit PREMIERE derzeit auch am lautesten. Es wäre betriebswirtschaftlicher Wahnsinn eine eigene Produktion mit Kosten von angeblich ca. 80 Mio zu betreiben, wenn man sie eigentlich mit der Rechtezahlung schon “frei Haus” geliefert bekommt. Und diese 80 Mio muss man ja trotzdem dann an Kirch zahlen, um die Konkurrenten zu überbieten.

    Aber ich verstehe PREMIERE absolut, dass sie so großen Wert auf eine eigene Zusammenfassung legen.

    Schon alleine jeden Samstag “Willkommen zur PREMIERE-Konferenz” sagen zu können, ist ein enormer Werbewert.

    Und natürlich schmeckt es PREMIERE auch nicht, dass sie evtl. 2009 – 2012 eine Redaktion “anfüttern”, die dann danach für die Konkurrenz arbeitet.

    Das hat schon fast Dimensionen der chinesischen Zwangs-Joint-Ventures für ausländische Firmen – ein paar Jahre darf man zusammen Geld verdienen, danach wird der “ausgesaugt Wirt” abgestoßen, weil man es inzwischen auch alleine machen kann.

    Außerdem: Ich wäre froh, eine Katastrophen-Zusammenfassung wie BÄH am Sonntagabend nicht ertragen zu müssen.

    Gerade hier setzt ja die DFL-Produktion leider nicht an… ;)

  31. der unterhaltunsgwert der veranstaltung ist überhaupt nicht hoch genug zu unterschätzen, das alles hat art und stil galore. die dramatis personae sind ausgesuchteste seifensieder und spielleute, das publikum rast vor vergnügen. so soll es ein. K15 ist ein name, der allein anbetungswürdig ist, wie die männer vom K11 oder zwölf oder dem sitten KK, welches sich mal um diese hundsfötte kümmern sollte. zwischen gmbh, hinter gmbh&cokg, kgaa, alles verarsche und verdummung, damit der schein trüge und alle beruhigt ihr bargeld zählen können, dieweil die bilanzen schwarzen löchern ohne ereignishorizont gleichen. aber dann wird BILDKÄMPFTFÜRSIE eine kampagne vor der villa hammerschmidt inszenieren und das staatssäckel wird, jeder pollitikka ein fußball feeehn, die ganze chose steuermildernd abfedern und auf geht`s, auf ein neues!

  32. Klar, ab Sommer 2009 ist Schluß mit “Bayern hat Scheiße gespielt“

    Ach was? Gibt es das den heute noch? Es werden doch jede Menge maue Spiele zu Wahnsinnsevents hochgejazzt. Für manchen beteiligten Sender scheint zu gelten, ein Produkt, das so viel Geld kostet kann doch gar nicht anders als supertoll sein. Wir haben doch auch schon das mindestens vierte Jahr in Folge die spannendste, beste, engste und wahrscheinlich auch bunteste 2.Liga seit Erfindung des Balls.

    Macht Sportscast nicht heute schon die Bilder nach redaktionellen Vorgaben der DFL? Werden nicht gerne mal fröhliche Fans statt pöbelnde Spieler gezeigt? Sehen (vielleicht nicht gerade in der BuLi) in Fussballübertragungen “Flitzer” auf’s Feld rennen oder schwenkt die Kamera dann weg und der Reporter vor Ort macht einen Radiokommentar, warum das Spiel nicht weitergeht? Alles schon dagewesen.

    Ob die DFL nun über die Bilder oder über Bild und Ton entscheidet, ob der Kommentar die kommerziellen Interessen des Senders oder der Liga bedienen will, wenn das alles bedeutet den Untergang des Sportjournalismus bedeutet, dann erleben wir das keinesfalls erst 2009, sondern sind bereits mittendrin.

  33. Einmal taz:

    Im Grunde handelt es sich bei dem neuen Deal also um einen Affront gegen Premiere, dessen Vorstandsmitglied Carsten Schmidt mitteilte, zwar “auf jeden Fall mitbieten”, die angebotenen Konserven aber keinesfalls kaufen zu wollen. Es stehe jedem Rechteinhaber natürlich frei, zusätzlich eigene journalistische Inhalte wie Interviews oder Livekommentare herzustellen, sagte Hahn zu solchen Einwänden.

    Und einmal Süddeutsche:

    Kirchs Comeback als Händler der Bundesliga-Fernsehrechte ist deshalb begleitet von spektakulären Zahlen, wenig Fakten und einem Kosmos von Spekulationen. Szenario 1: De facto stand die DFL, der Dachverband der Deutschen Profiklubs, vor dem Riesenproblem, sowohl für das Pay-TV als auch im frei empfangbaren Free-TV jeweils nur einen ernsthaften Interessenten zu haben. Zum einen Premiere, zum anderen die ARD. Man kann sich ausrechnen, welch schlechte Verhandlungsposition sich daraus für die Bundesliga-Klubs ergibt. Viele Beobachter sagen deshalb: Der DFL-Deal mit Kirch soll vor allem ablenken von dieser Knappheit an Interessenten.

  34. Herr Seifert ist nie um einen schnippischen – wenn auch falschen – Satz verlegen.

    Zu den Einwänden von PREMIERE zur DFL-Produktion:

    Den Vorwurf kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Erstens: Seit August 2006 produzieren die DFL mit unserer Tochterfirma Sportcast das Basissignal und damit die Livebilder selbst, und wir haben noch nie eine strittige Szene nur im Ansatz weggelassen. Das können wir auch gar nicht, der Fan ist ja nicht doof. Zweitens hat Premiere über ein Jahr das fertige Bundesligaprogramm von Arena und hatte damit auch keine Probleme. Der ehemalige Arena-Chef Dejan Jocic wird unsere neue Produktionsfirma leiten. Von daher ändert sich nicht mal der Akteur.

    Aha, PREMIERE hatte also angeblich “kein Problem” mit ARENA.

    Oh doch.

    Es stand nicht PREMIERE drauf, es waren nicht die PREMIERE-Leute, die Einnahmen für Werbung hat auch nicht PREMIERE eingesackt, zwischen den Programmen kam keine Werbung für andere PREMIERE-Programme.

    Irgendwie will es nicht in Seiferts Kopf hinein, dass sich nur mit der Bundesliga kein Geld verdienen lässt. Die Bundesliga ist immer nur Vehikel und “Rammbock”, um den Zutritt zum TV-Gerät des Kunden zu bekommen, um ihm dann später noch andere Inhalte zu verkaufen.

    Das kleine 1×1 des Pay TVs. Aber das hat ja schon bei ARENA nicht gestört…

  35. Link vergessen. *schäm*

    Quelle

  36. sehr gern liest man auch immer wieder die feuilletonistischen arabesken der komödie, wie der triefäugige patriarch jeden tag selbst in die firmenzentrale in der guggemoosstraße schlurft nur mit dem entlausten alten trench bekleidet oder allein mit dem käfer wie august von finck weiland hinfährt, dorten seinen letzten getreuen und paladin wie heißt der noch dazu der ehemalige rechtsanwalt aus bremen und hilde springer oder frieda und natürlich der helmut im hintergrunde sowie, internationalität, dein name sei schweiz, helmut benthaus nein beilsheim mittut. sowie der mann mit dem unaussprechlichen namen djkczer oder so ähnlich, der dem greisen pleitier ebenfalls schon als bub positiv aufgefallen ist, so daß der ihn fortan an vaters statt in der kunst des lockenderehens auf einer glatze unterrichtete.

  37. Die DFL schaltet Kirch und eine Eigenproduktion “wie Arena” ein?
    Hätte es einen schlimmeren Albtraum geben können?

  38. […] Ebenfalls großes Thema: Kirch zurück im Geschäft (mehr hier und hier). Der einzige Gedanke den ich dazu habe ist eigentlich nur: “Erstickt doch an eurem Geld!” […]

  39. Die Bindung der Kirch-Firma Sirius ist für mich das Eingeständnis der DFL, daß die gewünschten Geldsummen über Fernsehrechte nicht einspielbar sind. Punkt.
    Ohne diese Erkenntnis hätte es den Deal nicht gegeben. Jetzt hat man einen mit seltsamer Motivation agierenden Mogul gefunden, der der DFL scheinbar genau die gewünschten bzw. etwas günstigere Einnahmen garantiert. Wie gesagt, mit zweifelhafter Motivation und zweifelhaften Refinanzierungschancen.
    Dazu hat man sich ein paar Leckerli und Scheinaktionen wie die Eigenproduktion der Sendungen ausgedacht, schließlich muß man die Mogelware ja irgendwie clever verpacken. Für die Verwerter der Fußballrechte, vor allem Premiere, aber auch die ÖR, werden die Rechte durch diese Spielchen deutlich unattraktiver.
    Damit könnte Premiere eventuell auf die Idee kommen, es wirklich einmal ohne die Bundesliga zu probieren. Der Mehrwert, den man durch den BuLi-Fußball hatte, verschwindet so. Premiere als auf einige Zeit einzigen wirklich potenten Verwerter sollte man nicht vergraulen. Könnte böse ausgehen.
    Es dürfte für Kirch kein Problem sein, beim Scheitern der Vermarktung der Rechte Sirius in die Pleite zu schicken. Erfahrung darin hat er ja. Ist auch kein Problem. Da helfen auch keine Bankbürgschaften. Die werden nämlich garantiert nicht für sechs Jahre, sondern für maximal eins (wenn überhaupt) ausgereicht.
    Ich befürchte mal, die DFL steht in kurzer Zeit voll ohne Hosen da.
    Gönnen würde ich es den Idioten, trotz der negativen Auswirkungen auf den Sport. Aber eine Bereinigung ist wohl mal nötig.

  40. “De facto stand die DFL, der Dachverband der Deutschen Profiklubs, vor dem Riesenproblem, sowohl für das Pay-TV als auch im frei empfangbaren Free-TV jeweils nur einen ernsthaften Interessenten zu haben. Zum einen Premiere, zum anderen die ARD. Man kann sich ausrechnen, welch schlechte Verhandlungsposition sich daraus für die Bundesliga-Klubs ergibt. Viele Beobachter sagen deshalb: Der DFL-Deal mit Kirch soll vor allem ablenken von dieser Knappheit an Interessenten.”

    na, da bin ich aber mal gespannt, welche anderen seriösen Interessenten der neue Deal anlocken soll. Im Free-TV Bereich soll es keine fertigproduzierten Formate von Sirius geben, also alles wie vorher.

    Und im Pay-TV Bereich sehe ich keine Konkurrenz zu Premiere. Reichweite, Abonnentenzahl, Portfolio, spricht alles für Premiere. Wen bitte will Kirch aus dem Hut zaubern ?

    Der einzige Vorteil für die DFL sind die garantierten Einnahmen von Sirius. Aber wer Kirch kennt weiss, dass sich solche Garantien auch gerne mal in Luft auflösen.
    Da muss die DFL schon mächtig Angst vor einer Verminderung der Werte des Rechtepakets ( und damit der Einnahmen der Clubs ) gehabt haben, dass sie so schnell ( manche würden sagen überhastet ) mit einem Mann wie Kirch abschliesst.

