Das waren die Divisional Playoffs 2005/06

Na bitte, da war doch das eine oder andere Spiel dabei, das seine Mark Fuffzich wert war. Das Wochenende dient aber genauso auch als Bestätigung, dass die diesjährigen Playoffs nur lahm in Schwung kommen, nicht zuletzt weil die NFC, na ja…

Interessanterweise habe in beiden Conferences zwei Wild Card-Teams sehr gute Chancen Meister zu werden.

Seattle Seahawks – Washington Redskins 20:10
Okay, ich habe mir gedacht. dass die Partie kein Quell wahrer Freude sein würde, aber dass es so mies zugehen würde… Washingtons Offense war erwartet schwach, die Defense fitter als ich dachte, aber umgekehrt die Seattle Seahawks Offense auch nicht so dominant wie man erwarten konnte.

Es hätte ein Coming Out der Seahawks und des NFL-MVPs Shaun Alexander vor landesweitem Publikum werden können. RB Alexander machte alle Augurenrufe des soften Running Backs wahr, als er sich im vierten Drive mit einer Gehirnerschütterung aus dem Spielgeschehen verabschiedete. Die Seahawks liessen sich zwar weder dadurch noch durch drei verlorene Fumbles erschüttern, aber so ein richtiges Spiel war dat irgendwie nicht. Da hat mich die Big Play-Attitüde der Carolina Panthers stärker beeindruckt.

Chicago Bears – Carolina Panthers 21:29
Die Bears habe ich nicht so richtig verstanden. Ich habe da einen ziemlich ungetesteten QB Rex Grossman aber dafür ein gutes Laufspiel (Schnitt von Jones gegen Carolina: 4.0yds pro Lauf). Was mache ich dann? Richtig: ich lasse meinen jungen QB 41 Pässe werfen, für eine Completion Rate von 41,5%. Und so haben die Bears zuviel Zeit verdaddelt, die ihnen dann am Ende fehlt.

Die Panthers halte ich derzeit für weitaus gefährlicher als die Seahawks.

In der AFC kommt es zum Conference-Finale zwischen den beiden Rauschebärten der Liga.

Denver Broncos – New England Patriots 27:13
Der König ist getsürzt worden. Nein, der König hat sich selbst in sein Schwert gestürzt. Atypisch für die Patriots waren die zahlreichen Fehler die sie gemacht haben, allen voran QB Tom Brady.

Auch wenn Brady “nur” zwei INTs machte, so war im Pass-Spiel deutlich zu merken, dass irgend etwas nicht stimmte. Von Spielbeginn an gab es immer wieder Plays bei denen Brady und seine Receiver offensichtlich unterschiedliches im Sinn hatten. Ich kann mich nicht entsinnen Brady so häufig ins Leere oder in den Rücken eines nichtsahnenden Receivers geworfen zu haben.

Die Broncos boten eine solide Leistung und in der Pass Coverage besser als ich dachte. Sie machten keine Fehler. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger. 17 der 27 Broncos-Punkte resultierten direkt aus Turnovers. 10 im 2ten Viertel durch zwei Fumbles und nochmal 7 durch die Brady-INT.

Insofern läßt sich die Patriots-Niederlage recht gut an individuelle Fehler aufhängen und man muss nicht das Ende “einer Dynastie” herbeireden. Aber früher hatte es unter Belichick diesen Schlendrian nicht gegeben.

Indianapolis Colts – Pittsburgh Steelers 18:21
Die Story des Wochenendes wurde aber in Indianapolis geschrieben. Ich hatte vorher auf eine 14-Punkte-Niederlage der Steelers getippt, weil mir einfach die Secondary der Steelers zu schwach war.

Was ich bis jetzt nicht verstehe, ist der Konservatismus von Tony Dungy, den es auch schon zu seinen Tampa Bay Buccs-Zeiten gegeben hat. QB Manning hat ja im 4ten Viertel gezeigt, dass die Steelers bei hohem Tempo und tiefen Pässen ziemlich durcheinanderzurütteln sind. Das die Colts nicht früher durchzogen, verstehe ich ebenso wenig wie die einst gelobte Offense Line, die vom Blitzen der Steelers überrascht zu sein schien. Ich meine Hallo, es sind die Steelers?! Dass die permanent Blitzen ist nun seit 30 Jahren keine Neuigkeit und dass unter Dick LeBeau noch mehr geblitzt wird, auch nicht originell…

Dass die Colts-Offense nach einer 14-2-Bilanz derartig lahm blieb (popelige 247 passing yds)… i don’t get it. Ich verstehe es wirklich nicht. Ich bin gespannt ob es Konsequenzen in der Spielweise der Colts und von Dungy zeitigt. Weil eine sehr viel bessere Mannschaft als die der Colts, kann man eigentlich nicht mehr bekommen, um in die Super Bowl zu gehen.

Die Steelers haben ihrerseits recht rund gespielt, aber Cowhers übervorsichtige Spielweise in der zweiten Halbzeit, nur Laufspiel ohne Auflockerung durch Play Action oder das zeitweilige Umstellen der Defense auf Coverage bzw. Bend but don’t break, wäre fast fatal gewesen.

Das Finale in Denver halte ich für ziemlich offen. Putzig wäre es aber schon, wenn in der Super Bowl letztendlich die #6 der AFC auf die #5 der NFC treffen würde.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Das zusammenbrechen der Offensive-Line der Colts hat mich auch überrascht, in der ersten Halbzeit ging da ja gar nichts. Ich hatte ein bißchen das Gefühl, das den Colts es auch was an Abstimmung mangelte, dass konnte man an ein paar Pässen merken, wo der Receiver nicht da war, wo Manning ihn erwartete. Vielleicht eine Folge davon, die Key-Player in den letzten Partien fast durchgehend zu schonen.

    Aber das letzte Viertel bot dann doch noch einiges, vor allem viel Spannung. Wie allerdings Vanderjagt den Kick so weit daneben setzen konnte, das verstehe ich echt nicht. Ein 46 Yard Field Goal muss man nicht treffen, das kann mal daneben gehen. Aber so weit?

  3. Ich glaube es war sogar nur ein 36 yarder, den Vanderjagt verschossen hat, oder irre ich mich…?

    Die letzten 2 Minuten waren aber doch der Hammer ! Der Fumble vom “Bus” an der 1 yard line…da dachte ich das wars für die Steelers….und dann sowas !
    Thats Football ! Das gibts nirgendwo anders!

  4. Ich muss zugeben, dass ich eine gewisse Schadenfreude angesichts des “All America Manning-Hypes” nicht verhehlen kann. Die Colts haben arrogant angefangen und geglaubt, dass sie die Steelers einfach so abschießen könnten. Und als sie merkten, dass es doch nicht so einfach geht, stand es schon 0:14 und Tony Dungy staunte Bauklötze.

    Am Ende war es ein echtes Drama, wobei die gewonnene Challenge der Colts fast schon ein Skandal war. In einem Kommentar weiter unten wurde sogar Schiebung unterstellt – aber dann kam zum Glück dieser wirklich seltsame Field Goal-Versuch und Indy bleibt damit ein weiteres Jahr ein reines Schönwetter-Team. Find ich gut:) Schade nur, dass sie nicht gegen New England rausgeflogen sind – das wäre mir noch lieber gewesen…

  5. Das Vanderjagt-FG war 46yds. Ich habe auch keine Ahnung wie das passieren konnte.

    Was die INT/Challenge angeht, so gibt es inzwischen ein offizielles Statement von der NFL, wonach die Regeln einen gewissen Interpretationsspielraum zulassen und man die Szene so oder so hätte werten können. Ich denke das wird in aller Ausführlichkeit in den “NFL Total Access”-Folgen dieser Woche vom Schiedsrichter-Obmann erklärt.
    Aber es wäre drehbuchreif-tragisch gewesen, wenn Bettis in seinem dann letzten Spiel den KO von PIT eingeleitet hätte. So bleibt nun die Option offen, dass der gebürtige Detroiter sich erst in Detroit verabschiedet.

  6. Und wiedereinmal überaus positive und produktive Playoffs für die Manning-Familie!
    Einfach tragisch.
    Die letzten Minuten des Spiels waren der Hammer. Hat einfach Spass gemacht mitzufiebern und den, für mich, richtigen Sieger aus dem Match gehen zu sehen.

    Schade finde ich es nur, dass NASN kaum Wiederholungen der Matches vom Wochenende zeigt. Aber man kann ja auch nicht alles haben.
    Mir würde ein SuperBowl XL mit den Panthers gefallen. Denver und die Steelers sind doch beide recht sympathische Teams, so dass ich da etwas unentschlossen bin.
    Freu mich auf das nächste Wochenende!

  7. Ich sehe auch die Panthers vor den Seahawks. In der AFC bin ich jedoch völlig überfragt. Wenn Big Ben wieder loslegt wie gegen Indy, werden sie es wohl schaffen.

    Mir ist noch immer völlig unklar, wie die Colts das Spiel angegangen sind. Jetzt braucht es nicht einmal Wind und Wetter und die Patriots um die Postseason zu beenden. Nein, jetzt reichen schon altbackene Steelers in der vereinseigenen Turnhalle, um jedwede Ringgelüste zu vertreiben.

    Wie viele Strafen hat die OL der Colts kassiert?
    Wieso hat Dungy nicht so spielen lassen, wie in der Regular Season?

    Aber wie immer waren die Highlights ganz auf Seiten der Colts. Wie Reggie Wayne die Bälle noch im Feld gefangen hat, ist einfach nur göttlich.
    In der kommenden FA-Periode wünsche ich mir Wayne als neuen Go-To-Guy für Alex Smith! *träum*

  8. Manning ist und bleibt ein Loser!
    Der wird niemals ein Elway, ein Montana oder ein Aikman.
    Der versagt in entscheidenden Situationen immer.

    Der Schiri war n ganz schlechter Witz. Wenn das ein incomplete pass war und keine interception, dann weiss ichs nicht.

    Das Tackling von Rothlisberger war so ziemlich das geilste was ich jemals gesehen habe. Das war einfach nur für die Geschichtsbücher.

    Das CAR v CHI Spiel war einfach nur langweilig. Insgesamt fehlen der NFL einfach die Typen. Brady ist ja leider schon raus mit den Pats.

  9. Ich schließe mich Effe an!

  10. Meiner Meinung nach hatte die Niederlage nichts mit Manning zutun. Da spielten andere Schwächen/Fehler eine grössere Rolle. Die Leistung von Manning im 4.Quarter zeigten, dass er eine Klasse für sich ist. Nur viel zu spät…

  11. Wenn alles perfekt läuft ist jeder QB. eine Klasse für sich. Die wahre Klasse zeigt sich, wenn es genau nicht so läuft. Interessant ist, dass ein Manning in wenigen Momenten selbst entscheidet, dass er einen 4. Versuch ausspielt und die 3. Viertel vorher keinen Einfluss auf das Spiel hat. Ich lach mich kaputt. Ein 2. Dan Marino ist geboren!!!

  12. Das war schon ein geiles Spiel. Die Steelers haben sich echt was überlegt und die Colts mal so richtig überrascht. Plumps, stand es 0:14. Bei den Seahawks hat man gesehen, wie man auf sowas reagieren kann. Das Laufspiel klappt nicht (bei SEA eher, weil der MVP verletzt raus war) also rennt der QB ein paar mal. Schon war mehr zu holen. Manning bleibt immer in der Pocket und wartet auf die WRs. Gut, wirklich laufen konnte er selber auch nicht. Die Steelers habens einfach simpel und gut gemacht. Hat ja gereicht.

    Das es am Ende nochmal eng wurde haben wir dem Ref zu verdanken. Die INT war eindeutig. Kein Feindkontakt > Fumble und recovered. Polamanu war schon der Sieger. Gut, Dungy muss die Challenge nehmen, mit einem Reverse gerechnet haben die Colts Instant Replay Agenten sicher nicht. Aber es sind Playoffs, da muss man alles machen.

    Und der Bus, Mann das hätte mir echt leid getan. Sein möglicherweise letztes Spiel und dann ein Fehler wie nen Rookie…..! Böse.
    Aber so wird er sich mit einem Ring verabschieden. In Detroit. Das wärs. Ich hoffe die Steelers schaffen es.

    Ach so, und was haben nicht schon alle damals über Elway gelacht. Er hats auch noch geschafft, sogar back to back. Also, Manning ist 29 und hat noch genug Zeit. Sollten die Top-Leute James und Wayne bleiben ist es möglich.

