Moin!

Wer hier bei aas länger dabei ist, weiß um meine Antipathien gegen Trikotsausrüster, die sich einen Dreck um Vereinsfarben und Traditionen kümmern.

Mit der neuen Saison wird beim HSV ein neuer Ausrüster kommen und das Abendblatt und die Welt haben gestern die Katze den Puma aus dem Sack gelassen. Zuhause wird sich nicht viel ändern, es bleibt beim Weiß-Rot-Blau. Der HSV wird aber neue Auswärtstrikots bekommen. Geplant waren schwarze und rosa Trikots. Die Rosa-Variante à la Juve, die der HSV Mitte der Siebziger schon mal hatte, wurde aber dann vom HSV dankend abgelehnt. Angeblich weil sich das Rosa zuwenig vom Weiß unterschied.

Der HSV kann sich das qua Satzungsrecht noch weniger leisten. Das Abendblatt zitiert aus der Vereinssatzung des HSVs:

1.) Die Vereinsfarben sind Blau, Weiß, Schwarz.

2.) Die Vereinsflagge und das Vereinszeichen zeigen auf blauem Grund ein weißes, auf der Spitze stehendes Quadrat mit breitem schwarzem und weißem Rand. Die Sportbekleidung besteht, soweit die betriebene Sportart es zuläßt, aus weißem Hemd mit dem Vereinsabzeichen, roter Hose und blauen Stutzen mit senkrecht gestreiftem schwarzweißem Rand.

Das Abendblatt berichtet ferner davon, dass die HSV-Vorstandsfrau Katja Kraus dabei ist, das HSV-Logo langsam zu verwässern. So wird immer öfters die Raute derzeit mit dem HSV-Schrift propagiert. In der Welt wiederum stellt Katja Kraus klar, dass das Logo nur auf dem Trikots unangetastet, also ohne Schriftzug zu sehen sein wird, während es künftig auf Drucksachen um den “HSV”-Schriftzug ergänzt wird, links neben dem Logo in fetter Futura.

Aufwärmtraining

Heute mittag geht das Paket an WM-Qualis auf Sendung. Dabei bekommt die Partie Japan – Nordkorea aufgrund der Kolonialvergangenheit von Japan eine zusätzliche politische Dimension, wie ein Artikel im Guardian erläutert. Zuletzt ist das Verhältnis aufgrund latenter Raketendrohungen Nordkoreas gegen Japan sowie der Geschichte um durch den nordkoreanischen Geheimdienst entführte Japaner nicht wirklich optimal gewesen.

3.500 Polizisten werden aufgeboten. Ausfälle rechtsradikaler japanischer Fans befürchtet.

Der ukrainischer Wunderstürmer Schevtschenko, am Knie lädiert, wird heute in Albanien spielen können.

Deals

Beim BVB hat das Duo Infernale Niebaum/Meier viel verbrannte Erde hinterlassen. In Konsequenz auf den unappetitlichen Vereinsnamen/-logo-Deal wird es am nächsten Samstag vor dem Bundesligaspiel eine polizeilich genehmigte Demo der Borussen-Fans unter dem Motto “Not for Sale” geben.

Ein Kollateralschaden des lange Zeit geheimgehaltenen Deals ist der sofortige Abbruch der Verhandlungen durch den Anleihe-Schächter. Nun kommt Rettung in Form einer Geldspritze.

Wie diese konkret aussehen mag, ist noch unklar, allerdings scheinen die BILD-Informationen wonach die staatliche WestLB wenige Wochen vor der NRW-Landtagswahl für 110 Mio EUR sorgen will, falsch zu sein. Plausibler klingt die Version der Westfälischen Nachrichten, wonach ein Banken-Konsortium sich der Stadionfrage annehmen will und dem BVB helfen will, das Stadion auszulösen. Im Gegenzug soll sich der BVB von Kopf bis Fuss durch die Banken durchleuchten lassen.

An anderer Finanzfront droht Ungemach. Wie die Financial Times Deutschland heute berichtet, hat sich die Zulassungsstelle der Frankfurter Wertpapierbörse beim BVB gemeldet. Dabei geht es wieder um die Verpfändung der Vermarktungsrechte des Vereinsnamens und des Logos im Jahre 2000, die erst letzte Woche bekannt geworden ist. Untersucht wird inwieweit Borussia Dortmund gegen das Börsengesetzt verstossen hat, weil es vier Jahre lang seine Anleger nicht über diesen Vertrag informiert hat.

Im worst case fliegt der BVB von der Börse (Delisting)

Gefeuert

Die 0:2-Heimniederlage war dann eine zuviel, der Tropfen der dass Faß des nachsichtigen Präsidiums zum Überlaufen brachte. Vahid Halilhodzic ist nicht mehr Trainer bei Paris St. Germain.