  41. Ich spiele ein bißchen Advocat Diaboli…

    Das Geschrei ist jetzt natürlich groß. Wie bei den Primaten klopfen diverse Beteiligte laut auf die Brust um Autorität und Stärke vorzugeben. Carsten Schmidt, Christian Seifert, Dieter Hahn usw, usf (wo sind eigentlich die Münchner Bayern? Mich macht es immer ganz wuschig, wenn sie zu den ganz großen Themen “zufällig” nix zu sagen haben)

    1.) “Die Bindung der Kirch-Firma Sirius ist für mich das Eingeständnis der DFL, daß die gewünschten Geldsummen über Fernsehrechte nicht einspielbar sind.
    Das macht erstmal keinen Sinn. Wenn diese Geldummen nicht abrufbar sind, dann sind diese Geldummen weder über die Direktvermarktung durch die DFL noch durch die Einschaltung eines Zwischenhändlers zu erzielen.

    Ein Zwischenhändler macht nur Sinn, wenn er den finanziellen Puffer spielt. Für Kirch/Sirius ist entscheidend ob die Rechte über sechs Jahre 3 Milliarden einspielen und nicht ob bereits im Jahre eins 500 Millionen eingeholt werden. Sollten die TV-Verträge im 1ten oder in den ersten drei Jahren unter 500 Mio reinholen, könnten sie in der zweiten Periode darüber liegen. Das erscheint angesichts der allgemeinen Preissteigerung in den Sport-TV-Rechten nicht unwahrscheinlich. (Deswegen gebe ich auch kein Pfifferling auf die Bedenkenträger die davon sprechen dass der Markt ausgereizt sei. Der TV-Rechte-Markt lief für die Top-Sportarten noch nie wirklich zyklisch, parallel zur Konjunktur)

    Die DFL profitiert dadurch, dass sie bereits jetzt via Sirius die 500 Mio erlösen kann. Im Gegenzug muss sie von etwaigen Mehrerlösen in den späteren Jahren der Laufzeit 50-90% abgeben.

    Sirius/Kirch spielt, wenn man so will, eine Kreditanstalt für die DFL.

    So mag sich dann auch manch Abstimmungsverhalten erklären (Wie hätten die Bayern ohne das neue Stadion an den Backen abgestimmt?).

    2.) “Und im Pay-TV Bereich sehe ich keine Konkurrenz zu Premiere. Reichweite, Abonnentenzahl, Portfolio, spricht alles für Premiere.

    Zwei Denkfehler. a.) Viele Leser gehen hier davon aus, dass der große, gigantische Konkurrent zu PREMIERE gesucht wird. Nö. Der Gag an der nun vorgeschlagenen Struktur ist ja, dass man für kleine Anbieter attraktiv wird. Sportdigital.tv und ein “Spiel der Woche”. DSF mit seinen Pay-TV-Lizenzen die seit Jahren auf Halde liegen.

    Diese Kleinstsender reichen aus um PREMIERE die Exklusivität zu nehmen, bzw. den Preis in die Höhe zu treiben, damit alle Pakete an PREMIERE gehen. Wenn man PREMIERE in der Ära Kofler analysiert, so gab es nur ein einziges Motto das zur Profilierung diente und sich auch optisch in den Werbbotschaften niederschlägt: “wir sind etwas exklusives”. Den Verlust der Exklusivität fürchtet PREMIERE wie der Teufel das Weih…

    Nebenkriegsschauplatz: vielleicht hat PREMIERE es auch der EU zu verdanken, dass sie eh so oder so auf Exklusivität verzichten müssen, da die Pay-TV-Rechte auf Wunsch der EU-Kommission so gebundelt werden sollen, dass auch andere Interessenten zum Zug kommen. Man blicke nach England…

    b.) Zweiter Gedankenfehler ist das Heranziehen von ARENA als schlechtes Vorbild. ARENA hatte diverse schwere Geburtsfehler und ich kann mir Menschen vorstellen, die aus diesen Fehlern gelernt haben. Journalistische Qualität? Bullshit. Das Problem war die zu kurze Zeit der Vermarktung, gepaart mit Chaos bzgl. der Verbreitung.

    Wenn die Rechte nun Anfang 2008 vergeben werden, stehen diesmal den Käufern zirka 15 Monate statt nur 6 Monate bei ARENA zur Vorbereitung zur Verfügung.

    Knapp anderthalb Jahre also. Verdammt viel Zeit in denen viel passieren kann.

    3.) “Und im Pay-TV Bereich sehe ich keine Konkurrenz zu Premiere. Reichweite, Abonnentenzahl, Portfolio, spricht alles für Premiere.

    Und jetzt den Scheinwerfer auf PREMIERE. Sorry, aber es spricht nichts für PREMIERE. Nimm PREMIERE die Bundesligarechte weg, und PREMIERE ist eine tote Hülle. Das hat man anhand der stagnierenden Abozahlen während der ARENA-Ära gesehen. Wenn SKY in Großbritannien keine neuen Sender aufschaltet, weil angeblich alle Reserven voll sind, haben sie die Kartellbehörden am Hals. Wenn PREMIERE hier neue Sender aufschalten will, melden sich nur irgendwelche Billig-Startups oder siebzehn Trickfilmkanäle mit Anime- oder Hanna-Barbera-Ware. Mein Gott, man hat hier bis zum Herbst noch nicht mal die ursprünglich angestrebten 20 Kanäle voll bekommen…

    Daraus läßt sich schlußfolgern, das PREMIERE trotz Wahnsinns-Werbebudget das ausgeprägte Profil einer feuchten Scheibe Toastbrot hat. Wenn kein Fußball läuft, läßt PREMIERE die Leute kalt.

    Die Abozahlen stagnierten, wie erzählt und dann warten wir mal 1-2 Jahre bis die ganzen ARENA-Karteileichen aus den Abozahlen verschwunden sind.

    PREMIERE hat seine Ausnahmeposition nicht, weil es ein starkes Pay-TV ist, sondern weil sich die Konkurrenten selbst ins Knie schießen und im Fallen sich das Genick brechen.

    Meine Kritik an dem Deal geht in zwei völlig andere Richtungen:

    1.) Wer durch das Finanzgebahren des Borussia Dortmunds bei der Vergabe der Bundesligalizenz überfordert ist, dem traue ich exakt nullkommanull zu, den cleversten und abgewichstesten deutschen Mediengiganten unter Kontrolle zu halten. Entweder wird die DFL übers Ohr gehauen oder sie läßt sich zum Werkzeug irgendeines anderen Deals machen. Kirch hätte grundsätzlich als persona non grata behandelt werden müssen.

    2.) Während die Strukturen einen Wettbewerb durch Vergabe der Rechte an unterschiedliche Sender erlaubt, beschneidet sie durch die Verbreitung eines Übertragungspakets mit Kommentatoren gleichzeitig die Möglichkeit dass die Sender sich inhaltlich Konkurrenz machen.

    Ich habe offen gesagt die Schnauze voll von der Mischpoke die da unten in München von PREMIERE zu BÄH zu EUROSPORT zu Sport1 zu SPACK.1 zu ARENA und wieder zurück zu PREMIERE durchrotiert. Die Geschichte zeigte das Inzest nie wirklich der Förderung von Qualität diente. Seit Jahren sind neue Impulse gleich null.

  42. Gut gebrüllt Löwe,
    vielleicht sollten wir uns zusammen tun und für die BuLi Rechte bieten.(Wenn einer dem Kirch Geld leiht…)

  43. Artikel in der Frankfurter Rundschau:

    Ursprünglich war geplant, Kirch neben der Vermarktung der Rechte von 2009 bis 2015 eine Option für drei weitere Jahre einzuräumen. Das war den Bundesligisten denn wohl doch zu viel Vertrauensvorschuss für einen, der die Klubs mit seiner Insolvenz 2002 in eine existenzielle Finanzkrise gestürzt hatte.

    Carsten Schmidt, Premiere-Vorstand Sport, sagte, man wolle die Spiele weiterhin selbst redaktionell begleiten. Am Mittwoch hieß es bei den Münchnern vorsichtig, noch sei ja nicht klar, ob die Übernahme der Fertigware Fußball in der Ausschreibung für die Jahre 2009 bis 2012 im Frühjahr “ein Kann oder ein Muss darstellt”. Die Fußball-Bundesliga ist fürs Premiere-Programm schlicht so existenziell, dass man dort notfalls wohl auch die Kröte schlucken und das Fertigprodukt einkaufen würde, um zum Zug zu kommen.

    Zugleich ist in der Liga zu hören, man wolle nicht die Bundesliga stückweise bei verschiedenen Anbietern unterbringen, was unweigerlich ein weiteres Zerfleddern der Spieltage zur Folge hätte.

  44. Ich habe offen gesagt die Schnauze voll von der Mischpoke die da unten in München von PREMIERE zu BÄH zu EUROSPORT zu Sport1 zu SPACK.1 zu ARENA und wieder zurück zu PREMIERE durchrotiert. Die Geschichte zeigte das Inzest nie wirklich der Förderung von Qualität diente. Seit Jahren sind neue Impulse gleich null.

    Und nun rotiert es dann zu SIRIUS… ;)

    Was mich ja an der ganzen Geschichte auch stört, ist, dass das ganze Konzept den “Partnertausch” eher schon zur Regel als zur Ausnahme erklärt – nach dem Motto “Wir machen unsere Sendung jetzt selbst, damit wir alle drei Jahre den Wirt wechseln können, ohne dass der Zuschauer es merkt und es zuviel kostet”.

    Diese Einstellung empfinde ich als hochgradig respektlos gegenüber dem zahlenden Zuschauer, der nun offenbar alle drei Jahre mit der Unsicherheit zu leben hat, wo er seinen Live-Fußball bekommt.
    Förderlich für den Absatz von Abos ist das sicherlich nicht…

  45. Das meine ich mit “Gorilla” oder von mir aus auch simpler Kakophonie.

    Wenn “in der Liga” zu hören ist, dass man die Liga nicht stückweise bei verschiedenen Anbietern unterbringen will, ergo sie nur bei einem einzigen Pay-TV-Sender unterbringen will, dann hätte es das ganze Gehühner mit Sirius und fertige Programmproduktion nicht gebraucht.

    Hier mal ein Gegenzitat von Heribert Bruchhagen: “Sehr viele kleine Sender, Rhein-Main-TV oder Kabel Württemberg, können sich doch jetzt sehr leicht beteiligen und Brocken da herauskaufen.

    Je mehr Statements ich aus der Liga höre, desto mehr habe ich das Gefühl dass etliche Leute überfordert gewesen sind, oder sich übers Ohr haben hauen lassen.

    Wie groß das Risiko ist, kann ich nicht einschätzen. Ich bin ein kleiner Fußballfuzzi und kann nicht die Medienlandschaften so durchschauen wie Dr. Hahn und wie Kirch. Ich wundere mich ohnehin, dass jemand solche Sicherheiten bieten kann. Aber die sind geprüft worden, und darauf kann ich mich verlassen. Sie erbringen erstklassige Bankbürgschaften, und zwar Tripel A.

    (Heribert Bruchhagen in der WELT)

    Der Cheffe sagt er könne für die Sportschau nicht garantieren, die Auguren sehen die Menetekel an der Wand und Bruchhagen sagt “Ich glaube, dass die „Sportschau“ ein wesentlicher Bestandteil ist, um junge Leute an die Bundesliga heranzuführen.“.

    Doh!? Waren die alle wirklich auf der gleichen Veranstaltung gestern in Frankfurt?

    Das Minimum was man sagen kann, ist dass die Außendarstellung der DFL in dieser Frage ziemlich fürn Arsch ist. Daher kann ich schon wieder den HSV, Nürnberg und die Bayern verstehen, wenn sie jegliche Interviewanfragen zum Thema ablehnen.

  46. Nochmal zurück zu den Zahlen. Kirch trägt die Produktionskosten für die Liveübertragung und kalkuliert mit bis zu 80 Mio im Jahr. Ist das realistisch? Hört sich ganz schön viel an. Der Deal sieht dann wohl so aus, dass Einnahmen über 500 Mio mit den Produktionskosten verrechnet werden. Anders kann ich mir einen Verteilerschlüssel von 90% für Kirch zwischen 500-600 Mio und danach 51% Kirch 49% DFL nicht erklären. Wenn ich Kirch wäre, würde mein erstes Bestreben sein, deutlich unter 80 Mio zu bleiben, das wäre ja alles zu 90% Gewinn.

    Falls diese 80 Mio Produktionskosten realistisch sind und es auch schon bei premiere waren, sieht der Deal doch etwas anders aus. Dann hat Kirch der DFL quasi 580 Mio geboten. Und dass ist doch erheblich mehr als die 420 (20 Auslandsmio abgezogen) bisher. Die Idee ist sicher, dass die Produktionskosten von premiere zusätzlich bezahlt werden. Nebenbei gesagt, ich versuche mir die Situation vorzustellen, dass Sirius alles komplett produziert und premiere darauf pfeifft und selber journalistisch arbeitet. Dann arbeiten die Sirius-Journalisten ins leere Off.

    Eine Interpretation, die ich auch hatte, scheidet wohl aus. Dass Kirch sich wieder massiv bei premiere einkaufen will. Ich denke, da wäre die EU vor. Die DFL als Monopolist kann sicher nicht an jemanden verkaufen, an dem sie irgendwie dann auch wieder selbst beteiligt ist.

    Ich denke, die 500 Mio für die nächsten 3 Jahre wären im deutschsprachigen Raum für die DFL nicht machbar gewesen. Wenn sie tatsächlich 60-75 Mio für die Auslandsrechte bekommen, wären 560-575 gegenüber 440 bisher ein guter Erfolg. Die große Frage ist halt, was in drei Jahren ist/wäre. Aber Menschen die von 12 bis Mittag denken, sehen erstmal die nächste Zeit und für die nächsten drei Jahre ist es bestimmt ein guter Deal für die DFL.

  47. vermutlich haben sich die meisten dfl-vertreter einfach überschätzt (nicht neu, nicht originell). im gegensatz zu fußballfuzzi bruchhagen, der hier mal wieder punkte bei mir sammelt.

  48. Ich denke, die 500 Mio für die nächsten 3 Jahre wären im deutschsprachigen Raum für die DFL nicht machbar gewesen.

    Warum sollen 500 Mio für die DFL nicht machbar gewesen sein, aber 500 Mi0 + 20% Zwischenhändlermarge = 540 Mio für Kirch/Sirius erlösbar sein? Was hat/macht Kirch was de DFL nicht können soll?

    Re: 80 Mio
    Ich glaub die Zahl hat sich RealityCheck aus irgendeinem Geschäftsbericht (PREMIERE oder Plazamedia) gegriffen. Bin mir aber nicht sicher.

    Und wenn ich es richtig aus dem Kopf habe, haben PREMIERE & Co in dieser Periode zusätzlich zu den TV-Rechten auch einen Produktionskostenzuschuß an die DFL für SportCast zahlen müssen. Daher hat Kirch nicht 580 vs 440 Mio geboten.

  49. Nebenbei gesagt, ich versuche mir die Situation vorzustellen, dass Sirius alles komplett produziert und premiere darauf pfeifft und selber journalistisch arbeitet. Dann arbeiten die Sirius-Journalisten ins leere Off.

    Hmmm…

    Die Ex-ARENA-Belegschaft produziert ein Programm, das fast niemand sieht – also eigentlich die negativen Aspekte von ARENA und “Bundesliga bei PREMIERE powered by T-Com”-IPTV anno 2006 zusammengequirlt.

    Alles steht und fällt damit, ob die Abnahme der DFL-Sendungen im Pay TV Pflicht oder nicht ist. Wenn ja, gibt’s bei PREMIEREs Sportredaktion den großen Exodus und ein großes Outsourcing zu SIRIUS/PLAZAMEDIA. Und ich bleibe dabei, derzeit riecht das für mich nach Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung durch die DFL und einem Fall für’s Kartellamt (das schon angekündigt hat, sich die Chose anzuschauen).

  50. Die 80 Mio Produktionskosten kommen von BILD.

  51. Ich bleibe bei meiner Aussage, daß die 500 Mio Euro pro Jahr über Fernsehrechte für die DFL nicht einspielbar sind. Klar gab es einen Trend zu Preiserhöhungen bei Sportrechten. Nur muß man den allgemeinen wirtschaftlichen Trend in Deutschland (und anderswo) berücksichtigen. Nicht umsonst meinen fast 70 % der Deutschen, vom Aufschwung nichts abzubekommen. Reiche Leute werden zwar immer schneller noch reicher, in der Masse merkt man aber nichts. Womit der Massenkunde=Fußballkunde nicht mehr bereit und in der Lage ist, deutlich mehr zu zahlen. Da nützen auch betuchte Leute nichts, denn auch die kaufen ein Pay-TV-Abo nur einmal und nicht dreimal.
    Genau diese wirtschaftlichen Fakten will die DFL nicht wahr haben. Also greift man zu den Taschenspielertricks wie jetzt. Die können natürlich machen, was sie wollen, aber Sicherheit liegt darin NICHT.
    Bei den angesprochenen Aktionen reißt man nämlich mit dem Hintern wieder ein, was man mit den Händen aufbaut. Klar läßt sich eine von Sirius auch journalistisch-redaktionell fertiggestellte Sendung in bestimmte Richtungen besser vermarkten. Die Einstiegsschwelle für Nutzer der Sendungen wird geringer.
    Dafür sinkt aber sofort auch die Exklusivität und die Refinanzierbarkeit der Rechte für große Verwerter wie eben Premiere. Man wird so sicher ein paar mehr kleinere Verwerter gewinnen können, aber die großen Fische werden deutlich weniger zahlen wollen und können. Siehe Exklusivität. Insgesamt dürfte das ein Verlustgeschäft werden.
    Die Motivationen von Kirch bleiben nebulös. Als Fußballfan, Fußballsponsor und Wohltäter sind mir der Mann und seine Gang noch nie aufgefallen. Da will jemand im Dickköpfigkeits-Alter nochmal auf paar Tasten eines gewissen Klaviers mitspielen. Offenbar wird der Mann durch zweifelhafte Einflüsterer auch nicht unbedingt optimal beraten. Sei es wie es sei. Ich glaube nicht, daß sich die Sache für Sirius rechnen kann. Und ich glaube nicht, daß die DFL das Geld sehen wird, was sie sehen möchte.
    Schön, daß sich Geschichte gelegentlich wiederholt. Eine geistige Bereinigung bei der DFL wäre so schlecht auch nicht. Und die kommt dann…

  52. @dogfood:

    ich nehme auch nicht an, dass man versuchen wird, einen vollständigen Konkurrenten zu Premiere aufzubauen. Und ich stimme dir zu, dass die Gefahr, die Exklusivität im Fussball zu verlieren, Premiere dazu bringen könnte, mehr für das kompette Live-Paket zu zahlen, als sie es bisher tun.
    Aber: Die Aufsplittung der Live-Rechte ist m.A. nach ebenfalls ein Verlust von Exklusivität für die DFL. Wenn Sirius es tatsächlich schaffen sollte, die diversen Spiele an 3-5 einzelne Pay-TV Kanäle zu verhökern, ist das mit Sicherheit nicht im Sinne der Kunden. Ob sich in einem solchen Fall genug Abonnenten für die Einzelspiele finden würden, darf doch bezweifelt werden. Besonders bei “unattraktiven” Mannschaften. Diese “Follow your Team” und “Spieltagsticket” Konzepte waren noch nie sonderlich erfolgreich in Deutschland.

    Pay-TV Kunden in Deutschland sind konservativ. Viele haben sich beim Arena-Desaster die Finger verbrannt, und werden wenig gewillt sein, bei anderen Pay-TV Anbietern ausser Premiere zu unterschreiben. Zudem müssten die Kosten für Sirius-Rechte, Sat-Gebühren, Decoder, und Abo-Management erstmal wieder reingeholt werden.
    Ich denke die potentielle Kundenbasis ist für ein solches Konzept einfach zu klein. Mal abgesehen davon, dass es m.A. nach gar nicht genug content ( Spiele ) gibt, um ausreichend große und attraktive Pakete zu schnüren.

    Ich denke, Premiere wird nur dann mehr für die exklusiven Live-Rechte bezahlen, wenn sie das auch selbst produzieren dürfen. Alles andere wäre eine Abwertung.

    Die Verhandlungsposition von Premiere wird stark davon abhängen, wie sehr man dort wirklich auf die BuLi angewiesen ist. Und darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich persönlich denke, die Position von Premiere ist stärker als du sie darstellst. :)

  53. Re: Koppelung Konjunktur mit Preissteigerung der Sport-Rechte

    Die Premier League-Rechte gingen letztes Jahr für knapp 3 Milliarden EUR raus, eine Steigerung des Erlöses um 65%. Soviel zur Relevanz der Konjunktur für die TV-Rechte…

    re: “Zudem müssten die Kosten für Sirius-Rechte, Sat-Gebühren, Decoder, und Abo-Management erstmal wieder reingeholt werden.

    Erstens haben die Senderbetreiber fast dreimal soviel Zeit Vorbereitungen zu treffen als seinerzeit ARENA.

    Zweitens bilden sich derzeit Infrastrukturen heraus, die ein Teil des Gehässels abnehmen, Stichwort “Entavio”. Sender wie sportdigital.tv haben sich nicht mehr um Decoder oder Abo-Management zu kümmern. Ist all-inclusive im Entavio-Angebot drin. Auch das ist etwas, was ARENA abging…

    re: “Diese “Follow your Team” und “Spieltagsticket” Konzepte waren noch nie sonderlich erfolgreich in Deutschland.
    Advocat Diaboli: das einzige Mal als “Follow your team” versucht wurde, war mit KICK um die Jahrtausendwende. Inzwischen hat sich zuviel verändert als das sich nicht einige Leute versuchen würden eine blutige Nase zu holen. Die Spieltagstickets sind von PREMIERE inzwischen prohibitiv verpreist (12 oder 15 EUR für ein Champions League-Spieltag)

    Aber klar: wenn “follow your team”, dann nicht für Energie Cottbus oder Hansa Rostock, sondern eher Bayern, BVB und Schalke.

    Ich sage nicht dass es so kommt. Ich sage aber dass die Drohkulisse für PREMIERE nicht ohne ist. Und das könnte preistreibend wirken. Wie gewünscht.