  13. Die Steelers strapazieren doch immer wieder meine Nerven, es ist unfassbar. Ich hatte ja die ganze Zeit gezittert- nur als Bettis an der 2 Yard-Linie den Ball kriegt eigentlich nicht mehr. So kann man sich täuschen…

    Und zu den Bears, ich habs auch schon in meinem Blog geschrieben: Wieso wurde denn Grossman, der nach Verletzung kaum gespielt hatte, im letzten Saisonspiel geschont??? Sein Start mit 3 von 15 für 2(!) Yards (und 2 der vollständigen Pässe brachten Raumverlust…) wäre vielleicht ein bisschen besser ausgefallen…

  14. …wenn es genau nicht läuft…

    …dann schickt ein Top-QB das Punt-Team entgegen der Anweisungen des Coaches zurück an die Seitenlinie, macht dann das First Down im 4. Versuch und erzielt kurz darauf im selben Drive den Anschluss-TD.

    Dies ist nicht nur eine Top-Leistung sondern auch ein Paradebeispiel von einem Vorbild in Sachen Teamführung.

  15. @number13: blabla…

    Auch wenn du es dir selber einreden willst: Fakt ist, und da sind sich ALLE einig:
    Manning hat immer noch NIX erreicht! GAR nix!

    Und ich glaube auch nicht, dass er jemals einen Ring oder mehr holen wird.

    Das unterscheidet ihn von den absoluten Legenden Montana, Aikman, Brady und Young.

  16. Effe, genau so ist es!

  17. Ok, hast recht…will dir ja nix einreden… das Brady ne Legende sein soll, erklärt mir vieles.

    im übrigen gehen mir die Colts und die AFC sowieso am Arsch vorbei…

  18. Effe, du hast übrigens Terry B. vergessen. Der hat mit Franco richtig Dampf gemacht. Übrigens: P.M. hat seine Mannschaftskollegen voll in die Pfanne gehauen. Denke, dass dieses sich auf die Moral der Mannschaft auswirken wird.
    Sie werden wohl ihre hohle Division wieder gewinnen -mehr auch nicht.

  19. Will nur mitteilen, dass ich vor Freude auf der Coutch gebrüllt habe. Was ein geiles Spiel zwischen Steelers und Colts war das.
    Jetzt hoffe ich natürlich, dass der neue AFC Champion aus Pittsburgh kommen wird. Ich habs doch so mit den “Außenseitern”. :-)
    Na denne… der Sonntag wirds zeigen.

  20. Ja, ja die Colts und die Postseason, eine neverending story. Die letzten 2 Minuten waren so ziemlich das spannendste was ich beim Football seit langem gesehen habe, besser war nur Super Bowl 34 Rams-Titans mit Entscheidung in der letzten Sekunde. So, dann schau mer mal sagt der Kaiser Franz, ich hoffe auf die Panthers!

  21. Um mal eine andere Meinung zu Manning anzubringen, vom von mir hochgeschätzten “Dr Z.” Paul Zimmerman.

    Ganz nachvollziehen kann ich den Brass gegenüber Manning nicht. Die Vergleich mit dem Super Bowl-losen Marino wurden ja bereits weiter oben gezogen.

    Mich wundert das Tony Dungy in der öffentlichen Meinung so ungeschoren davonkommt, obwohl er eine nicht minder schwache Playoff-Historie wie Manning hat. Nur zur Erinnerung: das war der Grund weswegen die Buccs ihn nach der 2001-Saison rausschmissen und woraufhin die Buccs im nächsten Jahr die Super Bowl holten.

  22. Volle Zustimmung, dogfood. Peyton hat gerade im vierten Quarter gezeigt, wie das Spiel eigentlich hätte laufen müssen.

  23. Sehe ich ganz genauso, dogfood.

  24. Wegen dem Selbstmord seines Sohnes, lassen sie ihn in Ruhe; sonst müsste man schon auch über Dungy sprechen. Ich glaube, dass man nach einen solchen Schicksalsschlag den Kopf nicht frei hat. Da ist Sieg oder Niederlage für die jenige Person nicht mehr ganz so wichtig!

  25. @dogfood ich glaube der Vergleich mit Marino hinkt gewaltig, denn die Teams die die beiden um sich haben/hatten sind doch unglöeich andere.
    MArino hatte nie eine solche Offense wie sie Manning jetzt hat und schon alleine deshalb sind die Erwartungen an Manning deutlich höher. Im übrigen ist bei Peyton auch immer wieder zu erkennen das er Blödsinnsfehler macht wenn es drauf ankommt, was nicht so arg Marinotypisch war.
    Als letztes kann man dann noch Mannings Starrsinn anführen, der ihm auch immer mal wieder Kritik bringt. Im Pittsburgh Spiel ist es zwar aufgegangfen das er das Special Temna wieder vom Feld geschickt hat um den 4. auszuspielen, aber geht sowas schief ist man nunmal der Prügelknabe.

