Monday Night Football: Seattle – Dallas 39:43
Mann, so einen Spaß wie heute abend die Wiederholung des Monday Night Game auf PREMIERE, hatte ich seit einigen Tagen nicht mehr. Und das will was heißen, denn ich bin alles andere als ein Cowboy-Fan. Und die Seahawks haben sowieso mit die hübschesten Trikots der Liga.
Es war über einen langen Zeitraum eine enge Partie. Seattle mit den besseren Werte, aber Dallas war effizienter nutze die Fehler, machte aus Turnovers Punkte. Die Wende schien früh im vierten Viertel zu kommen, weil Seattle die Cowboys zu kontrollieren schienen:
Der Pass-Rush der Cowboys wurde geblockt, insbesondere die rechte OL gewann nun die Duelle gegen DE Ellis und DT Carson und verhalf QB Hasselbeck zu mehr Zeit in der Pocket, damit die Receiver tief gehen und das Cowboys-Backfield physisch aushebeln konnten.
Umgekehrt gewann auch die Seattle Defense die Oberhand. Der große Faktor RB Jones wurde mit LB Kacyvenski ausgeschaltet, der als eine Art “Falcon”, freier Linebacker, sich ausschließlich um Jones kümmerte. Zudem konnte Testaverde keinen Pass anbringen, die WRs ließen viele Bälle fallen und Testeverde selber garnierte das ganze mit INTs.
Seattle machte 22 Punkte, ging 170 Sekunden vor Schluß mit 10 Punkten in Führung: 39:29.
Was dann folgte, war ein Kollaps der Seahawks, der an den Wochen zurückliegenden Kollaps gegen die Rams erinnert und möglicherweise den psychologischen Knockout des Teams für diese Saison bedeutet.
Und ich gebe die Schuld Def.Coord. Ray Rhodes. Rhodes wurde zu Beginn der Saison gelobt, dass er aus den Seahawks die beste Defense geschnitzt hätte. Montag abend muß er sich vorwerfen lassen, die falschen Formationen aufgestellt zu haben. Die Cowboys konnten in den 170 Schlußsekunden noch zweimal punkten und die Partie nochmal drehen. Der Schlüssel war RB Julius Jones, den die Seahawks nur aufwändig unter Kontrolle bringen konnte: 30 Läufe für 198yds, 3TDs.
Rhodes machte m.E. den Fehler im letzten Drive zu sehr auf das Pass-Spiel zu achten, gar eine “bend, but don’t break“-Defense zu spielen. Aber jedesmal wenn Rhodes nur 4 Mann an die Line brachte, nahmen die Cowboys die Einladung an und liessen Jones laufen. Der letzte Drive bestand aus vier Läufen von Jones über 34yds.
Beide Defense zeigte nicht wirklich playoff-adäquate Form. Pass-Rush recht dünn (Vorteil Dallas), Def.Backfield selten die 1:1-Duelle für sich entscheidend.
Parcells hat einiges auf den Sack bekommen, dass er der “kurzfristigen” QB-Lösung Testaverde den Vorzug vor der “Zukunft” Drew Henson. Parcells begründete es damit, dass er die Playoffs immer noch nicht verloren gibt. Wenn man sich RB Julius Jones und seine OL ansieht, dann hat Parcells in Sachen Playoff-Bewerbung ein fettes Pfund mit dem er wuchern kann.
Der eigentliche Aberwitz besteht darin, das beide Mannschaften noch ernsthafte Chancen auf Wildcards oder Divisionssieg haben. Seattle bilanzgleich mit 6-6 hinter den Rams im Westen und Dallas mit 5-7 mitten im Wildcard-Pulk.
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