  54. Die Zahl zur PL im UK stimmt. Nur halte ich Bedingungen wie im UK (oder Spanien oder Italien) für auf Deutschland nicht übertragbar. Dort gehört Fußball echt zur Lebensqualität. Da ziehen die Argumente: mach es knapp und mach es teuer, die Leute kaufen. In Deutschland klappt das garantiert nicht. Da kaufen die Leute eben NICHT (siehe die Erfahrungen von Premiere und Arena). Der Fehler vieler BuLi-Vereine ist es, einfach britische Verhältnisse auf Deutschland projizieren zu wollen. Das geht schief (wie immer in der Vergangenheit, nicht umsonst sind die besten deutschen Kicker immer schon nach England, Spanien und Italien ausgewandert, als man sie noch haben wollte).
    Klar wird die Einstiegsschwelle für Pay-Anbieter niedriger. Aber nochmal: was man auf der einen Seite an neuen Partnern einnimmt, dürfte bei anderen weggehen. Das Refinanzierungsproblem für die Rechte bleibt doch und verschärft sich für die “Großen” dann nur noch. Und der Hauptgrund für ein Unternehmen wie Premiere, Fußball als Lockmittel für andere Programminhalte sprich Billigprodukte (sprich Gewinnerhöhung) einzusetzen, zerschlägt sich dann auch. Also wozu dann. Es kann bei Premiere zu einer ganz anderen, für die DFL katastrophalen Entwicklung kommen. Niemand läßt sich permanent erpressen. Also könnte Premiere auch mal auf die BuLi verzichten und mit einer begrenzten Zahl Abos eben leben… die Kostenseite würde sich ja nur positiv entwickeln. Und es lassen sich sicher auch andere Sportarten mit etwas Engagement zu Zugpferden aufbauen.
    Für mich bedingen seriöse Geschäfte seriöse Partnerschaften. Ein fairer Umgang mit Premiere durch die DFL, auch schon bei der letzten Rechtevergabe, wäre aus meiner Sicht die klügere Strategie gewesen. Aber wo eben Zocker am Werke sind…

  55. Genau, laß mal Premiere hinstehen und verkünden “wir verzichten die nächsten 3 Jahre auf de Fußball-Bundesliga” – der Aktienkurst steigt vermutlich auf irgendwo über 80 Euro und alle holen sich ein Abo, weil man jetzt für die 50 Euro endlich keinen Fußball querfinanzieren muß und daher “die schönsten Filme der 60, 70, 80er und 90er sowie die akteullen Tophits von heute sowie die nordamerikanischen Topligen NBA und MLB” anschauen kann.
    =====
    Meinst du wirklich, das juckt irgendjemanden?
    Schau doch nochmal rüber, wer hier alles sonderkündigen wollte ;-)

  56. Naja, solange in Deutschland Lebensmittel und anderer Kram wie Windeln, Tierfutter oder Damenstrumpfhosen noch an Tankstellen gekauft werden, kann es uns hier sooo schlecht nicht gehen – auch wenn Bild & Co. uns das gerne einreden wollen.

    Von daher würde ich das auch nicht so schwarz sehen. Es ist halt grundsätzlich die Frage, ob das Angebot eines Pay-TV-Senders in einem akzeptablen Rahmen ist oder nicht. Ich mein, ein Spieltagticket wie bei Premiere für die CL ist nun mal deutlich überteuert und wird deshalb nie ins Laufen kommen.

  57. An der Börse gestalten sich die Kurse bekannterweise gemäß der zukünftigen Chancen bzw. Wachstumschancen von Unternehmen. Es wird also nicht die aktuelle Situation und auch nicht die generelle Ertragssituation bewertet, sondern künftige Geschäftsmöglichkeiten.
    Damit war mit Premiere-Aktien – wegen der extremen Risiken ein echtes Zockerpapier – langfristig kein Geld zu machen und das wird auch so bleiben. Der Kurs wird auf- und ab taumeln, genau so, wie sich die aktuelle Situation zeigt bzw. wie sie vermittelt wird.
    Es gibt für Premiere aber nicht nur EIN Geschäftskonzept. Visionäre Figuren wollen immer den großen Deal… siehe z. B. Kofler. Man kann aber auch gut kleine Brötchen backen, echt Geld verdienen und langfristig leben. Wenn man mal die ganz große Vision wegläßt.
    Für die kleineren Brötchen bei Premiere stehen der Abgang von Kofler und der Aufstieg eines “Buchhalters” wie Börnicke.
    Läßt Premiere die BuLi für einen 3-Jahres-Zeitraum sausen, kann man große Abonnentensteigerungen vergessen. Es wird auch einen Rückgang geben, aber so dramatisch nun wieder auch nicht. Mein Bekanntenkreis und ich sind – denke ich – so außergewöhnlich nicht, sondern repräsentieren schon eine Mehrheit.
    ICH und andere würden Premiere auch dann nicht kündigen. Die Abonnentenzahl würde sich auf einem gut kalkulierbaren Level halten. Und man könnte dann mit dieser Zahl und ohne horrende BuLi-Kosten wirklich echte schwarze Zahlen schreiben. Na und? Zehntausende von mittelständischen Unternehmen in Deutschland leben so, und das nicht schlecht.
    Pfeif doch auf den Aktienkurs. Damit geht ein Unternehmen nicht pleite.
    Eine Alternative wäre es allemal.

  58. Ne, es geht nicht pleite – aber es ist *flutsch* geschluckt, verdaut und ausgeschieden ;)

  59. Ja und? Ändert doch an der Sache nichts. Ein Unternehmen Premiere oder X oder Y will Geld mit Pay-TV verdienen. Kann man damit Geld verdienen, wird es gemacht, kann man nicht, läßt man es. Wie alle Welt beweist, geht es offenbar. Damit ist es gleich, wem der/die Pay-TV-Sender gehören.
    Allerdings hat (mit einer getürkten Bilanzierung mal für ein Jahr) in Deutschland noch kein Pay-TV-Sender, der die BuLi live vermarktet hat, schwarze Zahlen geschrieben. Das sollte Führungskräfte doch irgendwann mal Anlaß zum Nachdenken geben. Hier liegt offenbar nicht die Lösung für profitable Geschäfte. Oder?

  60. Der Kicker spart auch nicht mit Kritik:

    Dass der 80 Jahre alte Kirch die Ausschreibung der TV-Rechte von 2009 bis 2015 tätigen und danach mit ARD, ZDF, DSF, Premiere und anderen verhandeln wird, erlaubt einen Schluss: Die Liga traut dem einstigen Medien-Mogul bessere Ergebnisse zu, als wenn sie das Geschäft selbst machen würde. Der Rückschluss: Dann braucht man keine kostenintensive DFL-Zentrale.

  61. Eben. Es ist eine Bankrotterklärung für die Geschäftsführung der DFL, die sich ja genau diesem Fragen widmen sollte.
    Und die Frage, warum Kirch und seine Sirius die Sache überhaupt machen udn welche Motivation dahinter steckt, hätte man sich eventuell auch mal stellen können. Oder müssen.
    Wenn ich Vorstand bei Premiere wäre, würde ich mir alles einfallen lassen, um mit diesem Banditenverein DFL nichts mehr zu schaffen haben zu müssen. Und da gibt es Wege. Echt.

  62. @NoRegret:

    denke ich auch. Und ich denke, das ist auch unstrittig. NUR mit der BuLi lässt sich kein PAY-TV rentabel betreiben, schon gar nicht, wenn es keine exklusiven Rechte hat.

    Es ist sinnvoll als Bestandteil eines bereits bestehenden, interessanten Portfolios, für einen Sender, der seine Abonnentenzahlen erhöhen will. Die Rechtevergabe ist Anfang ’08, und los gehts dann Sommer ’09.
    Wie Kai schon gesagt hat, im Prinzip genug Zeit für mögliche Interessenten, ein eigenes PAY-TV Angebot aus dem Boden zu stampfen, und mitzubieten.
    Andererseits: für das Konzept bleibt im Grunde auch nicht mehr Zeit als Arena damals hatte. Denn beim Bieterverfahren werden Sirius und die DFL schon Konzepte hören wollen, die durchdacht sind.

  63. @No Regret
    Fussball gehört in Deutschland nicht zur Lebensqualität und Premiere könnte auch ohne Bundesliga gut?
    Wenn dem Deutschen Fussball so unwichtig ist, warum ist Deutschland dann das einzige Land wo es noch eine derart zeitnahe Erstverwertung im Free-TV gibt. Der Grund dafür ist doch gerade die hohe Stellung welche die Fussball in der deutschen Gesellschaft genießt. Und wie sehr Premiere ohne die Bundesliga kann sieht man daran wie sie sich das gesamte letzte Jahr über fast beide Beine ausgerissen haben um die Liga wieder unter ihr Dach zu bekommen. Wenn Premiere so gut ohne könnte hätten sie niemals solch einen kostspieligen Aufwand getrieben. Und ich halte Kofler defintiv für keinen der das Geld nur so aus Spaß aus dem Fenster wirft. Sehr wohl aber für jemanden der die Situation seines Unternehmens einschätzen kann.
    Deine Ausführungen zur Börse finde ich auch süß. Das mag in der Theorie ja richtig sein, in der Realtität ist niemand alltagsempfindlicher als der Durchschnittsbroker.

  64. Frag Dich mal, für WIEVIELE in Deutschland Fußball zur absoluten Lebensqualität zählt. Das sind genug, um die Stadien jede Woche wunderbar zu füllen, und noch einiges mehr. Aber die Zahl ist deutlich begrenzter als in den genannten anderen Ländern. Sehr deutlich. Und der Deutsche liebt den Fußball zwar, aber er ist verwöhnt, ihn für lau zeitnah im ÖR, für das er ja ohnehin zwangsweise blechen muß, zu sehen. Womit die Bereitschaft, für den Fußball echt Geld auszugeben, geringer ist als viele denken. Da verwechselst Du Ursache und Wirkung. Wenn die Sportschau wegfiele, was meinst Du, wieviele Leute dann Abonnent beim Pay-TV würden? Ich sage: kaum jemand mehr als heute. Echt nicht.
    Als noch ein Visionär an der Spitze von Premiere stand, ging es um Expansion, Expansion, Expansion. Das war nur mit BuLi-Fußball zu machen, auch wenn es sich erst einmal niemals gerechnet hat. Nur mit LiveFußball waren/sind neue Abonnenten zu locken. Jetzt ist der Visionär weg und die Buchhalter regieren. Da könnte schon mal wer auf die Idee kommen, sich nicht gesund zu verdienen, sondern gesund zu sparen. Soll auch ein Weg sein. In dem Falle nicht der schlechteste.
    Tja, mit der Börse, das ist so eine Sache. Als mittelständischer Unternehmer sehe ich das anders. Ich möchte mein Geld nicht mit Börsengängen verdienen und dann am Tropf und Bändel dämlicher Banken und Broker hängen. Deshalb sage ich auch einem Unternehmen wie Premiere: pfeif doch auf den Aktienkurs. Wenn man eben übernommen wird, wird man übernommen, na und. Auch die neuen Investoren müssen irgendwann irgendwie Geld verdienen.
    Es kann ja – die Dummheit der Anleger berücksichtigt – keine Sinn machen, sich aller drei Jahre von Idioten=DFL erpressen zu lassen, wirtschaftlich irrsinnige Dinge zu veranstalten, nur um Fußball bieten zu können. Zu schwarzen Zahlen gibt es für Pay-TV-Anbieter auch andere Wege. Die könnten etwas intelligentere Manager ja auch mal beschreiten. Sollte nicht unmöglich sein.