    Dungy wird so schnell nicht kritisiert werden, da er, wie schon gesagt wurde, zum einen sicher andere Dinge im Kopf hatte und zudem auch einfach eine sehr sehr gute Saison gecoached hat.

  26. Tut mir leid, kann ich so nicht nachvollziehen. Manning und Dungy sitzen im selben Boot. Da kann man nicht sagen: Dungy hat eine gute Saison gecoacht und Manning ist eine Niete weil er die letzten zwei Pässe nicht anbringen kann.

    Marino hat durchaus selber exzellente Offense zur Hand (Marks-Brothers anyone?) und hat die diversen Offensiv-Rekorde kaum im Alleingang geholt. Die Erwartungen waren gerade aufgrund seiner Qualitäten hoch.

    Was Mannings Starsinn angeht: na ja, sein Starsinn hat das Punt-Team weggeschickt. M.E. die richtige Entscheidung und hat dann ja auch Zeichen gesetzt. Übrigens nicht das erste Mal das Manning Dungy überstimmt, sondern normales Vorgehen der Colts seit 1-2 Jahren. Dungy hat Manning die Freiheiten gegeben.

    Ist es nicht ein Wahnsinn? Da prügelt Vanderjagt den Ball von den linken Hash-Marks 50m rechts am Fioeld Goal vorbei und wir erklären Dungy und Manning zu kompletten Idioten?

  27. Wenn ich richtig verstanden habe, hat Vanderjagt das erste Mal ein Fieldgoal in den Playoffs oder sogar insgesamt im Indy-Dome verschossen. 1. Fehler hat jeder mal frei. Außerdem ist der Focus nur auf Manning gerichtet, deshalb kommen die Anderen die Fehler gemacht haben ungestraft bzw. ohne verhöhnt zu werden davon!

  28. sehe ich genauso. was können dungy u. manning für vanderjagt?
    sie haben beide durch die saison gute arbeit geleistet.
    für mich waren die letzten 5 min. das geilste seit dem music-city-miracle im januar 2000. der bus fumbled in einer solchen situation! kennt man sonst gar nicht von ihm. der tackle von roethlisberger war für mich historisch. wann hat man so etwas schonmal? und in einer solchen spielsituation. hut ab. der indy-spieler wäre zum entscheidenden touchdown durchgewesen.
    ich drücke den steelers am wochenende die daumen. mein “wunschsuperbowl”: steelers gegen seahawks. aber auch alle anderen kombinationen versprechen ein spannendes spiel. schaun mer mal.

  29. 1. Fehler hat jeder mal frei.

    Jein.

    “Der Ami” sieht es nun mal so, dass er einen teuren “Experten” hat (ich glaube Vanderjagt macht 2mio p.a.) und der hat an den entscheidenden augenblicken da zu sein.

    ich würde nichts gegen vanderjagt sagen, wenn er das ding aus 46yds knapp daneben zieht. die entfernung ist kein selbstgänger. aber in einem dome(!) auf kunstrasen(!) das ding von den linken(!) hash marks als rechts-füßler(!) einige dutzend meter rechts daneben zu hauen, hat schon eine andere qualität.

    ich möchte auch dungy und manning nicht von jeglicher schuld freisprechen. wenn man sich seine biographie mit den teams ansieht, muss man einfach konstatieren, dass es ihm anscheinend nicht gelingt in solchen spielen seine mannschaften unbeschwert aufspielen zu lassen. seine teams waren darüberhinaus auch nie bekannt für großartige comebacks.

    das ist einfach ein ganz wunder punkt in dungys bio und als owner oder GM würde ich dungy gezielt darauf ansprechen und fragen wie er es zu beseitigen gedenkt. denn nun kann man nicht einfach weitermachen als wäre nix gewesen. (von etwaigen schwieirigkeiten das team zusammenzuhalten (RB james) ganz zu schweigen).

    manning hat ein gutes gespür bewiesen, als er das 4th down hat ausspielen lassen und das tempo im drive hochhielt. manning und dungy müssen sich aber fragen lassen, warum die “adjustments” erst so spät kamen. das lag nicht an den steelers die bereits früh im dritten viertel extrem konservativ wurden.