Der eng mit dem Pay-TV-Sender Canal+ verbandelte Club ist nach einem gesundschrumpfen des Kaders in eine Saison des Umbruches gegangen. Aber niemand rechnete entfernt mit dem Debakel des einzigen Hauptstadtclubs. Nach 25 Spieltagen Platz 12, 22 Punkte von der Spitze, 12 Punkte von Europa, aber nur 7 Punkte vom Abstieg entfernt. Der letzte Sieg liegt sechs Spieltage, Mitte Dezember, zurück, einzig im Cup ist man noch dabei.

Nach und nach hat Halilhodzic wichtigen Rückhalt verloren. Halilhozic wurde 2003 mit einer ungeheuren Machtfülle ausgestattet, inkl. Kompetenzen in den Bereichen Management und Finanzen. Das überforderte Halilhodzic komplett, der Verkauf der teuren Stadionlogen brach zusammen und der De-Facto-Besitzer des Clubs, Canal+ kochte vor Wut.

Die Spieler kamen immer weniger mit seiner autoritären Art zurecht und haben seit Mitte Dezember offen revoltiert. Fachlich wird Halilhozic vorgeworfen zu starr an seinem geliebten 4-4-2 festgehalten zu haben. Beide eigentlich vorgesehenen Außenläufer sind länger verletzt, kein adäquater Ersatz konnte gefunden werden, die Stürmer verhungerten. Halilhodzic liess zudem eine zu schwere Vorbereitung durchführen, die Mannschaft brach zu Saisonbeginn völlig ein, nach 7 Spieltagen war man 18ter. Jegliche später einsetzende Vorteile in Sachen körperlicher Fitness, wurden durch mentale Schlappheit wettgemacht. Die Spieler wurden mit endlosen Videoanalysen-Einheiten gequält und Halilhodzic soll mit “Spionen” in der Betreuerriege eine Atmosphäre des Misstrauens geschaffen haben.

Wenn es nach den nicht gerade wirklich friedfertigen Fans des Prinzenparks gegangen wäre, wäre der Bosnier längst gefeuert worden. Rückhalt dort: gleich Null. Dabei ist der Druck den die Fans ausüben, nicht zu unterschätzen, es hat sich ein gigantischer Spalt zwischen den Fans und den PSG-Offiziellen aufgetan, nicht zuletzt durch das zunehmend aggressive und ausländerfeindliche Auftreten der PSG-Fans.

Gestern mittag gab es ein Sitzung zwischen Graille und dem Vorstandsvorsitzenden von Canal+ Meheut auf der das weitere Vorgehen beschloßen wurde. Am Abend wurde Halilhozic zum Präsidenten Graille zitiert, der ihm eine Degradierung vorschlug, die Halilhozic wutentbrannt ablehnte. Die Entlassung war die Konsequenz und das nächste Mal scheint man sich vor dem Arbeitsgericht zu sehen.

Nachfolger wird u.a. Laurent Fournier, Trainer der B-Mannschaft. Ihm werden möglicherweise weitere Assistenten aus dem Trainerstab hinzugestellt.

Kurz und Schmerzlos

Werder-Dampfplauderer Willy Lembke ist zum Aufsichtsratvorsitzenden gewählt worden.

U21: Wales – Deutschland 0:4
U21: Frankreich – Schweden 1:1
U21: England – Niederlande 1:2
Elfenbeinküste – Kongo 2:2

NFL – Angeblich soll Phillys QB Donovan McNabb während des SuperBowl schwer erkrankt sein und daher im 4ten Viertel nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen sein. Er soll mehrere Male nahe dran gewesen sein, sich auf dem Spielfeld zu übergeben.

All-Star-Game

NBA – Die Franzosen sind etwas geschockt, denn ihr bestbezahlter Sportler ist trotz einer guten Saison nicht beim All-Star-Game dabei: Tony Parker wurde letztendlich auch von den Coaches nicht reingenommen. Dafür spielen viele, viele Spieler aus Phoenix im Westen mit.

Die Aufstellungen:
Osten:
Arenas (WAS) – Carter (NJ) – Hill (ORL) – Ilgauskas (CLE) – Iverson (PHI) – James (CLE) – Jamison (WAS) – OÂ’Neal (IND) – OÂ’Neal (MIA) – Pierce (BOS) – Wade (MIA) – Wallace (DET)

Westen:
Allen (SEA) – Bryant (LAL) – Duncan (SAS) – Garnett (MIN) – Ginobili (SAS) – Lewis (SEA) – Marion (PHO) – Marion (PHO) – McGrady (HOU) – Nash (PHO) – Nowitzki (DAL) – Stoudemire (PHO) – Ming (HOU)

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp