Fofftein am Morgen
Der Radprodi Frank Vandenbrouke (32, Belgien) ist nach seinem Selbstmordversuch (Überdosis Medikamente) außer Lebensgefahr. Der Pressesprecher seines italienischen Teams Acqua e Sapone, erklärte das Vandenbroucke an Depressionen litt, nachdem er von seiner Frau verlassen wurde “er hat nur noch seine Mannschaft an seiner Seite“, was im Zusammenhang mit den Dopingereignissen der letzten Woche eher wie eine Drohung klingt.
Ein Vertrauter Vandebrouckes, der Psychologe Jeff Brouwers erklärte gegenüber AFP, dass Vandenbroucke besonders vom Zustand seines Knies nach der OP im Februar mitgenommen wurde. Das Kniw war schon immer ein Problem bei Vandebroucke, aber nach der OP sei es schlimmer geworden und er hat noch nicht so trainieren können, wie er es vorgehabt hätte. Die Ärzte seien ratlos und dies habe ihn in den letzten Tagen sehr mitgenommen. (Quelle: Le Soir)
Ein bemerkenswertes Interview führte Jörg Hanau von der FR mit Rolf Aldag. Abseits der Geständnisses auf großer Bühne deutet Aldag erstmals an, dass er bereit ist, die “Bringschuld” zu leisten, die das Doping-Geständnis mitbringt. Nicht nur die Softball-Fragen von Maybrit Illner beantworten oder bei Kaffee und Kuchen mit Thomas Bach publicityträchtige Grasrootsveranstaltungen ankündigen, sondern Strukturen offenlegen und das System bekämpfen. Aldag arbeitet inzwischen mit dem BKA zusammen um sie bei den Ermittlungen zu unterstützen.
FR: Sie wurden am Montag fünf Stunden von Beamten des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden vernommen. Erzählen Sie doch mal.
Aldag: Es geht darum, Informationen über die Systematiken im Doping zu sammeln. Ich will mithelfen aufzuklären, wie es damals war. Es wird deshalb auch noch Gespräche mit der Nationalen Antidopingagentur geben.
FR: Haben Sie dem BKA mehr erzählt als den Journalisten vor zwei Wochen?
Aldag: Eine Pressekonferenz ist der Ort, um zu sagen, was vorgefallen ist. Aber ich glaube nicht, dass es der Sache dient, wenn man im Detail erzählt, was und wie es lief. Das konnte ich dem BKA sagen.
FR: Befürchten Sie eigentlich, dass auch gegen Sie Ermittlungen eingeleitet werden könnten?
Aldag: Das kann man nicht ausschließen. Bisher trete ich nur als Zeuge auf.
FR: Haben Sie dem BKA auch Informationen über andere Fahrer gegeben?
Aldag: Es wurden natürlich konkrete Fragen gestellt, auf die ich so gut ich konnte geantwortet habe. (FR)
Aus dem NFL-Lande: Daunte Culpepper wird diese Miami Dolphins-QB-Geschichte zu heiß (Verpflichtung von Trent Green) und hat den Club um Freigabe gebeten. Angeblich sollen die Baltimore Ravens Interesse an Culpepper zeigen.
Medias
Die NBA wird wohl dieser Tage den Fernsehvertrag mit den bereits bekannten Teilnehmern um 8 Jahre bis Sommer 2016 verlängern: ESPN/ABC und TNT, trotz teilweiser rapide fallender Quoten bei ABC. Stolperstein soll noch die digitale Zweitverwertung via Internet sowie NBA.TV sein. Angeblich soll kein konkurrierender Fernsehsender um die Rechte mitgeboten haben (Quelle: Sports Media Watch). ESPN/ABC sahen ihre Einschaltquoten der NBA-Playoffs dieses Jahr um zirka 25% abstürzen.
Apropos Einschaltquoten: diese sind für NBC bei Ausstrahlung “seiner” Stanley Cup-Spiele der reinste Horror gewesen und nur dadurch zu rechtfertigen, das NBC nichts über die Übertragunsgrechte zahlt. Spiel 5 sahen geschätzte 2,9 Mio Zuschauer (2,5 Rating). Spiel 3 sahen 1,6 Mio Zuschauer, die schlechteste Einschaltquote für den Stanley Cup ever (Quelle: Sports Media Watch).
Unterdessen geht bei den Sportsendern in den USA das muntere Sublizenzieren von College-Football los. ESPN sublizensiert 7 Spiele der Big 12 von Fox Sports und Versus sublizensiert bis zu 10 Spiele der Pax-10 und Big 12 von Fox Sports Network.
Reaktionen
ich habs immer noch nicht rausbekommen: fofftein?
Fofftein=Pause im Hamburger Dialekt. Schätze das meint dogfood.
(Quelle)
Kurze Frage. Warum zahlt denn NBC nix für die Übertragungsrechte der NHL ?
Keines der großen Networks wollte nach dem Streikjahr zugreifen, bzw. ESPN/ABC wohl nur unter sehr sinistren Bedingungen, die nach Ansicht des NHL-Commissioner Bettmann weniger TV-Präsenz bedeutet hätten als das jetzige Modell mit Versus und NBC.
Versus bzw. damals OLN, legte ein Angebot vor in der Hoffnung sich dadurch vom kleinen Spartensender zum großen Sportsender zu mutieren und NBC dachte sich: “wenn wir es lau einige Spiele kriegen, machen wir es”. Ein ähnliches Modell – keine TV-Rechte-Kosten, aber Teilung der Werbeeinnahmen – hat NBC damals bei der XFL durchgedrückt.
Die miesen Quoten bei NBC könnten aber auch mit der irgendwie unfreundlichen Übertragung zusamenhängen.
Trotzdem ist das natürlich grotesk wenig. Wen ich mal spekulieren darf: Anaheim gegen Ottawa. Wer nicht sowieso, da Hockey-Fan, das Finale sieht (und seihen wir mal ehrlich: wie viele Massen würden das CL-Finale sehen, ohne irgendeinen Bezug zu zumindest einer der Mannschaften zu haben?), hat wohl drei mögliche Motivationen: a) er ist Kanadier und möchte unbedingt einen Kanadischen Sieg (Ottawa-Fans fallen jetzt einfach mal in diese Gruppe); b) er kann Anaheim nicht leiden und gönnt ihnen nicht den Sieg; c) er ist Anaheim-Fan.
Gruppe a) dürfte wohl in der Mehrzahl von CBC bedient werden(?), b) und (hüstel) c) dürten nicht allzu groß sein.
Hinzu komt, daß durch die Ergebnisse der ersten beiden Spiele für die Gruppen a) und b) gerade das Spiel 3 nicht sonderlich attraktiv war, und für neutrale Sportbegeisterte taten sich auch nicht gerade riesige Spannungsspitzen auf.
Man darf von NBC auch aktuell nicht allzu viel erwarten, die haben seit 2004 einen Grottenlauf in der Primetime und starten schon mit entsprechend wenigen Leuten, die sich überhaupt, grundsätzlich, um die Zeit auf den Sender verlaufen.
btw: NBA Finals, Game 1, ABC -> -15% vs. 2006