  30. …wenn alles Perfekt laufen soll und keine Fehler akzeptiert werden…dann wäre der Sport im allgemeinen mehr als langweilig. Während eines Spieles entscheiden oft Bruchteile von Sekunden über Fehler und Genialität, Können und Versagen.

    Mit einem Coach oder QB als Versager, kommt man erstens nicht in die Playoffs und zeitens auch nicht zu einer solchen Serie.

    Ich bin bestimmt kein Colts-Fan, aber ich habe keine Schwierigkeiten damit gute Leistungen anzuerkennen. Nicht nur bei Manning.

    Hat schon mal jemand aus Jux oder so versucht einen Football geradeaus zu schiessen?

    Oder wieso verschiesst ein Elfmeterspezialist auf einmal den wichtigsten seiner Karriere?

    Um einen 46yrd Fieldgoal-versuch zu verschiessen, braucht man kein schlechter Kicker zu sein. Wenn die Nerven nicht mitspielen, dann passiert es halt. Es war in einem Dome, es war ein Heimspiel, aber die Nerven liegen in solchen Momenten eben blank. 10 weitere Versuche würde er wohl locker reinhauen, wenn die Nerven ruhig bleiben….

    Als Zuschauer kann man leicht negativ beurteilen, egal welche Sportart.

  31. Das hat nichts mit Zuschauer zu tun, sondern mit dem Selbstverständnis der Spielern in der NFL, insbesondere bei den Special Teams. Wir können ja wetten ob Vanderjagt nächste Saison noch bei den Colts ist.

    Perfektion gehört zu einem der Grundprinzipien der 16 Saisonspiele umfassenden NFL. Kaum eine Sportart spiegelt das “Hire and Fire”-Prinzip so wieder wie die NFL. Das mag man doof und unmenschlich finden, gehört aber zum Charakter der Liga und man hat sich damit abzufinden. Vanderjagt auch. Und so wurde er auch bezahlt.

    (Man frage mal Schottenheimer was er von verschossenen FGs hält. Wieviele Playoff-Spiele haben dem eigentlich Kicker schon gekostet?)

  32. ist es nicht normal, das ein rechtsfüßler von der rechten hash mark schießt?
    wie z.b. vinatieri bei den entscheidenden FG in den superbowls 36+38?
    wieso schießt der vanderjagt denn von der linken?

  33. der ball wird dort hingelegt, wo der letzte vollständige spielzug endet.

    wenn die teams es sich leisten können, machen sie vor dem versuch noch einen laschen lauf-versuch, der keine yards bringen soll, aber den ball quasi korrekt ausrichtet (mitte oder linke oder rechte hash-marks)

  34. Vanderjagt war wohl letzte Nacht bei Letterman. Die Aufzeichnung gibt’s heute Nacht um 01:50 bei ITV4. Bin mal gespannt, was er da ‘rüberbringt’…

  35. schießt ein rechtsfüßler nicht normalerweise von der rechten mark?
    so wie z.b. vinatieri bei den entscheidenden fg`s in den sb`s 36+38?
    wieso schießt der vanderjagt denn wohl von links?

  36. an dogfood: was wäre denn wohl für die amis die attraktivste superbowlpaarung auf einschaltquoten bezogen?
    vor 2 jahren patriots gegen panthers hieß es vorher in der presse:
    bis zu einem gewissen punkt ist der sb ein selbstläufer. die panthers hatten allerdings nur den viertgrößten markt in der nfl und daher wurde von cbs eine “relativ” geringe zuschauerzahl erwartet.
    es wurde dann aber bei den amis der am meistgesehene, 144 mio.