  65. Selbst Pessimisten sind der Meinung, dass für Pay TV im Allgemeinen und PREMIERE im Speziellen in Deutschland sehr wohl noch Wachstum drin ist – das bekanntliche Ziel von 6 Mio Abonnenten von Börnicke wird zwar als ambitioniert, nicht aber als mittelfristig unrealistisch angesehen.

    Und in Zeiten von günstigeren Wegen, an Filme und Serien zu kommen (legal wie illegal), bleibt Livesport das einzige Vehikel, um den entscheidenden Kaufimpuls auszulösen.

  66. Wachstumspotential hin oder her, ich meine mich erinnern zu können, dass Kofler mal gesagt hat, dass die Masse des Umsatzes bei Premiere eben nicht über die Sportpakete generiert wird, sondern über Serien, Filme, Dokus, und andere “familienfreundliche” Pakete. Und wenn ich mich nicht völlig irre, hat er sogar mal gesagt, dass es – finanziell gesehen – sogar unsinnig wäre, für eine verhältnismäßig kleine Gruppe von Abonnenten, eine so große Summe des zur Verfügung stehenden Kapitals zu investieren. Denn im Verhältnis zu dem, was die BuLi-Rechte an Gebühren einbringen, kosten sie viel zu viel.

    Naja, er hat das zu einem Zeitpunkt gesagt, als Premiere die BuLi-Rechte an Arena verloren hatte, also steckte ne gehörige Portion Propaganda dahinter, aber ich denke, da könnte trotzdem was dran sein.

    Kenne leider die Geschäftszahlen von Premiere nicht, und wie sich die Abos verteilen.

    Klar, die BuLi ist ein großes Zugpferd für Neukundenaquise, aber wenn Premiere die Kosten für die BuLi nicht mehr am Bein hätte, könnte man die Abogebühren senken, die anderen Pakete attraktiver gestalten, und so vielleicht auch neue Abonnenten gewinnen. Das die BuLi allein der Königsweg sein soll, sehe ich nicht.

  67. Es geht weniger um die BuLi als solche. Aber alles andere, was ein Pay-TV wie Premiere bietet, ist ersetzbar. Per Videothek, Internet-TV, Kauf-DVD, von den illegalen Wegen über Tauschbörsen und das Usenet gar nicht erst zu sprechen. Also kommt man – außer an den Live-Sport und Live-Events (die aber nicht die Zugkraft wie der Sport haben, kennt man da das Ergebnis, ist der Kick eben weg) – an alles auch anders und meist sogar billiger heran. Damit ist es schon schwer, Abonnenten zu gewinnen und zu halten. Man müßte sich bescheiden, ich z. B. würde Premiere auch ohne BuLi-Fußball (aber unbedingt mit CL und F1 und möglichst US-Sports) nicht kündigen. Bequemer Weg, an vernünftige Inhalte zu kommen, preislich (obwohl mich Preise weniger interessieren, nur mag ich keine Abzocke) durchaus vertretbar und eben bequem. Ich muß auch nicht jeden Film zum Kinostart schon daheim sehen.
    Diskutiert man darüber, was in Deutschland an Abozahlen beim PayTV noch drin ist, muß man erst einmal die Entwicklung bei den ÖR sehen. Bleiben die so stark wie heute und/oder werden – wie es scheint und weil ihnen niemand auf die Pfoten klopft oder klopfen will – noch stärker, sieht es fürs PayTV mau aus. Aber auch sonst ist deutsche Mentalität nicht gerade PayTV-freundlich. Deutsche geben für anfaßbare Sachen lieber Geld aus als für “immaterielle” Werte, traditionell. Damit halte ich Abozahlen von 6 Mio, ob mit oder ohne Live-BuLi im Angebot, für unrealisierbar. Aber ich bin auch nicht allwissend.
    Jedenfalls kommt man bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung zur Live-BuLi-Übertragung nicht umhin zu sagen: weg damit. Es rechnet sich.

  68. Ich bleibe dabei, Koflers Verhalten im laufe des letzten Jahres ist ein klares Zeichen für die exorbitante Wichtigkeit der Bundesliga, egal wie man es dreht oder wendet. Wenn Premiere diese drei Jahre einfach so auf der linken Arschbacke hätte absitzen können, sie hätten es gemacht.

  69. Du mußt zwischen dem Ertragswert und dem Börsenwert von Premiere unterscheiden. Eins hat mit dem anderen nur ganz bedingt zu tun. Für den Börsenwert war der Verlust der BuLi-Rechte eine Katastrophe, obwohl er aus kaufmännischer Sicht an sich positiv war. Ein Erwerb der Rechte zu den von der DFL geforderten Konditionen wäre deutlich dümmer gewesen (aber siehe, wie dämlich die Börse ist, wäre der nicht so abgestraft worden).
    Und denke bitte auch daran, daß ein gewisser Herr Kofler damals noch ein dickes Aktienpaket von Premiere besaß. Damit war dem guten Kofler der Börsenwert enorm wichtig, die Ertragssituation scheißegal.
    Kennst ja das Sprichwort von Hemd, das einem näher ist als der Rock…

  70. Erste Reaktion von PREMIERE auf SIRIUS?

    PREMIERE übernimmt 14 (!!!) Kommentatoren von ARENA

    Klar, die meisten nur als freie Mitarbeiter. Aber es ist ein Signal.

  71. Ok, Sat+Kabel hat offenbar nicht zwischen Mitarbeitern und Kommentatoren unterschieden, korrigierte Fassung ist schon online…

    Dann bewegt sich das im angekündigten Rahmen.

  72. Struve wird in einem DPA-Interview wieder polemisch und ungenau:

    “Mit durchschnittlich rund sechs Millionen Zuschauern ist die Sportschau am Samstag äußerst lebendig”, sagte Struve. Alle bisherigen Versuche, die Bundesliga samstags nach 20.00 Uhr zu übertragen, scheiterten kläglich.

    Ja, alle eins.

    Obwohl, gilt die Erstverwertung von ein paar Spielen im Sportstudio vor dem Anpfiff- und ran-Zeitalter (als die Privaten erstmals wirklich alle Spiele in einer einzigen Sendung vor 20 Uhr sendeten) auch als Versuch? ;)

    Der ist nämlich meines Wissens nicht gescheitert…

    Spätestens wenn die Einschaltquote im frei empfangbaren Fernsehen (Free TV) unter zwei Millionen sinkt, dürften die Vereine mit ihren Trikotsponsoren bei der DFL auf der Matte stehen.

    Das ist jetzt auch wieder populistisch, unter die 3.5 Mio Zuschauer des Sportstudios dürfte es nicht sinken – erst recht nicht mit Erstrechten…

  73. Es sind “zwei bis drei” Versuche gescheitert. Nicht nur der 20h15-Versuch von SAT.1, sondern auch die Drei-Stunden-Sendung mit denen Anpfiff mal einst auf RTL begann, doch nach 20h brachen die Quoten so bitterböse ein, dass bereits nach 2-3 Wochen auf ein Konzept bis 20h zurückgefahren wurde.

    Als halben Versuch für ich das Samstags-20h-Spiel zählen, das aufgrund geringer Popularität und Zuschauerzahlen nach einem halben Jahr oder so, wieder eingestampft wurde (Liveübertragung auf PREMIERE, Free-TV-Verwertung im ZDF).

    ‘Türlich ist das was Struve treibt, nur Populismus. Aber er muss in Sorge sein, dass derzeit von den wackeren Bayern, die sonst eine der eifrigsten Free-TV-Befürworter gewesen, momentan so gar nichts kommt und nach Handelsblatt-Infos KH Rummenigge am Montagabend sogar mit Kirch-Vertretern in einem Frankfurter Nobelrestaurant gegessen hat.

  74. Im Rahmen einiger Streitereien um TV-Gelder in Italien, hat die Gazetta dello Sport mal zusammengetragen, was die europäischen Ligen angeblich an TV-Geldern erlösen – zum Teil natürlich in Einzelvermarktung.

    Demnach bekäme die Serie A insgesamt 730 Mio pro Saison, England 1.35 Mil, Spanien 575 Mio und Frankreich 635 Mio.

    Link

    Es sind “zwei bis drei” Versuche gescheitert. Nicht nur der 20h15-Versuch von SAT.1, sondern auch die Drei-Stunden-Sendung mit denen Anpfiff mal einst auf RTL begann, doch nach 20h brachen die Quoten so bitterböse ein, dass bereits nach 2-3 Wochen auf ein Konzept bis 20h zurückgefahren wurde.

    Zu Zeiten von Anpfiff hatte ich noch kein RTL. *schäm*

    Aber war es nicht so, dass es damals (und auch zu Beginn der ran Ära) nicht fast parallel bei der ARD trotzdem noch ausgewählte Spiele in der Sportschau gab (mit regionaler Färbung, d.h. in Rheinland-Pfalz kam als erstes das Spiel des FCK, in Hamburg der HSV usw.)?

    Und die gescheiterten Versuche bei Sat 1 schiebe ich auch darauf, dass der Free TV Verwerter und der Pay TV Sender dem “selben Herrn dienten” und damals PREMIERE ein einziges Schuldengrab war. Kirch war also versucht schnell den Stecker zu ziehen, es gab damit keine Möglichkeit, dass der Sendeplatz sich etablieren konnte.

    Jedoch stimmt es, der Sendeplatz um 20 Uhr ist eher ungeeignet, da muss man schon auf 22 Uhr gehen, wenn der Film/die Show schon vorbei ist.

  75. Jeder redet darüber, ob und wie Premiere 3 Jahre ohne BuLi überstehen könnte. Da halte ich mal entgegen: Sirius/DFL könnten ohne ein Premiere-Angebot den Laden dicht machen. Wer sollte auch nur annähernd den großen Brocken für die 500 Mio beisteuern, da sehe ich zZ niemanden. Das alles ist eine große Pokerpartie zweier nahezu gleich starker Kontrahenten. Jetzt werden auf beiden Seiten die Drohkulissen aufgebaut, aber in Wirklichkeit kann der eine nicht ohne den anderen.

  76. @NoRegret
    Mit solchen Unterstellungen wäre ich äußerst vorsichtig.

  77. Re: Anpfiff

    Zumindest war es so dass die Sportschau VOR Anpfiff (ich glaub die begannen um 19h, während die Sportschau um 18h begann) einige Spiele zeigen durfte. Ich weiß aber nicht mehr wer wie was mit First Choice und so hatte.

    Zur Erinnerung:

    (Nein, YouTube kann nur ich als SysAdmin in Kommentaren inkludieren… nicht der normale Leser)

  78. 1975?! Anpfiff ging doch 1988 los, wenn ich mich da noch recht dran erinnere…

  79. Ich weiss gar nicht, welche Aussage von Seifert im Welt-Interview am belustigsten ist. Ich entscheide mich aber einmal für:

    “…So kompliziert ist das nicht. Eventuell muss ich mich als Satellitenkunde eben an meinen Satellitenbetreiber wenden oder als Kabelkunde an meine Kabelfirma. Das kriegt der Fan hin. Aber vielleicht bekommt ja auch Premiere die Rechte. Wichtig ist zunächst, dass überhaupt Wettbewerb entsteht”.