  37. korrektur: panthers den viertkleinsten markt

  38. Mein Tipp: Vanderjagt bleibt bei den Colts!

  39. attraktivste paarung auf die vier noch verbliebenen teams bezogen

  40. ich traue mir offen gesagt keine prognose zu. ich finde es immer wieder interessant wo die sender ihre top-kommentatoren-teams (nantz/simms und buck/aikmann) einsetzen. offensichtlich hat z.B. der new yorker fernsehmarkt eine immense strahlkraft, so dass beide teams dort häufiger für gurkenspiele der jets und giants eingesetzt werden.

    seattle oder charlotte sind für ABC so oder so kein traumteam. umgekehrt dürfte DEN oder PIT relativ wurscht sein. denver hat zwar den größeren markt, aber PIT gehört zu den traditionsmannschaften und mit jerome bettis in einem abschiedsspiel in seinem detroit, das gibt viel stoff für stories.

    was die ratings angeht: die zahl von 144 mio sind keine “einschaltquoten”, sondern “million people watched at least some part of the game”. die eigentlichen ratings bzw. zuschauerzahlen werden mit knapp unter 90 mio angegeben. 2004 (NE–CAR) waren es 89,6 mio vs. 88,6 mio von 2003. das rating liegt bei zirka 44punkten.

    die super bowl mit dem höchsten rating war SF–CIN/1982 mit 49.1-rating mit 40,02 mio haushalten. zum vergleich: NE–CAR 43.4-rating, 47,6mio haushalte.

    kann man also so oder so messen und bewerten :-)

  41. danke für die antwort!
    also wäre von den quoten her CAR besser als SEA?

  42. ich glaube das ist für die anstalten recht wurscht.

    charlotte hat zwar 1mio haushalte und seattle 1,7mio, aber beide franchises haben keine große tradition oder einen ruf bzw. image das irgendwie als attraktion dienen kann. plummer gegen delhome oder roethlisberger gegen hasselbeck, das wird so oder so kein großer reißer für den massenmarkt werden.

    wenn überhaupt, dann dürfte seattle aufgrund des größeren tv-marktes einen hauch beliebter bei ABC sein.

  43. also schlechte ratings egal welche paarung?

  44. Ich hatte die Spiele aufgezeichnet und erst jetzt geschaut bis zu den Championsships Games.

    Ich finde das Dungy sehr schlecht gecoacht hat ( was wohl auch am Selbstmord vom Sohn lag ).

    Was noch nicht erwähnt wurde ist das Field Goal kurz vor Ende der ersten Halbzeit.Die Colts lagen 0:14 hinten und hatten bis dahin nichts geschafft.Ansatt das Spiel zu drehen und beim 4. Versuch kurz vor der Endzone den Touchdown zu versuchen machen die Colts ein FG.Und im Interview sagt Dungy mit einem Selbstverständis das dann mit dem ersten Drive der 2. Halbzeit der Touchdown zum 10:14 folgt.
    Schöne Theorie.Dungy muss wohl noch lernen das jedes Spiel seinen eigenen Schwung hat.Vorallem in den Playoffs.

  45. Also das mit dem FG vor Halbzeit fand ich okay. Es waren ja wirklich nur 14 Punkte und es ist einer der am meisten gemachten Fehler bei Coaches eher zu früh überzureagieren. Zwei Scores Abstand zur Halbzeit ist kein Grund Panik zu schieben, zumal in der Tat die Colts nach der Halbzeit als erstes ihre Offense aufs Feld gebracht hätten.

    Ich würde auch nicht sagen, Dungy hat ausnahmsweise schlecht gecoacht oder der Selbstmord seines Sohnes habe ihn beeinflußt.

    Es zieht sich vielmehr durch die gesamte Bio von Tony Dungy, inkl. Tampa Bay, dass es seine Mannschaften wg. übervorsichtigem Spiel früh aus den Playoffs kegelt. Er ist auch kein Trainer der in einer Mannschaft ein Feuer entfachen kann, damit sie in den letzten Minuten einen Wahnsinns-Comeback schafft. Das ist bislang nie Dungys Ding gewesen.

    Das sind auch einige Parallelen zu Bill Cowher, dessen Steelers auch keine “Comebacker” sind und Cowher neigt in wichtigen Spielen auch noch einmal einen Gang zurück zuschalten.

    Das was nun einen Teil des diesjährigen Erfolges ausmacht, ist das er in den letzten Spielen seinen OffenseCoord. anscheinend von der Kette läßt und die starke Startphase von Roethlisberger im 1ten Viertel nach Kräften zu melken versucht.

    In der zweiten Halbzeit gibt es dann mehr vom alten Cowher zu sehen. Gegen die Colts wäre es fast schief gegangen, gegen die Broncos war er wieder etwas risikofreudiger.