    Das erinnert mich irgendwie an die Aussage von 2006, man müsste ja nur seine Smartcard zum Umprogrammieren an Astra schicken.

  80. Dumme Leute werden auch mit fortlaufender Zeit nicht schlauer. Auch wenn der Witz mit der Smartcard von de Roos und nicht von Seifert stammt. Aber von irgendwem muß es de Roos ja gehabt haben, so was fällt dem garantiert nicht von selbst ein.
    Zu Kofler: seine Aktiengeschäfte wurden von diversen seriösen Wirtschaftsjournalisten genau so kommentiert. Ich stimme dem zu.

  81. Kein seriöser Journalist würde sowas behaupten, da damit Kofler eine Straftat unterstellt wird.

  82. Ich suche die konkreten Zitate heraus, ist leider etwas länger her. Außerdem wurde Kofler darin keine Straftat unterstellt. Es wurde sachlich festgestellt, daß Kofler zu der Zeit noch Großaktionär bei Premiere war und daß er damit logischerweise ganz besonderes Interesse am Aktienkurs von Premiere hatte. Über seine Aufgabe als Vorstandschef hinaus. Später wurde in den gleichen Medien festgestellt (nach dem er die Aktien verkauft hatte), daß er sein Ziel erreicht habe… den Aktienkurs wieder hochpuschen durch den Arena-Deal und dann verkaufen.
    Ganz sachlche Darstellung. Ansonsten auch das gute Recht von Kofler. Was in seinem Kopf vorgegangen ist und vorgeht, ist ohnehin seine Sache. Aber man kann als Außenstehender auch mit gutem Recht darüber nachdenken, ode3r?

  83. endet kalkofe da wirklich mit “weiter mit poker”? ein prophet!

  84. @NoRegret
    Kofler hat sicherlich gewusst was da passieren wird- drum hatte er erst recht keinen bock mehr.aber sicherlich hatte das ein gschmäckle, wenn es formaljuristisch wohl auch nicht zu beanstanden war. schätz ich zumindest, denn man hat so gar nix gehört…

  85. hier sind die 14 Zugänge von Premiere:

    http://info.premiere.de/inhalt/de/medienzentrum_news_pr_11102007.jsp

    On air Küpper, Groß, Bornemeier udn Greve.

  86. diese zunehmende Ausrichtung am Kommerz kotzt mich immer mehr an. Ich möchte keine Verhältnisse wie in der Premier League, wo die Anstosszeiten den Erfordernissen des TV-Marktes angepasst werden. Mir gefällt die Konferenz, und ich will auch nicht am komplettten WE zu 8 verschiedenen Zeiten vorm Fernseher sitzen müssen, nur um einen ungefähren Überblick über den Spieltag bekommen zu können.
    Ich glaube daher nicht, dass eine Aufsplittung der Rechte auf mehrere Anbieter die Zuschauerzahlen erhöhen würde.

    Steht die Liga finanziell so schlecht da, dass man sich derartig zum Sklaven der Vermarkter machen muss ? Verdienen die Rechteinhaber nicht genug Geld ?
    Wer vertritt in diesem Spiel eigentlich die Rechte des zahlenden Zuschauers ?
    Ich habe in der ganzen Diskussion das Gefühl, dass die Argumente der Anzugträger an den Interessen der Zuschauer vorbei gehen.

    Wer hat eigentlich die Kontrolle über die Anstosszeiten bei uns ? Die DFL ? Der DFB ? Welchen Einfluss könnte Sirius da nehmen ?

    @NoRegret:
    “Aber alles andere, was ein Pay-TV wie Premiere bietet, ist ersetzbar. Per Videothek, Internet-TV, Kauf-DVD, von den illegalen Wegen über Tauschbörsen und das Usenet gar nicht erst zu sprechen. Also kommt man – außer an den Live-Sport und Live-Events (die aber nicht die Zugkraft wie der Sport haben, kennt man da das Ergebnis, ist der Kick eben weg) – an alles auch anders und meist sogar billiger heran.”

    Mag ja theoretisch stimmen, aber nicht alle Premiere-Abonnenten sind 20-jährige Studenten, die Bock auf den ganzen technischen Kram haben.
    Ich kann da nur von mir ausgehen, aber ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Premiere-Abonnent sich wegen ein paar Euro Ersparnis im Monat den Stress mit Internet-TV, illegalen Tauschbörsen, usw. antut.
    Der Aufwand ist zu groß.
    Viele werden Familienväter sein, die das breit gestreute Portfolio von Premiere zu schätzen wissen- besonders in Zeiten, in denen das frei empfangbare Fernsehen nur noch aus Doku-Soaps, Quiz-Shows und Klingeltonwerbung zu bestehen scheint.

    ich denke schon, dass Premiere eine Chance hat, ohne die BuLi zu bestehen. Vielleicht nicht in dem Rahmen, den die “Visionäre” sich vorstellen. Dafür aber in der Gewinnzone..^^

    Aber danach sieht es zur Zeit ja nicht aus. Irgend jemand wird die Live-Rechte bekommen, und wenn nicht bis Anfang nächsten Jahres ein Konkurrent aus der Taufe gehoben wird, dann wird dieser jemand Premiere sein.

  87. Solange die Maxime der DFL darin besteht, allein die Geldvermehrung voran zu treiben, wird es immer wieder zu solchen Zuscher-verschreckenden Unfällen wie mit Arena kommen. Dazu würde ich auch eine mögliche weitere Zersplitterung des Spieltages und dann vielleicht noch mit unsäglichen Anstoßzeiten wie in England zählen. Ein guter Unternehmer beschränkt sich nicht allein darauf, den Profit kurzzeitig zu maximieren, sondern pflegt sein Produkt und plant langfristig. Das muß die DFL wohl noch lernen.

  88. zu B.Schuss:
    Wir stimmen doch überein. Wenn ich (als Premiere) von meinem wichtigsten Geschäftspartner (DFL), der mir an sich auch noch eine Menge Gutartigkeiten zu verdanken hat, ständig betrogen, angegriffen und beschissen werde, muß ich mir mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, ob es Sinn macht, mit solchen Strolchen weiter Geschäfte zu machen. Ist ja langsam glatte Selbstverstümmlung. Sicher werden manche Visionen und hochtrabenden Akquisitionspläne dann nicht mehr umsetzbar sein. Als Unternehmen leben und wirklich Geld verdienen kann man dann aber trotzdem Also sollte man. Und dann werden sich einige Leute bei der DFL umschauen. Auch andere lernen. Die Verarscherei der Fernsehpartner geht nicht mehr so weiter.
    zu NoBlackHat:
    Fußballbosse sind der Meinung, daß ihnen alles und immer noch mehr zusteht. So sehen diese Herren die Welt, ich kenne einige davon. Beim Profifußball sind einfach einige normale Regeln der Vernunft ausgeschaltet. Damit lernen diese Leute nie. Die rennen immer wieder mit dem Kopf an der gleiche Stelle der Betonwand. Was anderswo möglich sei (England, Spanien, Italien), das muß auch in Deutschland möglich sein. Ist es aber nicht. Die DFL macht ihr Produkt kaputt. Die sollten mal ein wenig Produktpflege bei der NFL oder der MLB lernen. Aber die können und wollen nicht lernen. Keine Hoffnung.

  89. Der Stern nennt einige neue, zum Teil verwirrende Zahlen und Fakten zum Kirch-Deal:

    Damit sich dieses Geschäft überhaupt für ihn lohnt – unterstellt wird intern eine Marge von mindestens 15 Prozent an den gesamten Vermarktungsdeal – müssen vermutlich schon im ersten Jahr allein durch die TV-Rechte im Inland an die 630 Millionen Euro eingespielt werden.

    Die neue Rechnung sieht nun so aus: In der ersten Saison des künftigen, sechs Jahre laufenden Vertrages sichert Kirch der Liga rund 460 Millionen Euro zu; die Summen steigen dann pro Saison gestaffelt an. Dazu summieren sich entsprechend die Produktions-Pauschale an die Liga sowie Anlauf- und Betriebskosten für das neue Bundesliga-Fernsehen. Fazit: Erst ab einer Summe von über 560 Millionen Euro dürften alle Kirch-Rechnungen beglichen sein und der erste Gewinn in die Kasse kommen.

  90. Was hier von Seiten Kirch läuft, sieht mir stark nach einer “man-on-mission”-Aktion aus. Angeblich soll der gute alte Herr inzwischen auch überaus einschleimer- und schönredner-empfänglich geworden sein. Das sind für die wirtschaftlich wirklich betroffenen Partner – DFL ebenso wie die betreffenden oder das betreffende PayTV-Unternehmen nicht gerade solide Bedingungen. Da werden wir noch manche nette Überraschung erleben.
    Läßt mich inzwischen ziemlich kalt. In den letzten Jahren ist es den Herren gelungen, meine Abhängigkeit vom BuLi-Fußball auf dramatisch niedrige Werte zurückzuprügeln. Kann auch ohne gut leben. Ohne NFL wäre schlimmer. Also kann es wegen mir kommen wie es kommt.

  91. Es ist eigentlich kaum vorstellbar, daß ein 81-jähriger, schwerkranker Kirch noch immer alle Zügel in der Hand hält. Welche Leute stecken dahinter? Ist das allein Hahn?

  92. Also der gute Leo hält schon noch die Zügel in den Händen, ohne den geht nichts (Firmenkonstruktion, alles zustimmungspflichtig, was da läuft. Hand voll auf dem Geld). Hahn ist nur die verlängerte Hand von Kirch (was der gesundheitlich nicht mehr kann, macht Hahn). Es gibt aber – angeblich, wie man so hört – zwei oder drei “graue Eminenzen”, die (wie beim alten Hindenburg in den 30er Jahren) den alten Herrn beeinflussungsmäßig voll im Griff haben sollen. Allerdings hat der alte Herr wohl noch ein paar Visionen (Rache an der DeuBa, Wiedereinstieg ins TV-Geschäft), die man ihm nicht ausreden kann bzw. wer das versuchen würde, wäre schnellstens weg vom Fenster. Also macht man genau das für ihn. Womit das allgemeine Glück vollkommen ist.

  93. Auch wenn es etwas morbide klingt, aber bei der Generation 80+ darf man wohl mal fragen: Wer ist eigentlich Kirchs Erbe? Laut Wikipedia hat er einen Sohn; der würde ja dann gegebenenfalls Mitgesellschafter der DFL. Ist er aber willens (und in der Lage) das väterliche Firmenkonstrukt so aufrechtzuerhalten? Oder übernimmt das dann ein Außenstehender (Hahn)?

  94. Angeblich ist die familiäre Freude seinem Sohn gegenüber deutlich begrenzt. Na ja, bei den Summen sind auch Pflichtteile schon ordentlich. Aber da von den ganz betuchten Leuten niemand gern Erbschaftssteuer zahlt und die auch genug Geld haben, sich rechtlich voll absichern zu lassen, wird es über Firmenbeteiligungen etc. gehen. Bargeld vererbt da niemand. Ist auch nicht zielführend zum Thema hier, denke ich. Fakt ist: Kirch will es paar Leuten UNBEDINGT noch einmal beweisen. Aber andere nicht ganz impotente Leute haben den guten Leo schon mal voll gegen die Wand laufen lassen. Warum nicht noch mal der finale Gnadenschuß? Feinde hat er ja genug.

  95. Gehört das meiste [rechtlich betrachtet] nicht eh der Frau? Und hey, es ist ja eine GmbH, da kann man jeden Hahn der danach kräht (muhaha) als Geschäftsführer einstellen :)

  96. Das Interview ist eigentlich eine einzige “Watschen” für die DFL und das “Stimmvieh”, das ohne große Bedenken am Dienstag für Kirch gestimmt hat.

    Hoffmann ist unzufrieden mit dem Vorgehen der DFL gegenüber den Klubs in der Angelegenheit:

    SZ: Wie wurde informiert?

    Hoffmann: Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Herr Seifert, hat das Modell und seine wirtschaftlichen Parameter ausführlich vorgestellt.

    SZ: Für 12.30 Uhr hatte die DFL bereits zur Pressekonferenz geladen. Stattgefunden hat diese fünf Stunden später. Eine Aussprache war nicht vorgesehen?

    Hoffmann: Dass ausführlicher diskutiert worden ist, kam augenscheinlich überraschend.

    SZ: Wenn die Sitzung, was man erfahren konnte, gegen elf Uhr begann, Herr Seifert wahrscheinlich eine Stunde präsentierte, sollte in ungefähr 30 Minuten über ein kompliziertes und abstraktes Vermarktungskonzept mit einem Volumen von drei Milliarden Euro und einer Laufzeit bis 2015 befunden werden?

    Hoffmann: Der Zeitplan wurde der Dimension der Entscheidung nicht gerecht.

    Mit der Konstruktion des Vertrags, der Kirch nach Hoffmanns Meinung übervorteilt:

    SZ: Ursprünglich war der Vertrag mit einer einseitigen Option für Sirius versehen, die die Bundesliga neun Jahre gebunden hätte.

    Hoffmann: Das war in der Tat ein entscheidender Punkt, der in der Sitzungspause nachverhandelt wurde – nachdem vorher mehrmals auf das Risiko einer solchen einseitigen Option hingewiesen worden war. Der kurzfristige Verzicht auf das Optionsrecht ist doch sehr verwunderlich und zeigt, dass der Vertrag für den Partner sehr gut sein muss.

    SZ: Im Vertrag soll geregelt sein, dass Einnahmen bis zur Summe von 110 Millionen Euro, die über der Garantiesumme liegen, der Sirius im Verhältnis 90/10 zukommen.

    Hoffmann: Das ist für mich der zweite entscheidende Punkt. Warum sind wir so leicht bereit, auf Einnahmen zu verzichten, die normalerweise der Liga zufließen müssten. Ich hätte mir mehr Selbstbewusstsein gewünscht. Aus meiner Sicht besteht keine Notwendigkeit für eine solche Konstruktion.

    Mit der Notwendigkeit, eine Agentur zu beauftragen und wie die Wahl auf SIRIUS fiel:

    Hoffmann: Mir ist nicht klar, warum die in der letzten Rechtevergabe eindrucksvoll nachgewiesene Expertise des Geschäftsführers Seifert und seiner Crew nicht ausreichen sollte, die Profiklubs auch in dieser Ausschreibungsperiode exzellent zu vertreten. Darin sehe ich im übrigen auch die Aufgabe der DFL. Das hätte ich gerne besprochen, bevor man sich Hilfe von außen holt.

    SZ: Glauben Sie, dass eine Ausschreibung, also offener Wettbewerb unter den Agenturen, mehr Ergebnis erbracht hätte?

    Hoffmann: Wenn man ein Agenturmodell favorisiert, muss man es machen wie zum Beispiel die Uefa. Die Uefa hat die Marketingrechte für die Europameisterschaft 2008 ausgeschrieben und an eine Agentur vergeben, die anhand bestimmter Kriterien bewertet wurde. Und Kriterien sind: die Gesellschafterstruktur, die Frage, mit welchen anderen Unternehmer der Lizenznehmer verbunden ist. Aber auch: Wer bringt die beste Garantie zu den besten Konditionen.

    Beim Thema Bürgschaft scheint die DFL auch die Mitglieder im Unklaren gelassen haben:

    SZ: Kennen Sie das Kreditinstitut, das für Sirius bürgt?

    Hoffmann: Nein. Das Bürgschaftsthema ist nicht richtig durchgesprochen. Das entscheidende Argument, eine Agentur zu beauftragen, ist die Stellung einer Sicherheit. Es wurde betont, dass es sich um garantierte drei Milliarden Euro handelt. Bei genauer Betrachtung stellt sich heraus, dass im Jahr eins des Vertrages lediglich eine Bankbürgschaft für Jahr eins gestellt werden muss. Damit entfällt das entscheidende Argument.

    SZ: Die Garantie liegt im Jahr eins auch nicht bei 500 Millionen, sondern bei 460 Millionen.

    Hoffmann: Worum es bei Bürgschaften wirklich geht, ist der Zeitpunkt. Für Jahr eins dieses Vertrages muss die Bürgschaft erst zum 1.1.2009 gestellt werden. Ich hätte mehr Verständnis für den Vorschlag gehabt, wenn die Bürgschaft mit Vertragsunterschrift gestellt und die Liga damit abgesichert worden wäre für die Saison 09/10. So kann Sirius bis zum 1.1.2009 die Abschlüsse einsammeln und auf Basis dieser Abschlüsse eine Bankbürgschaft beibringen. Das ist nicht die Art von Sicherheit, die ich mir vorstelle. Ich ziehe daraus den Schluss, dass wir weiter das volle Risiko tragen. Wenn Sirius Mitte Dezember 2008 feststellt, dass die Bankbürgschaft nicht gestellt werden kann, fallen die Rechte an uns wieder zurück – und damit fallen auch die wirtschaftlichen Sicherheiten weg.

    Und Hoffmanns abschließende Bewertung:

    SZ: Welches Risiko geht die Liga ein?

    Hoffmann: Diese lange Bindung an eine Agentur zeugt von mangelndem Selbstbewusstsein was die Werthaltigkeit des Produktes angeht.

    Um es mit Assauer zu sagen – wenn der Schnee schmilzt, dann sieht man, wo die Kacke ist.

    Der Kirch-Deal entwickelt sich immer mehr zum größten Skandal seit der Gründung der DFL.

  97. schon unglaublich, wenn man sich überlegt, dass ein 3 Milliarden schwerer, sehr komplexer Deal, für den es eigentlich Tage, wenn nicht Wochen Vorbereitung gebraucht hätte, in ein paar Stunden durchgeboxt worden ist. Da kann ich Hoffmanns Frustration verstehen. War es wirklich notwendig, die Sache so schnell durch zu ziehen ? Schliesslich läuft die aktuelle Rechteperiode noch bis Sommer 2009.

    Die DFL hat sich einschüchtern und über den Tisch ziehen lassen. Von einem über 80-Jährigen, dem ein normal denkender Mensch nicht mal ne Flasche Wasser anvertrauen würde.

    Ich bleibe bei meiner Ansicht: Der Wert des Produktes Bundesliga wird durch diesen Deal nicht gesteigert, er wird verringert.

  98. Das stimmt sicher.
    Die DFL-Bosse und die meisten Vereinsbosse haben zwei große Defekte:
    -absolut fehlender Realitätssinn verbunden mit
    -extremer Arroganz und Anspruchsdenken
    Will heißen, die denken, was sie an Geld brauchen, hat man ihnen zu geben, egal wer egal wie. Auf dieser Basis lief schon die letzte Rechtevergabe, Ergebnis bekannt.
    Die Vorstellung, bei der aktuellen Konstellation mal wirklich hart verhandeln zu müssen und mal nicht die gewünschten Maximalvorstellungen durchsetzen zu können, hat wohl Panik ausgelöst. Also glaubt man an ein WUNDER. Das kriegen die auch. Aber anders als gedacht.

  99. @RealityCheck

    Der Stern nennt einige neue, zum Teil verwirrende Zahlen und Fakten zum Kirch-Deal:

    Das ist das was ich am Mittwoch oder Donnerstag kurz angedacht hatte.

    Die 500 Mio EUR Erlös sind eine durchschnittliche Summe, die in in den ersten Jahren für Kirch darunterliegen, aber in den folgenden Jahren darüber liegen könnte. Es macht keinen Sinn die Bundesliga im Jahr 1 genauso zu bepreisen wie im Jahr 6 des Deals.

    Also: Kirch erlöst anfangs weniger, später mehr, zahlt aber an die DFL konstant 500 Mio EUR (von der Beteiligung), weswegen Kirch eine Art “Banken-Funktionalität” für die DFL besitzt, die bereits im Jahr 1 an die 500 Mio EUR rankommt. Ohne den Zwischenhändler Kirch hätte sich die DFL in den ersten Jahren mit evtl. Erlösen unter 500 Mio EUR zufrieden geben müssen.

    Was die Marge abgeht: die allermeisten Zwischenhändler in der Warenwelt nehmen 15-25% “Händlermarge”. Insofern gehen die Zahlen des STERNs in der richtigen Richtung. 500 Mio + Produktionskosten = 560 Mio + 15% Marge (84 Mio) = 644 Mio EUR.

  100. Wow, das Hoffmann-Interview ist heftig. Die Bürgschaft-Geschichte für ist schon sehr kurios, zumal ja angeblich Kirch schon “Triple-A” gesicherte Bürgschaften präsentiert haben soll, lt. Bruchhagen.

    Nochmals frage ich aber: wo bleibt der FC Bayern mit einer Meinung? Es handelt sich um das in Sachen Vermarktung mit Abstand führende Bundesliga-Unternehmen. Und die sind seit Dienstag völlig auf Tauchstation gegangen.

  101. Das Interessante an der Meldung von stern.de ist die Behauptung dass SIRIUS eventuell doch ein eigenes Bundesliga-TV plant und Antrag auf Sendelizenz stellen will.

    Der Stern gibt übrigens als aktuelles “Produktionskostenhonorar” für SportCast 25 Mio . an (also nur Bilder, keine Kommentatoren, Field-Reporter, Moderatoren)

  102. Ein Schelm der böses dabei denkt das sich Kalle und Co. nicht zu dem Thema melden.

  103. Warum Bayern nichts sagt?

    Das ist doch logisch.

    Bayern profitiert überproportional von der breiten Präsenz im Free TV aufgrund der herausgehobenen Stellung im Sponsoringsektor. Und jedes Jahr, das es die Sportschau weiter gibt, wächst die Schere zwischen Bayern und dem Rest der Liga.

    Dass die Schere zwischen den Topteams Europas und Bayern zwar zeitgleich auch – und zwar stärker – wächst, ist in dem Moment dann wohl egal. Bundesliga ist der Grundstein für die langfristige Entwicklung. Siehe letztes Jahr, als man die CL verpasste.

    Bayern ist der Club der Bundesliga, der am meisten an einer starken Bieterkonkurrenz zu PREMIERE interessiert ist, das hat man ja schon in vielen Kommentaren vernehmen können. Daher scheint man den Deal mit Kirch wohl zu “schlucken”, weil es die einzige Möglichkeit ist, der Sportschau um 18.30 Uhr noch eine Außenseiterchance einzuräumen und man PREMIERE sowieso eher misstraut.

    Das ist zumindest die “harmlose” Überlegung.

    Kritisch wird es, wenn man vermuten würde, dass die alten Seilschaften einiger Personen zu Kirch eine Rolle gespielt haben könnten. Aber sowas denken wir ja gar nicht erst…

  104. Interview mit Seifert in der Wirtschaftswoche

    Premiere hat angekündigt, die von der DFL produzierten Inhalte nicht übernehmen zu wollen.

    Die Aussage von Premiere war für ein börsennotiertes Unternehmen recht offensiv, da sollte man vielleicht erst einmal die Aktionäre fragen, ehe man sich so weit aus dem Fenster lehnt. Außerdem hatte Premiere kein Problem damit, ein Jahr lang das ebenfalls nicht selbst produzierte Programm seines früheren Konkurrenten Arena auszustrahlen. Wesentliche Akteure, die damals das Arena-Programm verantwortet haben, sollen jetzt nicht mehr in der Lage sein, ein journalistisch unabhängiges Produkt zu machen? Natürlich sind sie das.

    Denkfehler.

    Für PREMIERE stellt es einen finanziellen Vorteil dar, wenn auf den Mikros und im Studio und auf den Einblendungen “PREMIERE” steht. Und über die “Qualität”, die Herr Jocic und ARENA in dem einem Jahr abgeliefert haben, wollen wir ja nicht noch anfangen zu diskutieren…

    Ich finde es immer wieder sehr amüsant, wie Personen wie Jocic, Seifert und Hahn, die in ihrer Karriere schon einiges in den Sand gesetzt haben (Jocic ist bekanntlich mitverantwortlich für den Niedergang ProSiebens nach dem Abgang von Kofler, Seifert hat die Totgeburt Karstadt New Media aus der Taufe gehoben, Karstadt geht es ja bekanntlich jetzt auch nicht so gut, und als Krönung Herr Hahn, der wohl mit seinem “Engagement” bei der Kirch Gruppe und bei PREMIERE im Besonderen eine große Rolle beim Zusammenbruch des “Imperiums” gespielt hat), meinen, anderen zu erklären, was gut für sie sei.

    Wer hat eigentlich zu verantworten, dass dieser Seifert da sitzt?

  105. Man weiß zumindest von all diesen Leuten, dass sie sicher in der Lage sind unmengen Geld zu verbrennen, das müssten neue Leute erst noch beweisen.
    Kirch geht ja auch zur Bank und kommt mit Triple AAA Sicherheiten wieder raus.

  106. …gestützt auf amerikanische immobilien?

  107. Das fasst das ganze recht gut zusammen: auch wenn es zugegebenrmaßen nur bedingt seriös ist. aber da stimmen sooo viele andeutungen, und der kollege war wohl tatsächlich schon im “reich des untoten” (das ist übrigens die treffendste aller headlines für diesen zusammenhang)

    http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/unternehmen/599886.html?q=Kittel

  108. Laut focus stellt die Commerzbank die Bürgschaften und Dejan Jocic hätte noch als Geschäftsführer von arena das Comeback von Kirch mit vorbereitet.

  109. lt. Handelsblatt scheint das aber noch nicht in trockenen Tüchern.

    Die Commerzbank verhandelt mit dem Medienunternehmer Leo Kirch über eine Finanzierung für dessen Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL). “Wir prüfen in der Tat ein mögliches Engagement, wir haben aber noch keine Entscheidung getroffen”, sagte ein Commerzbank-Sprecher dem Handelsblatt (Montag-Ausgabe).

    Es verwundert immer mehr, daß die BuLi-Manager diesem merkwürdigen Konstrukt zugestimmt haben.

  110. Es kommen immer mehr lustige Einzelheiten heraus. Wirft ein sehr realistisches Licht auf die Geschäftspraktiken gewisser Führungskräfte bei der DFL. Und anderswo auch.
    Es gibt Gerüchte, daß UM rechtliche Schritte gegen einen gewissen Herrn Jocic erwägt (wettbewerbswidrige Tätigkeiten parallel zu seiner Anstellung bei UM/Arena). Und es gibt nicht nur Gerüchte, sondern klare Aussagen, daß mit der Bürgschaft für Kirch bzw. Sirius durch die Commerzbank nichts,nichts,nichts irgendwie sicher ist.
    Fein doch. Wer hätte etwas Anderes erwartet?

  111. Sport Bild: Interview mit Rauball zum Kirch-Deal:

    Wolfgang Holzhäuser hat darum gebeten, die Abstimmung auf die Vollversammlung in zwei Wochen zu verschieben, um sich ein besseres Bild machen zu können. Warum wurde seiner Bitte nicht entsprochen?

    Darüber hinaus lehrt die Erfahrung, dass bei einer derartig langen Unterbrechung von zwei Wochen vertrauliche Informationen in die Öffentlichkeit gelangen.

    Dies zeigt doch nur die, soll man es sagen, “Hinterlist” der DFL – man war sich sehr wohl bewusst, dass innerhalb dieser zwei Wochen der öffentliche Druck so enorm war, dass der Deal akut gefährdet gewesen wäre. Und trotzdem hat man null Skrupel, diesen durchzudrücken.

  112. Innerhalb von zwei Wochen hätte vor allem der ein oder andere mal etwas Gehirnjogging betrieben und am Ende zumindest mal die Frage gestellt warum die DFL nicht auch Angebote anderer Vermarktungsagenturen (z.B. Sport Five) eingeholt hat.
    Was Hoffmann zur Bankbürgschaft sagt ist vollkommen richtig, die macht so in der Tat nur begrenzt Sinn. Ich finde den Deal immernoch nicht zwangsläufig schlecht, aber ich finde es doch sehr suspekt und aufs äußerste verdächtig, dass der DFL Vorstand offensichtlich der Meinung war, die Nummer derartig mit vorhaltender Waffe am Kopf der Vereine durchzupressen. In Anbetracht der Umstände (Pressekonferenz etc.) wäre die Alternative doch nur ein sofortiger Komplettsturz des Ligavorstandes gewesen. Das Vorgehen des Ligavorstandes erinnert mich irgendwie an die berühmt berüchtigten Haustürgeschäfte.

  113. Eine komplette Woche ist nun seit dem Beschluss vergangen und es gibt kein einziges Zitat zu dem Vorgang von den Herren Rummenigge, Hoeneß oder Beckenbauer. Zu jedem anderen Thema maßen sich diese drei die Meinungshoheit in der Liga an und plötzlich sind sie schweigsamer als Buster Keaton? Sorry, aber der Journalist, der da nicht misstrauisch wird, hat seinen Beruf verfehlt. Fragt da wirklich niemand mal nach? Hier wird die zentrale Vermarktung auf sechs Jahre fortgeschrieben (ja, fast sogar um neun Jahre und es war nirgends zu lesen, dass es Bayern war, die die Option bis 2018 bemängelt haben) und der selbsterklärte Hauptleidende unter diesem Umstand hält mucksmäuschenstill? Verdammt noch mal, diese Sache schreit so laut “Geheimvertrag”, dass wirklich jedem die Ohren klingeln müssten, der nur ein bisschen Ahnung von der Sache hat!

  114. Hochinteressanter Artikel zum Thema DFL-Zentralvermarktung contra EU-Recht :)

    http://www.heise.de/ct/hintergrund/meldung/97460

  115. Aus dem c’t-Artikel:

    Der neue DFL-Deal böte im Falle einer Anfechtung noch eine weitere Angriffsfläche, die bei früheren Fällen der Zentralvermarktung in dieser Form gar nicht bestand: das Bundesliga-TV-Programm, das Kirch vorproduzieren will. Sowohl die Vereine als auch die Fernsehsender, die letztlich die Abnehmer sein sollen, könnten sich darüber beschweren, dass eine “Einschränkung der Erzeugung […] zum Schaden der Verbraucher” erfolge und die Sender “zusätzliche Leistungen abnehmen” müssten, “die weder sachlich noch nach Handelsbrauch in Beziehung zum Vertragsgegenstand” stünden.

    Ich sehe auch den Zwang zur Abnahme des fertigen Programms als enormes kartellrechtliches Problem.

    Wer sagt denn, dass ein Sender das fertige Programm abnehmen will? Die Äußerungen von Börnicke und Schmidt direkt nach dem Kirch-Deal sprechen eine eindeutige Sprache. Und die sagen das nicht nur, weil ihnen durch dieses Modell neue Konkurrenz entstehen könnte. Das ist ein finanzieller Nachteil, der PREMIERE hier wider Willen “auf’s Auge gedrückt” wird.
    PREMIERE könnte dann im Umfeld der Bundesliga keine Werbung mehr verkaufen, könnte seine Moderatoren nicht mehr auf andere Programminhalte hinweisen lassen, es fliegt nicht mehr das Bildchen “PREMIERE Konferenz” durch’s Bild (Werbewert!), usw.

    Noch dazu, wer sagt, dass PREMIERE das Programm nicht billiger produzieren könnte? Stichwort Synergien, dadurch, dass die Bundesliga-Kommentatoren auch anderes kommentieren, dass man die eigene redaktionelle Leistung z.B. an die Telekom weiterverkaufen kann.

    All das entfällt dann. Und warum? Aus einer Laune der DFL. Und was könnte PREMIERE dagegen machen? Nichts. Weil es auf die Rechte angewiesen ist, weil es keine Alternativen gibt.

    Das Paradebeispiel eines Missbrauchs einer Marktbeherrschenden Stellung. Und da wiegt auch nicht der Fakt auf, dass dadurch ein anderes “de facto”-Monopol aufgebrochen wird.

    Das ist in etwa so, als ob der einzige Förderer von Eisenerz auf die Idee kommt, in Zukunft nicht mehr Eisenerz, sondern nur noch fertige Autos zu verkaufen. Da freuen sich auch die Autohersteller…

  116. […] ich auf jeden Fall den Beitrag auf dem Ball-Blog und natürlich sehr fundiert bei dogfood hier und […]

  117. Weil ich ihn gerade erst gefunden habe (und er vielleicht auch für andere lesenswert ist): es gibt in der “Funkkorrespondenz” einen Leitartikel von Dietrich Leder, der neben einer Auflistung der (bekannten) Problematiken auch über die Gründe der DFL spekuliert, warum die dem Kirch-Deal so schnell zugestimmt haben.

  118. hmm, was wäre eigentlich wenn der gute lo kirch (gott bewahre, aber mit 81 kann man ja mal fragen) plötzlich das zeitliche segnete? klar, rein formaljuristisch ist alles im lot. vertrag ist vertrag usw. der kronprinz dieter hahn, ist dann der neue könig. aber mal ein bisschen gesponnen, wenn hinter der ganzen sirius-kiste nicht mehr leo k. stünde, wer würde denn dann bürgen wollen? wer fädelt mit seiner reputation die ganzen deals ein?? wer hat die kohle???
    na ja, ich denke die dfl zündet in einer frankfurter kirche jeden tag eine kerze an, verbunden mit der bitte “lieber gott, lass den onkel leo noch ein wenig auf unserer schönen erde verweilen”. und seifert schließt den sinistren alten herren in sein nachtgebet ein. aber, was wäre wenn?…..

  119. Laut Kicker (Druckausgabe) gibt es übrigens noch keinen unterschrieben Vertrag zwischen DFL und Kirch bzw. Sirius. Es ist bisher nur eine Vereinbarung. Der Vertrag soll erst im Laufe des Februars unterschrieben werden. Bei kicker online habe ich dazu allerdings auf die Schnelle nichts gefunden.